Autor Thema: Passive Spieler - Fluch oder Segen?  (Gelesen 1149 mal)

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Offline Ludovico

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Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« am: 13.02.2025 | 13:10 »
Inwiefern sind passive Spieler in einer Runde positiv oder sinnvoll oder im Gegenteil eher sogar ein Fluch?

Was meine ich mit Passiv:
Hier möchte ich unterscheiden zwischen unsicheren Spielern, die noch nicht wissen, wie der Hase läuft und sich zurücknehmen. Bei denen nehme ich an, dass man diese aktivieren kann.
Dann gibt es noch Spieler, die zwar eher still sind, aber immer noch aktiv an der Runde teilnehmen, auch mit den Regeln helfen,... Aber sie sind halt weit weniger aktiv als andere extrovertierte Spieler.
Über diese beiden Typen spreche ich hier nicht.

Mir geht es um die Spieler, die in der Ecke sitzen, Chips mampfen und nach Aufforderung zu den Würfeln greifen und ansonsten nichts sagen.

Welche Vor- und Nachteile hat es, solch einen oder mehrere Spieler in einer Runde zu haben?
Unter welchen Umständen sind sie eine Bereicherung und unter welchen Umständen sind sie eine Belastung?

Offline aikar

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #1 am: 13.02.2025 | 13:23 »
Bereicherung für die Runde sehe ich da eher nicht, aber wenn es ein/e Freund:in ist, die Spaß daran hat und der Rest der Gruppe kein Problem damit hat, warum nicht?
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Online JollyOrc

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #2 am: 13.02.2025 | 13:25 »
Das kommt drauf an, warum man als Gruppe zusammen spielt. Ich war lange Zeit in einer Runde, wo es neben dem Spiel auch ganz deutlich darum ging, einfach als Freunde zusammenzusitzen. Da nimmt man dann eben in Kauf, dass manche passiver sind als andere, weil das Spiel ja eh nur Mittel zum Zweck ist.

Wenn ich aber eine begehrte Intrigen- und Diplomatierunde habe, wo noch drei weitere Leute Schlange stehen, dann nehme ich die Chipsesser beiseite und biete denen eine andere Runde an :)
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Namo

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #3 am: 13.02.2025 | 13:30 »
Ein Vorteil fällt mir dazu nahezu überhaupt nicht ein.

Wir hatten in unseren Runden auch immer mal einen Freund dabei, weil er einfach ein Freund war und dazu gehörte. Er wollte auch beim Spiel dabei sein. Weiß noch gut wie ein SL damals (wir waren halt noch viel jünger) irgendwann ausgeflippt ist und meine: "Mein Gott Werner, dann sagt doch halt auch endlich mal was!"

Ansonsten würde mir wirklich nur die Platzhalterfunktion als positiver Effekt einfallen. Inklusive SL sind es vielleicht nur 3 Spieler und es wäre schon aus kampftaktischer Sicht gut wenn ein zwei Spieler mehr dabei wären. Dann okay, füllt ein passiver Spieler die sehr kleine Runde eben etwas auf.

Online Kurna

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #4 am: 13.02.2025 | 13:35 »
Ich könnte mir vorstellen, dass es für einen unsicheren bzw. Anfänger-SL hilfreich sein kann, wenn auch ein paar passive(re) Spieler dabei sind. Wenn ich mir vorstelle, dass ich in meiner Anfangszeit als SL nur 5 Rampensäue gehabt hätte, die mich wie Dampfwalzen überfahren, wäre ich vielleicht schnell aus dem Hobby wieder rausgewesen. Ein paar Leute, die warten bis sie dran sind, sind da schon ganz angenehm.
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Offline Katakombenkriecher

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #5 am: 13.02.2025 | 13:39 »
Fluch und Segen.

Fluch: bringt keine Interaktion in die Spielwelt und auch nicht an den Tisch.

Segen: ablative Lebenspunkte,  können gut als Panzerung verwendet werden. Oder als Henchmen.

Offline KhornedBeef

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #6 am: 13.02.2025 | 13:40 »
- SpielerIn kann eine taktische Rolle ausfüllen. Es kann dann ja reichen, wenn man vorher kurz bespricht "Ok, wenn ich den Orklord direkt angreife, musst du dicke Heilzauber bereithalten, alles klar?"
- ist frei für andere Aufgaben (Notizen?)
- hat vielleicht andere Gründe für Passivität, aus denen sie rauswachsen könnte
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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #7 am: 13.02.2025 | 13:46 »
ist mir ehrlich gesagt noch nie untergekommen so jemand.
Inzwischen bin ich geneigt zu glauben, dass an der DnD Satanic Panic in den 80ern was dran war. Allein, es waren nicht die Inhalte. Es waren die Regeln, die aus der Hölle kommen...

Offline Hotzenplot

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #8 am: 13.02.2025 | 13:47 »
Unter welchen Umständen sind sie eine Bereicherung und unter welchen Umständen sind sie eine Belastung?

Achtung, könnte böse Satire enthalten:
Ich habe damals in meinem Umfeld den Begriff "Fülltypen" geprägt. Ging aber eher um Events, Gastro und so einen Kram. Kann man aber auch auf eine Rollenspielgruppe anwenden. Fülltypen brauchst du, damit es nicht zu wenige Leute sind oder nach zu wenigen Leuten aussieht. Fülltypen werden dir nicht den Laden schmeißen, keine coolen anderen Gäste anlocken oder irgendetwas dafür tun, dass es ´ne richtig klasse Runde wird. Aber sie sind da. Sie sind angenehm, tun keinem weh und können die Rampensäue dabei unterstützen, bei irgendwas zu glänzen. Wenn auf dem Abenteuer steht "4-6 Charaktere" und du hast nur 3 Spieler? Hol dir einen Fülltypen!

Ich sag jetzt aber nicht, wer von euch in einer meiner Runden schon mal Fülltyp war.  :ctlu:

Offline Edgar Allan Poe

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #9 am: 13.02.2025 | 14:05 »
Ich sehe solche Spieler fast ausschließlich als Fluch an. Diese Art Spieler - zumindest die, die ich kennenlernte - haben weder die Regeln jemals gelernt, noch sich wirklich zurückgehalten, wenn es um "Laberei am Spieltisch" ging.

Sprich: Sie haben das Spiel ausgebremst, weil sie für jeden Pups nachfragen mussten, was sie jetzt wie und warum würfeln mussten. Gerne auch in jeder Kampfrunde erneut. Und sie haben die anderen Spieler in Outtime-Gelaber verwickelt oder sie damit abgelenkt.

Den geringen Vorteil, dass sie eventuell in Kämpfen Rollen ausfüllen können, die sonst fehlen, zähle ich nicht wirklich. Da gebe ich den Spielern lieber einen NSC mit, den sie steuern können.
« Letzte Änderung: 13.02.2025 | 14:08 von Edgar Allan Poe »
Den Akkusativ zu nutzen ist sexy.

Offline Ludovico

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #10 am: 13.02.2025 | 14:05 »
ist mir ehrlich gesagt noch nie untergekommen so jemand.

Mir schon einige.

Offline Ma tetz

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #11 am: 13.02.2025 | 14:42 »
Solange sie den Ablauf nicht stören und Einzelfälle sind, habe ich damit kein Problem. Ich habe schon Spielende gehabt, die einen ganzen Abend intime nur stumm daneben standen und mir hinterher trotzdem gesagt haben sie hatten viel Spaß.

Eine rein passive Gruppe mag ich nicht leiten. Das wird arg zäh.
Ihr interessiert Euch für den Schatten des Dämonefürsten? Dann kommt zur Höllenpforte (Discordserver).

Offline Eismann

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #12 am: 13.02.2025 | 14:58 »
Wirklich völlig passive Spieler habe ich bisher nur selten erlebt. In einer funktionierenden Gruppe macht der eine oder andere passive Spieler keine Probleme. Und solange er selbst daraus seine Freude zieht und nicht stört, warum nicht?
Wenn in der Runde aber nicht mindestens 1-2 halbwegs aktive Spieler drin sind, wird es für mich als SL sehr zäh. Ist mir einmal auf einer Con passiert, und die Runde ist echt in Arbeit ausgeartet.
« Letzte Änderung: 13.02.2025 | 15:07 von Eismann »

Offline Streunendes Monster

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #13 am: 13.02.2025 | 15:02 »
Achtung, könnte böse Satire enthalten:
...snip...
Ich sag jetzt aber nicht, wer von euch in einer meiner Runden schon mal Fülltyp war.  :ctlu:

Im Unternehmenskontext spreche ich von Mitarbeitenden, Abarbeitenden und Unternehmensbewohnern. Und von Letzteren sollte man sich (in diesem Kontext!) trennen  >;D

Bei RSP-Gruppen sehe ich bei den Passiven zwar wenig direkten/unmittelbaren und teilweise mechanischen Mehrwert für die Gruppe, aber ich sehe RSP auch als soziales Hobby und der soziale Mehrwert eines Menschen ist erstmal hoch. Da kamen schon gute Meinungen zu weniger aktiven Rollen in Gruppen. Heiler zum Beispiel. Eigentlich ungeliebt, aber für einen passiven spieler stelle ich mir das ein tolles Konzept vor. Bei regelintensiven spielen (RoleMaster ick hör Dir trapsen ...) könnte ein passiver Mensch auch über entsprechende "Nachteile" erklären, warum sowohl Spielende als auch SC so passiv sind.

Mein Problem als SL bisher war eher dergestalt, dass eine ehemalige, sehr passive Spielerin sowohl Regeln, als auch Setting, geschweige denn die Handlung des Abenteuers auch nur zu ... puh ... 3% erfasst hatte. Da würde ich von Desinteresse sprechen. Wenn das dazukommt: trennen. Im Guten.
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Offline schneeland

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #14 am: 13.02.2025 | 15:18 »
So komplett passive Spieler hatte ich bisher noch nicht - an der Stelle würde ich auch sagen: beim Rollenspiel finde ich das schwierig und es würde für mich wahrscheinlich den Spaß reduzieren. Wenn mir die Leute persönlich wichtig sind, dann würde ich da eher schauen, ob man vielleicht was Anderes zusammen machen kann (Kneipenbesuch, Videospiele, etc.).

Was ich aber schon hatte, v.a. zu Schul- und Studienzeiten, waren Spieler, die v.a. über die mechanische Seite des Rollenspiels aktiviert wurden. Auch da würde ich im Rückblick sagen, dass es mehr Spaß macht, wenn alle Spieler nicht nur situativ aktiv sind, aber je nachdem wie das Verhältnis von aktiveren zu passiveren Spielern aussieht, kann das schon gehen - zumindest bei D&D gibt's ja üblicherweise auch genug Gekloppe. Auch da würde ich aber wahrscheinlich mittlerweile zumindest mal ausprobieren, ob komplexe Brettspiele nicht die bessere Alternative sind.
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Offline Issi

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #15 am: 13.02.2025 | 15:35 »
Eine Pro- aktive Spielleitung kann das idR. ab.
Eine Semi-aktive Spielleitung, die darauf wartet, dass ihre Gruppe das meiste selbst anleiert, eher nicht.

Was kann das bringen?
Kommt ganz auf die Person an.
Vielleicht kann man sich OT ganz toll unterhalten.
Vielleicht sorgt sie sich anderweitig um das Gruppenwohl.
Oder stört zumindest das Spiel nicht.

Wer nicht aktiv stört oder boykottiert, wäre für mich in Ordnung.(Solange es noch ein bis zwei aktivere Leute gibt)


Offline unicum

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #16 am: 13.02.2025 | 15:58 »
hauptsache bei passiven Spieler ist doch: Macht leckere Pizza!

Offline Maarzan

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #17 am: 13.02.2025 | 16:14 »
Kommt halt darauf an, wie der passive Spieler so im Detail ist:
Wenn er das Spiel sonst mit verfolgt und keinen weiteren Aufwand oder gar Ärger verursacht , ist es halt ein Henchman-Plus.
Verursacht er da unangemessenen Zusatzaufwand oder gar Ärger, dann wird es dünn.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline flaschengeist

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #18 am: 13.02.2025 | 16:49 »
Wirklich völlig passive Spieler habe ich bisher nur selten erlebt. In einer funktionierenden Gruppe macht der eine oder andere passive Spieler keine Probleme. Und solange er selbst daraus seine Freude zieht und nicht stört, warum nicht?

Geht mir genauso und sehe ich ebenso. Für mich ist eine gute Mischung aus (eher) passiven und (eher) aktiven Spielern zentral. Somit kann ich den Aktivitätsgrad des einzelnen Spielers nur im Kontext der jeweiligen Mitspieler als dem Spielspaß dieser Gruppe förderlich/abträglich bewerten.

Ein kontextunabhängiges Problem habe ich hingegen mit Spielern, denen man auch die einfachsten Regeln immer wieder aufs Neue erklären muss. Das unterbricht den Spielfluss und schadet so dem Spielerlebnis aller anderen. Da gibt es eine gewisse Schnittmenge, weil sehr passive Spieler häufiger mal in diese Kategorie fallen:

Wir hatten in unseren Runden auch immer mal einen Freund dabei, weil er einfach ein Freund war und dazu gehörte. Er wollte auch beim Spiel dabei sein. Weiß noch gut wie ein SL damals (wir waren halt noch viel jünger) irgendwann ausgeflippt ist und meine: "Mein Gott Werner, dann sagt doch halt auch endlich mal was!"

Im Grunde interessieren sich Menschen wie Werner halt gar nicht für das Spiel, was beim Regeln merken leider alles andere als hilfreich ist (Motivation ist nun einmal der beste Prädiktor für Lernerfolg).
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline gilborn

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #19 am: 13.02.2025 | 22:05 »
Meine Erfahrung:
Sie bringen nicht recht viel, stören aber auch nicht.

Bei mir als Spielleiter mag ich x-4=y, wobei x die Spieleranzahl ist und y die Anzahl der passiven Spieler  ~;D

Offline Eismann

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #20 am: 15.02.2025 | 02:18 »
Ich hatte einmal auf einer Con eine Gruppe Spieler, die sich offenbar kannte und sich geschlossen in die Runde eingetragen hat. Das Problem war nicht, dass sie nicht die Regeln kannten. Es war eine Promorunde, und da erwarte ich nicht, dass die Regeln bekannt sind. Sie waren nur schlichtweg nicht willens oder in der Lage irgendwelche Entscheidungen oder proaktive Interaktionen durchzuführen. Ich habe mehr oder weniger mein ganzes SL-Werkzeug an ihnen ausprobiert, aber es kam einfach nichts. Irgendwann habe ich den Plot quasi durcherzählt und sie ab und an würfeln lassen, um die Nummer irgendwie durchzukriegen.
Ich kann nur vermuten, dass ihr SL es genauso macht, vermutlich nur ohne das so anstrengend und nervig zu finden wie ich.

Offline Blizzard

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #21 am: 15.02.2025 | 09:19 »
Einen Vorteil sehe ich höchstens darin, dass solche Spieler keine Spotlight-Diebe sind. Aber ansonsten ?

In meiner letzten Spielrunde (die inzwischen nicht mehr existiert) hatte ich auch eine solche Spielerin. Die war allerdings irgendwie eine Mischung aus all diesen Passivitäts-Typen. Die saß meistens nur stillschweigen da, und wenn man sie mal (aktiv) angespielt hat, reagierte sie oft so, als ob man ihr im Dunkeln aufgelauert und übelst erschreckt hätte. Bei (Würfel)Proben musste man ihr immer mehrfach erklären, was sie würfeln sollte und oftmals musste dann ihr Freund, der ebenfalls in der Runde mitgespielt hat, ihr das auch nochmal erklären und/oder dann für sie auch noch aus-bzw. zusammenrechnen. Und wenn sie es denn mal alleine gemacht/geschafft hat, musste sie ihr Freund oftmals korrigieren, weil sie die Sachen falsch zusammengerechnet hatte (und wir reden hier von Addition und Subtraktion in einem Zahlenraum von 1 bis 20).

Ich habe das dann mit den anderen Spielern aus der Runde mal besprochen, und die meinten nur, dass sie damit kein Problem hätten und sie nicht weiter stören würde. Daher habe ich sie und ihren Freund erstmal als "Fülltypen" weiter in der Runde drin gelassen, weil wir damals zumindest eine Zeit lang ohne die beiden leider nicht hätten spielen können. In den meisten Sizungen hätten wir aber auch getrost ohne sie spielen können - das wäre zumindest vom Rollenspielerischen her nicht weiter groß aufgefallen.
Gut, sie ist noch jung und hat(te) noch nicht viel RPG-Erfahrung. Dennoch hätte ich ihren Platz lieber mit einem zumindest halbwegs aktiverem Spieler besetzt, wenn ich gekonnt hätte.
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"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline sindar

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #22 am: 15.02.2025 | 11:37 »
Ich sehe mich ja selber als einen eher passiven Spieler und bin damit in keiner Runde angeeckt, in der ich bisher mitgespielt habe. Wenn es für meinen Charakter meiner Ansicht nach etwas sinnvolles zu tun gab, hat er es getan (meistens: Leute zusammenflicken). Interaktion ist meine Sache so gar nicht, die der von mir gespielten Charaktere auch nicht. Hat bisher ganz gut gepaßt.
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Offline Horsinand

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #23 am: 15.02.2025 | 11:44 »
Passive Spieler können perfekt in die Runde passen, solange sie eben noch mitspielen wollen. Passive Personen am Tisch, die für alle evident nicht mitspielen (und also noch nicht mal Spaß am Zuhören haben), sind für mich als Spielleiter zu anstrengend
(und verderben oft auch allen anderen den Spaß, gerade denjenigen, die sich um das Wohlergehen der anderen Sorgen machen).

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Re: Passive Spieler - Fluch oder Segen?
« Antwort #24 am: 15.02.2025 | 12:21 »
[...] und oftmals musste dann ihr Freund, der ebenfalls in der Runde mitgespielt hat, ihr das auch nochmal erklären und/oder dann für sie auch noch aus-bzw. zusammenrechnen.

Unqualifizierter Ferndiagnoseversuch (soll heißen, ich spekuliere unbekannterweise mal ins Blaue hinein): Vielleicht war's das gerade. Rollenspiel war einfach nicht ihr Hobby, sondern nur das ihres Freundes, dem zuliebe sie mitgegangen ist. Kommt dann noch das "Junge Frau (fast) allein unter Fremden"-Problem dazu, dann kann ich sogar ihre anscheinende Nervosität ein Stück weit nachvollziehen, denn in der Situation würde ich mich wohl auch nicht unbedingt automatisch wohlfühlen.