Ich hatte gerade noch eine schräge Idee:
Vielleicht ist euch ja ein Begriff, dass die Saturnmonde Janus und Epimetheus ihre Umlaufbahnen miteinander tauschen. Sie kommen einander periodisch sehr nahe, wodurch der eine von außen nach innen und der andere von innen nach außen gezogen wird, und dann alle 4 Jahre geht es wieder andersrum. Bzw eigentlich sieht es eher so aus, dass sie im Zuge ihrer Annäherung immer wieder einen Teil ihres Bahnimpulses hin und her übertragen. Quasi wie Billiardkugeln, nur ohne Kollision. Hier eine anschauliche Simulation:
https://www.youtube.com/watch?v=6_Kq1EUkwqcJetzt könnt ihr euch denken, worauf ich hinauswill: was, wenn wir so eine Konstellation auch mit einem bewohnten Planeten hätten? Oder gar noch schräger: _beide_ Planeten bewohnt? Stellt euch das mal vor, ihr könnt am Himmel sehen wie ein anderer Planet jeden Tag größer und größer wird, bis man irgendwann fast rüberspucken kann - und dann schrumpft er wieder.
Nun kann man auch mit dem Setup rumspielen, wie oft so eine Annäherung vorkommen soll. Wie gesagt, schon bei zwei Gasriesenmonden reden wir von mehreren Erdjahren Intervall, dabei brauchen beide Monde nur ca 17 Stunden für einen Umlauf um ihren Planeten. Aber es spricht freilich nichts dagegen, dass unsere Fantasy (oder SF) -Welt(en) ebenfalls um einen Gasriesen kreisen.
Will man eher konservativ einen Planeten wie die Erde in typischem Sonnenabstand haben, der sich einen Orbit mit einem anderen Planeten teilt, dürften freilich auch die Intervalle viel, viel länger ausfallen. Wenn wir einfach mal die Verhältnisse der Saturnmonde von Umlaufzeit zu Annäherungsintervall linear hochskalieren, wäre das: einmal alle 2000 Jahre.
Daraus lässt sich dann freilich auch wieder einiges zusammenspinnen. Bei einem Zyklus von 2000 Jahren ist es nicht gesagt, dass das Wissen um dieses Phänomen entsprechend lange tradiert wird. Sodass dann Weltuntergangsstimmung ausbricht, wenn sich die Planeten nahe kommen.
Vielleicht ist diese sogar gerechtfertigt; es könnte ja durch Tidenkräfte größere Verwerfungen geben: Sintfluten, Erdbeben, Kataklysmus; dies wiederum wirft womöglich die Zivilisation über den Haufen und resettet sie, wodurch auch nochmal wahrscheinlicher wird, dass das Wissen um die Ursache verloren geht. Hier hat man aber die freie Auswahl. Vielleicht weiss man ja um den Zyklus und bereitet sich entsprechend vor, indem man sich zB die Jahre um den Wendepunkt herum in unterirdische Kaers zurückzieht.
Wenn beide Planeten bewohnbar sind, könnte es auch sein dass man zum Zeitpunkt der Annäherung mit primitiven Steampunk-Raumschiffen zwischen ihnen reisen kann.
Die Möglichkeiten sind wirklich vielfältig. =)