Autor Thema: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"  (Gelesen 1957 mal)

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Offline flaschengeist

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Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« am: 9.12.2024 | 19:58 »
Durch einen Seitenstrang im Regeltreue Faden wurde dieses Thema geboren:

Und fällt so offensichtlicher Nonsense wie die Peasant Railgun unter "Regeltreue" oder nicht?

Ich sehe Peasant Railgun & Co. gar nicht als "offensichtlichen Nonsens" sondern vielmehr als wertvollen Prüfstein für die Qualität von Regeldesign (hier im Sinne von: Passt eine Regelmechanik zum dem von einem System explizit/implizit proklamierten Spielstil). Wenn ich beispielsweise auf "Superhelden Niveau" abziele, sollte eine Peasant Railgun unmöglich sein. Wenn sie bei Anwendung von RAW dennoch möglich ist, habe ich als Regeldesigner einen schlechten Job gemacht.
Will ich irgendwas unter Superhelden spielen, sollte die Peasant Railgun hingegen aus meiner Sicht unbedingt möglich sein und umso weniger Bauern benötigen, je bodenständiger das Machtlevel der Charaktere intendiert ist.

Ich kann nicht nachvollziehen, was die Peasant Railgun mit dem Machtlevel zu tun hat.

Allgemein ist sie meiner Ansicht nach auch kein geeigneter Prüfstein, sondern ein klassisches Munchkin-Konzept: erst wird auf absolute und "reine" (im Sinne von: unter Ausschluss jeglicher Physik) Regeltreue gepocht und am Ende um 180° auf reine Physikanwendung umgeschwenkt. Natürlich kommen seltsame Ergebnisse raus, wenn ich so einen Unsinn eingebe.

@YY Klingt spannend. Bevor wir aber mit der Diskussion beginnen, will ich sicher gehen, dass wir unter Peasant Railgun dasselbe verstehen. Ich verstehe darunter folgendes:

Sehr viele inkompetente NSCs (Bauern) mit Fernkampfwaffe (Bogen) können alle (einige) der mächtigsten Wesen in der Spielwelt (kann SC einschließen) allein durch durch die Masse ihrer Angriffe mit (nahezu) 100% Sicherheit zur Strecke bringen.


Und kannst du den kursiven Teil mal ausführen?
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #1 am: 9.12.2024 | 20:16 »
Ich habe diese Zusammenfassung der Peasant Railgun gefunden. Hier die Übersetzung:

Zitat
Vielleicht bist du gerade durch die r/dnd- oder r/dndmemes-Subreddits gescrollt, als du an einem Kommentar vorbeigekommen bist, der den Ausdruck „Peasant Railgun“ enthielt, und wenn es dir wie mir ging, warst du sofort verwirrt. Deshalb, liebe Leser, habe ich es auf mich genommen, die Antwort auf die Frage zu finden: Was ist eine Peasant Railgun?
Was ist die Peasant Railgun?

Während des Endes der Finanzkrise 2008 veröffentlichte 1d4chan einen Beitrag, in dem eine Theorie vorgestellt wurde, an der sie gearbeitet hatten. Als der Beitrag veröffentlicht wurde, gab es in der Community zwei Seiten: DMs, die genug davon hatten, und Spieler, die ihren DM anflehten, es zu erlauben.

Zusammengefasst könnte die Gruppe hypothetisch 2.280 Bauern anheuern, sie in einer Reihe stehen lassen und sie 300d6 Schaden anrichten lassen, indem sie eine abmontierte Leiter auf die Gegner werfen. Und das Beste daran? Dieser Vorgang dauert nur eine Kampfrunde und kann in weniger als 12 Sekunden nachgeladen und erneut abgefeuert werden.

Wie funktioniert die Peasant Railgun?
Um dies zu erreichen, kommen mehrere verschiedene Regeln ins Spiel. Die Aktion „Bereit“, die Zeit, die für eine Kampfrunde benötigt wird, der Platz, den ein mittelgroßes Individuum einnimmt, und die Regeln für fallende Objekte in der 5e.

Die Aktion „Bereit“ ist dafür gedacht, wenn ein Spieler einen Gegner überrumpeln oder auf einen bestimmten Umstand warten möchte. Zu diesem Zweck erlaubt die Aktion „Bereit“, vor dem Beginn des nächsten Zuges mit einer Reaktion zu agieren. Du siehst vielleicht schon, worauf das hinausläuft... aber ich fahre fort.

Mit der Aktion „Bereit“ legt der Spieler einen Umstand fest, der die Reaktion auslöst. In diesem Fall baut ihr die Leiter ab und gebt die Holzstange an die Person am Ende der Reihe. Dann weist du alle an, ihre Aktion bereit zu machen, um die Stange an den Bauern vor ihnen weiterzugeben. Danach rennst du nach vorne und sagst dem Bauern, er solle auf die BBEG, die Steinburg oder jede arme Seele zielen, die es wagt, sich dir in den Weg zu stellen.

Zu Beginn des Kampfes wird die Ereigniskette in Gang gesetzt und der Holzstab wird in 6 Sekunden zwei Meilen weit getragen, was bedeutet, dass er auf eine Geschwindigkeit von 1900 Meilen pro Stunde beschleunigt werden musste. Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass eine mittelgroße Kreatur (als die menschliche Bauern kategorisiert werden) ein Quadrat von 1 x 5 Fuß einnimmt. Multipliziert man diese Fläche mit 2.280, erhält man leicht eine Linie, die sich über zwei Meilen erstreckt.

    Länge der Bauernlinie: 5 Fuß x 2.280 Personen = 11.400 Fuß
    Zeit pro Kampfrunde: 6 Sekunden
    Meilen pro Stunde: 11.400ft/6Sekunden= 1188mph*
    Regel für fallende Objekte: (11,400ft/60ft)/ 2d6= 300d6**

Dies ist auch deshalb möglich, weil es keine Beschränkungen dafür gibt, wie viele Kämpfer an einem Kampf teilnehmen können und wie lange eine einzelne Runde dauert. Kombiniert man die Tatsache, dass eine einzelne Runde die Aktionsökonomie jedes einzelnen beteiligten Individuums umfasst, erhält man einen wirklich, wirklich schnellen Stab.

Schließlich berücksichtigt die Bauern-Railgun die Regel für fallende Objekte, die davon ausgeht, dass die Holzstange 7 Pfund wiegt und 2d6 Schaden pro 60ft verursacht. Rechne nach und du kommst auf unsere 300d6 Schaden pro Runde!

Real Life Physics vs. RAW
Bevor du diesen Artikel an deinen DM schickst und sagst: „Ich habe eine Idee für die nächste Sitzung...“, solltest du ein paar Dinge bedenken.

Alles, was wir bisher besprochen haben, ist nach den Regeln, wie sie geschrieben sind (RAW), möglich, die sich nicht ganz an die Physik des wirklichen Lebens halten (was wahrscheinlich der Grund ist, warum Sie noch nicht gesehen haben, dass das Militär die Vorteile der Bauern-Railgun nutzt). Würden wir das wörtlich nehmen, käme es sehr schnell zu Problemen.

Eines der größten Probleme wäre die absolute Zerstörung derjenigen, die man überzeugt hat, sich für diesen seltsamen Tango aufzustellen. Wenn sich ein Holzstab mit dieser Geschwindigkeit bewegt, da er beschleunigt (was in RAW nicht einmal berücksichtigt wird), müssten die Bauern, die nach dem Stab greifen würden, höchstwahrscheinlich würfeln, um zu sehen, ob sie den Schmerz der Begegnung mit einem Objekt mit dieser Geschwindigkeit überhaupt aushalten könnten. Mit den 4 (durchschnittlich 1d8) Trefferpunkten, die dem Statutenblock der Bürger zugewiesen sind, würden wahrscheinlich nicht viele unserer 2.280 Bauern übrig bleiben.

Das zweite Problem ist, dass die meisten Leute einen Gegenstand, der sich mit dieser Geschwindigkeit bewegt, nicht verfolgen können, geschweige denn, dass sie ihn an ihren Vordermann weitergeben können. Wenn ihr euch zu eurer nächsten Sitzung trefft, nehmt einen Tennisball und schaut, wie schnell ihr ihn im Kreis weitergeben könnt. Das wäre in etwa die Höchstgeschwindigkeit, die die Bauern wahrscheinlich schaffen. Und nein, ihr könnt nicht 2.280 Mönche der Stufe 20 dazu versammeln, die sind alle zu sehr damit beschäftigt, miteinander magische Raketen zu fangen.

Nehmen wir an, unsere Holzrute hat es trotz der oben genannten Probleme bis an die Spitze der Schlange geschafft. Gut für sie! Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Bauer am Anfang des Raumes die Stimmung wirklich drückt, wenn er nicht in der Lage ist, sein Ziel zu treffen. Damit sind wir wieder bei unserem zweiten Problem, denn ein Gegenstand, der sich mit dieser Geschwindigkeit bewegt, kann von den Augen einer Person einfach nicht verfolgt werden. Außerdem würde jede Fehlkalkulation beim Wurf dazu führen, dass er sein Ziel meilenweit verfehlt, je nachdem, wie nah oder weit das Ziel entfernt ist.

Wird mein DM mich die Bauern-Railgun benutzen lassen?
Ehrlich gesagt ist die Coolness-Regel ein weit verbreitetes Werkzeug für DMs und ich bin ein großer Befürworter dieser Regel. Aber ich denke, dass der Versuch, die Peasant Railgun zu benutzen, diese Regel ein wenig überstrapazieren würde. Zur Hölle, es ist auch eine Betonung von RAW.

Also nein, dein DM wird dir wahrscheinlich nicht erlauben, die Peasant Railgun zu benutzen. Aber hey, was weiß ich schon?

Ich persönlich denke, dass dies eine witzige einmalige Idee sein könnte. Stellt euch vor, eure Gruppe muss durch die Stadt ziehen, um über zweitausend Leute davon zu überzeugen, einen Stab herumzureichen. Vielleicht könntest du ein Dorf gegen einen bösen König vereinen, der sich hinter einer riesigen Steinmauer versteckt. Nichts, was man mit ein paar Stöcken lösen könnte.
Übersetzt mit DeepL.com
« Letzte Änderung: 9.12.2024 | 20:19 von Zed »

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #2 am: 9.12.2024 | 20:18 »
Ich gehe mal davon aus, dass diese Peasant Railgun gemeint ist:
Zitat
Creating a Peasant Railgun
Hire a ton of peasants; let's just say that it is two thousand two hundred and eighty. Line them up in single file; this will form a chain of peasants two miles long. It'd have been four miles back in MY day (witness me hiking up my 2nd Edition suspenders).
Buy a ladder. Just buy a standard, ten-foot ladder. Disassemble the ladder into a bunch of rungs and a pair of mighty ten-foot wooden poles. Hand a pole to the peasant at the back of line.
First round of combat. Peasant at the front of line readies an action to throw the pole at the enemy. Every peasant behind him readies an action to hand the pole to the peasant in front of him.
Next round: peasants fire off their readied actions, passing the pole two miles down the line and hurling it in six seconds or less. Pole accelerates to the speed of 1188 miles per hour, or Mach 1.546875 in dry air, at 20°C/68°F, at sea level on our planet.
Peasant Railgun can be reloaded and fired in less than 12 seconds.

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #3 am: 9.12.2024 | 20:33 »
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Offline 1of3

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #5 am: 9.12.2024 | 20:51 »
Viel relevanter ist doch die Locate City Bomb. ~;D

Ich glaube damit ist das Thema klar, oder Flaschengeist?

Offline PmD

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #6 am: 9.12.2024 | 22:00 »
Nachtrag;

Sehr viele inkompetente NSCs (Bauern) mit Fernkampfwaffe (Bogen) können alle (einige) der mächtigsten Wesen in der Spielwelt (kann SC einschließen) allein durch durch die Masse ihrer Angriffe mit (nahezu) 100% Sicherheit zur Strecke bringen.

Das fällt, glaub’ ich, eher unter "Moah Dakka!" oder allgemeiner unter "Spam Attack". Funktioniert halt auch nur bedingt; Ob 1.000 unbewaffnete Protestanten den Präsidentenpalast stürmen können, hängt ja nicht zuletzt auch von Kadenz, Munitionsvorräten und der Skrupellosigkeit des MG-Schützen ab. :gasmaskerly:
« Letzte Änderung: 9.12.2024 | 22:03 von PmD »

Offline Galatea

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #7 am: 9.12.2024 | 23:35 »
Attackenspam ist jetzt kein wirklich innovatives Konzept. In D&D (ich denke es war 3.5) gab es ja auch den Chain-Attack-Build (Kämpfer der für jedem Kill und jeden kritischen Treffer eine Bonusattacke bekommt und dabei auf maximale Kritchance gebaut ist), das Konzept war ein solches Meme, dass es sogar in The Gamers 2 aufgegriffen wurde. Panzerung hilft gegen sowas in der Regel sehr erheblich.

Die Peasant Railgun ist da schon auf einem ganz anderen Level von Physikbruch.
Es wurde ja dann auch argumentiert, dass der Speer RAW am Ende der Railgun trotzdem nur den normalen Schaden eines Speers macht, weil Attacken eben explizit kein "Fallschaden" sind - das macht es aber eigentlich nur noch schlimmer.
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Offline KhornedBeef

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #8 am: 9.12.2024 | 23:46 »
Ich verstehe nicht, woher die Frage kommt. Das ist doch explizit kein Beispiel für korrekte Regelanwendung...?

Allerdings bin ich jetzt neugierig wie das mit dem Teleportieren gehen soll  ~;D
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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #9 am: 9.12.2024 | 23:52 »
Allerdings bin ich jetzt neugierig wie das mit dem Teleportieren gehen soll  ~;D

Man reiche den Bauern einfach einen Gnom statt eines Speers oder einer 10-Fuß-Stange - blöd für den Gnom, wenn er dann am Ende gegen eine Wand knallt und zermatscht wird ;)
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Offline KhornedBeef

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #10 am: 9.12.2024 | 23:57 »
Da könnte man ihn auch einfach von großer Höhe abwerfen...
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Offline Ainor

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #11 am: 10.12.2024 | 00:14 »
Ich wüsste nicht dass das Ganze in irgendeiner Edition auch nur halbwegs funktioniert hätte ohne wesentliche Regeln zu ignorieren (z.B. kein Ready ausserhalb des Kampfes). Wenn man über skurile Regelanwendungen reden will, dann doch bitte mit Dingen die tatsächlich funktionieren.

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Das ist ein völlig anderes Thema. Aber wo ist hier das Problem? Den meisten Lebewesen bekommt es nicht so gut in der Flugbahn von hunderten von Pfeilen zu stehen. Wenn jemand gegen physischen Schaden immun seien soll muss das halt dabei stehen.
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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #12 am: 10.12.2024 | 00:15 »
Die wahre Macht der Peasant Railgun liegt nämlich in ihrer ökonomischen Anwendung - sie ist effektiv ein Teleporter (und ein Instant Messenger).

Und das wiederum nur, indem sie Spielregeln, die eigentlich für andere Situationen gedacht sind, bis in Gebiete hinein überdehnt, die sie gar nicht mehr abdecken können. Wo beispielsweise nur mal gelegentlich ein, zwei Charaktere im Kampfgetümmel auf das Eintreten eines bestimmten Ereignisses warten und dann möglichst sofort handeln, schön, da kann ich der Spielbarkeit halber ihre genauen Reaktionszeiten unter den Tisch fallen lassen. Mit einer auch nur zwei Dutzend Leute langen Kette, in der jeder in der Reihe darauf warten soll, daß sein Vordermann erst mal seine eigene Reaktion abgeschlossen hat, um dann selbst einzusetzen, geht das dann aber schon nicht mehr -- da addieren wir uns in Summe insgesamt doch recht schnell zu hinreichend vielen Sekunden für mindesten eine oder zwei volle Kampfrunden auf und die ganze nette Abstraktion fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Online schneeland (n/a)

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #13 am: 10.12.2024 | 00:34 »
Und das wiederum nur, indem sie Spielregeln, die eigentlich für andere Situationen gedacht sind, bis in Gebiete hinein überdehnt, die sie gar nicht mehr abdecken können.

Aber das ist doch auch genau der Reiz von Sachen wie Peasant Railgun oder Locate City Bomb, oder? Man schaut, ob man durch moderates Überdehnen oder übertrieben großzügiges Auslegen von Regeln bizarre Effekte hervorrufen kann - eher so eine Art Regel-Gehirnjogging, bei Plausibilität oder Spielpraxis dann von nachrangiger Bedeutung sind.
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Offline Feuersänger

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #14 am: 10.12.2024 | 00:43 »
Um es ganz kurz zu sagen: die Commoner Railgun basiert auf der irrigen Annahme, dass im Spiel einmal die Regeln des Spiels gelten und dann wieder die Regeln der Physik, immer so wie es dem Spieler gerade besser in den Kram passt. Über die gesamte Kette der Commoner sollen ausschließlich die Spielregeln gelten und keinesfalls die Physik, aber ab der Attosekunde in der das Geschoss die letzte Commonerhand verlässt, auf einmal ausschließlich die Physik und nicht mehr die Spielregeln.
Das ist natürlich Blödsinn. Mehr muss man eigentlich dazu nicht sagen.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #15 am: 10.12.2024 | 00:46 »
Und kannst du den kursiven Teil mal ausführen?

Es ist ja schon so weit beackert und verlinkt worden, dass ich mir eine Antwort wohl sparen kann.


Der Vollständigkeit halber sei aber angemerkt, dass die Peasant Railgun und verwandte Konzepte u.A. auf dem Umstand basieren, dass eine Kampfrunde X Sekunden dauert, aber innerhalb einer Kampfrunde jeder Beteiligte Aktionen von bis zu X Sekunden Länge durchführen kann. 

Das ist im Normalbetrieb kein echtes Problem, aber mit Testkonstruktionen auch weit unterhalb der Peasant Railgun und teils mit real erspielten Situationen stößt man gerne mal an die Leistungsgrenzen dieser Herangehensweise.

Wenn man es sozusagen in Umkehrung von schneelands Gehirnjogging-Ansatz schafft, dieses Artefakt durch die grundlegende Konstruktionsweise der Abläufe innerhalb einer Kampfrunde zu beseitigen, ist man schon ein großes Stück weiter auf dem Weg zu einem glaubwürdigen und schlüssigen Kampfsystem, auch wenn es i.d.R. erst einmal etwas ungewohnt wirkt.
Und das muss dann auch weder umständlich noch komplex sein; z.B. ein Advanced Fighting Fantasy erledigt mit seinem "gepoolten" einzelnen (Nah-)Kampf pro Runde den allergrößten Teil dieser Arbeit.
 


"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Ainor

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #16 am: 10.12.2024 | 01:01 »
Aber das ist doch auch genau der Reiz von Sachen wie Peasant Railgun oder Locate City Bomb, oder? Man schaut, ob man durch moderates Überdehnen oder übertrieben großzügiges Auslegen von Regeln bizarre Effekte hervorrufen kann - eher so eine Art Regel-Gehirnjogging, bei Plausibilität oder Spielpraxis dann von nachrangiger Bedeutung sind.

Klar, aber dann muss man die Regeln korrekt anwenden. Der 1d6 Chan Artikel erkärt ja z.B. dass Ready in 3E vor dem Auslöser kommt, weshalb das so nicht funktioniert. Weiterhin erlaubt Ready nur eine Aktion (z.B. Waffe ziehen oder angreifen), insofern gibt es keinen Grund dass Auffangen und Werfen erlaubt seien sollte.   
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Offline KhornedBeef

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #17 am: 10.12.2024 | 09:17 »
Um es ganz kurz zu sagen: die Commoner Railgun basiert auf der irrigen Annahme, dass im Spiel einmal die Regeln des Spiels gelten und dann wieder die Regeln der Physik, immer so wie es dem Spieler gerade besser in den Kram passt. Über die gesamte Kette der Commoner sollen ausschließlich die Spielregeln gelten und keinesfalls die Physik, aber ab der Attosekunde in der das Geschoss die letzte Commonerhand verlässt, auf einmal ausschließlich die Physik und nicht mehr die Spielregeln.
Das ist natürlich Blödsinn. Mehr muss man eigentlich dazu nicht sagen.
Man muss es ja noch genauer nehmen. Wenn offenbar die Reaktionshandlung in sich keine Zeit benötigt, aber die Bewegung von physischen Objekten ermöglicht, werden diverse physikalische Gesetze notwendigerweise ignoriert, oder aber die bewegte Materie erlebt jedes Mal unendlich hohe Beschleunigungen und Geschwindigkeit. Damit sind die Realms jedes Mal ausgelöscht.
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Offline Antariuk

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #18 am: 10.12.2024 | 09:30 »
Ah, die Commoner Railgun... das waren Zeiten, als ich noch 3.X gespielt habe >;D

Das Ganze ist, wie so Vieles was aus der Regelecke und Charakteroptimierung der 3.5 Ära kam, eine reine Gedankenspielerei, da Kämpfe in sequenzielle Happen zerlegt werden, die in Summe sechs Sekunden pro Rund ergeben sollen. Beim gleichzeitigen Anspruch, für alles Mögliche eine eigene Regel bereitzustellen, ist klar, dass das irgendwo knirschen muss. Das mal Durchzuexerzieren kann Spaß machen, vielleicht auch als Argument wider Spielleitungen und Runden dienen, die mit RAW-Anspruch spielen (wollen), aber das wars dann auch. Die Unzulänglichkeiten der d20 Regeln in diesen Fällen sind ja nun seit knapp einem Vierteljahrhundert hinlänglich bekannt.
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Offline Galatea

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #19 am: 10.12.2024 | 10:11 »
Allerdings bin ich jetzt neugierig wie das mit dem Teleportieren gehen soll  ~;D
Der Teleporter basiert darauf, dass das Regelsystem in diesem Fall eben explizit Beschleunigungsphysik NICHT mit einschließt, d.h. es ist egal wie schnell ein Gegenstand durch die Bauernkette (oder noch besser eine Kette aus Skeletten oder anderen animierten Kreaturen/Automatons wie Golems) gereicht wird, am Ende wird nur das letzte Glied der Kette betrachtet und das kann erhaltenen den Speer ganz normal nach den normalen Regeln werfen oder den durchgereichten Gegenstand abstellen.
Was man damit z.B. in einem Nekromantenimperium anstellen kann darf sich jeder selbst ausmalen. Und es gibt ja auch noch so lustige Gegenstände wie den Instant-Wachturm, die man damit kombinieren kann.

Und ja, natürlich ist das offensichtlicher Unfug, der von den Regelschreibern so nicht beabsichtigt war.
Aber wenn es in einem Thema explizit um "Regeltreue" geht, dann ist die Frage, ob so etwas darin inbegriffen ist, schon relevant.
« Letzte Änderung: 10.12.2024 | 10:18 von Galatea »
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Offline First Orko

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #20 am: 10.12.2024 | 11:04 »
Um es ganz kurz zu sagen: die Commoner Railgun basiert auf der irrigen Annahme, dass im Spiel einmal die Regeln des Spiels gelten und dann wieder die Regeln der Physik, immer so wie es dem Spieler gerade besser in den Kram passt. Über die gesamte Kette der Commoner sollen ausschließlich die Spielregeln gelten und keinesfalls die Physik, aber ab der Attosekunde in der das Geschoss die letzte Commonerhand verlässt, auf einmal ausschließlich die Physik und nicht mehr die Spielregeln.
Das ist natürlich Blödsinn. Mehr muss man eigentlich dazu nicht sagen.

This! Ich will mir gar nicht vorstellen, wie jemand ernsthaft versucht, sowas am Spieltisch zu versuchen. Ich wüsste auch gar nicht, ob ich mir noch die Mühe machen würde, zur Tür zu deuten oder nur warten, bis die Person es von selbst checkt. Also entweder, wie dämlich das Konzept ist (und wir lachen alle mal kurz drüber und spielen weiter) oder wie völlig fehl sie in meiner Runde ist.
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline KhornedBeef

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #21 am: 10.12.2024 | 11:16 »
Der Teleporter basiert darauf, dass das Regelsystem in diesem Fall eben explizit Beschleunigungsphysik NICHT mit einschließt, d.h. es ist egal wie schnell ein Gegenstand durch die Bauernkette (oder noch besser eine Kette aus Skeletten oder anderen animierten Kreaturen/Automatons wie Golems) gereicht wird, am Ende wird nur das letzte Glied der Kette betrachtet und das kann erhaltenen den Speer ganz normal nach den normalen Regeln werfen oder den durchgereichten Gegenstand abstellen.
Was man damit z.B. in einem Nekromantenimperium anstellen kann darf sich jeder selbst ausmalen. Und es gibt ja auch noch so lustige Gegenstände wie den Instant-Wachturm, die man damit kombinieren kann.

Und ja, natürlich ist das offensichtlicher Unfug, der von den Regelschreibern so nicht beabsichtigt war.
Aber wenn es in einem Thema explizit um "Regeltreue" geht, dann ist die Frage, ob so etwas darin inbegriffen ist, schon relevant.
Na das meine ich, es ist ja gerade nicht regeltreu. Es gibt keine Regeln für die Behandlung dieses Objekts. Es gibt keine Regel für die Anwendung von Fallschaden auf weitergereichten Gegenständen, oder? Es gibt keine Regel für die Berechnung ihrer Geschwindigkeit. Es gibt nicht einmal Regeln für Ballistik, oder Reichweite von weitergereichten Stöckchen, nehme ich an.
Alternativ, wenn man die beschriebene plus vermutete Spielweltphysik als "Regeln" betrachtet, siehe oben.
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Offline nobody@home

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #22 am: 10.12.2024 | 12:21 »
Nebenbei:

Das ist ein völlig anderes Thema. Aber wo ist hier das Problem? Den meisten Lebewesen bekommt es nicht so gut in der Flugbahn von hunderten von Pfeilen zu stehen. Wenn jemand gegen physischen Schaden immun seien soll muss das halt dabei stehen.

Im Prinzip richtig. Nur ist der Haken an dem Szenario mit den Hunderten von inkompetenten Bauern mit Bögen halt, daß sich ein und dasselbe Ziel wahrscheinlich gar nicht erst in der Flugbahn sämtlicher Pfeile befindet; schließlich sind die Typen ja ausdrücklich inkompetent, und insbesondere ein Ziel mit hoher Rüstungsklasse ist vermutlich so beweglich und/oder hat so wenige angreifbare Schwachpunkte, daß es mMn schon Sinn ergibt, daß auch von allen diesen verschossenen Pfeilen höchstens eine kleine Auswahl pro Salve eine "echte" Gefahr darstellen dürfte.

Was nebenbei wohl auch für die meisten D&D-Editionen in einigermaßen guter Näherung gilt -- früher oder später kriegt man Kreaturen, die Frühstufler oder gar Zivilisten höchstens noch mit einer natürlichen 20 treffen können, und wenn die dann ihrerseits auch noch hinreichend mächtige Angriffe rausrotzen können, dann wird die angenommene Bauernarmee in so einer Begegnung allermindestens deutliche Verluste einstecken (und ggf. in solchen Varianten mit Moralregeln auch schnell das Hasenpanier ergreifen). Problematisch ist da etwas ironischerweise noch am ehesten die aktuelle fünfte, weil die mit ihrer "bounded accuracy" dafür sorgt, daß die Rüstungsklassen allgemein merklich niedriger ausfallen und derartige Anfängertruppen genau dadurch plötzlich eben doch zu einer größeren Bedrohung für alles Mögliche in ihrem Weg aufsteigen als früher...

Offline Feuersänger

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #23 am: 10.12.2024 | 12:58 »
Ja, da sind die Unterschiede zwischen den Editionen so extrem, dass die 5E sich nur über Wasser halten kann indem man sich darauf beruft, dass die niedergeschriebenen Spielregeln ausschließlich für die Interaktion der SC mit der Welt gelten (und nicht unbedingt für NSC/Kreaturen untereinander).

Ich habe das ja schon oft genug am Beispiel "Drachen" vorexerziert. Wo in 3E auch 100 Bauern nichts gegen einen adulten Drachen machen, weil sie zwar bei einem 20er treffen aber dann nicht (nennenswert) durch die DR kommen, hätten sie in 5E erst schon eine deutlich höhere Trefferchance und dann gibt es keine DR, sodass sie ihn binnen 3 Runden gespickt haben wie ein Nadelkissen.

Ähnliches gilt freilich auch für nicht-niedrigstufige SCs. Auch da hatten wir schonmal einen Thread dazu: "Der Hundertmannkämpfer", wo wir getüftelt haben, mit welchen Strategien welche Klasse ab welcher Stufe zuverlässig mit 100 CR1/2-Gegnern (etwa Hobgoblins) fertig wird. Grob zusammengefasst: Für die meisten Klassen ist das ab Stufe 9 trivial, manche schaffen es auch 1 oder gar 2 Stufen früher. Also, in 3.5 oder PF jetzt.
Für 5E haben wir das nicht untersucht, aber spontan würde ich da sagen: es geht nicht.   
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Offline 1of3

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #24 am: 10.12.2024 | 13:05 »
indem man sich darauf beruft, dass die niedergeschriebenen Spielregeln ausschließlich für die Interaktion der SC mit der Welt gelten (und nicht unbedingt für NSC/Kreaturen untereinander).

Du deutest an, das sei je anders gewesen. Ich zweifle.