Autor Thema: Mein Kind (7) will leiten. Wie kann ich unterstützen?  (Gelesen 277 mal)

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Online Ludovico

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Moin Leute!

Ich hab nun schon seit einiger Zeit eine Kinderkampagne mit Tiny Dungeons 2nd am Laufen.

Die Kampagne selbst nähert sich langsam dem Ende.

Nun möchte meine Tochter selbst leiten danach.
In Sachen Lesen ist sie zwar gut, aber noch weit weg von sicher (klar! Sie ist 7).

Ich bin schon am Überlegen, ihr erstmal erwachsene Spieler aus meinem Freundeskreis ranzuholen, weil diese wesentlich erfahrener sind und sehr geduldig und verständig.

Aber so richtig mehr, weiss ich auch nicht.
Was kann ich tun, damit es ein Erfolg wird für meine Kleine?

Offline Fillus

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Re: Mein Kind (7) will leiten. Wie kann ich unterstützen?
« Antwort #1 am: 17.11.2024 | 14:51 »
Die erste Frage ist ja, ob sie unbedingt viel lesen muss beim leiten. Sprich ob es ein gekauftes Abenteuer oder eines von ihr erdachtes ist. Letzteres ist natürlich viel einfacher, sie hätte die Geschichte einfach im Kopf und könnte sinnige Stichwörter aufschreiben oder passende Bilder haben, falls sie doch was vergisst. Ebenso zu ein paar NPCs, unterstützt durch Bilder.

Wenn Kämpfe eine Rolle spielen, könnte sie jemand anderes am Tisch verwalten. Stelle ich mich mit 7 etwas viel vor, da noch die Lebenspunkte und Möglichkeiten im Kopf zu behalten.

Was die Teilnehmer angeht, wäre eine Mischung sicher ganz gut. Also andere Kinder und Erwachsene. Die Erwachsenen könnten die anderen Kinder bei Laune halten, wenn es mal ins Stocken kommt oder ähnliches.

Du kannst deine Tochter aber am besten beurteilen und ich weiß wie unterschiedlich weit Kinder sein können, also wäre der wichtige Rat, höre auf dein Bauchgefühl.

Offline rollsomedice

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Re: Mein Kind (7) will leiten. Wie kann ich unterstützen?
« Antwort #2 am: 17.11.2024 | 14:55 »
Erarbeite doch mit ihr einen (einfachen) Plott und fungiert als Co-Sl mit gleichaltrigen Spielenden.

Offline General Kong

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Re: Mein Kind (7) will leiten. Wie kann ich unterstützen?
« Antwort #3 am: 17.11.2024 | 15:06 »
Zum Ersten: SUUUUUUUUPAH!!! Und was für eine Traute!  :d

Zum Zweiten: Wie wäre es denn mit einen 1 zu 1 mit dem Papa? Mit Probekämpfen um zu sehen, wie das geht, wo es hakt.

Zum Dritten: Spielleiten mit Stützrädern:
Tochter leitet, Vater macht den "liebreizenden Assistenten" bei der Runde mit den Freunden der Kleinen.

Ich kenne Tiny Dungeons nicht, aber da es sich dabie im Wortsinne um kleine Verliese handelt, würd eich genau das als Szenario vorschlagen:
Einen Mini-Kerker mit 4-6 Räumen. Ein, zwei Fallen, was Geheimes zum Entdecken, vielleicht in Rätsel, Wachen zum Umschleichen oder Schrotten, den Oberbösling Gargamel zum Überwinden und Schlümpfe/ ein Einhorn/ Feenwesen zum Retten.

Dann noch einen Schatz oder eine prima Belohnung bei Erfolg, das Ganze einfach und übersichtlich und TPK-abgesichert.
Keiner wil, dass das erste geleitet Abenteuer rückwärts vor dei Wand fährt.

Eine Siegesgarantie sollte es natürlich auch nicht geben - dafür kann man ja die Möglichkeit zum Rückzug ("Flieht, ihr Narren!") oder Gefangennahme einplanen.
Dann hauen die Böslinge ab und lassen die Besigeten einfach liegen, nachdem sie sei blau angemalt und die Heiltränke ausgetrunken und den Proviant weggefüttert haben oder so.
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Offline Zed

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Re: Mein Kind (7) will leiten. Wie kann ich unterstützen?
« Antwort #4 am: 17.11.2024 | 15:22 »
Zuerst: Super, dass Deine Tochter sich das zutraut!

Das Risiko könnte sein, dass sie in dem Alter im Spannungsfeld zwischen „ihre Geschichte voranbringen“ und „die Mitspielenden sich entfalten lassen“ nicht immer die beste Entscheidung trifft. Das ist ja sogar für uns Erwachsene häufig die größte Herausforderung!

Darum würde ich ebenfalls eine Co-Leitung/Coaching durch Dich vorschlagen - mit viel Vor- und Nachbereitung, insbesondere, was ihre Aufgabe als Spielleiterin betrifft.

Erzähle uns unbedingt, wie sie sich schlägt!

Offline AlucartDante

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Re: Mein Kind (7) will leiten. Wie kann ich unterstützen?
« Antwort #5 am: 17.11.2024 | 15:36 »
Ich bin schon am Überlegen, ihr erstmal erwachsene Spieler aus meinem Freundeskreis ranzuholen, weil diese wesentlich erfahrener sind und sehr geduldig und verständig.

Interessant, ich hätte wahrscheinlich genau anders herum agiert: Meine Spielleiterfähigkeiten mit 12 Jahren hätten Erwachsene wahrscheinlich ziemlich gelangweilt, aber Gleichaltrige waren begeistert. Und wenn man unter Gleichaltrigen Mist baut, bekommt man zwar harschens ungeduldiges Feedback, aber das ist doch auch super zum Lernen.

Also ich würde sie nicht überbehüten, sondern alles falsch machen lassen. Den Teil mit „ihre Geschichte voranbringen“ und „die Mitspielenden sich entfalten lassen“ lernt man am besten, in dem man es vorher ganz falsch anpackt.

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Wäre es denn eine Möglichkeit, sie einfach auf motivierte Gleichaltrige loszulassen? Gibt es die überhaupt?

Wenn ja würde ich im Hintergrund unterstützen: Den Raum herrichten, tolle Snacks anbieten, Musik vorbereiten, zum Start gibt es richtig gute nach ihren Wünschen gestaltete Handouts. Alles Sachen, die nicht in den eigentlichen Prozess eingreifen, aber dafür sorgen, dass alle einen richtig tollen Abend haben.

Offline Johann

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Re: Mein Kind (7) will leiten. Wie kann ich unterstützen?
« Antwort #6 am: 17.11.2024 | 16:04 »
Dann noch einen Schatz oder eine prima Belohnung bei Erfolg, das Ganze einfach und übersichtlich und TPK-abgesichert.
Keiner wil, dass das erste geleitet Abenteuer rückwärts vor dei Wand fährt.

Eine Siegesgarantie sollte es natürlich auch nicht geben - dafür kann man ja die Möglichkeit zum Rückzug ("Flieht, ihr Narren!") oder Gefangennahme einplanen.

Ich schließe mich General Kong in allen Punkten an!

Wenn ich mit meinen Kindern spiele (8 und 11) - Mausritter oder Im Reich der Nibelungen mit allerlei Zusatzregeln für Kinder -, dann haben die Charaktere den Segen einer guten Fee, die sie bis zu drei Mal aus höchster Gefahr herausteleportiert! Dann wird vor Ort wie üblich ein neuer Charakter eingeführt und der alte ist beim nächsten Mal wieder dabei. Und nach drei Rettungen wird der Charakter zur Ruhe gesetzt.

(Bei Super Mario Kart hat meine Tochter beim ersten Mal geweint, weil sie nicht gewonnen hat. Und ihr Bruder hat kurz darauf geschworen, das nie wieder zu spielen. Heute schlagen sie mich bisweilen - wobei ich mit Handicap fahre - und freuen sich riesig über einen ehrlichen Sieg!)

Die Geschichte zu steuern (durch Schummeln, Deus Ex Machina usw. usf.) halte ich erstens für viel zu schwierig in dem Alter (aus mehreren Gründen) -- und zweitens generell für den grundfalschen* einen nicht empfehlenswerten Weg (aber letzteres ist natürlich Geschmacksache).

*Das war unnötig hart formuliert.
« Letzte Änderung: 17.11.2024 | 17:09 von Johann »
Im Reich der Nibelungen ist eine Spielwelt mit eigenwilligen magischen Gesetzen für Swords & Wizardry Continual Light. Mehr dazu bei Blogger und DriveThruRPG (dank Fans auch auf Französisch und Englisch).

Online Ludovico

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Re: Mein Kind (7) will leiten. Wie kann ich unterstützen?
« Antwort #7 am: 17.11.2024 | 17:26 »
Vielen lieben Dank!

Also ich hab mir auch schon gedacht, dass ich Co-SL mache und den Teil der Regeln übernehme.
Wobei sie das Grundprinzip von Tiny Dungeons gut versteht. Vielleicht wird es auch Little Wizards.

Was die erwachsenen Spieler angeht, so sind das selbst Eltern, langjährige Spieler und sehr verständig.
Das Ziel wäre, dass sie damit erstmal ein erstes Erfolgserlebnis im "Babybecken" bekommt und gleichzeitig konstruktive Kritik.
Kinder können in der Hinsicht brutal sein, zumal dann auch schnell ein Autoritätsgerangel entstehen kann.

Was das Abenteuer angeht, berate ich sie auch und ein Kaufabenteuer wird es wohl auch nicht werden.

Offline Flamebeard

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Re: Mein Kind (7) will leiten. Wie kann ich unterstützen?
« Antwort #8 am: 17.11.2024 | 18:02 »
Was eventuell auch hilft, um bei den Lebenspunkten die Übersicht zu behalten: Für jeden Charakter und jedes Monster eine entsprechende Menge roter Glassteine. Wird ein Held getroffen, muss er die entsprechende Anzahl an Steinen abgeben. Für die Monster kann sie das hinter dem Schachtel-Deckel oder wo anders für sich verwalten. Hat dann auch einen kleinen Nebeneffekt im Mengen abschätzen lernen (10 weniger sind viel, wenn sie von 16 abgezogen werden, armer Held. Aber wenn der Drache 0 von 110 abgeben muss, sieht das anders aus...!).
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