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Wie wichtig ist dir Regeltreue

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Autor Thema: Wie wichtig ist euch Regeltreue...  (Gelesen 2101 mal)

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Offline Talasha

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #25 am: 17.10.2024 | 22:43 »
REgeltreue bietet Sicherheit wenn ich in taktischen Situationen plane, daher ist 8+-1 wohl eine gute Zahl.
"Haben Sie Bücher zu Pawlows Hunden und Schrödingers Katze?"
"Da klingelt was bei mir, aber ich kann nicht sagen ob sie da sind oder nicht"

Offline Tudor the Traveller

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #26 am: 17.10.2024 | 22:55 »
Es ist natürlich auch deshalb schwer zu sagen weil viele Regelsysteme heutzutage Improvisation und flexible Anwendung von Regeln vorsehen. So dass die Grenze zwischen "das sind Regeln wie sie im Buch stehen" und "das hab och mir spontan für die aktuelle Situation ausgedacht" manchmal gar nicht so klar zu ziehen ist.

Aber gerade wenn man Regeln als Hilfsmittel ansieht kann man sie halt auch als Hilfe beim improvisieren betrachten und nutzen.

Verstehe ich nicht ganz. Was ist flexible Anwendung von Regeln? Wenn z B. in den Regeln ein Ermessensspielraum vorgesehen ist, dann ist genau dieser Spielraum ja auch RAW. Oder was meinst du mit flexibel?
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Offline Sashael

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #27 am: 17.10.2024 | 23:01 »
Schätze mal, er meint Systeme, die "Rulings" benutzen.

Aka "Wir hatten keinen Bock, uns darüber Gedanken zu machen und helfen das einfach den SLs über".
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline SigmundFloyd

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #28 am: 17.10.2024 | 23:04 »
"Learn the rules, then break some."

Genau das. Ich werde meistens fuchsig, wenn Mitspielende nicht regelkonform spielen, breche aber selbst ständig Regeln. Weil ich Hypokrit bin mir vorher die Mühe mache, zu verstehen, was die Regeln sind, und vor allem auch warum - sprich: Welche Auswirkung hat ein Brechen der Regel auf andere bewegliche Teile des Systems?

Ich mag es auch, das Brechen von Regeln zu verregeln; z.B. über Metawährungen.

Das ist auf der Skala schwer zu verorten, daher: 7?

Online nobody@home

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #29 am: 17.10.2024 | 23:26 »
Ich mag es auch, das Brechen von Regeln zu verregeln; z.B. über Metawährungen.

Na ja, ein verregelter "Regelbruch", an dessen Regeln man sich wiederum hält, ist dann ja auch keiner mehr. ;)

Insofern sind dann auch spontan improvisierte Festlegungen, SL-Verhandlungen mit dem Rest der Gruppe und so weiter immer noch so lange "regeltreu", wie die Regeln selbst entsprechende Freiräume ausdrücklich lassen. Womit ich jetzt nicht einfach nur die altbekannte "Regel 0" meine, die ja als Alibi-Randnotiz schnell mal auch an einen mit Stacheldraht und Sekundenkleber bombenfest zusammengezurrten Regelboliden geklatscht ist, sondern durchaus konkrete "Hier entscheidet Spieler X"-Notizen und "Wenn der Standardansatz aus Gründen wie beispielsweise A oder B nicht sinnvoll erscheint, kann man alternativ auch so vorgehen"-Vorschläge an passenden Stellen im Regeltext selbst.

Online Eismann

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #30 am: 17.10.2024 | 23:47 »
Die Regeln sind halt meist das, worauf sich die Spieler geeinigt haben, um eine faire Basis zu haben. Ich hab kein Problem damit etwas abzuändern, wenn es dysfunktional ist oder für zu wenig Ertrag ein riesiges Regelfass aufmacht, aber im Kern versuche ich mich dran zu halten. Ich bin kein großer Fan davon Regeln immer dann wegzulassen (oder zu "vergessen"), wenn sie einem als Spieler Nachteile bringen, dafür aber jeden Regelfitzel zu verwenden (und am besten noch aktiv falsch zu verstehen), der einem bei der Cool Power X noch +0,1 extra einbringt.

Offline Arldwulf

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #31 am: 18.10.2024 | 03:02 »
Verstehe ich nicht ganz. Was ist flexible Anwendung von Regeln? Wenn z B. in den Regeln ein Ermessensspielraum vorgesehen ist, dann ist genau dieser Spielraum ja auch RAW. Oder was meinst du mit flexibel?
. Es geht darum, das heutzutage durchaus Regelwerke existieren welche viel mit dem Grundsatz "hier sind Werkzeuge, mach was draus" agieren bei dem dann die Grenze zwischen spontanem Ruling und situationsabhängiger Anwendung von bestehenden Regeln verschwimmt.
« Letzte Änderung: 18.10.2024 | 03:03 von Arldwulf »

Offline Zanji123

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #32 am: 18.10.2024 | 09:32 »
kommt halt auf's Regelsystem an.

DSA z.b. hat weniger Spielraum sag ich mal als ein Schatten des Dämonenfürsten (es gibt ja keine Talente dies wird durch Vorteilswürfel gemacht (oder gleich gar nicht würfeln und es klappt einfach) aufgrund des Berufes des Charakters

und dann hast du Fabula Ultima z.b. das sagt "Hey gewisse Klassen können ein Ritual machen und je nach Zauberart hat das andere Auswirkungen" und außer wie "lange" es ungefähr dauert und wie "schwer" das wird ist der rest so "überlegt es euch"

9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #33 am: 18.10.2024 | 09:55 »
- für den Teil des Rollenspiels, der eine taktische Kampfsimulation ist, braucht man natürlich verlässliche Regeln. Allerdings bin ich inzwischen schnell dabei viel zu hausregeln, anders kann man bestimmte Systeme nicht bespielen. (Shadowrun z.B.)
- Grundsätzlich ist mir aber die Geschichte immer wichtiger als die Regeln.
- Allerdings fällt mir in jüngster Zeit immer deutlicher auf, dass gerade bestimmte Storytellingregeln gelegentlich wirklich Sinn machen und zu einer besseren Geschichte führen. Versuche also gerade bei regelleichteren, eher narrativen Systemen den Regeln eine faire Chance zu geben.
Inzwischen bin ich geneigt zu glauben, dass an der DnD Satanic Panic in den 80ern was dran war. Allein, es waren nicht die Inhalte. Es waren die Regeln, die aus der Hölle kommen...

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #34 am: 18.10.2024 | 17:52 »
Ich denke auch, dass es bei tatsächlich zufälligen Prozessen vergleichsweise klare Regeln via z.B. Würfel braucht (Boni, Abzüge etc.). In anderen Situationen ziehe ich ein weitgehend freies Rollenspiel vor (lebe deine Rolle aus). D.h. beispielsweise ein Prüfwurf auf Betören o.ä. liegt mir nicht so.
Da wäre aber nun die Frage: Wenn ein Spielsystem das genau so vorsieht (spiel das frei aus), dann würde man sich ja dennoch an die (weichen) Regeln halten, oder nicht? Das soll keine Kritik an scharfen Regeln sein, sondern eher die Frage, ob es hier doch eher um die Teile eines Systems geht, die eben sehr klar und eindeutig geregelt sind.

Online 1of3

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #35 am: 19.10.2024 | 08:51 »
. Es geht darum, das heutzutage durchaus Regelwerke existieren welche viel mit dem Grundsatz "hier sind Werkzeuge, mach was draus" agieren bei dem dann die Grenze zwischen spontanem Ruling und situationsabhängiger Anwendung von bestehenden Regeln verschwimmt.

Ich verstehe das "heute" nicht. War das nicht schon immer so? Und bei allen Rollenspielen?

Welche Regelwerke meinst du und was daran? Und welche Regelwerke tun das für dich nicht?

Online JollyOrc

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #36 am: 19.10.2024 | 09:48 »
Regeln bilden ja zum einen die Spielwelt (Meta-)Physik ab, und sind zum anderen dazu da, die verschiedenen Interessen der Leute am Tisch auszugleichen, falls es da Meinungsverschiedenheiten gibt. ("Der Ork trifft Dich!" - "nein!" - "Doch!" - "nein!"...)

Unter diesen Gesichtspunkten, und der Ergänzung von Flaschengeist, dass Hausregeln, bzw. die Vereinbarung, eine Regel zu streichen auch regeltreu sind, ist Regeltreue für mich sehr wichtig.

ABER: Der Fluß des Geschehens ist mir noch wichtiger. Wenn also zu einer Situation gerade niemand die Regel im Kopf hat, dann ist es mir lieber, dass man sich schnell auf irgendwas einigt, oder die SL "einfach so entscheidet", als dass man die Szene unterbricht und das aufwändig im Detail nachschlägt.

Das gilt aber nur für "niemand weiß es" - nicht für "Es gibt Uneinigkeit darüber, was gerade die Regel ist." In letzerem Fall landet man sonst schnell in Situationen, wo jemand seine Personnage komplett anders handeln hätte lassen, bzw. sie anders aufgebaut hätte, und nun mit handfesten Nachteilen agieren muss, nur weil sich die SL hier mit der "falschen" Regelanwendung durchsetzen möchte. Das wäre dann doch sehr unschön und unfair.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Online Isegrim

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #37 am: 19.10.2024 | 09:54 »
Zitat
Ich verstehe das "heute" nicht. War das nicht schon immer so? Und bei allen Rollenspielen

Ich denk da an Fate: Erst soll sich der Spieler ausdenken, was sein SC tun will, dann, mit welchem Regelinstrument das am besten umgesetzt werden kann.

"Traditionell" sind rulings mE eher Lückenfüller und SL-Instrument.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline Kappadozius

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #38 am: 19.10.2024 | 13:57 »
Bei der Frage nach der Regeltreue habe ich jetzt ganz schlicht nur einen Punkt vergeben, allerdings muss ich auch dazu sagen, dass meine Bewertung im direkten Zusammenhang mit Pen-&-Paper-Rollenspielen steht und bei anderen Gesellschaftsspielen eigentlich so gut wie nie zum Bruch der  Maskerade  Regeln führt.

Gerade sehr umfangreiche Regelwerke führen häufig zu einer Situation, wo das Spiel plötzlich ins Stocken geraten kann. Wer die Kampfregeln aus der Welt der Dunkelheit früherer Editionen kennt, wird mir sicherlich beipflichten wollen. Nun habe ich meistens die Ehre in der Rolle des Erzählers auch für die generelle Leitung des Spiels verantwortlich zu sein und kämpferische Auseinandersetzungen zelebriere ich gerne mit meinen Mitspielern am Tisch, nur artet das Werfen der Würfel manchmal für meinen Geschmack zu sehr aus. Zum meinem Glück, gehen meine Mitspieler in solchen Ausnahmesituationen mit mir konform und wir kürzen dann meistens die Würfelorgie einfach etwas ab. Einfach so, jawohl!

Das mag auf den ersten Blick nach purer Willkür aussehen, jedoch handle ich nach einer Art losen Kodex, der in etwa so aussieht:

  • Gesunder Menschenverstand: Brauchen wir an dieser Stelle wirklich einen Wurf mit Würfeln oder geht es um eine Handlung, die erwartungsgemäß verlaufen wird? :think:

    Beispiel: Einer der Spielercharakter ist eine Kampfmaschine und verprügelt einen weit unterlegenen Handlanger des Bösewichts. In einer solchen Situation spare ich mir gerne schon einmal das Würfelwerfen und interagiere lieber erzählerisch mit dem Spieler.
  • Zufall als Bereicherung der Erzählung: Das ist eigentlich auch die ganze Magie der Würfel, denn als Werkzeug des Zufalls empfinde ich Würfelwürfe tatsächlich als tolles Stilmittel. Durch ein gutes Regelwerk haben Erzähler und Spieler eine wunderbare Basis zu Bemessung des Zufalls und ob ein Einsatz der Würfel in einer bestimmten Situation überhaupt sinnvoll erscheint.

    Beispiel: Ein Spieler ist so richtig schön mundfaul oder sehr schüchtern und sein Charakter muss mit einem wichtigen Nicht-Spielercharakter verhandeln, aber auf dem Charakterdokument ist er angeblich ein charismatischer Niccolò Machiavelli? Das Schicksal soll entscheiden, daher lasset die Würfel rollen, liebe Freunde! Anhand dieses Wurfes lässt sich der Ausgang des Gesprächs hervorragend quantifizieren, obwohl ich als Erzähler vermutlich (annähernd) einen Monolog in dieser Szene halten werde… ::)
  • Qualität vs. Quantität von Regeln: Verschwenden wir gerade unsere Lebenszeit mit dem Auslegen des Regelwerks oder zu vielen Würfelwürfen? So bald ich merke, dass wir uns im Spielfluss irgendwo zu lange aufhalten oder anfangen in endlosen Diskussionen im Kreis zu drehen, hilft eigentlich nur der Kompromiss oder die Schaffung einer schnell gestrickten Hausregel (die möglichst im Rahmen des gesunden Menschenverstandes ausgelegt wird). Das funktioniert selbstverständlich auch nicht immer perfekt, allerdings kann man ja in besonderen Härtefällen das Regelwerk bis zur nächsten Spielsitzung noch einmal in Ruhe konsultieren.
    :rtfm:

TL;DR: An meinem Spieltisch sind die Regeln nicht unbedingt in Stein gemeißelt und ich billige meine Mitspielern das Privileg zu, offensichtliche Hindernisse oder unzureichende Regeln im Spielgeschehen in Frage zu stellen. Ich vergebe daher nur einen Punkt in Sachen Regeltreue.
»Der Drache ist stets kleiner als sein Schatten in deinem Herzen!«

Offline felixs

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #39 am: 19.10.2024 | 14:11 »
Wäre cool, wenn du bissel näher erläuterst, wo du einen Zusammenhang zwischen Regeltreue/Berechenbarkeit und kompetetivem Spiel siehst.
Ich selbst erlebe einen Tisch vor allem dann als kompetetiv, wenn mehrere Spieler hart um "Spotlight" konkurrieren. Hierfür sind aus meiner Sicht sowohl der Faktor Regeltreue als auch das verwendete Regelsystem unwichtig, maßgeblich ist vielmehr die Persönlichkeit der Spieler.
Meinst du mit kompetetivem Spiel eventuell, dass Spieler um sowas wie "höchsten DPS pro Runde" (also regelseitige Optimierung in bestimmten Kompetenzfeldern) konkurrieren?

Ich meine damit, dass mich das Optimieren von Figuren auf optimale Spielwerte nicht interessiert. Entsprechend brauche ich auch keine dich die Regeln dargestellte Vorhersehbarkeit - das kann gern situativ entschieden werden, wobei ich natürlich einen Konsens am Tisch voraussetze.

Soll freilich nicht bedeuten, dass Regeln nicht dabei helfen können, ein gemeinsames Bild der Spielwelt zu entwerfen. Ich überfliege sowas auch ganz gern, habe einen ungefähren Eindruck und handwedele das dann in der Praxis.

Ganz allgemein gesagt: ich mag Handwedeln.

Und bezüglich Spotlight-Verteilung möchte ich eigentlich nur mit Gruppen spielen, wo sich das mehr oder weniger von selbst reguliert. Es hilft natürlich sehr, wenn alle für das Problem sensibilisiert sind. Und dafür wiederum ist es natürlich sehr sinnvoll, gesehen zu haben, wie andere versuchen, das zu regeln.

Anders gesagt: ich möchte nicht mit Leuten spielen, bei denen ich Regeln brauche, um mich vor ihnen zu schützen. Habe keine Angst vor Spielleiterwillkür. Fällt also weg. Genauso wenig habe ich Lust auf Spiel mit auf Erfolg optimierten Figuren. Brauche also auch kein Balancing (jedenfalls nicht über die Regeln - es ist natürlich sinnvoll, abzusprechen, was und wie man spielen will, was für Figuren man dafür braucht etc.).
Ein gewisser Regelrumpf ist nützlich, um damit Situationen von ungewissem Ausgang in der Spielwelt abzuhandeln. Die nutze ich dann auch gern, gern auch flexibel. Ich plädiere aber nicht für völlig regelloses Spiel - ich möchte ungefähre Regeln für Kämpfe, Schaden, Talente, Eigenschaften etc.

Mir ist klar, dass das nur mit Leuten funktioniert, die ähnlich ticken. Das ist OK für mich.
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Offline Zouan81

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #40 am: 19.10.2024 | 17:21 »
Hmm.

Ich habe mich für 6 entschieden, da die Grundmechanismen eines Regelsystems normalerweise Sinn ergeben, solange das Regelsystem nicht vorsieht, für jede Aktion oder jedes Ereignis eine Probe zu verlangen. Das sollte nur zum Einsatz kommen, wenn wirklich kaum eine andere Möglichkeit besteht, da das Vorhaben eines Spielers tatsächlich als risikoreich einzustufen ist.

Lieber lasse ich mal 5 gerade sein und würde als SL auch eine kreative Vorgehensweise mit einem Erfolg belohnen, wenn der Spielercharakter eine gewisse Erfahrung mitbringt und eine Probe dadurch verzichtbar ist.

Würfelorgien ziehen das Spiel mMn teilweise auch unnötig in die Länge.

Deswegen ist DSA bspw. als PnP nicht unbedingt mein Favorit, da für jede Fertigkeit 3 Würfe erforderlich sind, einschließlich der Rechnerei mit den Fertigkeitspunkten. Das war ursprünglich mal eine kreative Idee, möglichst viele Attribute einzubeziehen, ist in der Praxis allerdings eher spielflussbremsend.

Hausregeln finde ich teilweise sogar gut, wenn sie Schwächen eines Regelsystems verbessern, die Regeln damit für alle gleichermaßen plausibel sind und sie keinen Spieler bevorzugen.

Nur sollte man sich direkt für ein PnP-System entscheiden, das möglichst ohne Hausregeln schon gut funktioniert. Hausregeln sollten nur sparsam und sinnstiften zum Einsatz kommen, nicht aber das ganze Regelwerk über den Haufen werfen.



Gespielte Regelsysteme:

D&D, DSA, RdW, Saga, Earthdawn

Online Maarzan

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #41 am: 19.10.2024 | 17:23 »
Ich hätte gedacht ziemlich wichtig, aber hier sehen das ja überraschend doch mehr Leute noch enger.

Meine Vorstellung:
Hausregeln sind üblich und beginnen mit dem Spielvorschlag des SLs zum Spielstart und den Vordiskussionen mit den Spielern bis verbindliche Hausregeln gefunden sind und dann sind diese die Basis des Spiels.

Es steht aber jedem frei im Spiel:
a) eine Vereinfachung/Abkürzung für den anliegenden Fall vorzuschlagen.
b) wenn die Regel nicht parat ist "angemeldet" nach bestem Wissen und Gewissen zu raten.
c) eine Ausnahme zwecks "allgemeinem Spielspaß" vorzuschlagen
d) zwischen den Sitzungen neue Hausregeln vorzuschlagen


Was aber auch klar ist: wenn auch nur ein Mitspieler dagegen ist, wird die Originalregel benutzt und zur Not auch noch einmal nachgelesen.

Ich schätze das ist eine 6 in Relation.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #42 am: 19.10.2024 | 17:32 »
Regeltreue sollte imo nicht zu sehr auf Probenmechanismen reduziert werden.

Zu Regeltreue gehören z.B. auch Einschränkungen bzw. Zuteilungen. Um Magie wirken zu können, muss eine Figur X erfüllen. Um einen Bogen oder rin Gewehr zu verwenden, benötigt die Figur 2 freie Hände. Krieger bekommen auf Level X Fähigkeit Y, man kann keine gezielten Angriffe machen usw.

Da sind imo die Stellen, wo Regeltreue oft gebrochen wird. Meine Figur möchte gerne XY, obwohl sie die Voraussetzungen nicht erfüllt. Das kann alles mögliche sein, von Zaubern, über Tiergefährten, bestimmte Ausrüstung, Fertigkeiten, Handlungen... etc. und dies dauerhaft oder situationsspezifisch einmalig.
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Offline schneeland

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #43 am: 19.10.2024 | 17:36 »
Ich hätte gedacht ziemlich wichtig, aber hier sehen das ja überraschend doch mehr Leute noch enger.

Meine Vorstellung:
Hausregeln sind üblich und beginnen mit dem Spielvorschlag des SLs zum Spielstart und den Vordiskussionen mit den Spielern bis verbindliche Hausregeln gefunden sind und dann sind diese die Basis des Spiels.
...

Kurzer Einwurf an der Stelle: in der Gruppe vereinbarte (ggf. sogar verschriftlichte) Hausregeln rechnet flaschengeist, wenn ich ihn im Ausgangsbeitrag richtig verstanden habe, den Regeln zu und wertet sie nicht als Abweichung davon.
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Offline Zouan81

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #44 am: 19.10.2024 | 17:46 »

Da sind imo die Stellen, wo Regeltreue oft gebrochen wird. Meine Figur möchte gerne XY, obwohl sie die Voraussetzungen nicht erfüllt. Das kann alles mögliche sein, von Zaubern, über Tiergefährten, bestimmte Ausrüstung, Fertigkeiten, Handlungen... etc. und dies dauerhaft oder situationsspezifisch einmalig.

Gutes Beispiel dafür ist zum Beispiel der "Cleave" oder "Great Cleave" aus D&D bzw. Pathfinder. Wenn der Charakter diesen Feat nicht besitzt, darf er seine 2 verfügbaren Angriffe nur gegen ein einziges Ziel richten, anstatt 2 Kreaturen in Reichweite mit je 1 Angriff anzugreifen. Zumindest soweit mir bekannt, sieht "Cleave" ja vor, ein benachbartes Ziel nur dann zusätzlich anzugreifen zu dürfen, wenn man mit dem vorausgegangenen Angriff eine Kreatur niedergestreckt hat.

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Offline Koenn

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #45 am: 19.10.2024 | 18:07 »
Für mich die 6, sowohl als SL als auch als Spieler: Regeln sind dazu da den groben Rahmen zu fassen, mit denen man der Norm an den Dingen, die geschehen können, eine Grundlage gibt. Es muss aber mehr als genug Freiraum für Unerwartetes und Dinge im Speziellen geben, für das man Regeln dehnen und stauchen muss, sonst wird die Kreativität ummauert. Nix is blöder als ein berechenbares "Abenteuer".
Finde die Umfrage eine fantastische Frage, die man vor jeder neuen Runde oder auf Cons abfragen kann - ich würde dann direkt alle Leute mit 9 oder 10 aussortieren, die werden bei mir als SL überhaupt nicht glücklich, oder ich als Spieler nicht bei denen als SL. Quasi direkt die neue Regel 0,5 nach der Regel 0 - spiel nicht mit Dullies.  :d
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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #46 am: 19.10.2024 | 18:23 »
Gutes Beispiel dafür ist zum Beispiel der "Cleave" oder "Great Cleave" aus D&D bzw. Pathfinder. Wenn der Charakter diesen Feat nicht besitzt, darf er seine 2 verfügbaren Angriffe nur gegen ein einziges Ziel richten, anstatt 2 Kreaturen in Reichweite mit je 1 Angriff anzugreifen. Zumindest soweit mir bekannt, sieht "Cleave" ja vor, ein benachbartes Ziel nur dann zusätzlich anzugreifen zu dürfen, wenn man mit dem vorausgegangenen Angriff eine Kreatur niedergestreckt hat.

Hm? Cleave hat doch mit den normalen Angriffen pro Runde überhaupt nichts zu tun, sondern gibt dem Charakter einfach nur bis zu einmal pro Runde eine zusätzliche Extraattacke, wenn er gerade einen Gegner niedergestreckt hat (weswegen die auch gegen einen neuen Gegner in Reichweite gehen muß). Sonst tut der Feat nichts, und die Zielauswahl bei Mehrfachattacken ist bei D&D3 und Pathfinder 1 meines Wissens auch normalerweise nicht eingeschränkt, solange man halt überhaupt genügend Ziele in Reichweite hat, um wählen zu können.

Zu den "Voraussetzungen" für Cleave würde ich da schon eher zählen, daß der Charakter eine Stärke von 13 oder höher braucht und den Power Attack-Feat schon im Gepäck haben muß, um diesen Trick überhaupt aufschnappen und dann im Spiel praktizieren zu dürfen. Und solche nervigen "Um X zu kriegen, brauchst du erst Y, was seinerseits Z voraussetzt..."-Ketten vermeide ich in der Tat lieber, wenn auch in erster Linie durch die Auswahl von Systemen, die sie gar nicht erst vorsehen.

Online Yney

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #47 am: 19.10.2024 | 18:52 »
Kappadozius und felixs sprechen mir aus dem Herzen. Regeln sind ein Mittel zum Zweck, nicht der Zweck selbst. Bei ausreichendem Vertrauen kann man nach Augenmaß entscheiden anstatt alles messerscharf zu verregeln. Für mich sind Regeln eine Richtlinie (nein, nicht wie bei gewissen Piraten), die einem ein Gefühl dafür gibt, wie die entsprechende Welt funktioniert.

Persönlich erscheinen mir Regeln eher dort notwendig, wo genüssliches über den Daumen Peilen eben nicht mehr reicht. Beim erwähnten Kampf eines fitten Kriegers gegen untrainierte Bürger muss man nicht in Kampfrunden aufteilen sondern kann das ausspielen. Wenn die Sache eng ist, dann mögen Würfel angemessen erscheinen (vielleicht ja auch, weil man die Spannung durch den Zufall, die damit einhergeht liebt). Also auch hier: Hauptziel ist der gemeinsame, vertrauensvolle Spaß am Spiel.

Und die Idee die eigene Einstellung zu diesem Thema bei Runden mit zunächst Unbekannten mit zu thematisieren erscheint mir sinnvoll. Das erspart vielleicht Ärger, der nur entstünde, weil man da verschiedene Präferenzen hat.

Online Quaint

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #48 am: 19.10.2024 | 18:55 »
Mir sind Regeln nicht so wichtig mittlerweile, hab mal mit 6 gestimmt. Das aber nicht, weil mir die eingangs gennannten Dinge Fairness und Berechenbarkeit nicht wichtig wären. Sondern weil ich es für eine Illusion halte diese Dinge über Regeln herzustellen. Letzten Endes kommen die aus dem Spielleitungsstil und einem gewissen Vertrauen sowie einer gewissen Vertrautheit.
Und ein Stück weit ist das auch unfair, Dinge nicht individuell zuzuschneiden. Wenn ich einen Spieler habe der keinen Kopf für Regeln hat, soll ich den ins Messer rennen lassen wenn der keine "taktisch klugen" Entscheidungen triffft im Sinner der Kampfregeln? Oder geb ich dann nicht besser ein paar Tipps - die andere Spieler in der Form nicht kriegen würden...
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Wie wichtig ist euch Regeltreue...
« Antwort #49 am: 19.10.2024 | 19:08 »
Kappadozius und felixs sprechen mir aus dem Herzen. Regeln sind ein Mittel zum Zweck, nicht der Zweck selbst. Bei ausreichendem Vertrauen kann man nach Augenmaß entscheiden anstatt alles messerscharf zu verregeln.

Das kommt imo darauf an, was man spielen will. Für mich SIND die Regeln das Spiel, d h. die Regeln ergeben überhaupt erst ein Spiel für mich.

Das andere, was ja auch viele unter RPG verstehen, ist für mich eine Art komplexes "Mutter, Vater, Kind" Spiel. Das hat freilich auch Regeln, allerdings wenig formalisiert. Man spielt halt irgrndwie fiktive Figuren in einer fiktiven Umgebung und ist dabei auf Übereinstimmung aller Beteiligten im gewünschten Erleben angewiesen

"D&D" als Spiel z.B. ergibt sich jedoch ausschließlich durch das verwendete Regelsystem. Da kann man dann nur noch unwesentliche Elemente variieren ohne das Spiel zu entfernen. Und mit Sicht auf das Thema bedeutet das, je mehr das Spiel durch scharfe Regrln definiert wird, desto regeltreuer muss man spielen. Sonst spielt man nicht mehr das jeweilige Spiel, sondern nur noch "etwas in der Art".
« Letzte Änderung: 19.10.2024 | 19:11 von Tudor the Traveller »
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
PRESENTATION!