Autor Thema: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?  (Gelesen 760 mal)

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Offline Ludovico

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Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« am: 12.02.2025 | 19:25 »
Damit meine ich nicht, wie ich in eine Rollenspielrunde noch mehr Spieler anlocken kann, sondern es geht mir hier um folgendes:

In einer Runde sind erfahrene und aktive Spieler und unerfahrene unsichere Spieler, die eher passiv sind.

Wie kann man dafür sorgen, dass die unerfahrenen Spieler von den aktiven Spielern mitgerissen und ermutigt werden?

Offline Weltengeist

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #1 am: 12.02.2025 | 19:37 »
Tja, das würde wohl ein gewisses Maß an Mäßigung seitens der alteingesessenen Rampensäue erfordern - nach meiner Erfahrung ganz schwierig... (O-Ton eines Ex-Spielers: "Ich bin hier, um Spaß zu haben, und nicht, um mir zu überlegen, ob der Schweiger da drüben vielleicht etwas hätte sagen wollen...")

(Bin aber gespannt, ob hier gute Vorschläge zusammenkommen.)
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Offline General Kong

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #2 am: 12.02.2025 | 20:03 »
Die Frage ist doch, ob die passiven Spieler unzufrieden sind. Ich meine, sie komme ja und spielen mit.
Nicht jeder will notwendigerweise den Großen Zampano spielen.
Vielleicht einfach mal nachfragen.

Ansonsten: Begegnungen oder Plotverwicklibg3n einbringen, die die besonderen Stärken oder Hintergründe der SC der stillen Spieler ansprechen und schauen, ob sie arbeiten.
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #3 am: 12.02.2025 | 20:10 »
Wie kann man dafür sorgen, dass die unerfahrenen Spieler von den aktiven Spielern mitgerissen und ermutigt werden?

ich habe insgesamt gute Erfahrung mit "Erzählrechten" gemacht

- ein Erzählrecht, welches den Chars keinen MEGA Vorteil bringt, kostet nichts
  (hey, wir sind auf der Straße im Plex, hier kommt jETZT ein Fessschuppen von AldiBurger, da wollen wir rein...)

- Erzählrechte, welche relevant für die Story werden könnten, kosten (im Gruppenkonsens) Gummipunkte
  (die Stadtwache am Tor sind invalide alte Säcke)
   - da will ich dann eine Begründung hören und wenn dann was stimmiges kommt, wie der Setting-Thronfolgekrieg in ganz furchtbar, dann finde ich es doch gut,
     wenn mir so auch der Neuling sagen kann, wie er sich die Fäntelgesellschaft vorstellt. Lenken&Ergänzen kann ich ja immer noch
     (Zunftsaufgebot mit einer abgestellten Nase ist jung-agil aber ahnungslos ebenfalls am Tor;
      die Kaufleute haben ihre eigenen Veteranen-Leibwächter unter Sold und wären echte Gegner - sofern es gegen ihre Wagenzüge geht)

damit kriege ich auch die Jungspunte eingebunden in den gemeinsamen Vorstellungsraum





Offline JS

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #4 am: 12.02.2025 | 20:44 »
Die Frage ist doch, ob die passiven Spieler unzufrieden sind. Ich meine, sie komme ja und spielen mit.

Ist "kommen ja und spielen mit" nicht diametral zu "passive Spieler", o Affigster? Aus den Erfahrungen meines niederen Tischtreibens kann ich demütig mitteilen, daß passive Spieler nur Luftverbraucher waren und mit "Mitspielen" nie auffielen. Bitte nicht schlagen und beißen, Eure hochoffizierige Gorillakeit, aber ... warso, isso.
 :think:
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Offline HEXer

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #5 am: 12.02.2025 | 21:02 »
O-Ton eines Ex-Spielers: "Ich bin hier, um Spaß zu haben, und nicht, um mir zu überlegen, ob der Schweiger da drüben vielleicht etwas hätte sagen wollen..."

Ist jener Ex-Spieler ob dieses O-Tons Ex-Spieler? Klingt für mich nach einem Fall für Regel 0… Wer so eindeutig seine eigenen Interessen über die der Gruppe stellt, wäre bei mit nicht lange in der Gruppe.

Zum Thema: Wenn man mit Fremden spielt, dann kann es schwierig werden, da einen passenden „Aufschließer“ zu finden. Vor allem muss man ja erstmal rausfinden, ob die Spieler überhaupt unzufrieden mit der Situation sind. Wenn ja, dann hilft meiner Erfahrung nach gutes Beobachten und immer mal wieder gefühlvolles anspielen der stillen Spieler durch den Rest der Gruppe. Ausprobieren auf welches Anspielen in welchen Situationen der Spieler gut reagiert und darauf aufbauen.
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Offline Feuersänger

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #6 am: 12.02.2025 | 21:34 »
Mal sehen ob hier jemand zündende Ideen hat.

Ich habe da nichts besseres zu bieten als das banale: die Leute anspielen. Also, auf Situationen achten die plausiblerweise in die Expertise des "stillen Spielers" fallen sollten - und dann diesem den Ball zuspielen. Also im Prinzip nix anderes machen als mit allen anderen auch. Einen aktiven Spieler muss man halt normal nicht auf seine Nische hinweisen, der wird sich da von alleine drauf stürzen; aber die andere Sorte braucht halt ein wenig Ermutigung.

In der Praxis funktioniert das aber in grob 90% der Fälle nicht. Der Schneck kommt aus seinem Haus, murmelt etwas, würfelt seine Würfe, und zieht sich wieder in sein Haus zurück, bis zum nächsten Mal.
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Boba Fett

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #7 am: 12.02.2025 | 21:38 »
Man kann auch die aktiveren Spieler bitten, die stilleren einfach anzuspielen, also in der Rolle den Ball zuzuspielen.
Ganz oft tauen sie dann auf und werden aktiver.

Ich hab vor 2 (?) Wochen beim Hexer auf einem Rollenspieler Treff Shadowdark ausprobieren dürfen (Danke nochmal!) und da waren drei Jugendliche, die noch keine Runde hatten und der liebe Hexer hat sie integriert. Die waren nicht mal halb so alt, die die anderen und deswegen anfangs eher still.
Nachdem sie aber mit „komm, lass uns zusammen den Käfig öffnen, helf mal, und du, guck mal ob der Kutscher nicht ne Waffe hat“ abgeholt wurden, wars plötzlich ganz locker und die legten mit los.
Manchmal müssen andere Mitspieler den Leuten auch nur zeigen, was geht und sie dann anspielen und in die Handlung integrieren. Das funktioniert meistens viel besser, als wenn die Initiative zur Beteiligung von der Spielleitung kommt und dann unnötigerweise als „Druck“ wahrgenommen wird - das erzeugt eher Blockade.

Feuersänger war ein Mu schneller.

Und ja, es gibt auch introvertierte Spieler, die zufrieden sind, einfach nur relativ still dabei zu sein und ab und zu mal zu würfeln, aber dann lässt man die eben auf diese Art zufrieden aus einer Session kommen.
« Letzte Änderung: 12.02.2025 | 21:41 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline ArneBab

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #8 am: 12.02.2025 | 22:43 »
Als SL kenne ich v.a. "achte darauf, ob alle regelmäßig etwas machen können" und an die bestehenden Spieler "lasst uns auch mal fünfe grade sein lassen: zusammen zu spielen ist wichtiger, als dass diese Szene hier super-realistisch ist" — gerne auch mit der Abwandlung "lasst uns alle überlegen, wie die anderen SCs eingebunden werden können; wir werden doch genug Kreativität haben, um Möglichkeiten zu finden".

Ja, aus schlechten Erfahrungen geboren, wo wir genau das nicht gemacht haben.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Online Smoothie

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #9 am: 12.02.2025 | 23:07 »
viele "Paint the Scene" Fragen. Zunächst an jemand mit Erfahrung geben, damit die neuen ne Idee kriegen und dann an die neuen die nächste Szene weitergeben.

Oder einfach fragen, was denkt dein Charakter gerade über die Situation?

Das wichtigste in so Konstellationen ist eigentlich die Leute erstmal zum Reden zu kriegen. Wenn man in einer Gruppe dann ein paar mal was gesagt hat, wird der Rest viel leichter.

Charaktere mit guten Verknüpfungen zu anderen Charakteren helfen auch. Und wie ja schon mehrfach gesagt, gezielt anspielen geht auch.

Und gute, erfahrene Spieler:innen integrieren neue, unsichere ohnehin. Wenn nicht, sind es unsoziale Trampel. Aber ich hab in meinen Runden, da eher sehr gute Erfahrungen gemacht.
Inzwischen bin ich geneigt zu glauben, dass an der DnD Satanic Panic in den 80ern was dran war. Allein, es waren nicht die Inhalte. Es waren die Regeln, die aus der Hölle kommen...

Offline tartex

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #10 am: 13.02.2025 | 00:28 »
Ist jener Ex-Spieler ob dieses O-Tons Ex-Spieler? Klingt für mich nach einem Fall für Regel 0… Wer so eindeutig seine eigenen Interessen über die der Gruppe stellt, wäre bei mit nicht lange in der Gruppe.

Normalerweise habe ich in meine Gruppen so ungefähr 25% Rampensäue, 50% Mitläufer und 25% Instigatoren. Erstere und letztere Kategorie kann natürlich überlappen. Aber ich werfe sicher nicht die Leute raus, die interessante Idee einbringen. Es ist deutlich schneller ein gleichwertiger Ersatz für jemanden gefunden, der hauptsächlich rumsitzt, Chips knabbert und auch in der Session noch fragt, welcher Würfel jetzt für einen Angriff verwendet werden muss.
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Offline Ludovico

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #11 am: 13.02.2025 | 07:28 »
@Feuersänger und Boba
Ja, das ist auch mein erster Gedankengang gewesen. Es funktioniert oft leider nicht und die Frage ist, wie man es erreichen kann, diese Spieler zu aktivieren.

@all
Ich meine hier nun generell nicht introvertierte Spieler, die einfach lieber passiv bleiben, sondern wirklich die unerfahrenen und unsicheren Spieler.
Und hier geht es mir um die Frage, diese mittels anderer Mitspieler aus ihrem Schneckenhaus zu kriegen.

Offline tanolov

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #12 am: 13.02.2025 | 08:19 »
Du kannst da als Spielleiter nur bedingt was machen, da du eine andere Rolle als die Spieler haben. Solange du auf die Ideen der Spieler (also auch der erfahrenen) eingehst und ihr da cooles ping pong spielen könnt, haben neue Spieler eine Chance das aufzunehmen uns mitzuziehen.
Dafür brauchst du aber Spieler die da auch mitmachen und sehr pro aktiv sind.

Offline bobibob bobsen

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #13 am: 13.02.2025 | 08:39 »
Ich habe die Erfahrung gemacht das sich stille Spieler gern weit weg von der Spielleitung setzen. Warum kann ich nicht sagen. Dadurch fällt es ihnen aber noch schwerer teil zu nehmen. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht die Sitzfolge festzulegen und die bisher eher stillen Mitspieler näher an die Spielleitung zu setzen.
Dann fällt es mir als SL auch nicht so schwer den unerfahrenen Mitspieler ein Bündel an Möglichkeiten aufzuzeigen die in der Situation gerade möglich sind. Das erzeugt dann eine gewisse Grundsicherheit. Alternativ können natürlich die erfahrenen Mitspieler als Ratgeber/Paten fungieren. Das entlastet dann die SL.

Offline Ludovico

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #14 am: 13.02.2025 | 08:49 »
Ich habe die Erfahrung gemacht das sich stille Spieler gern weit weg von der Spielleitung setzen. Warum kann ich nicht sagen. Dadurch fällt es ihnen aber noch schwerer teil zu nehmen. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht die Sitzfolge festzulegen und die bisher eher stillen Mitspieler näher an die Spielleitung zu setzen.

Das halte ich auch für sehr sinnvoll. Insbesondere wenn man sonst die aktiven Spieler neben sich hat, dann gehen die passiven Spieler unter.

Zitat
Dann fällt es mir als SL auch nicht so schwer den unerfahrenen Mitspieler ein Bündel an Möglichkeiten aufzuzeigen die in der Situation gerade möglich sind. Das erzeugt dann eine gewisse Grundsicherheit. Alternativ können natürlich die erfahrenen Mitspieler als Ratgeber/Paten fungieren. Das entlastet dann die SL.

Das finde ich gut.

Online Namo

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #15 am: 13.02.2025 | 08:57 »
Sofern es sich wirklich nicht um introvertierte Spieler handelt, sondern welche die grundsätzlich gerne am Spiel teilnehmen möchten, sollte das eigentlich recht organisch laufen.

Zunächst werden Sie sicher erstmal die erfahrenen Spieler beobachten und schauen wie diese vorgehen und handeln. Diese "Vorbildfunktion" ist ja irgendwo wichtig, ist das alles doch recht neu für sie. Dieses zunächst passive Beobachten sollte schon enorm helfen. Sie sehen dann auch, dass eigentlich alles möglich ist und vernünftige Ideen keine negative Konsequenzen haben - aber auch dass eben mal erfahrene Spieler Pech mit Handlungen oder Würfeln haben können.

Und dann ist eben der Spielleiter als nächstes gefragt. Er sollte diese Spieler bewusst anspielen und sie so langsam heran führen und auch erste Erfolgserlebnisse geben die für mehr Sicherheit sorgen werden. Dabei hilft aus meiner Erfahrung her enorm, das Alleinstellungsmerkmal des Charakters in der Gruppe zu nutzen. Ist da eine verschlossene Tür und er oder sie ist die Einzige mit der Fähigkeit Schlösser zu öffnen ist das schon perfekt. Normalerweise werden hier auch die erfahrenen Spieler eine gewisse Empathie den Spieler dann "feiern" für das erfolgreiche Öffnen der Tür. Der Spieler erhält so was wie einen wichtigen Platz in der Gruppe. Dazu werden dann auch Rollenspielmöglichkeiten angeboten. Auch hier erstmal welche die nicht allzu wichtig sind. Ein kurzer Schnack in der Taverne oder einem Dieb aus der Diebesgilde um bei dem Beispiel zu bleiben.

Bei normal aufgeschlossenen Spielern sollte das dann eigentlich relativ schnell gehen. Analog dazu wie er über ein zwei Abende die Spielregeln lernt, wird er auch das Rollenspiel an sich lernen. Für Viele ist das ja auch eine ganz neue Erfahrung ein Spiel zu spielen, bei dem man zusammen spielt und nicht gegeneinander. Wenn dann auch die Gruppe ihnen gegenüber recht aufgeschlossen ist und nicht bei der ersten "doofen" Aktion die Augen rollt, sollte das recht schnell gehen.

Mit introvertierten Spielern ist das natürlich eine ganz andere Sache.

Offline General Kong

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #16 am: 13.02.2025 | 09:55 »
Ist "kommen ja und spielen mit" nicht diametral zu "passive Spieler", o Affigster? Aus den Erfahrungen meines niederen Tischtreibens kann ich demütig mitteilen, daß passive Spieler nur Luftverbraucher waren und mit "Mitspielen" nie auffielen. Bitte nicht schlagen und beißen, Eure hochoffizierige Gorillakeit, aber ... warso, isso.
 :think:

Gut, werfen ich halt mit Kot.

Ich hatte "passiv" als "sehr zurückhaltend, schüchtern" verstanden, nicht als "sitz da, atmet, würfelt nach Aufforderung".

Ansonsten ist fast alles gesagt: Wer nicht mitspielt, der spielt halt nicht mit.
Und im übrigen fällt mir such nicht mehr ein als hier schon gesagt.
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Offline Flamebeard

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #17 am: 13.02.2025 | 10:06 »
Da meine Spieler das häufig nicht unter einander geregelt bekommen (bzw. aus Gründen abgelenkt sind), habe ich mir Cue-Karten laminiert. Jede Karte ein Charakter-Name, die werden bei mir in der Abfolge, wie sie interagiert haben, neben die Setting-Bibel gelegt: der zuletzt aktive ganz unten, der am längsten stille ganz oben. So habe ich immer den Charakter/Spieler ganz oben, den ich am Ehesten anspielen kann/sollte.
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Offline Issi

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #18 am: 13.02.2025 | 10:19 »
1.Lasst die Leute erstmal in Ruhe! sich alles anschauen.
Manchmal genießen Spieler auch erstmal den anderen zu zuschauen, um sich ein Bild machen zu können, wie alles läuft und wie sich evtl am besten integrieren.
Wenn sich jemand anfangs noch unsicher fühlt ist das ganz normal!

2. Behutsames anspielen durch die Spielleitung. - Der Figur ihren Fähigkeiten entsprechend Spotlight geben.
(Auf gerechte Spotlight Verteilung achten. Schreihälse und Spotlight Piraten ggf. bremsen.)

3. Den Spielertyp respektieren.
Nicht jeder ist gleich. Wenn jmd lieber zuschaut, muss das auch OK sein.

(Gras wächst nicht höher, wenn man daran zieht)  ;)
« Letzte Änderung: 13.02.2025 | 10:23 von Issi »

Offline JS

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #19 am: 13.02.2025 | 12:57 »
Ich hatte "passiv" als "sehr zurückhaltend, schüchtern" verstanden, nicht als "sitz da, atmet, würfelt nach Aufforderung".

Verstehe, danke für die Klärung. In meinem Umfeld galten als passiv nur die Schweiger, die man zum Würfeln tragen mußte; daher mein Kommentar.
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Offline Ludovico

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #20 am: 13.02.2025 | 13:02 »
Verstehe, danke für die Klärung. In meinem Umfeld galten als passiv nur die Schweiger, die man zum Würfeln tragen mußte; daher mein Kommentar.

Über solche Leute schreibe ich nicht, weil ich die nicht benötige in meinen Runden.

Online Maarzan

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #21 am: 13.02.2025 | 13:03 »
Als Spielleiter bleibt dir kaum mehr, als diese Leute gelegentlich dosiert gezielt anzuspielen (und dabei nicht zusätzlich noch zu verschrecken).
Wenn muss das wohl wie im realen Leben jemand aus dem Team übernehmen - sowohl wollend als auch könnend.
Und wie bei allen "Ausbildungen" müssen die dafür die Kapazitäten haben. Wenn die auch jeden Moment ums Überleben kämpfen, haben die halt wenig übrig um Neulinge durch zu ziehen.
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Online schneeland

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Re: Wie kann man einen Pull-Effekt erzeugen?
« Antwort #22 am: 13.02.2025 | 16:03 »
Sofern es sich wirklich nicht um introvertierte Spieler handelt, sondern welche die grundsätzlich gerne am Spiel teilnehmen möchten, sollte das eigentlich recht organisch laufen.

An der Stelle nur mal kurz eingeworfen: introvertiert sein heißt nicht zwingend, dass man sich in sozialen Situationen grundsätzlich passiv verhält, sondern erstmal nur, dass soziale Interaktion tendenziell Energie verbraucht anstatt sie aufzubauen (wie bei extrovertierten Menschen). Es gibt da sicher eine gewisse Korrelation mit der Frage, wie wohl man sich generell in Situationen mit viel sozialer Interaktion fühlt, aber gerade bei der Situation im Rollenspiel - sprich: Kleingruppen, relativ klar definierte Aktivität, begrenzte Zeitdauer - würde ich vermuten, dass auch die meisten introvertierten Menschen grundsätzlich zu einem aktiven Spielstil in der Lage sind. Zumindest solange die persönliche Batterie nicht aufgrund anderer Aktivitäten vor der Spielrunde oder am Vortag zu stark geleert wurde.
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