Ich gehöre zu denen, die das vom Spielsystem abhängig machen. Weil das davon unabhängig bewerten erscheint mir nutzlos, da es Systeme mit eingebauten Abwärtsspiralen gibt, wo man im Grunde auch
will, dass ein SC irgendwann durch ist (Blades in the Dark z.B). In einem barocken, detaillierten System wo man zur Charaktererschaffung direkt eine Psychoanalyse machen muss, ärgert ein zufällig gewürfelter Tod extrem, während ich diesen bei einem oldschooligen oder OSR Spiel quasi als ständig mögliches Ereignis an- und hinnehme.
Eigene Erfahrungen in Kampagnen sind bisher relativ positiv geprägt.
In einem Pathfinder 1E Adventure Path (Serpent's Skull) gab es einen Tod im Kampf als wir Level 12 oder so waren, das war bitter weil man in dem AP per se nicht die ganze Zeit Zugriff auf Ressource einer Großstadt hat (irgendwann mit Teleport-Zaubern schon, und man erspielt sich auch viel Ressourcen-Zugriff vor Ort). Am Ende war es aber eine rein logistische Lösung, die im Grunde nur die Planungen der Gruppe eine ingame-Woche zurückgeworfen haben.
Eine andere Pathfinder Kampagne, offene Erkundung in eigenem Setting und kein fertiger AP (ich war SL), ist ein SC auf Level 6 oder 7 gestorben. Weil der Spieler aber grundsätzlich fein damit war und gern was Neues probieren wollte, passte das für alle am Ende. Es wäre theoretisch möglich gewesen, eine Wiederbelebung zu organisieren, aber stattdessen ging es mit neuer Verstärkung der Gruppe weiter. Fand ich spannend zu beobachten
In einer lange laufenden Cthulhu-Runde von mir, wo der SL schon auch drauf geachtet hat, dass keiner durch zufällige Kultisten oder Shogoten einfach mal so draufgeht, ist aber ein SC nach glaube ich sechs Abenteuern in einem Kampf gestorben. Das war im Grunde eine Verfolgung eines Verdächtigen, der sich dann doch gewehrt hat und die Würfel waren an dem Abend echt nicht auf Spielerseite - toter SC die Folge. Das war ganz übel, daran ist die Runde auch gescheitert weil a) der SL noch etliche Plotfäden an diesen SC angehängt hatte und der Spieler b) auch nicht recht wusste, wie er einen passenden Nachwuchs bauen und dann gut ins Spiel einbringen kann. Im Nachhinein fallen einem natürlich immer Sachen ein, wie das wohl gut geklappt hätte, aber da war bei uns die Luft so raus dass Feierabend war. Ich glaube auch, weil wir im Grund das Schlechteste beider Welten hatten in der Runde: eine geplante Kampagne mit viel Plot und Gewese um die Hintergründe der SCs, aber auch offenes Würfeln bei diversen Sachen (ein SC war wegen versuchter Zauberei auch schon ziemlich meschugge) - ich glaube wenn, dann sollte man sich für eine Richtung entscheiden und entweder Würfel drehen, oder ein System spielen dass weniger binär arbeitet.