Autor Thema: Fäntelalter vs DnD5: Medizinische Versorgung/National Health Service  (Gelesen 3131 mal)

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Offline nobody@home

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Die (auch wichtige) Diskussion über „narrative Regeln vs simulationistische Regeln“ hat in diesem Thread sicher ihre Berechtigung, nur eine Grundsatzdebatte dazu soll es in diesem Thread nicht geben.

Stimmt schon. Wenn ich schon D&D5 spiele, dann sollte ich mich zumindest in erster Näherung wohl auch an die schon gegebenen D&D5-Verletzungs-und-Heilregeln halten. ;) Will ich das ausdrücklich nicht...nun, dafür gibt's dann andere Systeme (und Bretter) und/oder die Möglichkeit von Hausregeln.

Offline Arldwulf

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Es gibt simulierende Regeln. Es gibt Regeln, die Geschichten erzählen. Und es gibt Regeln um der Gamebalance willen.

Und wer bei letzteren versucht, daraus eine plausible Welt zu extrapolieren, beisst auf Logikgranit. ;)

Seh ich ehrlich gesagt gar nicht so, da Gamebalanceregeln letztlich dazu dienen Mechanik und Beschreibung zu vereinen.

Sie dienen dazu dass was man in der Spielwelt beschreibt auch dem entsprechen was mechanisch geschieht, also dass z.B. zwei in ihrer Spielweltbeschreibung gleichwertige Dinge auch gleichwertige mechanische Auswirkungen haben.

Aber dementsprechend treffen diese halt keine Aussage darüber was genau in der Spielwelt beschrieben werden kann oder wie plausibel eine Welt ist.

Offline Sashael

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Wir können dazu einen anderen Thread aufmachen, falls du da Redebedarf siehst, aber Zed als TE möchte die Diskussion hier nicht vertiefen. ;)
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Offline Arldwulf

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War auch gar nicht worauf ich hinaus wollte, sondern eher: wenn Regeln die Spielweltkonsistenz kaputt machen liegt dies oft eher an der Frage ob sie in der Art angewendet werden wie sie gedacht sind oder anders.

Wenn ich beispielsweise in den Regeln drinstehen habe "der Kämpfer kann einmal je kurze Rast Sonder-Attacke XYZ machen so hat dies keine direkte Spielweltentsprechung.

Macht deshalb allerdings auch noch lange nichts kaputt, solange ich es als ein "dies ist in der Spielwelt der Normalwert und im Spiel nutzen wir das als Vorgabe" benutze und mir nicht vorstelle wie beim Kämpfer ein kleines "Bing" die erneute Verwendbarkeit der Sonderattacke symbolisiert.


Offline unicum

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NSC-Klerikale kriegen bei mir zB die Stufe, die ich für angemessen habe, auch wenn sie seit dutzenden Jahren nur in Bibliotheken geforscht haben.

Ich machen die "Stufe/Level" von solchen Leuten auch nur selten von ihrem Posten fest. Da kann ein weitgereister Wanderprediger eine höhere Stufe haben als der "Erzbischof" der ihm gegenüber aber Weisungsbefugt ist. Also der Apt eines Klosters der nur mit der "Menschenführung und der Bürokratie" zu tun hat kann durchaus eine niedrige Stufe haben als etwa einige seiner untergebenen.

Ich will halt auch nicht das jemand nur wegen seinem öffentlichen Rang und Titel auf die persönlichen Möglichkeiten eingeordnet werden kann. Das war in den früheren Editionen aber immer so das es tatsächlich eine Tabelle gab wo es für jede Stufe einen neuen Titel gab - fand ich grauenhaft.

In einer Eigenbauwelt konnte der Klerus eines Gottes eigentlich hirachisch machen was er wollte, aber die Besetzung des Amtes des "Papstes" da lies sich der Gott nie reinreden, und wenn es dem Gott gefällt einen jugendlichen Stufe 1 die Krone aufs Haupt zu setzen können die Level 20 Bishöfe das auch nur akzeptieren. (Natürlich gibt es dann auch die Geschichte das es mal jemand versuchte sich da vorbeizumogeln,... es blieben nur zwei Schuhe von ihm zurück in der Sakristei des Haupttempel die auch nach 200 Jahren noch kockeln.)

(Wäre übrigens bei Magiergilden ähnlich. Da wird Gildenvorsteher auch nicht unbedingt der mächtigste)

Offline nobody@home

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(Wäre übrigens bei Magiergilden ähnlich. Da wird Gildenvorsteher auch nicht unbedingt der mächtigste)

Ist ja auch einigermaßen logisch -- das sind verschiedene Positionen mit verschiedenen Ansprüchen, und Ehrgeiz alleine hat noch aus niemandem einen guten Chef gemacht. Klar, es schadet andererseits auch nichts, wenn der oberste Sprecher der Gilde/Tempelvorsteher/weltliche Herrscher genug vom Fach versteht, um seinen Ruf und den der Leute, die für ihn arbeiten, notfalls auch mal persönlich verteidigen zu können...aber selbst dazu reicht's ja oft schon, wenn man ihnen einfach nur keine ausdrückliche Schande macht.

Offline Feuersänger

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(Wäre übrigens bei Magiergilden ähnlich. Da wird Gildenvorsteher auch nicht unbedingt der mächtigste)

Historisch ist es ja durchaus oft und vielerorts gängige Praxis gewesen, absichtlich nicht den stärksten, sondern den schwächstmöglichen Kandidaten in irgendein hohes Amt zu wählen, weil der dann den Wählenden am wenigsten anschaffen kann. Beispielsweise Kardinäle oder Kurfürsten, aber auch zB in Ritterorden und wasweissich.

Ich persönlich mag es in meinem Homebrew lieber meritokratisch - d.h. im Regelfall korrelieren Level und Rang/Status ganz gut.

--

Allgemein zum eigentlichen Threadthema: es gibt wie gesagt zwei Lesarten, entweder die Spielregeln gelten weitgehend auch für NSC (A), oder sie tun es nicht (B). Wenn man sich für Lesart B entscheidet, hat sich dieser Thread hier eigentlich schon erledigt, da man dann ja schlicht keine Aussage treffen kann, erst recht nicht auf Basis des 5E-Systems im Besonderen. Dann kann man jede beliebige Setzung treffen und niemand kann sie untermauern oder widerlegen. Quasi Russells Teekanne.

Allerdings gibt es unter den vorgefertigten NSC auch den Priest:
https://www.dndbeyond.com/monsters/16985-priest

Dieser entspricht im Grundsatz einem 5.stufigen Kleriker. Und in der Beschreibung steht "They are the spiritual leaders of temples and shrines".
Das würde ich nun so interpretieren, dass es in jedem Tempel einen Priester gibt, und der Priester hat die oben angegeben Zauberkräfte. Schwupp wisst ihr bescheid.

BTW, weil weiter oben sogar in Frage gestellt wurde, dass Heilzauber überhaupt auf NSCs wirken (tun sie, was ich ja bereits belegt habe), vielleicht nochmal zum Thema Long Rest: diese Frage, also ob NSC auch Long Rests halten und komplett heilen, kam bei uns durchaus mal im Spiel auf. Fakt ist, in der entsprechenden Regel ist nur von "character" die Rede. Wörtlich ausgelegt schließt das also NSCs ein. Etwas weiter gedacht stellt sich dann die Frage, was mit Tieren und anderen Kreaturen ist, aber erstmal schaut es für mich schon so aus, dass alle Humanoiden "characters" sind und somit von Short und Long Rests profitieren können.

Es sei denn, man legt dar, dass "character" nur als Kurzform für _player character_ gedacht ist, und ein NPC genausowenig ein character ist wie Leberkäse mit Leber oder Käse zu tun hat. Was zu beweisen wäre.
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Offline Sashael

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Also ich ess ja gerne Leberkäse. Obwohl da gar kein Käse drin ist. Das ist wie mit Kinderschokolade. Da ist auch kein Käse drin.
[SCNR  ~;D]
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Online Kurna

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Ist ja auch einigermaßen logisch -- das sind verschiedene Positionen mit verschiedenen Ansprüchen, und Ehrgeiz alleine hat noch aus niemandem einen guten Chef gemacht. Klar, es schadet andererseits auch nichts, wenn der oberste Sprecher der Gilde/Tempelvorsteher/weltliche Herrscher genug vom Fach versteht, um seinen Ruf und den der Leute, die für ihn arbeiten, notfalls auch mal persönlich verteidigen zu können...aber selbst dazu reicht's ja oft schon, wenn man ihnen einfach nur keine ausdrückliche Schande macht.

Man kann es ja auch umgekehrt sehen:
Wenn man die ganze Zeit für Verwaltung aufwendet, fehlt sie einem um zu forschen.
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Offline Tudor the Traveller

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Ist ja auch einigermaßen logisch -- das sind verschiedene Positionen mit verschiedenen Ansprüchen, und Ehrgeiz alleine hat noch aus niemandem einen guten Chef gemacht.

Es ist plausibel, aber nicht logisch in dem Sinne. Die Kriterien zur Besetzung fiktiver Positionen sind ja frei wählbar. Zauberduelle zum Bestimmen des Oberhauptes sind ja auch hier und da in der Fantasy etabliert.

Und gerade bei Klerikern sieht das imo seltsam aus, wenn da Nichtskönner an der Spitze sind. Warum sollte die Gottheit ausgerechnet der Chefin ihres Ladens keine Macht zukommen lassen?
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Offline nobody@home

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Es ist plausibel, aber nicht logisch in dem Sinne. Die Kriterien zur Besetzung fiktiver Positionen sind ja frei wählbar. Zauberduelle zum Bestimmen des Oberhauptes sind ja auch hier und da in der Fantasy etabliert.

Sicher, ebenso wie formale Kämpfe (nicht immer Duelle) um alles Mögliche bei den Clans in BattleTech. Was denn auch eine ihrer Schwächen darstellt, denn die besten Krieger sind längst nicht immer auch die besten Politiker...

Zitat
Und gerade bei Klerikern sieht das imo seltsam aus, wenn da Nichtskönner an der Spitze sind. Warum sollte die Gottheit ausgerechnet der Chefin ihres Ladens keine Macht zukommen lassen?

Tja -- wer hat diese Chefin denn zur Chefin gemacht? War das göttlicher Ratschluß oder vielleicht doch nur Kungelei unter Sterblichen? Der Unterschied allein könnte ggf. schon einiges erklären...

Außerdem gehe ich ja recht ausdrücklich nicht von "Nichtskönnern" aus -- die kriegen ihre Positionen natürlich gefälligst im Middle Management wie im richtigen Leben auch --, sondern lediglich von Leuten, die nicht unbedingt zu den organisationsinternen Top 5 der Magic-Power-Rangliste in diesem Quartal gehören müssen.

Offline Tudor the Traveller

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Sicher, ebenso wie formale Kämpfe (nicht immer Duelle) um alles Mögliche bei den Clans in BattleTech. Was denn auch eine ihrer Schwächen darstellt, denn die besten Krieger sind längst nicht immer auch die besten Politiker...

Da stimme ich Dir zu. Aber nur weil etwas zweckmäßiger ist als etwas anderes, führt das ja (leider) nicht automatisch dazu, dass ersteres getan wird.

Bei Kleriker*innen finde ich den Fall nochmal spezieller, wenn man davon ausgeht, dass NPC Clerics auch Attributserhöhungen mit den Leveln bekommen, da Weisheit ja deren Hauptattribut ist. Das heißt statistisch dürften solche höherer Stufe auch weiser sein als ihre Midlevel-Kolleg*innen.
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Offline Feuersänger

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Und gerade bei Klerikern sieht das imo seltsam aus, wenn da Nichtskönner an der Spitze sind. Warum sollte die Gottheit ausgerechnet der Chefin ihres Ladens keine Macht zukommen lassen?

Ich bin da grundsätzlich bei dir, aber zum Beispiel mein weiter oben genannter Ansatz könnte das unter Umständen erklären. Also, wenn es eben nicht reicht, dass die Gottheit dem Kleriker Macht zur Verfügung stellt, sondern der Sterbliche auch lernen und üben und trainieren muss, diese Energie durch sich zu leiten ohne sich dabei selbst zu grillen.
Wenn nun also zB die besagte Tempelchefin super in allen anderen Bereichen ist -- predigen, verwalten, verhandeln, und vor allem den Willen der Gottheit verstehen -- aber einfach beim Zaubern den Dreh nicht raus kriegt...

Ist allerdings in 5E (und auch 3E) wieder fragwürdig, da ja diese anderen Kompetenzbereiche auch wieder über Skills abgehandelt würden, und deren maximale Höhe hängt ja auch wieder an der Stufe. Also kA, unterm Strich ist es wirklich nicht besonders sinnvoll, wenn die höchsten Positionen von Lowleveln besetzt sind. Außer, das System ist durch und durch korrupt.
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Nebenbei noch ein kleiner Punkt zur magischen Heilung: auch der dollste D&D5-Kleriker hat ja laut PHB nur so seine zweiundzwanzig Zaubersprüche pro Tag/lange Rast. (Die Cantrips können wir außen vor lassen, denke ich -- Spare the Dying ist immer noch nett, wenn man nichts Besseres hat und jemand in wirklich akuter Lebensgefahr ist, aber der ganz große Bringer ist es dann auch bei unbegrenztem täglichen Einsatz nicht so wirklich.) Das schränkt die Anzahl der Patienten, die er persönlich innerhalb eines bestimmten Zeitraums magisch behandeln kann, schon an sich zwar nicht unbedingt drastisch, aber doch wenigstens überhaupt ein, und die meisten Kleriker sind natürlich noch ein bißchen unter Stufe 20.

Speziell beim Behandeln von Krankheiten kommt dann ggf. noch dazu, daß weder der Kleriker selbst noch seine eventuell frisch genesenen Patienten zwingend dagegen gefeit sind, sich erneut anzustecken -- wenn also eine ausgesprochene Epidemie Zeit findet, sich erst mal auszubreiten, dann kann auch D&D-Land noch ins Schwimmen geraten.

Offline Ainor

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Es gibt simulierende Regeln. Es gibt Regeln, die Geschichten erzählen. Und es gibt Regeln um der Gamebalance willen.

Das ist nichts anderes als das was ich oben schon geschrieben habe:

Allgemein: es gibt Regeln die die "Physik" der Spielwelt simulieren, und es gibt Regeln die so sind wie sie sind weil das Spiel sonst nicht so klappt.

Es ist nur nicht immer klar welche Regel in welche Kategorie fällt.

Und wer bei letzteren versucht, daraus eine plausible Welt zu extrapolieren, beisst auf Logikgranit. ;)

Klar bei manchen Dingen ist das Unsinn uns man kann sie ignorieren. Aber nehmen wir mal Wiedererweckung. Mag sein dass es hauptsächlich im Spiel ist damit SCs "Extraleben" haben. Aber wenn es nunmal im Spiel ist dann ist es ziemlich albern dass sich NSCs so verhalten als ob es das nicht gebe und den ermordeten König betrauern anstatt ihn wiederzuerwecken.

Ich persönlich mag es in meinem Homebrew lieber meritokratisch - d.h. im Regelfall korrelieren Level und Rang/Status ganz gut.

Zumindest bei Gegnern geht mir das auch so. Wenn man den gegnerischen Anführer erledigen muss ist dass irgendwie antiklimaktisch wenn der eine totale Niete ist.

Dieser entspricht im Grundsatz einem 5.stufigen Kleriker. Und in der Beschreibung steht "They are the spiritual leaders of temples and shrines".
Das würde ich nun so interpretieren, dass es in jedem Tempel einen Priester gibt, und der Priester hat die oben angegeben Zauberkräfte. Schwupp wisst ihr bescheid.

Tjo. Der Statblock kann natürlich zaubern, denn für Priester die nicht zaubern können braucht man keine speziellen Statblocks. Und als Gegner ist ein Priester auch eigentlich nur dann ein Priester wenn er Priesterzauber kann.

Aber wenn man "spiritual leaders of temples and shrines" und die Sachen über Kleriker im PhB ernst nimmt
dann hat man grob eine pro Tempel. Wieviele Leute auf einen Tempel kommen ist natürlich eine andere Frage, aber 5 lesser Restoration werden sicher nicht reichen um eine Pandemie aufzuhalten.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline Tudor the Traveller

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. Aber nehmen wir mal Wiedererweckung. Mag sein dass es hauptsächlich im Spiel ist damit SCs "Extraleben" haben. Aber wenn es nunmal im Spiel ist dann ist es ziemlich albern dass sich NSCs so verhalten als ob es das nicht gebe und den ermordeten König betrauern anstatt ihn wiederzuerwecken.

Aber selbst True Resurrection ist kein automatischer Garant, denn u.a. muss die Seele zurückkehren können. Ich bin mir sicher, dass in entsprechend magischen Welten das ein Ansatzpunkt ist. Klar, ist Aufwand, aber es gibt ja genug Dinge, die mit den Seelen jenseits der Material Plane passieren können. Mach einen Deal mit einem Outsider, dass eine ganz bestimmte Seele unterwegs in den Planes verschwinden muss, und Wiedererweckung versagt.
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Offline Zed

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Allgemein zum eigentlichen Threadthema: es gibt wie gesagt zwei Lesarten, entweder die Spielregeln gelten weitgehend auch für NSC (A), oder sie tun es nicht (B). Wenn man sich für Lesart B entscheidet, hat sich dieser Thread hier eigentlich schon erledigt, da man dann ja schlicht keine Aussage treffen kann, erst recht nicht auf Basis des 5E-Systems im Besonderen.
Die SCs sollten nach den meisten Regeln des Systems behandelt werden, das ist klar (n paar Hausregeln sind für mich kein Verstoß gegen irgendwas, sondern sprechen für die gelungene Adaption an die Spielrunde). Aber NSCs können unter zusätzliche Regeln fallen, wenn sie gebraucht werden, warum nicht.

Beispielsweise sehe ich alternative Aufstiegsmöglichkeiten für NSCs, die in den Regeln fehlen, als unproblematische Ergänzung: Nimmt niemandem etwas weg, und ergänzt das System (für mich) gut.

Real-Live-Analogie: Ich habe ein paar Semester in "Ur- und Frühgeschichte" reingeschnuppert, also nicht-klassische Archäologie. Da erklärte man mir, dass es Archäolog:innen gibt, die ihren akademischen Grad erlangt haben, ohne je nennenswert im Feld gewesen zu sein und gegraben zu haben. Stattdessen haben sie jahrelang die umfangreichen, teils 100 Jahre alten Dokumentationen zu ihrem Spezialthema (zB Fibeln) durchforstet und wichtige Kenntnisse nur aus den gedruckten Dokumentationen gezogen. Fand ich nachvollziehbar und doch ein kleines wenig befremdlich: Archäologie ohne Buddelei bzw "Buddelei" nur in Büchern.

Auch NSCs in klerikaler Hierarchie können in meiner Fäntelvorstellung problemlos sesselfurzend ihre Macht erlangt haben, ohne jemals echte Skelette vertrieben zu haben, Dämonen gestellt und ihren Kriegshammer auf den Köpfen von Feinden trommeln gelassen zu haben. Im Zweifel: Ohne je ein Gemeindemitglied geheilt zu haben. Stattdessen haben sie von Pike auf theologisch geforscht, disputiert und 7 Mal am Tag in Klausur gebetet. So können sie auch Stufen erlangen und zum Bischof aufsteigen (wahrscheinlich weltfremd und dogmatisch, aber hey, das ist nur ein weiterer Grund, warum die Bischöfin ein Arschloch ist.  ;D)

Offline Arldwulf

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Allgemein zum eigentlichen Threadthema: es gibt wie gesagt zwei Lesarten, entweder die Spielregeln gelten weitgehend auch für NSC (A), oder sie tun es nicht (B). Wenn man sich für Lesart B entscheidet, hat sich dieser Thread hier eigentlich schon erledigt, da man dann ja schlicht keine Aussage treffen kann, erst recht nicht auf Basis des 5E-Systems im Besonderen. Dann kann man jede beliebige Setzung treffen und niemand kann sie untermauern oder widerlegen. Quasi Russells Teekanne.

Kann man dies so sagen? Gibt doch im Rollenspiel recht oft Regeln welche nur für manche Charaktere gelten, das allein macht noch nicht die Möglichkeit kaputt aussagen zu treffen. Ich kann durchaus Charakter A nach den einen Regeln erstellen und diese anwenden und Charakter B nach anderen, solange beide Regelsätze gegeneinander ausbalanciert sind.
« Letzte Änderung: 25.07.2024 | 10:06 von Arldwulf »

Offline Feuersänger

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Die SCs sollten nach den meisten Regeln des Systems behandelt werden, das ist klar (n paar Hausregeln sind für mich kein Verstoß gegen irgendwas, sondern sprechen für die gelungene Adaption an die Spielrunde). Aber NSCs können unter zusätzliche Regeln fallen, wenn sie gebraucht werden, warum nicht.

Klar. _Wenn_ es für die NSC eigene Regeln gibt, ist auch für mich die Wiese noch einigermaßen grün. Also, ich mag es zwar lieber wenn für alle die gleichen Regeln gelten, aber okay, kann ich mich mit arrangieren.
Die Probleme fangen halt da an, wo bei allem, was die NSC da betrifft, wo sie sich nicht gerade im Kampf gegen die SC befinden, riesige weiße Flecken auf der Landkarte sind. Wo dann alle im Nebel stochern: "Ja _gilt_ denn Regel XY überhaupt für NSC?" - und wie sehr die Erwartungsräume dann auseinandergehen, sieht man ja schön an diesem Thread.

Zitat
Stattdessen haben sie von Pike auf theologisch geforscht, disputiert und 7 Mal am Tag in Klausur gebetet. So können sie auch Stufen erlangen und zum Bischof aufsteigen (wahrscheinlich weltfremd und dogmatisch, aber hey, das ist nur ein weiterer Grund, warum die Bischöfin ein Arschloch ist.  ;D)

Ja, ich weiss schon was du meinst. Aber von deinem eigentlichen Punkt mal abgesehen: in einem Setting mit realen, weltimmanenten Göttern sollten die ganze Tänze mit jahrelanger theologischer Forschung und Disputen ja eigentlich eher unnötig sein. Wenn man als Kirche den Willen des eigenen Gottes erfahren will, dann fragt man ihn halt. Ich weiss ich wiederhole mich, aber im Unterschied zur RL Theologie suchen wir ja hier nicht in einem abgedunkelten Raum eine schwarze Katze, die gar nicht da ist, um dann zu rufen "ich hab sie!". Das Licht ist an, die Katze ist da.

Was allerdings dann wieder ein Argument pro Meritokratie ist: die Gottheit um ihre Meinung zu fragen, braucht man einen gewissen Zaubergrad (nämlich 5), was wiederum dafür spricht, dass die oberen Kirchen-Echelons sich aus Leuten zusammensetzen, die den besagten Zauber (Commune) auch wirken können, und es mutet umso merkwürdiger an, wenn eine hochrangige Würdenträgerin das eben _nicht_ kann.
« Letzte Änderung: 25.07.2024 | 01:52 von Feuersänger »
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Offline Tudor the Traveller

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Klar. _Wenn_ es für die NSC eigene Regeln gibt, ist auch für mich die Wiese noch einigermaßen grün. Also, ich mag es zwar lieber wenn für alle die gleichen Regeln gelten, aber okay, kann ich mich mit arrangieren.
Die Probleme fangen halt da an, wo bei allem, was die NSC da betrifft, wo sie sich nicht gerade im Kampf gegen die SC befinden, riesige weiße Flecken auf der Landkarte sind. Wo dann alle im Nebel stochern: "Ja _gilt_ denn Regel XY überhaupt für NSC?" - und wie sehr die Erwartungsräume dann auseinandergehen, sieht man ja schön an diesem Thread.

Moment. Da muss ich doch mal eineerfen: rtfm! Bzw. rtfdmg. Im DMG stehen dazu ja Dinge   bis hin, dass NPC auch ganz normal wie PC erstellt und geführt werden,  wenn man diesen Detailgrad braucht. Da steht sogar, dass sie als Partymitglieder ganz normal einen Teil der XP bekommen.

Jetzt kann man sagen, das gilt alles NUR im Umfeld der PC und damit sind es dann wieder PC Regeln. Aber wenn ein NPC die Party verlässt, wäre es auch auch unlogisch, dass er auf einmal die Class-Features verliert.
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Offline Ainor

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Jupp. Es ist eigentlich genau wie in 3E, mit PC und NPC klassen, nur dass es statt der NPC Klassen fertige Statblocks gibt was für Nebendarsteller deutlich nützlicher ist.

Aber selbst True Resurrection ist kein automatischer Garant, denn u.a. muss die Seele zurückkehren können. Ich bin mir sicher, dass in entsprechend magischen Welten das ein Ansatzpunkt ist. Klar, ist Aufwand, aber es gibt ja genug Dinge, die mit den Seelen jenseits der Material Plane passieren können. Mach einen Deal mit einem Outsider, dass eine ganz bestimmte Seele unterwegs in den Planes verschwinden muss, und Wiedererweckung versagt.

Es ist nicht garantiert. Natürlich kann man sagen die meisten NSC Seelen wollen nicht zurückkehren, aber das ist nirgendwo als Grundannahme erwähnt insofern würde ich nicht davon ausgehen. Und zumindest glaube ich nicht dass es allgemeine Spielpraxis ist das Seelen dauernd auf dem Weg geklaut werden.

Solange es Resurrection gibt muss man sie mitbedenken weil z.B. ein Mordfall etwas anders aussieht wenn man als erstes das Opfer wiedererweckt. Das schmeckt halt auch nicht jedem.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline Zed

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@Feuersänger
Wir sind hier ja in erster Linie im Bereich „Was fühlt sich richtig an?“ und in zweiter Linie „Welche Regeln brauchen wir/lassen wir weg?“

Mir wäre beim alternativen NSC-Aufstiegsweg wichtig, dass er 1) ebenfalls Arbeit erfordert und 2) diese Arbeit deutlich unattraktiver ist für Charaktere, die mit Abenteuerherz geboren sind.

Aber warum sich in der Inspiration einschränken lassen: Es kann zusätzlich sein, dass eine Gottheit alle x-hundert Jahre einen NSC aufwachen lässt, der dann als Erleuchteter einen „regelwidrigen“ Turbo-Aufstieg hinlegt bis er oder sie (häufig) einen Märtyrertod stirbt wie Jeanne d‘Arc, Nikolaus von Köln oder Johannes der Täufer.
« Letzte Änderung: 25.07.2024 | 08:14 von Zed »

Offline Feuersänger

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Tjo, und was eben "fühlt sich richtig an" angeht, besteht hier nicht gerade Einigkeit. Die einen finden es cool, wenn es in jedem Dorf einen (zauberfähigen!) Priester gibt, der sehr effektive Heilfürsorge bietet, andere wollen lieber eine Art irdisches Klischeemittelalter, in dem es vor Kranken und Verstümmelten nur so wimmelt und Magie für 98% der Bevölkerung schlicht außer Reichweite ist. Die durch die Regeln angedeuteten Mechanismen mögen in die eine Richtung tendieren, können aber auch anders interpretiert werden, zumal sich einige Aussagen auch gerne mal widersprechen.

Naja, und halt dass so Gebrechen die im Alltag jederzeit vorkommen können, wie zB Knochenbrüche, in D&D einfach nicht abgebildet werden. Ein SC kann sich mechanisch gesehen überhaupt nichts brechen, darum ist auch nicht festgelegt ob ein Knochenbruch nun als "Wunde" oder als "Condition" gölte (also mit Cure Wounds oder Lesser Restoration oder nochmal ganz anders zu heilen wäre).
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Naja, und halt dass so Gebrechen die im Alltag jederzeit vorkommen können, wie zB Knochenbrüche, in D&D einfach nicht abgebildet werden. Ein SC kann sich mechanisch gesehen überhaupt nichts brechen, darum ist auch nicht festgelegt ob ein Knochenbruch nun als "Wunde" oder als "Condition" gölte (also mit Cure Wounds oder Lesser Restoration oder nochmal ganz anders zu heilen wäre).

Yep. Welche Sprüche braucht ein magischer Zahnarzt, womit behebe ich auf längeren Seereisen Skorbut (Vitamin-C-Mangel, keine Infektionskrankheit)...alles nicht so richtig definiert. Potentiell ließe sich das mit "schwammigeren" Magieregeln, in denen magische Heilung halt beispielsweise ein Einheitsding ohne penibel getrennte Individualzauber wäre, sogar besser abhandeln.

Offline Arldwulf

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Tjo, und was eben "fühlt sich richtig an" angeht, besteht hier nicht gerade Einigkeit. Die einen finden es cool, wenn es in jedem Dorf einen (zauberfähigen!) Priester gibt, der sehr effektive Heilfürsorge bietet, andere wollen lieber eine Art irdisches Klischeemittelalter, in dem es vor Kranken und Verstümmelten nur so wimmelt und Magie für 98% der Bevölkerung schlicht außer Reichweite ist.

Und die Zwischenstufe dazu wäre dann noch die Welt in der zwar durchaus in den meisten Dörfern zaubernde Priester erreichbar sind - diese aber auch nicht einfach mal so per Fingerschnippen Krankheiten heilen können, sondern dafür spezielle Komponenten brauchen und davon abgesehen auch einen Kranken der in der Lage ist die magische Heilung zu überstehen oder ein höheres Level.

Gibts ja auch in D&D.
« Letzte Änderung: 25.07.2024 | 16:25 von Arldwulf »