Autor Thema: PbtA und Skalierung nach oben... + Regelsystem gesucht für Hexxen 1733  (Gelesen 570 mal)

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Offline Thaddeus

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Suche für Kampagne Regelsystem; Setting soll/könnte Hexxen 1733.

Ich tendiere zur Savage Worlds Variante. SW ist aber bestenfalls kleineres Übel imho...

Mein Leib-und-Magen-System ist und bleibt pbta und forged in the dark... (letzteres finde ich vom Ansatz her noch besser)

Aaaaber meine (persönliche nichtverallgemeinerbare) Meinung: Weder pbta noch fitd skalieren gut nach oben und sind für längere Kampagnen kaum geeignet, da Charakterentwicklung kaum darstellbar... Charaktere maxen sehr schnell aus bzw. werden SEHR schnell übermächtig.


Ich habe keinen Überblick mehr, was es da im Moment für Alternativen gibt! Hat jemand Ideen? Aller besten Dank im Voraus!

LG Remo (Thaddeus)
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Offline Katharina

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Wie wäre es mit The Between als System-Grundlage? Das ist von PbtA inspiriert, aber auf Kampagnen und Charakterentwicklung ausgelegt. Die meiste Arbeit wird wahrscheinlich darin bestehen, passende Playbooks für das Hexxen 1733 Setting zu schreiben (The Between dreht sich um Monsterjäger im viktorianischen London). Im Zuge des aktuellen Crowdfundings ist auch eine Adaption geplant, die am Hof Louis XIV spielt - da ist dann vielleicht weniger Anpassungsaufwand nötig.

Die erste Edtion von The Between ist momentan als Pay What You Want verfügbar, wenn du einmal einen Blick hineinwerfen möchtest: https://www.drivethrurpg.com/en/product/360858/the-between-preview-edition
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Offline Thaddeus

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Danke für den Hinweis, ich schau mir das gleich mal an...
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Online 1of3

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Du kannst theoretisch die Skala ausbreiten. Dann kannst du theoretisch feinere Boni verteilen.

Eine PbtA-igere Variante ist unterschiedliche Basic Moves zu haben, z.B. hat Hearts of the Wulin drei Moves fürs Kämpfen. Gegen unterlegene Gegner, gegen gleichwertige und gegen überlegene. Die Auswirkungen sind entsprechend andere.

Offline Quaint

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Ich denke der 1of3 hat da schon ein paar gute Ansätze. Ansonsten ist aber auch so ein bissle die Frage worum es dir geht, wieso das normale Hexxen-System nicht passt usw.

Ich hab nie so sehr viel pbta gespielt, aber von den Erfahrungen damit die ich habe, ist das doch meist nen schönes Spiel. Und wenn man dann in die Verlegenheit kommt ganze Horden zu verhauen usw. passt das doch für Hexxen relativ gut.

Man kann sonst auch die in die Steigerungsmechanik eingreifen. Wenn man also sagt es gibt diese und jene Spanne für die Charakterentwicklung, und normalerweise habe ich die in x Sitzungen ausgereizt, dann kann ich ja auch einfach die Steigerung verlangsamen und dann halt mehr Sitzungen mit den gleichen Charakteren spielen.
Also mal in Dungeon World gesagt: Die Charaktere können maximal 10 Stufen haben, aber man kann ja an den xp pro Stufe drehen damit es gegebenenfalls etwas länger geht.
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Online 1of3

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Also mal in Dungeon World gesagt: Die Charaktere können maximal 10 Stufen haben, aber man kann ja an den xp pro Stufe drehen damit es gegebenenfalls etwas länger geht.

Ganz klar, das geht. Die Frage ist, was Thaddeus hier genau sucht. Möglichkeiten bestehendes Spiel schnell anzupassen oder grundsätzliche Möglichkeiten selbst eins zu schreiben.

Offline Olibino

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Ironsworn wäre auch eine Möglichkeit. Das ist ein komplexeres PbtA-System mit deutlich mehr Basic Moves und sehr langsamer eingebauter Steigerung und einer großen Menge an Moves (dies heißen dort Assets) die man erlernen kann, die aber nicht so übermächtig sind.

Das Grundregelwerk ist auf Englisch bei DriveThroughRPG umsonst. Die Deutsche Übersetzung gibt es bei System Matters.

Das Setting ist Frühes Mittelalter.
Es gibt zwar auch Varianten für andere Settings (Science Fiction, Piraten). Aber nicht direkt Hexenjäger 1733.
Eine Anpassung wäre auf jeden Fall nötig

Offline Thaddeus

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@Alle: Lieben Dank für die Hinweise!!! Das hilft schon sehr weiter!

@Olibino: Ich fürchte, so interessant Ironsworn klingt, der Umbau zu kompliziert ist...

@1of3: Ausbreitung der Skala ist natürlich so naheliegend, dass ich nicht selbst drauf gekommen bin ;-) Also ich gehe davon aus, Du meinst z.B. 2W10 statt 2W6 usw?

...habe grade noch eine andere Ideee, die mir beim Lesen von 1of3s Blog gekommen ist. Vielleicht entwickel ich mal was dazu, müsste es aber erstmal testen.
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Online 1of3

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Ja, meinte ich. Macht KULT z.B., aber der Hack ist sonst eher so mäßig.

Offline Ninkasi

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Wäre Legend in the Mist etwas? Basiert auf City of Mist. Kenne noch keine Details, aber basiert ja auch auf PbtA.

Offline tartex

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Okay, in dem Thread soll es wohl nicht wirklich darum gehen, wie man pbtA für längere Kampagnen genießbar macht, aber ich würde dabei andenken entweder:

die Erhöhung der Grundwerte abzuschaffen und nur in die Breite zu steigen oder
oder - sakrileg! - dem Spielleiter Konterwürfe zuzugestehen, wenn die SCs leveln.

Konterwürfe? Der Spielleiter hat x Punkte pro Session, die er dafür ausgeben einen w6 vom Wurfergebnis des Spielers abzuziehen. Evtl. muss er das schon ansagen, der Spieler überhaupt würfelt und je epische die Kampagne wird, desto mehr der Punkte hat der Spielleiter.
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Offline Thaddeus

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@Tartex: Doch, genau das ist der Punkt. :-)

Gegenwürfe sind imho kein Sacrileg, sondern schlicht systemwidrig bei pbta.
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Offline Smoothie

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dann poste ich meinen Beitrag hier nochmal
Gegenwürfeln find ich auch erstmal "systemfremd".
Aber in vielen PBTA spielen kann die SL den Wurf schon erschweren. Bei City of Mist kann man einfach einen Minus-Modifikator geben. Z.B. wenn der Gegner besonders stark oder gepanzert oder sowas ähnliches ist.
Bei anderen kann man Nachteil geben (mit 3w6 würfeln und die schlechteren nehmen).
Wenn man mit so Modifikatoren spielt kann man den SC auch gesteigerte Atribute zugestehen.
Man hat dann halt die Situation, dass die SC gegen normale Gegner/Schwierigkeiten ohne minus Modifikatoren sehr leicht gewinnen, aber wenn das teil des Spielgefühls sein soll, wäre das ja auch ok. Ist halt settingabhängig.
Inzwischen bin ich geneigt zu glauben, dass an der DnD Satanic Panic in den 80ern was dran war. Allein, es waren nicht die Inhalte. Es waren die Regeln, die aus der Hölle kommen...

Offline tartex

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Gegenwürfe sind imho kein Sacrileg, sondern schlicht systemwidrig bei pbta.

Und was passiert bei Systemwidrigkeit?  8]

Fährt die Rollenspielpolizei bei mir vor?   ~;D
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Offline Thaddeus

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Ich fasse meine Gedanken mal zusammen...

Ich würde gerne eine Geschichte als Kampagne unter Verwendung von pbta erzählen. Ich möchte, dass die Spieler*innen das Gefühl haben, dass ihre Charaktere über die Zeit Veränderungen durchleben, d.h. besser werden, etc., da es für Spieler ein spannendes Gefühl ist zu sagen: Mein Charakter kann jetzt xyz besser als vorher...

Problem: Klassisches pbta (vanilla AW) skaliert recht schlecht, da die Charaktere sehr schnell sehr stark werden.

Lösungsansätze:

Skala strecken
z.B. Statt 2W6 auf 7-9 und 10+; 2W10 auf 11-16 und 17+.
Vorteil: Sehr einfach umsetzbar, Steigerungen bleiben spürbar, schlagen aber nicht so schnell aus...
Nachteil: ?

Andere Züge
Mehr Züge, die feiner die Unterschiede der Charaktere darstellen.
Vorteil: Sehr flexibel, bspw. "Kämpfen" wird durch "Wenn Du gegen einen Dir unterlegenen Gegner kämpfst" ersetzt. (vgl. Wulin)
Nachteil: Wird ggf. schnell unübersichtlich

Andere Würfel
Bei gleichbleibender Skala (7-9, 10+) andersseitige Würfel einsetzen: W4, W8, W10, etc.
Vorteil: Mehr unterschiedliche Würfel, yay! +recht gute Abstufungsmöglichkeiten
Nachteil: Da die Seiten, die ein Körper haben kann begrenzt sind, sind auch die Möglichkeiten der Skalierung eher begrenzt.

Würfelpools
Bonus- und/oder Maluswürfel, d.h. best of / worst of 2 etc.
Vorteil: Recht einfach umsetzbar
Nachteil: Boni und Mali eigenen sich in dieser Form eher schlecht für eine Skalierung; Zudem sind Boni und Mali pbta eigentlich eher systemfremd.

Andere Gedanken:
Da pbta in erster Linie ein deskriptives System ist, frage ich mich, ob derartige Überlegungen überhaupt zielführend sind. Die Variante mehr Züge erscheint mir, am systemfreundlichsten zu sein, ich weiß aber nicht, ob ich die Energie und Zeit habe mir entsprechend viele Züge auszudenken...

Ich hatte noch folgende Idee kurz verfolgt:

Es werden immer 2 Würfel geworfen, der 1. Würfel wird durch ein Attribut des Spielers bestimmt der 2. Würfel durch die Position der Spieler.
...wenn Du Waffengewalt einsetzt, um einen Gegener zu überwältigen, würfle +Härte...
1. Würfel: - Härte (bsp. hier) ist das Attribut des Spielers in W4 / W6 / W8 / W10
2. Würfel: Wird bestimmt nach der Position, in der sicht der Spieler/die Spieler gerade befinden, angelehnt an die Positionen in bitd/fitd, ein System, dass zwar etwas meta ist, mir aber sehr gut gefällt! Also: Despearte = W4; Risky = W6; Controlled = W8, etc.
...bin mir noch nicht sicher, ob mir das gefällt und ob das überhaupt funktioniert. Für die Skalierung hilft das auch nur so bedingt  ;)

@Tartex: Gegenwürfe machen bei pbta eigentlich keinen Sinn...
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Offline Smoothie

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Würfelpools
Bonus- und/oder Maluswürfel, d.h. best of / worst of 2 etc.
Vorteil: Recht einfach umsetzbar
Nachteil: Boni und Mali eigenen sich in dieser Form eher schlecht für eine Skalierung; Zudem sind Boni und Mali pbta eigentlich eher systemfremd.


da würde ich widersprechen, schon das Original Apocalypse World, hat Boni/Mali (meist durch vorhergängige Moves getriggert), die anderen Mechaniken kommen auch in sehr bekannten PBTA spielen vor, City of Mist, Brindlewood etc. Würde ich nicht systemfremd nennen.
Inzwischen bin ich geneigt zu glauben, dass an der DnD Satanic Panic in den 80ern was dran war. Allein, es waren nicht die Inhalte. Es waren die Regeln, die aus der Hölle kommen...