Und wie viel Leute findest du so, die dein ganz spezielles mit dir spielen wollen?
Denn da ist der Denkfehler, den hier alle machen: RPG ist nicht dein Spiel, du brauchst eine Gruppe.
Doch. Es ist aber auch das Spiel deiner Spieler.
Es ist doch ganz einfach:
Die Spieler wollen etwas spielen, der SL auch. Jeder hat seine Vision.
Der Spieler hat in der Regel eine Vision seines Charakters, der SL des Settings.
Vergleicht man das miteinander, gibt es eine Schnittmenge. In Session 0 wird verhandelt, ob jeder mit der Schnittmenge leben kann oder ob man davon abrückt.
Gibt es die nicht, findet kein Spiel statt. Sieht man als SL oder als Spieler seine Vision zu sehr verwässert, ist man frei zu sagen: Ich bin raus.
Das ist eine ziemlich symmetrische Situation.
Die wird nur davon aufgebrochen:
Der SL muss ALLE Spieler Visionen mit seiner Vision unter einem Hut kriegen, die Spieler tangieren sich untereinander eigentlich nie (Wenn nicht gerade der rechtschaffene Paladin auf den verbrecherischen Dieb trifft, und selbst da haben die wenigsten Probleme). D.h. die Gefahr beim SL ist am größten, dass seine Vision verwässert wird.
Da er gleichtzeitig am meisten Arbeit hat, füge ich mich als Spieler deshalb eigentlich immer gerne seiner Vision - ich will es ihm so leicht wie möglich machen.
Bzw. ich warte immer erst ab, wie das Setting gestaltet ist, bevor ich mir überlege was ich spiele.
Es ist auch einfacher sich ein cooles Charakterkonzept zu überlegen als eine ganze, in sich stimmige Welt.
Diese Stimmigkeit will ich als Spieler nicht torpedieren. Es macht ja auch mehr Spaß einen Charakter zu spielen, der zur Kampfagne passt.