Ich finde die Idee ganz interessant, würde aber persönlich so ein wenig "Core Story" und "Regelwerk" trennen. "Core Story", wie es in dem D&D Artikel von 2011 beschrieben ist, scheint ja eher narrativ zu beschreiben, was für eine Art von Geschichte/Erlebnis "typisch" ist für ein Setting bzw. für Rollenspiel-Charaktere innerhalb des Settings. Das mag, je nach Setting, mehr oder weniger genau umrissen sein, manche Settings sind sehr "offen", andere eher spezifisch.
Können andere Geschichten erlebt werden als diese Core Stories? Klar, natürlich. Man kann sicherlich auch friedlich konkurrierende Zuckerbäcker in Waterdeep spielen - es ist halt nur keine "Core Story" die beim ursprünglichen Settingdesign besonders wichtig gewesen wäre. Möglich? Sicherlich. Beabsichtigt? Maximal als "Geht auch, klar, aber wir tun dafür nix extra, ergibt sich halt, weil es ne Welt ist, in der Zucker und Bäcker existieren.".
"Core Story" scheint für mich so ein wenig in die "Use Case" Richtung zu gehen, also als Grundgedanken, die dann ins Design einfließen: Welche Anwendungsfälle sollen (mindestens) unterstützt werden? Und aus diesem Gedanken heraus kann man dann versuchen, das Regelwerk daraufhin zu bauen/optimieren.
Kann das Regelwerk dann andere Anwendungsfälle auch unterstützen? Klar, entweder indem man absichtlich mehr hinzufügt, oder weil es halt zufällig mehr oder minder gut geht. Man kann mit dem Vampire Regelwerk sicherlich auch "Puppies in a Flower Field" spielen, aber es war halt nicht dafür gedacht.
Für mich wirkt es also so, als wäre die "Core Story" quasi der wichtigste Anwendungsfall, der dann, mit weiteren sekundären Anwendungsfällen, als Grundlage für das Regelwerksdesign genutzt wird, um eben diese so gut es geht zu unterstützen, wobei die Core Story halt das primäre Ziel ist.
Gut oder schlecht, richtig oder falsch... Ich erkenne noch nicht mal, wie das irgendwas mit dem Thema zu tun hat - das Thema ist eher eine "Design-Frage", weniger eine "Anwendungsfrage". Es taugt um sich zu fragen, warum in Regelwerk X etwas so und so gelöst ist, aber es bedeutet nicht, dass man ein Regelwerk auf keinen Fall für Z benutzen dürfte oder es "falsch" wäre, wenn man mit Regelwerk X nicht auf genau die Art Y spielt.