Autor Thema: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?  (Gelesen 4765 mal)

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Online gunware

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #100 am: 7.03.2025 | 11:58 »
wenn du Werte aber nicht brauchst... wozu dann den ganzen Balast der DSA 4.1 / 5 Charakter Erschaffung :D
Ich kann es nachvollziehen, auch wenn es für mich persönlich nichts wäre.

Wenn du mit DSA sozialisiert bist, auf einen Blick auf den Heldenbogen erfassen kannst, wie der Held ist, dann ist es keine Schwierigkeit, die Werte zu haben. Dann wäre mehr Aufwand sich in ein neues (egal wie einfaches) System reinzudenken. Man sieht die Werte und man ist begeistert, wie sich der Held entwickelt, auch wenn man die Werte am Tisch nicht braucht.

Das ist so wie mit dem Polieren eines Autos. Man kann in die Waschanlage fahren oder den ganzen  Vormittag an seinem Auto  polieren. Zum Fahren ist es egal, welcher Weg gewählt wurde.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline Adanos

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #101 am: 7.03.2025 | 15:43 »
Joa,  die ganzen Fluff und semi useless Talente in DSA haben halt irgendwie Tradition („Töpfern“), spätestens seit DSA 3 hatte man da mit Mantel Schwert und Zauberstab ne Menge Ballast drin. :)

War in DSA 3 damals aber auch nicht so das Problem, da hatte man nach Steigerung der handfesten Sachen halt noch genug Steigerungsversuche für Töpfern, Geografie und co. übrig.  :)

Wenn alles aus einem Pool bezahlt wird sieht es halt wieder anders aus.

Wobei DSA 5 den Weg zu gehen scheint das sonst wenig Handfeste handfest zu verregeln. Nur glaube ich nicht, dass das so beliebt bei den Spielenden ist. Zweifellos erhöht es aber allein durch die Fülle die Komplexität.

Offline flaschengeist

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #102 am: 7.03.2025 | 15:53 »
Ich kann es nachvollziehen, auch wenn es für mich persönlich nichts wäre.

Wenn du mit DSA sozialisiert bist, auf einen Blick auf den Heldenbogen erfassen kannst, wie der Held ist, dann ist es keine Schwierigkeit, die Werte zu haben. Dann wäre mehr Aufwand sich in ein neues (egal wie einfaches) System reinzudenken.

Das ist korrekt. Wenn du diesen Aufwand betreibst, bekommst du dafür aber ein System, dass dir auf die lange Sicht viel vereinfachen kann. Das wäre ein Argument, den Aufwand zu investieren und ist gleichzeitig eine Erklärung, warum es nicht passiert - Menschen sind leider schlecht darin, jetzt Anstrengung zu investieren, wenn selbige sich erst übermorgen "auszahlt".
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Darius der Duellant

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #103 am: 8.03.2025 | 12:13 »
Ich kann es nachvollziehen, auch wenn es für mich persönlich nichts wäre.

Wenn du mit DSA sozialisiert bist, auf einen Blick auf den Heldenbogen erfassen kannst, wie der Held ist, dann ist es keine Schwierigkeit, die Werte zu haben. Dann wäre mehr Aufwand sich in ein neues (egal wie einfaches) System reinzudenken. Man sieht die Werte und man ist begeistert, wie sich der Held entwickelt, auch wenn man die Werte am Tisch nicht braucht.

Das ist so wie mit dem Polieren eines Autos. Man kann in die Waschanlage fahren oder den ganzen  Vormittag an seinem Auto  polieren. Zum Fahren ist es egal, welcher Weg gewählt wurde.

Ich bin ganz extrem DSA sozialisiert und sehe das nicht so.
Man holt sich da einen riesigen Aufwand mit rein, ohne wirklichen Nutzen rauszunehmen.
Ich baue dir einen DSA 4.1 Charakter in unter einer Stunde. Wenn ich mich stresse in DEUTLICH weniger Zeit.
Aber wie lange sitzt denn jemand der die klassischere Zielgruppe für eine regelarme Spielvariante ist an sowas, nur damit die Werte dann eh irrelevant sind? Dito zur Veränderung der Werte im Spielverlauf.
Will man das?
Braucht man das?
Falls ja, wie will man das machen, frei oder mit (was für) kosten?

Ich sehe da eine Haufen notwendiger Diskussionspunkte bevor man sowas als Gruppe am Spieltisch einführen kann, denen gegenüber ein ziemlich überschaubarer Nutzen steht.
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Online gunware

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #104 am: 8.03.2025 | 12:36 »
Ich sehe da eine Haufen notwendiger Diskussionspunkte bevor man sowas als Gruppe am Spieltisch einführen kann, denen gegenüber ein ziemlich überschaubarer Nutzen steht.
Die Leute, an die ich gedacht habe und die ich kenne, spielen nicht viele Systeme. DSA von 1 bis 4.1, Shadowrun 2 bis 4 und vielleicht irgendwann von einem zwei Jahrzehnten noch einen Ausflug zu AD&D. Und das war's. Für die ist die Vorstellung, nur ein paar beschreibende Begriffe zu nehmen, keine Art ein Rollenspiel zu spielen.  Denen würde es fehlen, auch wenn sie es nicht benutzen. Das ist halt eine andere Art zu spielen. Nur so eine Art findet man halt nicht in Foren, Discord oder ähnliches. Solche Gruppen laufen unter dem Radar, weil sie unter sich bleiben.
Die Antwort auf meine Frage, warum sie nicht was einfacheres benutzen, war, dass sie doch wissen müssen, wie der Held ist. Ohne Werte scheint es nicht zu funktionieren. Bei meinem Einwand, wenn die Werte nicht benutzt werden, dann sind sie überflüssig, war quasi Entsetzen. Ohne Werte ist doch kein Held möglich, das wäre doch totale Willkür.
Schulterzuck, dann ist das so.
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Offline Eismann

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #105 am: 8.03.2025 | 20:15 »
Denen würde es fehlen, auch wenn sie es nicht benutzen.

Ich glaube diesen Punkt trifft man allgemein bei DSA-Regeln häufiger mal an.

Offline Adanos

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #106 am: 9.03.2025 | 11:30 »
Wobei das erst mit DSA 4 so absurd wurde. "Das Regelwerk ist nicht vollständig, wenn keine Goblinschamanen, Domestiken und Zibiljas drin sind". Sachen die keiner spielt  ;D Deswegen war DSA5 ja auch lange Zeit schlechter als DSA4, ist ja klar.

Offline Darius der Duellant

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #107 am: 10.03.2025 | 02:24 »
Ne, DSA 5 ist schlechter als DSA 4 weil es einige sehr komische Designentscheidungen getroffen hat.

Schulterzuck, dann ist das so.

Kann man so machen, ist dann aber trotzdem massiv rausgeworfene Zeit.
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Offline aikar

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #108 am: 10.03.2025 | 06:48 »
Wenn du mit DSA sozialisiert bist, auf einen Blick auf den Heldenbogen erfassen kannst, wie der Held ist, dann ist es keine Schwierigkeit, die Werte zu haben. Dann wäre mehr Aufwand sich in ein neues (egal wie einfaches) System reinzudenken.
Das gilt für absolut jedes System, an das man sich gewöhnt hat. Nach dieser Argumentaton dürfte man niemals etwas ändern, weil die Leute kennen ja das bestehende schon.
Änderungen im System macht man aber üblicherweise ja nicht für die, die zufrieden sind, sondern für die, die es noch nicht sind bzw. noch für Neukunden.

Die Antwort auf meine Frage, warum sie nicht was einfacheres benutzen, war, dass sie doch wissen müssen, wie der Held ist. Ohne Werte scheint es nicht zu funktionieren. Bei meinem Einwand, wenn die Werte nicht benutzt werden, dann sind sie überflüssig, war quasi Entsetzen. Ohne Werte ist doch kein Held möglich, das wäre doch totale Willkür.
Ja, solche kenne ich auch  ;D
« Letzte Änderung: 10.03.2025 | 06:53 von aikar »
Chefredakteur des neuen Myranor. Fragen gerne unter Myranor 5e (Uhrwerk)

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Offline Adanos

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Re: Woher kommt die Komplexität von DSA4/5?
« Antwort #109 am: 11.03.2025 | 07:52 »
Ich naja, DSA5 hat mit der Vereinheitlichung von Mechaniken und Subsystemeb und der Beseitigung von Paketrabatten schon gute Ansätze, besser als DSA4 allemal. Aber es war halt zu mutlos und hat in der Tst dadurch komische Designentscheidungen getroffen. Wenn das große Streamlining dann ist, dass der Attacke Basiswert aus zwei abgleiteteb Eigenschaften besteht statt drei und die Ausdauer im Kampf verschwindet (lol das hat keiner ernsthaft benutzt) und die Parade halbiert wird dann ist das halt nichts halbes und nichts ganzes. Da fallen das unaufgeräumte Vorteil/Nachteil Sammelsurium und die Kuriosität, dass jeder jedes Kampftalent auf 6 sowie die Tatsche, dass die nächste Sonderfertigkeit mit bedeutungsschwerem Namen lediglich +1 auf irgendwas gibt, hat allenfalls als Kuriosa auf. Wenn man sich wegen der Zerfaserung des Inhalts auf zig Bücher überhaupt orientiert.