Danke, dreisam, insbesondere für die Quellenhinweise!
Wer die Briefe nicht im Bücherregal stehen hat, kann zumindest einen Eindruck/eine Zusammenfassung hier finden:
https://tolkiengateway.net/wiki/Letter_213Leider finde ich ohne gedruckte Ausgabe nicht den Hinweis, auf den Du, dreisam, anspielst, was Tolkien selbst über die Abwesenheit von Tempeln und der These, dass die Valar für eine Anbetung vielleicht zu nahbar waren, geschrieben hat:
Dazu hat sich J.R.R. Tolkien ebenfalls in einem Brief geäußert.
- Brief #153 an Peter Hastings (1954), fünfte Anmerkung.
Könntest Du das ausführen?
Die von Euch genannten Einschränkungen des Vergleichs der Valar mit den griechischen Gottheiten war für mich schon sehr hilfreich.
Jetzt würde ich - wie im Titel des Threads schon erwähnt - auch gerne Eure Meinung wissen, was die Creator der Serie "Ring of Power" in Bezug auf Religion richtig dargestellt haben, bzw gut oder schlecht erfunden haben.
Die Tonstatuette von (wahrscheinlich) Nienna, die in der 5. Folge / 2. Staffel zum Gedenken von Gefallenen angebetet wird, fühlt sich für mich noch irgendwie stimmig an, aber das Gottesurteil, das in E6S2 gezeigt wird, bringe ich gar nicht mit Tolkiens Pantheon in Verbindung.
Ich kann noch gar nicht genau in Worte fassen, was alles für mich an dieser Idee nicht stimmt: das seltsame Ungeheuer oder die Vorstellung, dass die Valar von den Menschen um Gottesurteile befragt werden.
Dieses Motiv könnte ich mir als missbräuchliches, verkapptes Todesurteil wie in unserer eigenen Geschichte erklären, und in der Serie "funktioniert" es ja wohl auch als Kommunikationskanal mit den Valar.
Dass die Valar (außer Morgoth), wie Tolkien sie portraitiert, die Idee eines Menschenopfers, das sie verhindern sollen, gut finden könnten, kann ich mir nicht vorstellen.