Thema: Western RPG von Askfageln

[KWÜTEG GRÄÜWÖLF]

Hat eigentlich schon jemand mal die englische Ausgabe des Western RPG von Askfageln angeschaut?

Eigentlich zieht mich das ganz enorm: ein umfangreiches Rollenspielsystem für klassisches Westernrollenspiel, ohne Schnickschnack wie Zombies oder Vampire oder was man sonst immer meint, da mit reinstopfen zu müssen. Damit könnte man ja Sachen wie die Blueberry-Comics nachspielen, ohne ein eigentlich für andere Zwecke gedachtes System umbosseln zu müssen. Western ist übrigens ein seit den 80ern in Schweden beliebtes System, also auch keine radikale Neuerscheinung, was auch nicht dagegen spricht. Die Kosten der Pdf lassen mich bis jetzt noch nicht spontan zuschlagen, aber für 600 Seiten umfangreiches Material in knallbunt bin ich da durchaus bereit, demnächst mal zu investieren.

Falls jemand das Ding schon kennt und gespielt hat, würde mich das aber auf alle Fälle mal interessieren.

Links:
https://www.drivethrurpg.com/de/product/506433/western-rpg
https://www.kickstarter.com/projects/1152089861/western-the-roleplaying-game?lang=de

[AndreJarosch]

€ 49,00 für ein PDF ist ganz schön happig.

[Fulko]

€ 49,00 für ein PDF ist ganz schön happig.

Okay, das ist schon seeeeehr sportlich. 

[Eiserne Maske]

4. Western (1989)
A Swedish game with at least two editions and several modules. Publisher Lancelot shuttered a couple of years after this release. It’s hard to find solid Info on the game, save for this: Western was complex. By that I mean deep and complicated with second-by-second resolution. As will be used several times, it employed a plastic overlay to determine hit location. The cover bears a striking resemblance to the poster for a film called Kid Vengeance. In a G+ post Olav Nygård explains, "Western is probably most famous for being really simulationist while at the same time using a crosshair that makes you more likely to hit if you aim away from your opponent. "The Swedish Roleplaying Games history site reveals that Lancelot also licensed Western to a Spanish publisher. A third edition came out in 1998, with some support. And even a fourth.

Aus dem Archiv des Age of Ravens Blog.

[KWÜTEG GRÄÜWÖLF]

Ich hab jetzt diese Beschreibung bei RPGpub gefunden, das klingt für mich recht reizvoll:

Western has the built in variations akin to Pulp vs Purist in Lovecraftian circles. Cinematic Action, Realism, Campaign. Different character generation and combat damage in each. Realism presumes your character may, in addition to bullets, die from infection or disease. Action presumes fatal bullets, infections, and disease know better than to fuck with your characters. Campaign (default setting) would mean your character may fall ill if the player (i.e. you) doesn't show up on game night and recovery from any such illness is dependent on your attendance.

Western, for the most part, is a front-loaded crunch. It takes a while to generate characters, equip them, makes some horse, etc... A full game session could be spent on merely making grandparents for your characters. This generational attitude is one reason I think of Western as a sort of Old West Pendragon. It's generational. Backstories can be generated that play into the game world that make some seemingly random plot events to become inevitable. Maternal Grandmother murdered her first husband before meeting your Maternal Grandfather and one hot summer day forty years later—today—a child of a young nephew of the murdered husband shows up in town lookin' for you what wronged them in family name. Blood must be paid in blood.
But when the showdown to pay that blood debt comes, the system isn't overly crunchy in determination of the shootout. The target wheel (which I think A&8s uses) is nifty, but even becoming familiar with it, it is certainly a slowdown of the showdown. We've tried a few horse variants, but haven't figured out something full-time to speed it up. Cards and dice are a nice combination, but then consulting the graph feels like requesting something from HQ or upper management; you kinda have to, but no one wants to.

Other Westerns certainly have less crunch, less depth of fluff, an alternate history that can be discarded or not, aliens, cosmological horrors, etc ad astra ad nauseam. But Western's default setting is verisimilitude of history. Spookiness to the point of ghost stories and folklore being a big part of it, but by default, are no zombies nor star spawn. No historical divergence points.

It's a different beast than other Old West rpgs. But it is a behemoth rpg. Having tried about a dozen other such games that didn't satisfy, I highly recommend it. Even—or maybe especially—as a source book for other games, it is equally recommended. It's a definite value if you grabbed it on sale.

But Western IV does go to the hoedown and dances that crunchy vibe with wooden cloggers.

https://www.rpgpub.com/threads/western-rpg.11457/

[Kurna]

Das System selbst reizt mich nicht, aber als Infoquelle für Westernabenteuer meiner Abenteuer 1880-Runden könnte es schon interessant sein. Spannend wären da vor allem fertige Abenteuer, wenn es die auch gibt.

[KWÜTEG GRÄÜWÖLF]

Spannend wären da vor allem fertige Abenteuer, wenn es die auch gibt.

Tja, auf englisch bisher bloß zwei, wenn ich das auf DriveThrough richtig sehe, auf schwedisch hingegen ne ganze Menge...

https://www.drivethrurpg.com/de/publisher/8767/askfageln/category/31732/western-iv-sv

[Kurna]

Danke! 

Mein Schwedisch ist leider eher so nicht vorhanden, aber auch 2 wäre ja schon besser als nichts.

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Eigentlich zieht mich das ganz enorm: ein umfangreiches Rollenspielsystem für klassisches Westernrollenspiel, ohne Schnickschnack wie Zombies oder Vampire oder was man sonst immer meint, da mit reinstopfen zu müssen. Damit könnte man ja Sachen wie die Blueberry-Comics nachspielen, ohne ein eigentlich für andere Zwecke gedachtes System umbosseln zu müssen.

Waas, kein Mumbo-Jumbo?! So sehr ich das Genre liebe, ich würde kein Western-Rollenspiel ohne übernatürliche Elemente spielen wollen. All meine einstigen Versuche, Deadlands zu spielleitern mit realistischen Szenarien, wo es um reine, regionale Verbrechensbekämpfung ging, haben selbst mich als Spielleiter irgendwie angeödet. Das Tolle ist für mich bei RPGs mit Western-Thematik immer, dass das Übernatürliche es schafft, das Repetitive der historischen Vorlage aufzulockern.

[KWÜTEG GRÄÜWÖLF]

Hmmm, in kleinen Dosen hab ich nix gegen Geisterstories, wie sie halt tatsächlich Ende des 19. Jahrhunderts en vogue waren, das passt zum Zeitkolorit.

Aber ich bin durch Filme und Comics sozialisiert, in denen sowas im Wilden Westen kein wesentliches Element war, und bei Sergio Leone oder Lt. Blueberry kam Spannung mehr durch Fragen im Stil von "Wie hängen wir die 50 Mann Bandidos mit Winchestern ab, die auf ausgeruhteren Pferden als unseren knapp drei Meilen hinter uns her sind?".

Ich hab auch in anderen Genres durchaus ohne übernatürliches Gedöns Spaß und Spannung gehabt, die Prämisse "Es muss IMMER Zauberei und Dämonen geben!" finde ich nicht schlüssig, umgekehrt ist natürlich auch "Es muss IMMER ohne jegliches phantastische Element auskommen!" Quatsch. 

Das ist natürlich alles Geschmackssache, aber jemand mit meinem Geschmack ist mal sehr froh, dass ihm zumindest nicht durch dieses System eine ungewollte mystische Soße aufgezwängt wird. Leute wie ich wollen auch mal bedient werden 

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Ich hab auch in anderen Genres durchaus ohne übernatürliches Gedöns Spaß und Spannung gehabt, die Prämisse "Es muss IMMER Zauberei und Dämonen geben!" finde ich nicht schlüssig, umgekehrt ist natürlich auch "Es muss IMMER ohne jegliches phantastische Element auskommen!" Quatsch. 

Das ist natürlich alles Geschmackssache, aber jemand mit meinem Geschmack ist mal sehr froh, dass ihm zumindest nicht durch dieses System eine ungewollte mystische Soße aufgezwängt wird. Leute wie ich wollen auch mal bedient werden 

Sehr verständlich!

[KWÜTEG GRÄÜWÖLF]

Wobei ich da auch übertreibe, wenn ich nachdenke - gerade die beste Lt. Blueberry-Story (Die Goldmine des alten Mannes plus Das Gespenst mit den Goldenen Kugeln) haben mich sehr gepackt, weil da sehr stark Elemente von Grusel, Gespensterglauben und Verdammnis mit reinspielen.

Sowas würde ich gerne beim Spielleiten auftauchen lassen, nachdem ich den Spielern vorher klar gesagt habe "Ich sage euch nicht, ob es Übernatürliches im Spiel geben wird oder nicht. Wer weiß?" Dann habe ich tatsächlich authentisches 19.Jh.-Feeling am Tisch 

EDIT: Ich sehe gerade, in Western gibt es durchaus Charaktertypen wie Medium oder Mambo - ach was, jetzt kaufe ich es mir einfach, und fertig... 

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Sowas würde ich gerne beim Spielleiten auftauchen lassen, nachdem ich den Spielern vorher klar gesagt habe "Ich sage euch nicht, ob es Übernatürliches im Spiel geben wird oder nicht. Wer weiß?" Dann habe ich tatsächlich authentisches 19.Jh.-Feeling am Tisch 

Das fände ich das Nonplusultra in diesem Genre. So wollte ich früher halt eben auch Deadlands spielleitern. Das Problem bei mir war alldieweil wie oben erwähnt dann immer die Geduld, die nicht-übernatürlichen Abenteuer auch wirklich konsequent manchmal stattfinden zu lassen.

EDIT: Ich sehe gerade, in Western gibt es durchaus Charaktertypen wie Medium oder Mambo - ach was, jetzt kaufe ich es mir einfach, und fertig... 

Hihi! Erzähl' doch mal, was es mit denen auf sich hat, wenn Du's gelesen hast.

[ComStar]

€ 49,00 für ein PDF ist ganz schön happig.

Zumindest scheint es dafür 2, 300+ Seiten PDFs zu geben. 

[ComStar]

Auf der Verlagsseite gibt's auch noch ein bisschen mehr Infos zu System und Setting:
http://www.speltidningen.se/Western/western_kickstarter.html

[YY]

EDIT: Ich sehe gerade, in Western gibt es durchaus Charaktertypen wie Medium oder Mambo - ach was, jetzt kaufe ich es mir einfach, und fertig... 

Meinst du, du kannst dir das bis zum Treffen draufschaffen?


Ansonsten bin ich gespannt auf Einblicke in das fertige Produkt; die Entwicklungsgeschichte der aktuellen Ausgabe ist ja recht lang und turbulent gewesen und ich wüsste gern, ob am Ende auch ein brauchbares Spiel steht. Andere Spiele wären jedenfalls unter ähnlichen Umständen schlicht nie erschienen und ich hatte das Ding vor Jahren kurz nach dem Kickstarter eigentlich schon abgeschrieben.

[Managarmr]

Lesetipp für Spielleiter:
Barbara Hambly "The shirt on his back".
Wie bei ihr üblich, exzellent recherchiert, und mal nicht Viehherden und John Wayne in der heissen Steppe.

[KWÜTEG GRÄÜWÖLF]

Meinst du, du kannst dir das bis zum Treffen draufschaffen?

Aber klar doch, ich habs ja gerade erst gestern ausgedruckt und gebunden, zumindest das Buch über Charaktererschaffung. Da schaffe ich es bis nächste Woche garantiert, gleich ne Kampagne mit 200 NSC-Handouts, einer Tabletop-Western-Stadt und individualisierten Figuren sowie Playlist, Kostüme und Tanz- und Gesangseinlagen meinerseits auf die Beine zu stellen

Langfristig würde es mich - bis jetzt - sogar tatsächlich reizen, das mal bei einem Treffen vorzustellen, bis jetzt macht es einen ganz guten Eindruck.
Die turbulente Erscheinungsgeschichte hab ich auch mitverfolgt, man kann den Machern keine Vorwürfe machen - mitten im Projekt stirbt die Lebensgefährtin und Mitautorin des Hauptverantwortlichen, da versteh ich schon, dass sich da lange nichts getan hat.

[ComStar]

@KWÜTEG GRÄÜWÖLF
Kann es sein, dass das ausdruckbare Crosshair beim Drivethru PDF völlig unbrauchbar ist, weil man es nicht ohne den Hintergrund (die Cowboy Silhouette) auf Folie drucken kann?

[KWÜTEG GRÄÜWÖLF]

@KWÜTEG GRÄÜWÖLF
Kann es sein, dass das ausdruckbare Crosshair beim Drivethru PDF völlig unbrauchbar ist, weil man es nicht ohne den Hintergrund (die Cowboy Silhouette) auf Folie drucken kann?

Hab ich noch gar nicht ausprobiert - wäre aber kein Problem, das per Bildbearbeitung umzustellen. Ich bastel das heut abend mal, sowas dauert gerade mal fünf Minuten.

[ComStar]

Klar könnte man das auch selbst basteln, aber das sollte ja eigentlich nicht nötig sein.
Zu allem Überfluss ist das PDF auch noch durch ein Passwort geschützt, wie ich grade gesehen habe, als ich es in Photoshop laden wollte.
Bei den Büchern kann ich das ja noch verstehen, aber das ist eine einseitige Druckdatei die für ihren eigentlichen Bestimmungszweck dadurch vollkommen ungeeignet ist.

[KWÜTEG GRÄÜWÖLF]

Zu allem Überfluss ist das PDF auch noch durch ein Passwort geschützt, wie ich grade gesehen habe, als ich es in Photoshop laden wollte.

Warum macht man denn einen solchen Quatsch? Bringt ja nicht mal was, weil: Ausdrucken - Einscannen - Bildbearbeitung möglich. Hab ich in solchen Fällen schon oft genug gemacht.

Ich hab es übrigens gerade mal angetestet, per GIMP (quasi Photoshop für lau) krieg ich die PDF mit den ganzen Crosshair-Vorlagen problemlos geöffnet, ebenso das GRW.

Nachtrag: ich hab jetzt per GIMP eine neutrale Schablone gebastelt.

[ComStar]

Wie cool, vielen Dank!

[Green Goblin]

Als weitere Inspiration aus dem Comicbereich finde ich noch die „Comanche“-Reihe Hermann und Greg richtig gut. Und da gibt es auch den einen oder anderen skurrilen Charakter.