Autor Thema: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit  (Gelesen 1990 mal)

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Offline YY

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #25 am: 8.02.2025 | 20:34 »
Tatsächlich grenzt meine persönliche Lösung inzwischen eher an Resignation: Ich überlege gerade ernsthaft, eine große Kampagne als Solo-Spiel zu betreiben und für die Tischrunden nur noch episodenhafte Geschichten zu leiten.

So ähnlich halte ich es bereits. Den obskuren Kram, für den ich schon keine Spieler für eine regelmäßige Runde finde und den ich erst recht nicht irgendwo mitspielen kann, betreibe ich alleine und dafür bin ich dann auf Cons, Treffen und in sonstigen Präsenzrunden gerne ein Stück weit Dienstleistungs-SL.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline gilborn

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #26 am: 8.02.2025 | 20:57 »
Bei uns ist es eigentlich kein Problem, das meiste wurde schon genannt, aber ich liste es mal priorisiert auf (die Priorisierung ist mMn enorm wichtig):

  • Suche Spieler, die zuverlässig sind. Das bedeutet konkret, die dem Rollenspiel den gleichen Stellenwert zuschreiben wir du (In meinem Beispiel sind "erlaubte" Absage*: Krankheits- bzw. Arztgeschichten, Geburtstagsfeiern, Familienfeiern, Urlaub, Arbeit / Schulvorbereitung, die Frequenz ist 1x pro Woche 4 Stunden)
  • Suche Spieler, die auch deine Freunde sein könnten (wenn du länger mit ihnen spielst, werden sie es auch)
  • Suche Spieler, die ein ähnlicher Typ Rollenspieler sind wie du bist (Buttkicker, Storyteller, ORS, ARS, Sandbox, Railroad oder irgendwas dazwischen)

Bei den erlaubten Absagen finden sich viele Dinge die bevorzugt am Wochendende sind, deshalb spielen wir fest gesetzt jeden Mittwoch ab 18:30.
Der Turnus von 1x pro Woche ist super. Fällt mal eine Runde aus, und die Motivation als SL ist nicht gleich weg wie von Weltengeist beschrieben.

Ich vermute, es hilft auch, die Runde vor Ort abzuhalten. Die Hemmschwelle Online abzusagen dürfte kleiner sein (aber ich weiß es nicht sicher, ich spiele nicht Online).

Offline sir_paul

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #27 am: 9.02.2025 | 13:11 »
Fester Tag jede Woche (Abends drei Stunden ist machbar). Kann man sich dran orientieren, dann kommt wer kann, und Familie und Arbeit wissen bescheid.  :)
Und wenn jemand nicht kann, wird die Abwesenheit im Spiel ignoriert, der Charakter ist halt nicht da, ohne nötige Erklärung (Manchmal sowas wie der paßt auf die Pferde auf...  ;)) Ist halt so. Im Moment bei der Stadtkampagne auch in Game sowieso egal.  ;D
Und bei 8 Spielern geht das auch. Problem ist eher wenn alle da sind.  ~;D

So halten wir das auch. Zusätzlich wird online gespielt, dann fällt auch noch die Anfahrt weg.

Online schneeland

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #28 am: 9.02.2025 | 22:21 »
Ich vermute, es hilft auch, die Runde vor Ort abzuhalten. Die Hemmschwelle Online abzusagen dürfte kleiner sein (aber ich weiß es nicht sicher, ich spiele nicht Online).

Da kurz eingehakt: das könnte man annehmen, entspricht aber nicht meiner Erfahrung. Im Gegenteil: während in meiner letzten Tischrunde (2019) der bekannte "Tod durch Terminfindung" eingetreten ist, haben wir es in den später entstandenen Online-Runden einigermaßen zügig geschafft, uns auf einen regelmäßigen Termin zu einigen. Dabei hilft natürlich, dass 2.5 - 3h am Abend unter der Woche deutlich einfacher zu bewerkstelligen sind als der Kampf um die Zeitslots am Wochenende (Freitagabend eingeschlossen), wo Rollenspiel zumindest über die Gruppe gerechnet oft mit zahlreichen anderen Aktivitäten konkurriert.

Für mich persönlich ist der Schritt zum Online-Spiel der vermutlich wichtigste Faktor, warum ich heute noch aktiv spiele. Das liegt sicher auch ein Stück daran, dass ich, wie flaschengeist, in meinem Leben schon ein paar größere Umzüge gemacht habe, was jedes Mal auch das Ende von spezifischen Tischrunden bedeutete.

Nachdem hier schon angeklungen ist, dass Online für manche Leute überhaupt nicht funktioniert, lässt sich das m.E. ganz gut als weitere Dimension der Gruppenkompatibilität auffassen - wobei speziell fürs Online-Spiel ggf. auch noch zu klären ist, ob mit Kamera gespielt wird oder nur mit Sprachverbindung, und ob VTT oder nicht (und wenn ja, welches sowie mit welchem Grad an Automatisierung). Das kann im Zweifelsfall die Rundensuche bzw. -festigung dann auch nochmal komplizieren, aber zumindest in meinem Fall verlief das halbwegs stressfrei.
Es ist aber wahrscheinlich auch so, dass es einfacher ist eine Onlinerunde neu zu gründen, als eine bestehende Runde in eine Onlinerunde umzuwandeln.

Ansonsten deckt sich meine Erfahrung weitestgehend mit dem, was hier schon gesagt wurde: es braucht in erster Linie Leute, die grundsätzlich (weiterhin) Lust auf das Hobby Rollenspiel haben, und die sowohl miteinander als auch mit dem verwendeten System gut klarkommen. Für kurze Sachen kann man m.E. auch ganz gut mit wechselnder Besetzung spielen, aber auf längere Sicht ist das schon auch weiter so, dass es soweit passen muss, dass ich mit den Leuten auch ein Bier trinken gehen würde (wenn man in verschiedenen Ecken von Deutschland wohnt, ist das praktisch natürlich etwas schwieriger, aber zumindest mit ein paar Leuten aus den aktuellen Gruppen hat sich das auch schon mal praktisch umsetzen lassen).

Und am Ende ist es natürlich auch so: ein bisschen Glück muss man auch haben. Meine regelmäßigen Runden ab 2020 sind alle im Tanelorn-Umfeld entstanden, aber teilweise sind die Leute mittlerweile auch nicht mehr hier aktiv. Insofern war's da einfach die richtige Truppe zum richtigen Zeitpunkt.
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Online Raven Nash

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #29 am: 10.02.2025 | 07:40 »
Auch aufgrund aktueller Ereignisse muss ich noch einen Punkt anfügen:
Suche einen harten Kern.
Ich hab hier aktuell drei Spielerinnen, für die der RPG-Termin schon fast heilig ist. Bei den beiden Herren hab ich hingegen einen, der sich grade in Torschlusspanik sozial aufdröselt und einen, der psychisch etwas instabil vom Leben überfordert ist. War noch bis letztes Jahr anders.
Mit den drei Damen besteht aber eben ein harter Kern - und wenn die beiden anderen nicht auftauchen, spielen wir trotzdem. Sollten die beiden Herren sich nicht stabilisieren, werd ich sie wohl irgendwann ersetzen.
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Offline Nebula

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #30 am: 10.02.2025 | 09:50 »
Persönlich muss ich sagen, dass man immer einen Termin findet, wenn es einem wichtig ist.

Aber wenn etwas anderes wichtiger ist, verliert der andere Termin oder das Hobby dahinter immer.

Es gibt kein: Ich habe keine Zeit
Doch, hast du, aber etwas anderes ist dir wichtiger.

Insofern sehe ich die Argumente für eine bessere Terminfindung eher als Symptombekämpfung denn als Ursachenforschung.

Wenn etwas anderes wichtiger ist, dann heißt das
a) die Kampagne macht keinen Spaß
b) du magst den/die Mitspieler nicht
c) ...

Am Anfang sind immer alle motiviert, wäre ja auch schlimm, wenn nicht, dann kommt die Ernüchterung. Der eigene Charakter ist doch nicht so cool. Das Regelwerk bedient die eigenen Vorlieben nicht so wie gewünscht. Der SL hat einem das Rampenlicht gestohlen....

Natürlich gibt es unabhängig davon auch die Chaoten, die einfach nie einen Termin auf die Reihe kriegen, die ständig Abwechslung brauchen und nie bei einer Sache bleiben können.

Aber mal ehrlich: Wenn man gefragt wird: Freitagabend X oder Y?
Dann entscheidet ihr euch doch für das, worauf ihr am meisten Lust habt.

Offline flaschengeist

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #31 am: 10.02.2025 | 10:58 »
Persönlich muss ich sagen, dass man immer einen Termin findet, wenn es einem wichtig ist.

Aber wenn etwas anderes wichtiger ist, verliert der andere Termin oder das Hobby dahinter immer.

Es gibt kein: Ich habe keine Zeit
Doch, hast du, aber etwas anderes ist dir wichtiger.

Insofern sehe ich die Argumente für eine bessere Terminfindung eher als Symptombekämpfung denn als Ursachenforschung.

Wenn etwas anderes wichtiger ist, dann heißt das
a) die Kampagne macht keinen Spaß
b) du magst den/die Mitspieler nicht
c) ...

Am Anfang sind immer alle motiviert, wäre ja auch schlimm, wenn nicht, dann kommt die Ernüchterung. Der eigene Charakter ist doch nicht so cool. Das Regelwerk bedient die eigenen Vorlieben nicht so wie gewünscht. Der SL hat einem das Rampenlicht gestohlen....

Natürlich gibt es unabhängig davon auch die Chaoten, die einfach nie einen Termin auf die Reihe kriegen, die ständig Abwechslung brauchen und nie bei einer Sache bleiben können.

Aber mal ehrlich: Wenn man gefragt wird: Freitagabend X oder Y?
Dann entscheidet ihr euch doch für das, worauf ihr am meisten Lust habt.

Ich kann vieles unterschreiben aber mir kommt dabei zu kurz, dass unser Leben nicht nur aus Entscheidungen zwischen verschiedenen schönen Aktivitäten besteht, sondern auch Schicksalsschläge bereit hält, mit denen oft ungewollte Verpflichtungen einher gehen. Und manche Menschen habe hier mehr Pech als andere. Wenn diese Menschen Hobbies wie Rollenspiel (hoffentlich vorübergehend) nicht (mehr) hoch priorisieren können, liegt das tendenziell außerhalb ihrer Kontrolle. 
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Nebula

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #32 am: 10.02.2025 | 12:10 »
Ja, da bin ich ganz deiner Meinung.

Meine Verallgemeinerung trifft nicht immer zu und ist etwas bösartig. Niemand will, dass etwas anderes wichtiger ist (also das, was einem selber wichtig ist).

Die RL/Familie/Arbeit... durchkreuzt viele Pläne oder Freizeitaktivitäten, manchmal auch nur ein Lebenspartner :)


Online Skaeg

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #33 am: 10.02.2025 | 12:12 »
Ich vermute, es hilft auch, die Runde vor Ort abzuhalten. Die Hemmschwelle Online abzusagen dürfte kleiner sein (aber ich weiß es nicht sicher, ich spiele nicht Online).
Spiele nicht mehr online (finde das auch doof, aus anderen Gründen), aber bei mir war das Gegenteil der Fall. Wenn ich jetzt, wie manchmal, nicht so direkt krank war, aber mich auch nicht gut fühlte, war die Hemmschwelle, deswegen online abzusagen, viel höher. Keine lange Anfahrt (Spielorte sind meistens so eine halbe Autostunde entfernt), keine Möglichkeit, Rest-Viren zu verschleudern o.ä.
Wenn es wem in der Verwandtschaft nicht gut ging, konnte ich relativ nah am Ort bleiben, statt irgendwo mehrere Dörfer weiter hinzugurken. Und wenn das Auto/die Öffis Probleme machten, war es sowieso sicherer.

Dies fasst auch die Gründe zusammen, aus denen ich absage. Bei schnippischem "Da ist dir wohl was anderes wichtiger" kann ich nur mit den Augen rollen...
The Lord does not stand with those who are b*tch-like!

Offline Nebula

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #34 am: 10.02.2025 | 12:32 »
Bei schnippischem "Da ist dir wohl was anderes wichtiger" kann ich nur mit den Augen rollen...

Ich weiss jetzt nicht wo du den schnippischen Ton raushörst. Da rolle ich mal mit den Augen  :headbang:

Die Behauptung "Ich habe Zeit, aber mir ist etwas anderes wichtiger" ist rein sachlich und emotionslos.

Offline tartex

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #35 am: 10.02.2025 | 13:00 »
Mich würde interessieren was Spielleiter außerhalb von meinem Umfeld darüber denken. Passiert euch sowas auch und wie geht ihr damit um?

Meine Grundregel lautet: wir spielen auch, wenn nur 2 Spieler und Spielleiter Zeit haben, aber in dem Fall versuche ich einen Gastspieler aufzutreiben. Ich verwende da auch manchmal Traumreiseszenarios, wo man die Hauptcharaktere verwendet, aber ganz andere Elemente anspielen kann - gerne mit Bezug auf den tieferen Charakterhintergrund. Hängt natürlich von der Kampagne ab, ob sich sowas leicht einfügen lässt.

Und ich plane auch nicht extrem lange Kampagnen voraus, sondern versuche die tollste, was mir einfällt gleich in die nächste Session reinzupacken. Früher dachte ich mir öfters: "dieses spannende Element halte ich zurück bis x passiert ist." Jetzt ballere einfach alles gleich raus. Foreshadowing für irgendwas zu betreiben was mal kommen könnte, ist eher Zeitverschwendung für alle, finde ich.

Macht natürlich Sinn schon bei der Kampagnenauswahl was zu wählen, das offen für Umschichtungen und Improvisation ist.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays
Kumpel von Raven c.s. McCracken

Offline Taktikus

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #36 am: 11.02.2025 | 11:20 »
Es gibt kein: Ich habe keine Zeit
Doch, hast du, aber etwas anderes ist dir wichtiger.

Das finde ich schlicht richtig. Es sagt eben auch nichts darüber aus, was ein Mensch wert ist, sondern ist eine ganz sachliche Feststellung. Nicht jeder muß die selben Prioritäten setzen, RP muß nicht an erster Stelle stehen. Ich finde es aber nützlich, sich das auch selbst vor Augen zu führen, daß eben manchmal andere Sachen wichtiger sind oder wir eben eher Lust auf was anderes haben.

MMn sollte es in Runden nicht so wichtig sein, ob alle da sind. Für mich ist die Immersion, trotz meiner vielen blöden Sprüche, sehr wichtig. Wenn ich jetzt in der Realität mich in den Gruppen umsehe, in denen ich bin, hat jeder da mal nen "schlechten Tag" und es ist an den Tagen nicht viel mit jemandem anzufangen. Die Person läuft dann in der Gruppe mit, schiesst viell. mal einen Pfeil ab und trägt sonst nicht viel zum Gruppenerlebnis bei. Die Person ist aber, sei es nun von der Gruppe oder dem DM geführt, "dabei" und der Gruppentermin kann stattfinden. Ich finde soetwas nicht so abwegig, daß unbedingt immer alle dabei sein müssen. Wenns eben bei einem nicht klappt einmal dann tut er/sie halt in der Sitzung nichts und läuft nur mit.

Irgendwie argumentiere ich im Moment etwas durcheinander, aber ich denke, es ist trotzdem verständlich.

So mit einzelnen fehlenden Personen umgehen kann dann unter dem Strich für alle mehr Spielzeit bedeuten.

Und wer zu oft fehlt verunfallt dann eben in der nächsten Gaststätte.
Veni, Vidi, Vomiti

Ich kam, ich sah, ich übergab mich

Offline Wee Mad Bob

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #37 am: 11.02.2025 | 12:17 »
Uns persönlich ist so ziemlich alles was möglich ist passiert. Und zZ hat sich die Gruppe aufgelöst.

Bevor das passiert ist haben wir aber alles unternommen um die Gruppe zu halten. Spieler wurden getauscht, Zeiten geändert, neue Spieler kamen hinzu. Zum Schluss waren meine Frau und ich das Problen. Als Hosts hat es natürlich das Aus bedeutet.

Eine Spielerunde bedeutet aber auch Freundschaft / gute Bekannte zu haben. Die sind nicht plötzlich tot umgefallen. Wir halten alles was an Sozialkontakten aufrecht was derzeit möglich ist. Sobald es bei uns wieder geht versuchen wir die Runde wieder zu formieren. Wenn das nicht geht, kommt eine neue Runde.

Sogar den einen Spieler, den wir nicht mehr leiten wollten (2 von 3 SL wollten nicht mehr mit ihm), haben wir sozial verträglich ausgeschlossen. Er war kein schlechter Kerl, nur zu sehr in der eigenen Bubble um es für alle nett zu haben.

Um es kurz zu machen:
Egal ob man die Anderen als Freunde oder Bekannte betrachtet, es sind Lebewesen. Und solange man sie mit Respekt betrachtet ist alles gut. Eine Runde kann stehen und Fallen, Spieler kommen und gehen. Vielleicht kommen welche nach 20 Jahren Kinderpause zurück und freuen sich auf alte Freunde.

Offline Edgar Allan Poe

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Re: Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
« Antwort #38 am: 10.03.2025 | 09:57 »
Tja, das ist für mich der große Rollenspiel-Killer. Schon seit vielen Jahren. Die letzte regelmäßige Runde, die wirklich funktioniert hat, war 2011/2012. Aber damit wir uns nicht falsch verstehen: Davor war es auch schon kritisch. Es hat einfach nur mit ein paar Spielern in einer Kampagne sehr lange gut funktioniert.

Damals war unsere Praxis, dass wir noch am Spielabend selbst den nächsten Termin ausgemacht haben und zur Sicherheit dann gleich einen Ausweichtermin. Das hat meistens funktioniert. Erst gegen Ende hin hat diese Praxis dann nicht mehr funktioniert (und diese Runde war dann auch Geschichte).

Das Problem, das ich - so glaube ich - erkannt habe ist das, dass ich keine Spieler zusammentrommeln kann, die dem Spiel die gleiche Wichtigkeit beimessen. Und die meisten scheinen ein Problem mit Kommunikation zu haben. Dabei ist das bekannte "Oh, ich muss absagen, weil ich heute noch zum Schützenfest muss! Ganz vergessen!" eigentlich nur ein Symptom und nicht der Kern des Problems. Ich glaube (!), die meisten Leute melden sich nur für Spielrunden, wenn sie gerade grundsätzlich im Leben eine seltene "wenig ist los"-Phase haben. Da kann eine sehr hohe Motivation entstehen, die dann mitunter ein paar Termine anhalten kann. Aber sobald es mal einen Spielabend gibt, der nicht spannend ist oder eben im Privatleben wieder "das normale Leben" beginnt, schwindet die Motivation. Dann werden plötzlich die Terminabsprachen schleppender, weil Spieler A jetzt nur noch Mittwochs und Freitags (ab 21:30 Uhr) kann. Spieler B eigentlich nur noch am Wochenende und Spieler C lieber gar nicht mehr am Wochenende.

Viel viel schlimmer wurde es, als die Leute in meinem Umfeld Kinder bekamen. Da die meisten Leute Kinder in einem ähnlichen Alter haben, sind diese immer wieder der Grund (oder die Ausrede) für Absagen. Ich als jemand der keine Kinder hat und auch keinen Kinderwunsch hegt, verliere da - das muss ich leider zugeben - immer mehr die Geduld, je häufiger das vorkommt. Auch wenn ich natürlich weiß, dass das halt der Lauf der Dinge ist und Kinder nun einmal versorgt werden müssen.
Den Akkusativ zu nutzen ist sexy.