Rollenspiel hat ja so "Phasen"...
Die frühen 2000er wurden durch D&D3.x geprägt, wo jeder 3rd Party Publisher irgendwas dazu rausbrachte, um auf der d20/OGL Welle mitzuschwimmen.
Gleichzeitig war das aber auch die hohe Zeit der Debatte um Rollenspiel-Theorie.
Mit D&D4 hat es Wizards dann irgendwie versemmelt, auch weil sie dafür keine OGL hatten. Mit 5e haben sie dann (auch dank Hilfe durch TV und YT) wieder voll durchgestartet und neben diverser 3rd Party Popper der alten Generation gleich noch mal eine neue Generation an Streamern, die dann auch zu Publishern wurden dazu-gezüchtet.
Kurz vor 6e haben sie es dann wieder aus Geldnot/-gier verkackt, aber scheinbar doch noch das Steuer herumgerissen. So im letzten Moment, mit Williams Abschied und Creative Commons und so.
Die Römer, äh, Wizards haben uns ausbluten lassen!
Was, liebe Freunde der Volksfront von Judäa, frage ich, hat die Rollenspieltheorie uns jemals gebracht?(und ja, Aquädukt, Wein, öffentliche Bäder, Straßenverkehrsordnung, - lassen wir mal weg)...
Antwort: Erkenntnis!
Neben den Spielertypen eben auch die "System Matters!" Erkenntnis.
Deswegen können Leute jetzt artikulieren, was sie vom Spiel erwarten und was sie nicht leiden können und entscheiden, was, mit wem und bei wem sie am besten spielen.
Und Verlage können ihre Spiele zielgerichtet entwickeln (also so wie D&D, weil sich das verkauft wie blöd und man damit am meisten Kohle macht).
Systeme wie Powered by the Apokalypse und so ein neumodischer Indy-Kram wären sonst nie entstanden und hätten auch nie Erfolg gehabt.
Wenn man also Fragen will, ob sich noch was tut in Sachen Theorie und Forschung, muss man sich überlegen, was soll denn der Gewinn sein?
Wo sind denn vielleicht noch bereichernde Erkenntnisse verborgen?