Das Messer ist aus meiner Sicht recht ähnlich tödlich wie andere Waffen auch, nämlich richtig eingesetzt an der passenden Körperstelle sehr, an anderer (oder wenn's kein ganz "solider" Treffer ist) weniger, und wenn es aus Mangel an Länge oder Können mal gar nicht trifft, dann eben in zumindest dem Sekundenbruchteil überhaupt nicht. Insofern sehe ich nicht unbedingt, daß es so viel weniger Wirkung haben soll als beispielsweise eine längere Klinge oder meinetwegen auch eine Schrotflinte, die ja auch erst mal mit mindestens einer Kugel treffen und dann die richtige(n) Stelle(n) erwischen muß...Hauptsache, es kriegt nicht künstlich mehr aufgedrückt.
Das Ganze lässt sich relativ einfach beantworten, indem man sich die menschliche Geschichte und die Waffenentwicklung ansieht.
Grundsatz 1: Größere Reichweite ist immer besser. Sei das die Stangenwaffe oder die Fernwaffe - es ist immer besser, den Gegner auf Distanz zu halten, bzw. ihn auszuschalten, bevor er selber in Reichweite ist.
Grundsatz 2: Mehr "Waffe" ist besser als weniger. Soll heißen, je mehr Fläche potentiell Schaden machen kann, umso besser. Das Schwert ist z.B. genau das - es hat mehr Reichweite als das Messer, und besteht nur aus Schneide. Längere Klingen erhöhen diesen Faktor.
Grundsatz 3: Soviel Masse wie möglich, aber nur so viel wie unbedingt nötig. Seien das stumpfe Hiebwaffen oder auch Klingen - ohne Masse weniger Wumms. Aber zu viel Masse macht die Waffe träge und damit gefährlich für den, der sie führt. Die Balance zu finden ist die Kunst des Waffenschmieds.
In all diesen Dingen ist das Messer (oder der Dolch) einfach ganz unten in der Liste - was aber nicht bedeutet, dass es nicht ebenso töten
kann. Es ist nur im Vergleich schlicht nicht so effizient.
Das Schwert ist ja u.a. auch deshalb so omnipräsent, weil es nunmal genau in der Mitte liegt. Es gibt zwar für alles eine Waffe die besser ist, aber keine, die man so umfassend verwenden kann.