Die Hürde, nicht nur zu kritisieren, dass eine Lösung Schwächen hat, sondern auch eine besser Alternative vorzuschlagen, würde viel Kritik verstummen lassen.
Daran glaube ich nicht. Die meisten Nörgler wissen ganz genau, was sie anders haben wollen. Was sie nicht wissen (und was daher in ihrer "konstruktiven Kritik" auch keinen Niederschlag finden würde) sind die Tradeoffs, die der schöpferisch Tätige bei seinem Werk eingehen musste.
Man kann z.B. leicht sagen "Die Illus sind scheiße, schau doch mal bei XY, wie die das machen" - wenn ich nicht das Budget von XY habe (oder XY das mit KI macht und ich das nicht nutzen will oder darf), dann nützt dieser "Tipp" halt nichts. Oder der Weltengeist nörgelt rum, dass schon wieder Elfen, Zwerge und Orks im Setting rumlaufen, aber er weiß natürlich nicht, welche Vorgaben der Autor vom Verlag bekommen hat. Und überhaupt finden ja alle, dass sich der Autor mehr Mühe mit allem Möglichen geben sollte, wenn man doch üppige 19,99 € für die popeligen 64 Seiten bezahlt hat - und sind sich meist nicht bewusst, dass der Autor da zwar einen halben Mannmonat dran gesessen hat, von dem Geld aber wenig bis nichts zu Gesicht bekommt, weil Rollenspielautoren ja (zumindest in Deutschland) eher eine Art Ehrenamtliche sind.
Klar gibt es auch mal Leute, die wirklich einen Durchblick haben und konstruktives Input liefern können. Aber bei den meisten basiert die geäußerte Kritik doch eher auf "ich hätte aber gerne", und die ist dann meist nicht sonderlich hilfreich.