Autor Thema: Wo entwickelt sich Hollywood hin?  (Gelesen 7420 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline 6

  • Der Rote Ritter
  • Titan
  • *********
  • So schnell schiesst der Preuß nicht
  • Beiträge: 31.116
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Christian Preuss
    • Miami Files
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #75 am: 13.09.2024 | 11:10 »
Vergessen wir nicht den Prozentanteil, den laut Netflix-Serien lesbische Frauen an der Gesamtbevölkerung haben. Der müsste, wenn man sie so zusammenrechnet, bei ca. 40% liegen. Interessanterweise sind schwule Männer deutlich geringer vertreten...
Jupp. Weil die meisten Männer lieber sehen wollen wenn sich zwei Frauen küssen, als zwei Männer.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Runenstahl

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.043
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Runenstahl
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #76 am: 13.09.2024 | 11:11 »
Das man mit zunehmendem Alter mehr und mehr Schwierigkeiten hat von Geschichten überrascht zu werden (weil man schon sehr viele Geschichten gesehen / gelesen / gehört hat) scheint mir eine recht normale Entwicklung zu sein.

Ich selbst genieße die Auswahl die wir heutzutage haben. Natürlich ist bei dem heutigen Ausstoß auch viel Schrott dabei, aber ich finde auch immer wieder Filme und Serien die mir richtig gut gefallen und oftmals auch frischen Wind in alte Ideen bringen. Serien wie Andor, House of the Dragon, Queens Gambit oder Filme wie Knifes Out, Massive Talent oder John Wick (nur der 1. Teil).
"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Online Ludovico

  • Ludovico reloaded
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.583
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaffeebecher
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #77 am: 13.09.2024 | 11:14 »
Jupp. Weil die meisten Männer lieber sehen wollen wenn sich zwei Frauen küssen, als zwei Männer.

Ja, und das nervt mich auch.
Irgendwie wirkt es scheinheilig.

Ach ja, und ich kann mir gut vorstellen, dass im gegensätzlichen Bereich versucht wird, Marketing zu machen.
"Schaut her! Wir haben einen rein weißen Cast und alles Männer"
« Letzte Änderung: 13.09.2024 | 11:19 von Ludovico »

Offline 6

  • Der Rote Ritter
  • Titan
  • *********
  • So schnell schiesst der Preuß nicht
  • Beiträge: 31.116
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Christian Preuss
    • Miami Files
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #78 am: 13.09.2024 | 11:28 »
Ja, und das nervt mich auch.
Irgendwie wirkt es scheinheilig.

Ach ja, und ich kann mir gut vorstellen, dass im gegensätzlichen Bereich versucht wird, Marketing zu machen.
"Schaut her! Wir haben einen rein weißen Cast und alles Männer"
Ja. Im asiatischen Raum, aber die Bedeutung, die helle Haut für die Asiaten haben, dürftest Du kennen. :)
Ansonsten erschließt gerade ein Gacha mit reinem männlichen Cast gerade einen ziemlich großen Marktanteil (Love and Deepspace). Allerdings wird aktuell davon ausgegangen, dass es besonders Frauen sind, die das Spiel spielen.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Online Zed

  • Famous Hero
  • ******
  • Sommerschwede
  • Beiträge: 3.581
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Zed
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #79 am: 13.09.2024 | 12:07 »
Vergessen wir nicht den Prozentanteil, den laut Netflix-Serien lesbische Frauen an der Gesamtbevölkerung haben. Der müsste, wenn man sie so zusammenrechnet, bei ca. 40% liegen. Interessanterweise sind schwule Männer deutlich geringer vertreten...

Grundsätzlich ist aber die Thematisierung der sexuellen Orientierung von jedem zweiten Extra einer Show eine Sache, die mir unheimlich auf den Keks geht. Mich interessiert das schon bei lebenden, mir bekannten Personen nicht - umso weniger bei Figuren einer Geschichte. Ich hab aber auch früher schon Sexszenen unnötig gefunden, wenn sie (wie meistens) nichts zur Handlung beitragen.
Gewalt und Sex waren schon immer Teil des Hollywoodsystems (zB "Basic Instinct" vor 30 Jahren), ich kann da nur graduelle Unterschiede erkennen: Mainstream-Hollywood und TV nutzten schon immer das Maß an Explizitheit, das gerade noch toleriert wurde, während in der B-Movie-Welt immer mehr möglich war - und dieses unterschiedliche Maß an Explizitheit hat in den letzten Jahren etwas abgenommen.

Ja, die Darstellung nicht-heteronormativer Lebensweisen hat zugenommen, und ja, ich würde auch zustimmen, dass sie in vielen aktuellen Serien überrepräsentiert ist gegenüber der gesellschaftlichen Realität.

Aber ich meine, das sollte man gelassen sehen: Zum einen sind nicht-heteronormative Lebensweisen nun wirklich Jahrzehnte, Jahrhunderte lang nicht annähernd angemessen repräsentiert gewesen. Da kann ich nachvollziehen, dass diesen Menschen nun eine überdeutliche Repräsentanz zugestanden wird.

Zum anderen ist Liebesgeschichte ja Liebesgeschichte, egal welches Geschlechtes die erwachsenen Figuren sind. Für alle, die sagen, dass sie "kein Problem mit Homosexualität" haben, sollte das also auch kein Problem sein.

Offline Mr. Ohnesorge

  • Mythos
  • ********
  • Nordlicht
  • Beiträge: 9.967
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Grinder
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #80 am: 13.09.2024 | 12:41 »
Und Serien natürlich.

Beispiel Bridgerton - Die Serie ist wahrscheinlich gut (oder nicht. Hab kein Netflix), aber jedesmal, wenn ich Artikel und Posts dann geht es um den historisch wenig korrekten Cast.
Dann wird viel diskutiert und während es Leute gibt, die hocherfreut sind, dass der Cast so divers ist und viele PoC dort wichtige Rollen haben, sind andere weniger glücklich darüber.
Es wird gestritten und diskutiert und die Serie erhält Aufmerksamkeit und Clicks.
Kann gut für die Serie sein oder aber auch schlecht. Ist ein gewisses Risiko im Marketingbereich.

Früher brauchte es unnötig nackte Haut für Aufmerksamkeit (z.B. Game of Thrones) und/oder extreme Gewalt. Heute ist es Diversität, Kampf gegen das Patriarchat und so ein Gedöns.


Welche Beispiele aus dem Film-Bereich gibt es?
"These things are romanticized, but in the end they're only colorful lies." - This Is Hell, Polygraph Cheaters

Offline JollyOrc

  • Buffetninja
  • Moderator
  • Famous Hero
  • *****
  • Beiträge: 3.485
  • Username: JollyOrc
    • Die Orkpiraten
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #81 am: 13.09.2024 | 12:54 »
uh.. Bridgerton ist jetzt gleichzeitig das schlechteste und beste Beispiel :D

Schlechtestes Beispiel, da in der Serie ja auf historische oder sonstige Authentizität geschissen wird. Das ist mit Ansage und Absicht eher "Regencypunk" denn historisch akkurat verfilmte Jane Austen Geschichten. Die Serie ist im Shondaland Universum verortet, dass eben unserem nur ähnelt, aber doch anders ist.

Bestes Beispiel, da die Eignerin und Macherin vom Shondaland Universum eben Shonda Rhimes ist, die sehr deutlich und bekannt eine Agenda hat. Ihre Serien behandeln Themen explizit und mit Nachdruck.

Aber "das ist historisch nicht korrekt" als Argument zieht nicht, denn, wie gesagt, Bridgerton ist nicht unsere reale Welt. Genausowenig wie Ash vs the Evil Dead oder Men in Black die Realität abbilden.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Online Ludovico

  • Ludovico reloaded
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.583
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaffeebecher
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #82 am: 13.09.2024 | 12:57 »
@JollyOrc
Wie geschrieben: Ich kenne die Serie nicht, aber das Argument der historischen Korrektheit sind die Argumente einer Seite und damit wird die Diskussion am Laufen gehalten und die Serie bleibt bekannt.

Offline JollyOrc

  • Buffetninja
  • Moderator
  • Famous Hero
  • *****
  • Beiträge: 3.485
  • Username: JollyOrc
    • Die Orkpiraten
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #83 am: 13.09.2024 | 13:00 »
Ich glaube, da verkennst Du die massive Fanbase, die Shonda Rhimes hat. Das ist quasi die Taylor Swift der Serienmacherinnen. Die Leute schauen das, weil da Shondaland drauf steht, nicht, weil es da Kontroversen gibt.

*edit: Die kann seit >15 Jahren bei ihrer Hauptserie Greys Anatomy machen was sie will, ohne, dass Ihr die Studiobosse da reinreden können. Weil das Argument "sonst gehe ich und nehme das mit" denen die Flatter gibt.
« Letzte Änderung: 13.09.2024 | 13:02 von JollyOrc »
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.951
  • Username: nobody@home
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #84 am: 13.09.2024 | 13:04 »
Welche neueren Filme haben denn eine "mit dem Vorschlaghammer servierte politische Message"?

Und vor allem: welche alten Filmklassiker haben sie nicht? Es soll mir doch keiner erzählen, daß beispielsweise der olle Sean Connery/Roger Moore-James Bond mit seiner Herumspionier- und -killerei in der Weltgeschichte im Auftrag ihrer Majestät und seiner Gewohnheit, in jedem Film wenigstens ein Mädel flachzulegen, unpolitisch oder nicht penetrant hetero gewesen wäre... ;)

Online Ludovico

  • Ludovico reloaded
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.583
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaffeebecher
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #85 am: 13.09.2024 | 13:37 »
Ich glaube, da verkennst Du die massive Fanbase, die Shonda Rhimes hat. Das ist quasi die Taylor Swift der Serienmacherinnen. Die Leute schauen das, weil da Shondaland drauf steht, nicht, weil es da Kontroversen gibt.

*edit: Die kann seit >15 Jahren bei ihrer Hauptserie Greys Anatomy machen was sie will, ohne, dass Ihr die Studiobosse da reinreden können. Weil das Argument "sonst gehe ich und nehme das mit" denen die Flatter gibt.

Ich glaube, wir können beide uns darauf einigen, dass die recht alte und etablierte Krankenhaus-Serie Grey Anatomy, die nicht gerade durch Diversität und ähnliches besonders auffällt (wahrscheinlich, weil es sich organisch einfügt, angesichts der Tatsache, dass in Krankenhäusern mittlerweile sehr viele PoC arbeiten) und eine feste Fanbase hat und das eher neue und pseudohistorische Drama, dass einen experimentellen Weg in Sachen Diversität geht, sehr unterschiedlich sind und unterschiedliche Menschen ansprechen.
Ob da die feste Fanbase von Shonda Rhimes alleine reicht, um die Serie profitabel zu halten, kann ich nicht beurteilen. Die fortlaufende Debatte hilft der Serie allerdings bekannter zu werden (außerhalb der Shonda Rhimes-Fanbase-Bubble) und somit weitere Zuschauer zu erreichen.

Online Zed

  • Famous Hero
  • ******
  • Sommerschwede
  • Beiträge: 3.581
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Zed
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #86 am: 13.09.2024 | 13:52 »
Grey Anatomy, die nicht gerade durch Diversität und ähnliches besonders auffällt
...Grey's Anatomy fällt durch Diversität auf. In den ersten Staffeln auch schon, und dann noch mehr. Ebenso wie "Scandal" oder "Station 19". Shonda Rhimes hat "Normalisierung von Diversität" schon immer als Thema gehabt, und beispielsweise in "Station 19" wird auch der gesellschaftliche Gegenwind gegenüber Diversität immer wieder thematisiert.

Online Ludovico

  • Ludovico reloaded
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.583
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaffeebecher
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #87 am: 13.09.2024 | 13:55 »
...Grey's Anatomy fällt durch Diversität auf. In den ersten Staffeln auch schon, und dann noch mehr. Ebenso wie "Scandal" oder "Station 19". Shonda Rhimes hat "Normalisierung von Diversität" schon immer als Thema gehabt, und beispielsweise in "Station 19" wird auch der gesellschaftliche Gegenwind gegenüber Diversität immer wieder thematisiert.

Ich schlage vor, den Teil in Klammern nicht zu unterschlagen.

Online Zed

  • Famous Hero
  • ******
  • Sommerschwede
  • Beiträge: 3.581
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Zed
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #88 am: 13.09.2024 | 14:06 »
Ich schlage vor, den Teil in Klammern nicht zu unterschlagen.
Von unterschlagen kann bei Klammersätzen nur schwer die Rede sein. Ein Satz in Klammer  w i l l  doch nicht die Hauptaussage sein. Für optionale Informationen sind Klammersätze doch erfunden.

Davon ab: Auch in Greys Anatomy wurde zB ebenfalls schon von Beginn an die Schwierigkeit thematisiert, als PoC und/oder als Frau Anerkennung und Karrierechancen zu erhalten.
« Letzte Änderung: 13.09.2024 | 14:08 von Zed »

Offline JollyOrc

  • Buffetninja
  • Moderator
  • Famous Hero
  • *****
  • Beiträge: 3.485
  • Username: JollyOrc
    • Die Orkpiraten
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #89 am: 13.09.2024 | 14:35 »
Ich überlege gerade noch, ob "Diversität im Krankenhaus zählt nicht" ein No-True-Scotsman Argument ist.

Ich glaube unterm Strich ja, auch wenn ich mir sicher bin, dass Ludovico das nicht so gemeint hat.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Mr. Ohnesorge

  • Mythos
  • ********
  • Nordlicht
  • Beiträge: 9.967
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Grinder
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #90 am: 13.09.2024 | 14:45 »
Und vor allem: welche alten Filmklassiker haben sie nicht? Es soll mir doch keiner erzählen, daß beispielsweise der olle Sean Connery/Roger Moore-James Bond mit seiner Herumspionier- und -killerei in der Weltgeschichte im Auftrag ihrer Majestät und seiner Gewohnheit, in jedem Film wenigstens ein Mädel flachzulegen, unpolitisch oder nicht penetrant hetero gewesen wäre... ;)

Mag ja sein, aber das Geraune war ja, dass es da so neue Filme gäbe, die dezidiert politisch (wahrscheinlich: woke) wären. Ludovico bleibt da bislang aber Namen schuldig.
"These things are romanticized, but in the end they're only colorful lies." - This Is Hell, Polygraph Cheaters

Online Ludovico

  • Ludovico reloaded
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.583
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaffeebecher
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #91 am: 13.09.2024 | 14:52 »
@Zed
Ich habe erhebliche Probleme, Deinen Post positiv zu lesen und schaffe es nur Pedanterie hineinzuinterpretieren, mit dem Ziel, unbequeme Argumente nicht aufzunehmen.
Ich versuche, es nicht so zu lesen, aber es fällt mir wirklich wirklich schwer.

@JollyOrc
Diversität im Krankenhaus zählt. Es ist auch aus meiner Sicht albern, wenn in einer Arztserie vor allem weiße Schauspieler vorkommen.

Aber wenn es sich organisch einfügt (wie z.B. bei The Rookie), wo Rassismus und Sexismus ja auch durchaus thematisiert werden (Staffel 3 war etwas sehr viel Vorschlaghammer im Umgang mit dem Thema, wie viele Serienstaffeln, die zu Zeiten von George Floyds Tod gedreht wurden), ist es gut aus meiner Sicht.
Mit "organisch" meine ich in dem Sinne, dass es sich wunderbar einfügt, dem Zuschauer nicht auffällt, sondern ihm normal erscheint.

@Mr Ohnesorge
Betrachte mich bitte einfach als... wie nennst Du die Leute? Jürgen? Nenn mich einfach so und dann ist alles gut und Du bist happy.
Also, nenn mich Jürgen (Zusatz) und sag, dass ich schwurblermäßig typisch nicht konkret werde. :)
« Letzte Änderung: 13.09.2024 | 15:02 von Ludovico »

Offline BBB

  • Famous Hero
  • ******
  • Teilzeitforist... leider
  • Beiträge: 3.453
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: BBB
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #92 am: 13.09.2024 | 15:04 »
Um nochmal auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen:
Ich hab Anfang des Jahres eine Grafik gesehen, die die Entwicklung des Box Office in den USA in den letzten 20 Jahren oder so zeigte (hab sie leider nicht online gefunden). War ein Studio Exec, der das gezeigt hat.
Und das spannende: Abgesehen von Covid sah man da quasi keinerlei Veränderung.
Meinte auch der Speaker: Es gab im Bereich Film nur zwei Innovationen in den letzten 100 Jahren. Erst Ton. Dann Farbe.

Ich nehme an, dass sich das fortsetzen wird.
Sprich: Die Veränderung wird sein, dass es immer weniger immer größere Studios geben wird, und dafür viele viele ganz kleine, die hie und da mal einen Achtungserfolg landen.

Wie kann man das planbar erreichen?

Große Stars ziehen nicht mehr so wie früher, das hatten wir ja schon festgestellt, aber auch da gibt es Ausnahmen.
Große IP hat zumindest eine build in baseline.
Und ansonsten wird man versuchen, möglichst wenige Zuschauer abzuschrecken.

Heißt für mich, die top level AAA Titel werden weiterhin bekannte Marken (Star Wars, Marvel, Spiel- und Buchverfilmungen) und/oder Stargetriebene Schauwerte sein.

Und dahinter kommt dann ein riesen Pool an preiswerteren Produktionen, in denen sich der Nachwuchs ausprobieren kann. Das werden dann weitgehen direct to streaming Filme und Serien sein - aber das muss ja nichts schlechtes sein.
Es wird wahrscheinlich mehr Bundle Angebote der Streamingdienste geben, denn damit die profitabel agieren können, müssen sie churn verhindern.
Und es wird bei allen Streamern mehr und mehr Werbung geben.
Also ein bisschen wie das alte klassische Privatfernseh-Modell, nur eben übers Netz und zusätzlich direkt finanziert.

Und das wars auch schon.

Genauso wie es früher Spartensender gab, wird es irgendwann wahrscheinlich Sparten-Streamer geben (SPortstreaming hat ja schon den Anfang gemacht), die werden dann irgendwann auch in die Bundles aufgenommen, und zum Schluss haben wir dann das Fernsehen der 90 Jahre in Volldigitalisiert ;)

Das wäre zumindest meine grobe Vorhersage.
Power Gamer: 33% Butt-Kicker: 21% Tactician: 67% Specialist: 42% Method Actor: 88% Storyteller: 75% Casual Gamer: 42%

Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

Offline Chaos

  • Legend
  • *******
  • Demokrator auf Lebenszeit
  • Beiträge: 4.048
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Chaos
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #93 am: 13.09.2024 | 15:38 »
@Mr Ohnesorge
Betrachte mich bitte einfach als... wie nennst Du die Leute? Jürgen? Nenn mich einfach so und dann ist alles gut und Du bist happy.
Also, nenn mich Jürgen (Zusatz) und sag, dass ich schwurblermäßig typisch nicht konkret werde. :)

Du hättest die Titel dieser Filme schon längst nennen können. Das wäre weniger Aufwand als das, was du stattdessen treibst.
Unordnung = Datenschutz
Was ich nicht finde, das findet auch kein Anderer!

Online Zed

  • Famous Hero
  • ******
  • Sommerschwede
  • Beiträge: 3.581
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Zed
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #94 am: 13.09.2024 | 15:45 »
@Zed
Ich habe erhebliche Probleme, Deinen Post positiv zu lesen und schaffe es nur Pedanterie hineinzuinterpretieren, mit dem Ziel, unbequeme Argumente nicht aufzunehmen.
Ich versuche, es nicht so zu lesen, aber es fällt mir wirklich wirklich schwer.
Ich finde gut und wünschenswert, dass wir beide uns die Mühe geben. :-)

Ich verstehe Dein Argument, das Du in wohl meinem Sinne "unbequem" nennst, so: PoC in Krankenhaus(serien) sind so normal, dass "Grey Anatomy nicht gerade durch Diversität und ähnliches besonders auffällt" - verstehe ich Dich richtig?

Darauf entgegnete ich
Auch in Greys Anatomy wurde zB ebenfalls schon von Beginn an die Schwierigkeit thematisiert, als PoC und/oder als Frau Anerkennung und Karrierechancen zu erhalten.
Und recht schnell wurden in Grey's Anatomy homosexuelle und non-binäre Figuren und PoC-Hauptfiguren gang und gäbe. Ja, Bridgerton fordert sein Publikum nochmal stärker heraus, indem es unsere uns eingestanzten Kopfbilder von Historizität umwälzt, aber Grey's Anatomy war und ist schon immer auf Themen bedacht, die Normalität von und Schwierigkeiten mit Diversität, die manche haben, zu thematisieren.

Online Ludovico

  • Ludovico reloaded
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.583
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaffeebecher
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #95 am: 13.09.2024 | 15:58 »
@Zed
Gute Argumente!
Du schreibst ja selbst, dass Bridgerton nochmal stärker herausfordert.
Dass diese Message disruptiver oder offensiver vorkommt, erkennt man auch an den Diskussionen über die beiden Serien.
Bei Bridgerton ist gerade dabei Diversität stets im Vordergrund.

Das ist aus meiner Sicht Marketing. Sicher mag in manchen Fällen (wie im Falle Bridgertons) wirklich eine Message dahinterstehen und die Produzenten wirklich überzeugt sein und nicht bloß betriebswirtschaftliche Aspekte dahinter stehen. Aber ich denke, dass ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehne, wenn ich behaupte, dass es in manchen Filmen und Serien aufgesetzt ist.
Spontan fallen mir dazu SWAT und The Rookie ein.

Nun würde ich das Thema gerne ad Acta legen. Es führt sonst bloß in die Speakers Corner. Ich hab meinen Standpunkt wohl deutlich genug gemacht
« Letzte Änderung: 13.09.2024 | 16:00 von Ludovico »

Offline tartex

  • Titan
  • *********
  • Freakrollfreak und Falschspieler
  • Beiträge: 14.063
  • Username: tartex
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #96 am: 13.09.2024 | 16:05 »
Also wenn Bridgerton sich an die traditionellen Muster des Genres halten würde, ohne im Farbtopf zu naschen, wären alle Neckbeards und Incels sicher voll daran interessiert.  ~;D

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays
Kumpel von Raven c.s. McCracken

Online Ainor

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.474
  • Username: Ainor
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #97 am: 13.09.2024 | 16:12 »
Schlechtestes Beispiel, da in der Serie ja auf historische oder sonstige Authentizität geschissen wird. Das ist mit Ansage und Absicht eher "Regencypunk" denn historisch akkurat verfilmte Jane Austen Geschichten.

Also das Genre im weiteren Sinne ist historische Liebesroman. Und wenn da steht London 1813 dann hat man eben eine historische Verortung mit gewissen Erwartungen. Und dann ist es recht normal wenn manche Leute sagen dass ihnen das nicht gefällt.

Die Serie ist im Shondaland Universum verortet, dass eben unserem nur ähnelt, aber doch anders ist.

Auch das ist fraglich weil es ja auf Büchern basiert. Aber auch wenn man es so sieht: jedes fiktionale Werk spielt im Universum seines Autors (und auch bei Dokus kommt mir das manchmal so vor...). Und dass das eben unserem nur ähnelt, aber doch anders ist ist ja immer der Fall sonst wäre es ja keine Fiktion. Insofern ist die relevante Frage nicht in welchem Universum es spielt sondern welche Erwartungen aufgebaut werden.

Aber "das ist historisch nicht korrekt" als Argument zieht nicht, denn, wie gesagt, Bridgerton ist nicht unsere reale Welt. Genausowenig wie Ash vs the Evil Dead oder Men in Black die Realität abbilden.

Das ist was anderes. (Fast) Niemand käme bei SciFy/Horror auf die Idee sich über Aliens/Zombies zu beschweren. Aber ein historisches Setting schafft gewisse Erwartungen. 

Genauso wie es früher Spartensender gab, wird es irgendwann wahrscheinlich Sparten-Streamer geben (SPortstreaming hat ja schon den Anfang gemacht), die werden dann irgendwann auch in die Bundles aufgenommen, und zum Schluss haben wir dann das Fernsehen der 90 Jahre in Volldigitalisiert ;)

Das wäre zumindest meine grobe Vorhersage.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Sport war schon immer anders. Momentan ist ja nunmal das ziehr der Streamingdienste möglichst viele Leute zusammenzubringen um so möglichst teure Produktionen finanzieren zu können. Ich weiss nicht ob sich eine Fragmentierung da lohnt.
« Letzte Änderung: 13.09.2024 | 16:18 von Ainor »
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline JollyOrc

  • Buffetninja
  • Moderator
  • Famous Hero
  • *****
  • Beiträge: 3.485
  • Username: JollyOrc
    • Die Orkpiraten
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #98 am: 13.09.2024 | 16:19 »
Warum muss man Romanzen an einem härteren Realitäts-Maßstab messen als SF oder Horror?
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Raven Nash

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.403
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Raven Nash
    • Legacy of the Runemasters
Re: Wo entwickelt sich Hollywood hin?
« Antwort #99 am: 13.09.2024 | 16:26 »
Also wenn Bridgerton sich an die traditionellen Muster des Genres halten würde, ohne im Farbtopf zu naschen, wären alle Neckbeards und Incels sicher voll daran interessiert.  ~;D

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Wah, den Mist hat meine Ex gelesen! Dagegen ist Donald Duck Literatur...

@Franchises: Man könnte ja auch den Eindruck bekommen, die Studios erschaffen sich selbst erfüllende Prophezeiungen, indem sie jedes Mal, wenn sie ein neues Franchise versuchen, es gleich in den Sand setzen. Siehe Borderlands. Oder es spielt dann doch nicht so viel ein, wie erhofft - ala D&D.
Aktiv: Dragonbane
Vergangene: Runequest, Cthulhu, Ubiquity, FFG StarWars, The One Ring, 5e, SotDL, LevelUp! A5e, Vaesen
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)