Autor Thema: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?  (Gelesen 4636 mal)

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Offline Zanji123

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #50 am: 4.03.2025 | 08:32 »
Erstens ist die Güte von Fähigkeiten und Zaubersprüchen (und Kampfstilen) sowieso nicht zu vergleichen, auch wenn ein mega vielhundertseitiges Bohei darum gemacht wird (der MASSIV zur Komplexität von DSA beiträgt @topic). Und zweitens hast du den Effekt der unterschiedlichen Magierqualität auch dann, wenn du straight nach den Regeln spielst.

Ich weiß, dieses Loslassen der Leinen geht erst mal voll gegen den Strich und gegen die Intuition, aber es ist die viel ehrlichere und unkrampfigere Spielweise.

was ich damit meine: Generell versucht man ja das jeder Charakter so "seine Sparte" hat. Wenn du jetzt aber sagst "pff wir pfeifen auf ein GP / AP Maximum für den Start" gibt's garantiert welche die dann eine Eierlegende Wollmilchsau machen gleich zum start oder sich hypermässig Spezialisieren, dass sämtliche Herausforderungen keine mehr sind.

Die "sehr offene" charaktergenerierung kann funzen... ich glaube nur DSA 4.1 ist absolut NICHT das System dafür


Aber ja, das passiert dann in Gruppen, in denen sich alle Spieler/innen fremd sind, zum ersten Mal treffen und nie vorher und für die SC-Erschaffung miteinander gesprochen haben. Rollenspielalltag.
;)

Gibt es eine solche überhaupt?

nein, das passiert auch in "eingespielten" Gruppen wenn einer meint, sein Charakter ist jetzt der Mann für alles und drängt sich gerne ins Rampenlicht wenn du das noch unterstützt mit den Regeln sitzen andere Spieler halt als Deko daneben. Nicht umsonst liest man solche stories online öfter.


Für DSA 4.1 gilt halt nunmal extrem: Wer Game Mastery hat ist IMMER im Vorteil. Hast du aber jetzt in der Gruppe einen der so extrem in den Regeln drin ist und andere nur so halb wird ersterer noch krassere Start Charaktere bauen die gleich mit mehreren NSCs den Boden aufwischen.
"Ja aber das geht auch so zum start mit Start GP / AP" ja ich höre euer Geheule und ich weis das... mein Cousin hat sich so dermaßen ins Regelwerk gefuchst der macht aus einem Start Praios Geweihten einen Übermenschen der jedes offizielle Abenteuer sprengen würde und der im Verlauf der Abenteuerkarriere wohl auch die G7 fast im Alleingang schaffen würde (Geweihte scheinen in 4.1 dank Mirakel die nicht auf MR gehen extrem heftig zu sein).
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Offline JS

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #51 am: 4.03.2025 | 10:22 »
Theoretisierst du nur oder hast du mit dieser Idee praktische Erfahrungen? Ich z.B. hatte und kenne keine "eingespielte" Runde, die bei freien AP ohne Absprache einen Char mit 5000 und drei Chars mit 1000 hervorbringen würde, deren Spieler sich danach über den 5000er beklagen würden.
 :think:

Wie auch immer ... ich finde Megavolts Idee als SL und Spieler faszinierend und werde sie zeitnah umsetzen; der erste frische Blickwinkel seit langem hier im T für mich.
 :)
« Letzte Änderung: 4.03.2025 | 10:29 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Zouan81

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #52 am: 4.03.2025 | 11:06 »
Neben D&D ist DSA glaube ich noch das einzige Rollenspiel, hinter der noch eine große Fanszene steht.

Dieses Klientel sind womöglich Gewohnheitstiere, die darauf wohl auch bestanden haben, dass DSA im Kern das bleibt, was es ist mit einem Regelwust, den man vermutlich nur noch für Computerspiele sinnvoll einsetzen kann.

Diese 3W20-Probe mit dieser ewigen Rechnerei mit dem Talentpunkten, ob die Probe nun gelungen ist oder nicht, ging mir persönlich auf den Keks.

Die Idee ist zwar gut, aber für den Spielfluss eher störend. Nun, die DSA-Fans scheinen es zu mögen. Immerhin haben die ja auch die folgenden DSA-Editionen gewissermaßen mitgestaltet.

Die Komplexität ist wohl auch der Fanszene geschuldet, die den Realismus bis ins letzte Detail auszuspielen wissen möchte. Und dass die Fanszene offenbar sich auch wenig offen zeigt, dass DSA sich mit vereinfachten Regeln neu erfindet.

Aus Sicht der Macher von DSA ist es eine Marketingfrage:  Soll man die Stammkundschaft weiter das geben, was sie möchte und auf diese weiter bauen ODER möchte man ein neues Klientel erreichen mit dem Risiko, dass Stammkunden abspringen?
Vielleicht möchten die DSA-Autoren sogar ein neues DSA erschaffen, aber die Sorge ist zu groß, dass die Kundschaft es später ablehnt?

Das Magiesystem sagt mir überhaupt nicht mehr zu. Die Unterscheidung zwischen Zauber, Rituale und Liturgien ist meines Erachtens zu viel des Guten.

Die Charaktererschaffung ist mit viel Rechnerei verbunden, was wieder mehrere Stunden in Anspruch nimmt, ehe man seinen Wunschcharakter erstellt hat. 

Eine Verbesserung von DSA3 zu DSA4 war sicher, dass ein Charakter nicht mehr fix 7 schlechte Eigenschaften hatte, sondern diese frei wählen konnte. Und das man Steigerungen von Fertigkeiten nicht mehr auswürfeln musste.

DSA hat zwar viele tolle Ideen, aber zum schnellen Spielen sind die Regeln sehr unkomfortabel.

Deswegen waren zuletzt DSA-Produkte für mich nur noch schön aufgemachte Lektüre.
Aber zum Spielen ist es nichts mehr für mich.


Gespielte Regelsysteme:

D&D, DSA, RdW, Saga, Earthdawn

Offline Zanji123

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #53 am: 4.03.2025 | 11:32 »
Theoretisierst du nur oder hast du mit dieser Idee praktische Erfahrungen? Ich z.B. hatte und kenne keine "eingespielte" Runde, die bei freien AP ohne Absprache einen Char mit 5000 und drei Chars mit 1000 hervorbringen würde, deren Spieler sich danach über den 5000er beklagen würden.
 :think:

Wie auch immer ... ich finde Megavolts Idee als SL und Spieler faszinierend und werde sie zeitnah umsetzen; der erste frische Blickwinkel seit langem hier im T für mich.
 :)


nein ich hab das natürlich noch nicht getestet aber ich sehe hier halt das Problem wenn man sagt "naja also gebt soviel aus wie ihr bock habt" und jemand der evtl. weniger Ahnung vom Charakterbau hat ist mit der Mindestzahl zufrieden die im Wege der Helden steht während der andere das Maximum rausballern wird gerade WEIL letzterer dann halt SEHR oft das Rampenlicht für andere Charaktere beanspruchen wird. 4000 AP unterschied ist ne verdammte Menge. Das sind ca 4 Stufen unterschied (Pi mal Daumen)

Allein wenn du mit WgH das Minimum an GP nimmst und das Maximum, der Unterschied ist einfach krass. Allein dadurch, dass du keine x Nachteile brauchst um dir die sinnvollen Vorteile / Manöver zu leisten. Auch kannst du natürlich mit höheren Stats anfangen als jemand der weniger GP nutzt.

Ich kann mir bei DSA 4.1 einfach nicht vorstellen, dass dies so funzen würde. Ein anderes System: Ja evtl. aber nicht DSA
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Offline Streunendes Monster

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #54 am: 4.03.2025 | 11:37 »
Es funktioniert doch  :o oder glaubst Du den Ausführungen von Megavolt nicht?

Was ich nachvollziehen könnte ist, wenn es für dich und Dein Umfeld nciht funktioniert.
DSA ist halt auch ein schönes Steuererklärungsregelschwergewicht und "findet" somit Spielende, welche diesen "funnel" überleben  ;D
(PS no offense, bin selbst lange DSA-Spieler gewesen!)

Ich stimme JS zu und bin total begeistert, dass jemand in 2024/2025 endlich so DSA spielt  :headbang:

Wir handhaben es ähnlich, allerdings W100-systemfamiliär und da ist es etwas einfacher. Da wird eher neidisch auf höhere attribute gelinst, wobei diese teilweise weniger Einfluss auf das Spiel haben.
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Offline flaschengeist

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #55 am: 4.03.2025 | 13:31 »
Aus Sicht der Macher von DSA ist es eine Marketingfrage:  Soll man die Stammkundschaft weiter das geben, was sie möchte und auf diese weiter bauen ODER möchte man ein neues Klientel erreichen mit dem Risiko, dass Stammkunden abspringen?
Vielleicht möchten die DSA-Autoren sogar ein neues DSA erschaffen, aber die Sorge ist zu groß, dass die Kundschaft es später ablehnt?

Eine mögliche Lösung wäre, unterschiedliche Regeltiefe nicht in einem System abzubilden (wie es DSA 5 versucht) sondern direkt zwei Systeme rauszubringen. Quasi DSA Hartwurst und DSA Handwedel. Allerdings gibt es bereits einige Systeme Richtung DSA Handwedel, halt nur nicht von Ulisses selbst. Wobei, ist "Die Schwarze Katze" nicht auch eher Handwedel? Das wäre dann schonmal eine Basis fürs hauseigene Handwede System. 
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Zanji123

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #56 am: 4.03.2025 | 14:15 »
Es funktioniert doch  :o oder glaubst Du den Ausführungen von Megavolt nicht?

Was ich nachvollziehen könnte ist, wenn es für dich und Dein Umfeld nciht funktioniert.
DSA ist halt auch ein schönes Steuererklärungsregelschwergewicht und "findet" somit Spielende, welche diesen "funnel" überleben  ;D
(PS no offense, bin selbst lange DSA-Spieler gewesen!)

Ich stimme JS zu und bin total begeistert, dass jemand in 2024/2025 endlich so DSA spielt  :headbang:

Wir handhaben es ähnlich, allerdings W100-systemfamiliär und da ist es etwas einfacher. Da wird eher neidisch auf höhere attribute gelinst, wobei diese teilweise weniger Einfluss auf das Spiel haben.


i.... literally wrote: "Ich kann mir bei DSA 4.1 einfach nicht vorstellen, dass dies so funzen würde."

du kommst mit "Es funktioniert doch  :o oder glaubst Du den Ausführungen von Megavolt nicht? Was ich nachvollziehen könnte ist, wenn es für dich und Dein Umfeld nciht funktioniert."  ... also... exakt das was ich geschrieben habe   :o

Wenn du jetzt mit nem W100 System kommst ist das halt was ganz anderes vor allem wenn du schon schreibst "hohe Attribute sin da nicht so wichtig" eben weil in DSA hohe Attribute eben wichtig sind. Aber wenn du literally mit 3 Stufen höheren Charakteren startest als andere ... ist ein gleichmässiges Spiel nicht wirklich gegeben. Wäre ungefähr so als würden alle auf Stufe 1 bei D&D anfangen aber dein Kumpel gleich auf Stufe 3

Daher meine Bedenken: mit DSA 4.1 Regelwerk... seh ich das kritisch. Ähnlich wie ein D&D Regelwerk oder Pathfinder.

Bei einem CoC / Basic Roleplaying Charakter ist das dann schon nicht mehr sooo krass  da hier das "Machtlevel" sag ich mal nicht so krass anspringt.


Beispiel: ein Charakter mit niedrigen GP für die Generierung hat logischerweise niedrigere Statuswerte und muss diese erst teurer mit AP kaufen um diese zu steigern für gewisse Sonderfähigkeiten / Manöver
Ein charakter mit höheren GP hat dieses Problem weniger

Das das system sowieso absolut "broken" ist merkst du dann wenn du jemanden hast der das Regelwerk kennt und sich dann egal mti welcher GP Anzahl einen übermenschen erstellen kann weil er weis welche Werte er wie hoch setzen muss um günstiger zu steigern um so früher gewisse Manöver "freizuschalten".... oder du bastelst einen Elfen mit Axxeleratus und gehst in den Nahkampf. Richtig gebaut bist du quasi Drizzt auf Droge
« Letzte Änderung: 4.03.2025 | 14:38 von Zanji123 »
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Offline Streunendes Monster

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #57 am: 4.03.2025 | 14:19 »
Alles klar  :d  danke für die Klarstellung.
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #58 am: 4.03.2025 | 14:48 »
"naja also gebt soviel aus wie ihr bock habt"

also, womit ich gut Erfahrungen gemacht habe

- Frage an die Party, auf welchem Level sie überhaupt zocken wollen
  die Art der Kampagne geht dann ja auf dieses Level  ;)
  wer hat denn noch so viel Zeit über, erstmal ein Outgame-Jahr lang die Übungsprequels zu spielen,
  bevor die jetzt kompetenten Chars in die gewünschte Kampagne einsteigen dürfen?!

wenn dann etwas wie 180 GP, 300 Dukaten für Equipment (beritten) und AP XYZ (für erfahren, oder Veteran oderoder) bei rauskommt, dann bauen halt alle mit 180 GP

im Gegenzug schmeiße ich alle Nicht-Nachteile ja auch raus, sprich, den Verschiebebanhof mit nicht-anspielbaren-Nachteilen-weil-sonst-Char-gleich-kaputt zur GP Ergatterung spare ich mir so komplett.

wer Nachteile in seinen Build nehmen will, muss die der Gruppe vorstellen (wir sind alle erfahren genug, dass das flüssig klappt) inklusive der von ihm erwarteten "Anspielung" dieser Nachteile.
dann wird in der Party entschieden, was das an GP wert sein soll

einige Nachteile sind ja übrigens beim Anspielen Gruppennachteile  ;) wenn die Party das cool findet, als "Gesuchte" im Revier der suchenden Instanz unterwegs zu sein (merry men of Robin Hood-like, funzt sehr wohl), dann kriegen alle etwas ab vom Kuchen.

das setzt natürlich voraus, dass das "Bauen eines Chars als sinnvolles Gruppenmitglied in Abstimmungssession Null" als "Spaß am Hobby und Reindenken in die Welt" gesehen wird.



Offline Hotzenplot

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #59 am: 4.03.2025 | 14:50 »
Eine mögliche Lösung wäre, unterschiedliche Regeltiefe nicht in einem System abzubilden (wie es DSA 5 versucht) sondern direkt zwei Systeme rauszubringen. Quasi DSA Hartwurst und DSA Handwedel.
Jap, charmante Idee.
Wobei ich die jetzige Lösung, Regionalbeschreibungen ohne Regelkrimskrams anzubieten, schon ziemlich gut finde (weshalb ich auch dazu neige, mal wieder das ein oder andere Quellenbuch zu kaufen/backen, da ich nicht zu 50% Regelgelaber kaufe, dass ich eh nicht brauche).

Wobei, ist "Die Schwarze Katze" nicht auch eher Handwedel? Das wäre dann schonmal eine Basis fürs hauseigene Handwede System.

Jain. Das default DSK ist schon crunchig, aber nicht ganz so schlimm wie DSA 5. Sozusagen DSA 5 light. 2d20, also ein Drittel einfacher  ~;D
Aber, vielleicht spielst du darauf an, es gibt bei DSK die enthaltenen Erzählregeln, auch für das Spiel mit Kindern geeignet, die wirklich sehr einfach sind.

Offline Eismann

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #60 am: 4.03.2025 | 14:55 »
Ursprünglich sollten die Erzählregeln mal eine direkte Alternative für DSA5 sein für Leute, die es halt nicht so mit komplexen Regeln haben. Aber das ist damals glaube ich verschütt gegangen.
DSK selbst war aber schon der Versuch quasi ein nochmal gerade gezogenes DSA5 mit weniger für meinen persönlichen Geschmack unnötigem Zusatzregelgedöns umzusetzen, aber natürlich noch im selben Geiste der relativ crunchigen Kompetenzsimulation mit ein bisschen herausforderungsorientiertem Spiel.
« Letzte Änderung: 4.03.2025 | 14:58 von Eismann »

Offline Hotzenplot

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #61 am: 4.03.2025 | 14:59 »
Ursprünglich sollten die Erzählregeln mal eine direkte Alternative für DSA5 sein für Leute, die es halt nicht so mit komplexen Regeln haben. Aber das ist damals glaube ich verschütt gegangen.

Ja, sehr schade. Dann hätte man es anders vermarkten müssen, nicht als Teil von DSK.

Offline Eismann

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #62 am: 4.03.2025 | 15:00 »
Das war dann ein paar Jahre später die Alternative.

Offline Hotzenplot

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #63 am: 4.03.2025 | 15:08 »
Das war dann ein paar Jahre später die Alternative.

Ah, jetzt verstehe ich, du hattest das vorher schon entwickelt und vorgestellt?

Offline Eismann

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #64 am: 4.03.2025 | 15:19 »
Wenn ich mich richtig erinnere, ja. Aber ist dann verschütt gegangen. Eine verkürzte Version ist dann später in Aventurische Meisterschaften gelandet.

Offline aikar

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #65 am: 4.03.2025 | 15:55 »
Zur geforderten Kleinteiligkeit: da wird 2015 mit Sicherheit der DSA4 Status quo mitgeschwungen haben. Die in der Umfrage befragte Fanbase reagierte sehr zurückhaltend auf neuartige Ansätze und forderte sinngemäß einen hohen Detailgrad. Es wird also viel darum gegangen sein, einen Rückschritt zum „verhassten“ DSA3 zu verhindern. Deswegen war es u.a. wichtig, dass jede noch so unwichtige Profession in Werten beschrieben war.
Das hatte ich lange Jahre auch als primären Grund angenommen. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr sicher. DSA5 wird bald 10 Jahre alt. Gewisse Punkte der Grundregeln lassen sich mit den damaligen Umfragen erklären, aber die meisten, die damals am DSA4-Stil festhalten wollten, sind bei DSA4.1 geblieben. Die zusätzlichen Optionalregeln in jedem neuen Band lassen sich nicht mehr mit den Wünschen von vor 10 Jahren rechtfertigen. Wenn (!) die Kleinteiligkeit eine Entscheidung der Community ist, ist es inzwischen (auch) eine Entscheidung der DSA5-Community.
« Letzte Änderung: 4.03.2025 | 15:57 von aikar »
Chefredakteur des neuen Myranor. Fragen gerne unter Myranor 5e (Uhrwerk)

Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Carus

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #66 am: 4.03.2025 | 16:10 »
Ich glaube die Komplexität macht man sich ein gutes Stück selbst. Jedenfalls bei DSA5.

Ich habe erst mit DSA5 angefangen. Über lange Zeit haben wir eigentlich nur mit dem Grundregelwerk gespielt und auch daraus längst nicht alles verwendet. Später kamen dann je nach Gruppe einzelne Regelelemente dazu, vor allem wenn Spieler ihre Charaktere vertiefen wollten. Für uns funktionierte das problemlos und die Abenteuer unterstützen das auch.

Nun existiert für DSA5 natürlich eine grosse Menge an Zusatzmaterial, darunter auch viele Regeln. Das meiste davon benützen wir nicht und machen uns auch keinen Kopf darüber.

In DSA 4.1. funktionierte das etwas anders. Die Einstiegshürde war höher, dafür hatte man dann auch "alles". In der Regel brauchte man alle Regelbände ("Wege") um zu spielen, weil sie von vielen Abenteuern vorausgesetzt werden. Von Spielern, welche von der alten Edition kommen, bekomme ich daher oft dieses Denken mit über. Ich brauche alle Regelbände, um spielen zu können. Das ist bei DSA5 nicht notwendig. Ich sehe hier viele Verweise auf Komplexität mittels irgendwelcher Fokusregeln Stufe 2, die wir als DSA Gruppe absolut nie brauchen. Nur weil eine Regel irgendwo aufgeschrieben ist, muss man sie nicht verwenden. Man darf sie natürlich verwenden aber sich damit macht man sich die Komplexität dann halt auch selbst und sollte sich nicht darüber wundern.

Offline Darius der Duellant

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #67 am: 4.03.2025 | 17:56 »
.
Widerspricht sich Kleinteiligkeit nicht mit spürbaren Auswirkungen? Wenn der einzelen Effekt merkbare Auswirkungen hat, muss ich ja bei einer begrenzten Skala die Anzahl an wirkenden Effekten begrenzen.
Ne, die beiden Dinge harmonieren prinzipiell schon.
Jeder Kleinteiligkeit kann einen kleinen Bonus verschaffen die sich in Summe zu großen addieren oder jedes kleine Ding kann mittlere Boni bringen aber man begrenzt die maximale Menge an absolut abgreifbaren Boni.
Bei DSA ist es dann aber leider immer mal wieder so dass die am Ende rauspurzelnden Boni in keinem sinnvollen Verhältnis zu den Aufgewendeten Ressourcen stehen (sowohl ingame wie outgame) und man sich den. Scheiss einfach gleich spart oder einfach nur die Handvoll deutlich effizienteren Optionen nutzt.
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Offline Zouan81

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #68 am: 4.03.2025 | 18:34 »
DSA war ja im Marketing verdammt clever.

Zu DSA3 brauchte man immerhin schon die Basis-Box, die Mantel-Schwert-und-Zauberstab-Box und die Magie-Box um DSA als Vollversion spielen zu können.
 
Nimmt man noch die Kreaturen-Box dazu war man schon über 200 DM los damals.

DSA hat mit seinen Regelerweiterungen gutes Geld gemacht.

Bei den meisten anderen Systemen kam man mit den Basis-Regeln schon aus.

Gespielte Regelsysteme:

D&D, DSA, RdW, Saga, Earthdawn

Offline Zanji123

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #69 am: 4.03.2025 | 18:51 »
ähm... selbst D&D mit seiner Red box war da schon anders... außer du hast bock nur Stufe 1 - 3 zu spielen
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Offline manbehind

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #70 am: 4.03.2025 | 18:55 »
DSA war ja im Marketing verdammt clever.

Zu DSA3 brauchte man immerhin schon die Basis-Box, die Mantel-Schwert-und-Zauberstab-Box und die Magie-Box um DSA als Vollversion spielen zu können.
 
Nimmt man noch die Kreaturen-Box dazu war man schon über 200 DM los damals.

DSA hat mit seinen Regelerweiterungen gutes Geld gemacht.

Bei den meisten anderen Systemen kam man mit den Basis-Regeln schon aus.

Die Basisbox brauchte man eigentlich nicht, wenn man DSA schon kannte; da reichten die Mantel- und die Magiebox aus.

Offline Megavolt

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #71 am: 4.03.2025 | 21:54 »
Ich stimme JS zu und bin total begeistert, dass jemand in 2024/2025 endlich so DSA spielt  :headbang:

<3

Wie auch immer ... ich finde Megavolts Idee als SL und Spieler faszinierend und werde sie zeitnah umsetzen; der erste frische Blickwinkel seit langem hier im T für mich.
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Viel Erfolg und sag mal Bescheid, wie es gelaufen ist. Aller blame im Zweifelsfall voll in meine Richtung! :D
« Letzte Änderung: 4.03.2025 | 22:03 von Megavolt »
afuera!

Offline JS

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #72 am: 4.03.2025 | 23:08 »
Aller blame im Zweifelsfall voll in meine Richtung! :D

Ne, wir sind schon groß, durchdenken unsere Vorhaben und nehmen Mißerfolge dann auch auf die eigene Kappe. Ich überraschte meine Spieler heute mit dem Vorschlag, der - wie erwartet - sehr begeistert aufgenommen wurde. Ich legte alles in ihre Hände und bin gespannt, was meine Pathfinder 2E Jungs daraus machen.

Ich hatte in den letzten Jahren immer mehr das Gefühl, daß diese engen Korsetts zusammen mit den bemühten, i.d.R. sl-gesteuerten Aufstiegen schon sehr rollenspielkonservativ und muffig wurden. Macht man eben so, hat man immer so gemacht, stellt niemand in Frage. Gerade bei den DSAlern bemerkten wir dabei eine fast schon panikartige Angst vor starken Chars und zuvielen AP pro Sitzung, was uns immer wieder übel aufstieß. Das muß wohl so ein DSA-Trauma sein. Wie auch immer ... ich freue mich darüber, weil ich auch zu den Spielern gehöre, die mit mächtigen Chars im CRPG wie auch P&P immer den meisten Spaß haben und hatten.
:)
« Letzte Änderung: 5.03.2025 | 10:22 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Zanji123

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #73 am: 5.03.2025 | 07:40 »
SL Gesteuerter Aufstieg??

die Charaktere können jederzeit AP ausgeben....


Die Basisbox brauchte man eigentlich nicht, wenn man DSA schon kannte; da reichten die Mantel- und die Magiebox aus.

stümmt... die Regeln werden ja in der Box MMZ quasi wiederholt. Das ist teilweise 1:1 das gleiche das in der Basisbox steht.
« Letzte Änderung: 5.03.2025 | 08:15 von Zanji123 »
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Offline Paßwächter

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #74 am: 5.03.2025 | 10:09 »
jemand der evtl. weniger Ahnung vom Charakterbau hat ist mit der Mindestzahl zufrieden die im Wege der Helden steht während der andere das Maximum rausballern wird gerade WEIL letzterer dann halt SEHR oft das Rampenlicht für andere Charaktere beanspruchen wird.
Das muß aber doch gar nicht aneinander gekoppelt sein?

Wer Rampenlicht beansprucht, ist eine Frage des Spielerverhaltens, nicht der Spielfigur. Man kann mit miserablen Charakterwerten genauso das Spiel dominieren wie mit hervorragenden, und es kann bei den anderen völlig unabhängig davon gut oder schlecht ankommen. Wenn man einen Spieler mit Begabung für Splapstick dabei hat, kann der mit weniger guten Werten eventuell die unterhaltsameren Einlagen bieten. Ein "Taschenlampenfallenlasser" dagegen kann im Zweifelsfall mit wenigen Sekunden "Rampenlicht" der ganzen Runde den Tag versauen.

Ich stimme Megavolt zu: je weiter ein Rollenspiel sich vom TTRPG entfernt, desto mehr wird Balancing zur Lüge. Im TTRPG kann man noch versuchen, Verhältnisse auszubalancieren, weil die Regeln ohnehin nur direkte Vergleiche zwischen gleichartigen Handlungen anstellen müssen. Man kann ja fast nichts tun als einem immer gleichen Skript zu folgen.
Je weiter man davon abweicht, desto mehr ist jedes Balancing schon im Kern gescheitert. Ein Kämpfer mit gottgleichen Werten ist in einer Umgebung, in der keine Kämpfe stattfinden, nicht "besser" als ein Pazifist. Wenn er anderes dafür "geopfert" hat, solche gottgleichen Werte zu erreichen, ist er ggfs. sogar "schlechter". Andererseits sagt das genau gar nichts darüber, wie gut oder schlecht er sich einbringen kann.

Entsprechend bin ich zu demselben Schluß gekommen wie Megavolt: Eine detaillierte Charakterbeschreibung ist ein Wert. Durch den Bezug auf Begriffe, die Facetten eines Charakters greifbar machen, wird das Spiel vielfältiger.
Aber zu einer wie auch immer gearteten "Gerechtigkeit" können die Zahlen annähernd nichts beitragen. Eliminiert man entsprechend den Fehler, zu glauben, es könnte ein zielführendes "Balancing" durch das Limitieren von Ziffern überhaupt geben, kann man mit demselben Regelwerk deutlich mehr machen.