The Things We Leave Behind
- Herbst 2022 –
I Want To Play
And I say, "Hello Satan,
I believe it is time to go"
Me and the devil walkin' side by side
Me and the devil walkin' side by side
Me and the Devil
Kapitel V -Die Geiser, die ich rief-
Die Fahrt zurück nach Algonac kam ihr unendlich lange vor. Casey musste jedes mal die Augen zusmmenkneifen wenn ihr ein Auto entgegen kam. Was auch immer die Medikamente ihr vorspielten, ihre Sicht wurde dadurch nicht besser. Das Licht der Scheinwerfer, stach in ihren Augen, als hätten die Strahlen einen direkten Weg in ihr Gehirn gefunden. Vielleicht waren das aber auch nur Nachwirkungen von dem Etwas das versucht hatte ihren Geist, ihren Körper zu übernehmen. Eine Erfahrung die so unglaublich anders und schrecklich war, wie alles was sie bisher erlebt hatte. Es nicht nur zu sehen, sondern auch zu fühlen.
Die Straßenlaternen von Algonac zogen am Rande ihrer Wahrnehmung vorbei wie die aufgezogenen Perlen einer Kette, nur das diese Perlen von innen heraus glühten. Rechts von ihr der St. Clair River hielt sie sich an die Ortsbeschreibung die Dean ihr gegeben hatte. Sie kannte das Gebiet um den Campingplatz flüchtig. Die Stadtplaner hatten hier einen Fehler gemacht. Das Gelände rund um den Campingplatz lag in einer Senke und wenn der Wind das Wasser des St. Clair über die Uferböschung drückte ergoss sich das kalte Nass in das Hinterland und sammelte sich dort wo der Campingplatz sich befand, was dazu führte dass er regelmäßig überflutet wurde und irgendwann gar nicht mehr genutzt wurde. Was an Bauten auf dem Gelände stand wurde der Witterung und dem Verfall überlassen, der Beton der Stellplätze verwitterte und das Holz der wenigen festen Häuser rottete vor sich hin.
Jetzt in einer Nacht die am Ende des Herbstes und am Beginn des Winters stand bedeckten weitläufige Pfützen das Gelände. Die umliegenden Bäume, eines ansonsten schönen Waldgürtels, waren nur schwarze scherenschnittartige Gebilde welches ich gegen den Nachthimmel abhoben. Fahles Gras und modriges Laub bedeckten die Zwischenräume. Weit vor der Ankunft auf dem Gelände stellte Casey ihr Motorrad ab, das Licht oder das Motorgeräusch wäre verdächtig gewesen. Sie musste die Zähne zusammenbeißen um aufzutreten, jeder Schritt war ein dumpfer Schlag in ihre Seite. Dumpf, weil die Nerven nicht das weiterleiteten was sie eigentlich empfinden sollte, höllische Schmerzen.
Dean wartete auf sie am Rande des Platzes hinter einer alten Holzhütte, die vielleicht mal ein Kiosk gewesen war. Jetzt jedoch nicht mehr als eine heruntergekommene, mit Graffitis überzogene Bretterbude die nach Verwesung roch. Irgendwas musste in ihr gestorben sein, ein Waschbär vielleicht, oder einfach nur Müll den irgendjemand hier illegaler Weise abgelegt hatte.
„Das hat lange gedauert! Ich bin schon total durchgefrohren“ kommentierte Dean ihre Ankunft. Er war so auf eine Hütte auf der anderen Seite des Platzes fixiert, dass der Caseys Zustand gar nicht wahrnahm. „Die Frau ist inzwischen Weg, aber er ist noch da, ich denke er hält sich hier versteckt!“
Casey konnte sehen, dass aus einem der Fenster der Hütte gegenüber ein schwacher, gelblicher Lichtstrahl in die Nacht entwich. Das Fenster war zwar mit Holzlatten verrammelt und irgendjemand musste von innen eine Folie davor genagelt haben, aber er hatte einen kleinen Teil vergessen.
Das Licht stammt von Kerzen oder einem kleinen Feuer. Es flackert, war unstet und kaum zu sehen.
„Da ist er!“ Deans geflüsterte Worte hingen in der kalten, feuchten Nachtluft.