Ich denke, die Grundlage, ob man die aktive Parade mag/braucht/haben will ist, wie weit man mit Abstraktion zurecht kommt. Das gleiche gilt für die Rüstungsregelung.
DSA ist ein simulationistisches System. Es versucht (!) "reale" Bedingungen mit Regeln nachzubilden. Trifft mein Schlag, kann mein Gegner abwehren, mache ich genug Schaden, um die Rüstung zu "durchschlagen" (wie weit letzteres realistisch ist, ist wiederum Diskussionssache, aber das ist ein eigenes Thema)?
Jeder Schritt wird durch eine Regel und einen Wurf abgebildet. Dadurch ist es relativ leicht nachvollziehbar. Aber auch langwierig. Und da jeder Wurf zum Ende der Abfolge führen kann, passiert öfter mal nichts und das zieht den Kampf in die Länge.
Andere Systeme abstrahieren stärker. Der Angriffs-Würfelwurf entscheidet, ob mein Angriff zu einem Erfolg (Schaden) führt. Dabei ist es aber grundlegend egal, wie das innerweltlich abläuft. Rutsche ich aus, weicht mein Gegner aus, pariert er, gleitet mein Schlag von der Rüstung ab, finde ich eine ungerüstete Schwachstelle oder durchschlage ich tatsächlich die Rüstung? Das sind hier gänzlich innerweltliche Faktoren. Der Würfelwurf bildet nur die Gesamt-Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Angriffes ab, nicht mehr und nicht weniger.
Persönlich bin ich mehr ein Anhänger der zweiteren Herangehensweise, weil ich glaube, dass auch der "simulationistische" Ansatz von DSA nur eine Illusion ist und noch dazu eine (für mich) unnötige. Aber manche können sich mit der DSA-Weise eben eher vorstellen, was abläuft und erhalten damit für sich stärkere Immersion. Wie so oft ist es eine Sache von Vorlieben und Graden. Dune 2D20 abstrahiert mir persönlich z.B. zu sehr, so dass meine Immersion bricht.