Autor Thema: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA  (Gelesen 2082 mal)

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Offline Megavolt

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eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« am: 3.03.2025 | 16:45 »
Ich kann folgenden Erfahrungsschatz anbieten, vielleicht ist er hilfreich. Ich habe den Spielern einer meiner Runden Folgendes zu schlucken gegeben:

- Erstellt euch eure Figur einfach wie ihr wollt. Nehmt euch so viele Punkte / Skills / sonstwas rein, wie ihr meint, dass es die Figur eurem inneren Bild von ihr gemäß abrundet
- Steigert eure Figuren, wann und wie es euch passt. Gebt euch selbst Erfahrungspunkte, legt selbst fest, ob ihr nach gusto steigert oder nach irgendeiner ingame-Logik.
- Ihr entscheidet selbst, ob eure Proben gelingen. Ihr dürft auch im eigenen Ermessen die Würfel entscheiden lassen, wenn ihr das für sinnvoll haltet. Von meiner Seite aus wird im Zweifelsfall alles durchgewunken.
- Ihr verwaltet eure Lebens- und Manapunkte selbst. Es gibt keine Einschränkungen und keine Kontrolle.
- Gewinnt oder verliert Kämpfe nach eigenem Ermessen. Beschreibt einfach, was ihr macht. Von meiner Seite als Spielleiter aus klappt immer alles.

Was ist das Ergebnis?
Die Runde hat ein gutes Jahr lang absolut oberklassig abgeliefert, es war geradezu furios, hochenergetisch, spannend, lustig und kreativ. Alle haben tätig den Plot mitgestaltet, keine der Befürchtungen, die man bei dem genannten Setup so haben kann, hat sich bewahrheitet. Wir haben eine lange Kampagne zum Ende gebracht.

Welches System haben wir gespielt?

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich habe keinen einzigen Kampf auswürfeln müssen, Halleluja! Ich war jederzeit Willens und eiskalt bereit, die Kampagne implodieren zu lassen, falls sich das eben irgendwie organisch ergeben hätte.

Lustig fand ich:
- Manche haben sich so systemkorrekte elfseitige Figurenbögen gebastelt, einer hatte seine Figur quasi auf einem Bierdeckel, das ging ganz wild durch den Salat.
- Ich hatte einen ganz unerhört "erwachsenen" Eindruck meiner Spieler. Eine Spielerin hat sich sichtlich Mühe gegeben, an wichtigen Stellen zu scheitern, weil sie der Meinung war, das wäre jetzt cooler oder würde mehr Sinn ergeben. Und das hat ihr auch sichtlich gefallen.
- Ein (Meta-)Konsens, der früh artikuliert wurde, war, dass jeder noch so blöde Unsichtbarkeitszauber o.ä. jede beliebige Kampagne komplett schrotten kann, und dass es eh auf die Beteiligten drauf ankommt, was man daraus macht. Also kann man auch gleich und ganz grundsätzlich so spielen.
- Dass die Figuren krass unterschiedlich "stark" waren, das hat keinen interessiert.
- Für die Magier und die Geweihten und so war es mega fresh, einfach sagen zu können, "Ich zaubere jetzt blablabla" und es klappt einfach. Und zwar immer. Das fanden alle geil.
- Für den werten Herrn Spielleiter war es klasse, einfach ganz offensiv keinerlei Bürokratie zu haben und kein Betreuer, kein Fahrkartenkontrolleur, kein Patriarch und kein Papa sein zu müssen.

Also ich kann den Ansatz empfehlen.

Kill your idols.
« Letzte Änderung: 4.03.2025 | 22:07 von Megavolt »
afuera!

Offline Streunendes Monster

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #1 am: 3.03.2025 | 16:51 »
Ist ja unerhört  ~;D lass das nicht die Praioten Rollenspielpolente hören!
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Offline Megavolt

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #2 am: 3.03.2025 | 16:53 »
Wir machen jetzt gleich die zweite Kampagne nach dem selben Konzept, da ist tatsächlich ein Praiot dabei.  ~;D Auch für den eine sichtliche Erleichterung, einfach frei von der Leber weg mirakeln zu können, ob das jetzt irgendwie regelkonform ist oder nicht. Es macht das Spiel definitiv nicht schlechter.
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Offline Sard

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #3 am: 3.03.2025 | 17:01 »
Das klingt ganz großartig.
Und macht Lust auf Nachahmung!
Tolle Idee.
 :d
Aber warum hast du nicht gewarnt, das hinter Spoiler
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
steht?
 >;D


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Offline SigmundFloyd

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #4 am: 3.03.2025 | 17:09 »
Sehr interessanter Ansatz!

Ich hätte das Vorurteil, dass sowas Narrativisten (oder Storyteller, Method Actors nach Laws) mehr abholt als herausforderungsorientierte Spielende (oder Butt-Kicker, Power Gamer...) Würdest du deine Spielerschaft entsprechend einschätzen?

Offline Megavolt

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #5 am: 3.03.2025 | 17:19 »
Gute Frage.

Irgendwie sinds alles Butt-Kicker auf ihre jeweils etwas individuelle Art und Weise. Also irgendwie sehr robuste, willensstarke Spielernaturen. Man muss dazu sagen, dass meine Spieler schon echt fein ausgesiebt sind, also ich spiele mit den Besten der Besten, sag ich mal etwas vollmundig. Und das bedeutet, dass ich mich auf die folgenden Eigenschaften absolut verlassen kann: Sozialkompetenz, soziale Intelligenz, nicht auf den Mund gefallen sein, Begeisterungsfähigkeit. Das ist freilich ein Pfund, das man nicht immer so ohne Weiteres auffahren kann.

Sonst wars sehr gemischt. Einer hatte vorher noch nie DSA gespielt, ein anderer war insgesamt noch eher ein Neuling. Zwei Spielerinnen sind ziemliche DSA-Ultras. Einer ist ein Rollenspiel-Universalist. Ich selbst bin ja eher abgehalftert.

Ich spiele aber auch in "random Bierzelt-Runden" - wenigstens von der groben Tendenz her - wie oben beschrieben, nur halt bei Weitem nicht so konsequent. Das klappt eigentlich trotzdem zuverlässig gut. Vielleicht ist ein Vorteil dieses Spielstils, dass er ziemlich barrierefrei ist und dass er das in den Vordergrund stellt, was ohnehin alle anstreben: Dass man einfach eine gute Zeit miteinander hat.
« Letzte Änderung: 3.03.2025 | 17:58 von Megavolt »
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Offline Streunendes Monster

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #6 am: 3.03.2025 | 17:29 »
Wir haben einen SL, der leitet so.
Also nicht: wir spielen so. Sondern: der leitet so. Selbst mit einem fixen System.
Bei dem läuft SEIN Film und wir dürfen mitspielen. Mal als Hauptfiguren, mal als Statisten.

Was ich mit dieser sehr kurz geratenen Anekdote eigentlich sagen will: das Konzept ist super und funiert nur mit richtig guten SpielendenTM und das auch nur, wenn wirklich viel Vertrauen herrscht.

Umso größer meinen Respekt für Eure Runde  :headbang:
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Online 1of3

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #7 am: 4.03.2025 | 10:13 »
das Konzept ist super und funiert nur mit richtig guten SpielendenTM und das auch nur, wenn wirklich viel Vertrauen herrscht.

Ich mein, gilt das nicht immer? Also wenn ich Figuren über die Baddelmadde schubsen will und Action Economy und Statuseffekte und pipapo. Dann brauch ich doch auch Leute, die genau daran Spaß haben und sich bitte auch merken, was jetzt ne Gelegenheitsattacke provoziert und was nicht. Und ich muss ihnen eben auch vertrauen, dass sie so spielen, dass es zu unserem Spiel beiträgt. Und gleiches könnte ich für jeden anderen Geschmack durchexerzieren.

Ich finds aber auch interessant.

Offline Streunendes Monster

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #8 am: 4.03.2025 | 10:18 »
Ja. Aber anders.

Wenn ich RAW spiele, dann brauche ich das Vertrauen, dass wir den gleichen Spaß am Spiel-as-written haben. Wir kennen die Regeln, setzen sie bestmöglich ein und committen uns auf ein Spiel ohne Schummeleien.

Wenn man, in Ermangelung eines besseren Wortes, "offen" spielt, dann braucht es Vertrauen an anderer Stelle. "Offen" ist natürlich auch eine Regel, an die wir uns halten, soweit klar, aber man vertraut hier stärker zwischenmenschlich. Die Ebene verändert sich. Man vertraut auf den gemeinsamen Spielspaß und weniger auf den Einsatz der RAW. Von denen hat man sich ja absprachegemäß getrennt.
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Offline Dimmel

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #9 am: 4.03.2025 | 11:02 »
Wir haben was ähnliches auf viel kleinerer Stufe gemacht, bei uns konnte man sich im Prinzip selbst AP vergeben, damit der Charakter zur eigenen Vorstellung passt. War auch DSA und wurde auch nicht ausgenutzt, wurde fast nur für neue SC genutzt, damit die nicht bei 0 anfangen.


Online Galatea

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #10 am: 4.03.2025 | 14:00 »
In vielen (nicht allen) meiner Runden haben wir von Anfang an relativ kompetente Charaktere gebaut, da hatte eigentlich jeder schon automatisch die Mittel, um sein Konzept vernünftig zu verwirklichen.
Weitere Entwicklung findet dann durchaus noch statt, ist aber auch nicht mehr so super wichtig.
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Offline aikar

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #11 am: 4.03.2025 | 15:17 »
Wenn man so spielen will (ist natürlich ein valider Spielansatz) kann man aber ja eigentlich Kaufpunkte und Erfahrungspunkte generell streichen, oder? D.h. alle suchen sich nur mehr die Regeln zusammen, die für den eigenen Charakter stimmig sind?
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline kizdiank

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #12 am: 4.03.2025 | 17:51 »
Wenn man so spielen will (ist natürlich ein valider Spielansatz) kann man aber ja eigentlich Kaufpunkte und Erfahrungspunkte generell streichen, oder? D.h. alle suchen sich nur mehr die Regeln zusammen, die für den eigenen Charakter stimmig sind?

Kann man machen, klar. Irgendwann spielt man Freeform, das funktioniert auch.

Die Rollenspiel-Systeme geben trotzdem Halt: Einmal als Char-Beschreibungssprache. Dann als Möglichkeit, regelmechanisch über Erfolg und Misserfolg zu entscheiden.

Das lässt sich kombinieren, wie es der Gruppe oder auch den individuellen Spielern am besten passt.

Online Skaeg

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #13 am: 4.03.2025 | 17:55 »
Das ist eine sehr umständliche Art, Freeform-gemeinsames Geschichtenerzählen (bei dem einer der Teilnehmer verstärkt für die Impulse, die nicht direkt die Protagonisten betreffen, zuständig ist) zu beschreiben.
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Offline Zanji123

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #14 am: 5.03.2025 | 15:07 »
also basically ein Erzählrollenspiel das eigentlich keine Regeln braucht das in Aventurien spielt
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline SigmundFloyd

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #15 am: 5.03.2025 | 17:31 »
Der Unterschied ist, wenn ich es richtig verstehe, dass es den Spielenden selber überlassen wird, ob sie ein Freeform-Erzählspiel oder ein stärker verregeltes Spiel spielen wollen, bzw. dass diese Entscheidung auch von Situation zu Situation immer wieder neu getroffen werden kann.
Damit können auch diejenigen Mitspielenden abgeholt werden, die mit einem reinen Erzählspiel nichts anfangen könnten, weil ihnen z.B. die Herausforderung fehlen oder sie sich mit den freien Entscheidungen über den Ausgang von Situationen schwer tun würden.

Offline Megavolt

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #16 am: 5.03.2025 | 18:11 »
Das triffts ziemlich gut. Jeder Spieler entscheidet situativ, ob er irgendwelche Regeln anwendet oder sagt: Pf, ne.

Klingt erst mal dämlich, hat aber ziemlich einwandfrei geklappt. 
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Offline chad vader

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #17 am: 5.03.2025 | 18:14 »
Frage 1: Was ist, wenn jemand nen Kampf auswürfeln möchte?

Frage 2: Wie macht ihr jetzt weiter?

Frage 3: Kam meine PN bei dir an? Ich seh sie nicht mehr in meinem Postfach.


Offline Megavolt

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #18 am: 5.03.2025 | 18:30 »
PN kam an, ich schreibe morgen hierzu noch was, bin gerade auf dem Sprung.
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Offline Darius der Duellant

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #19 am: 5.03.2025 | 18:49 »
Wir haben einen SL, der leitet so.
Also nicht: wir spielen so. Sondern: der leitet so. Selbst mit einem fixen System.
Bei dem läuft SEIN Film und wir dürfen mitspielen. Mal als Hauptfiguren, mal als Statisten.

Was ich mit dieser sehr kurz geratenen Anekdote eigentlich sagen will: das Konzept ist super und funiert nur mit richtig guten SpielendenTM und das auch nur, wenn wirklich viel Vertrauen herrscht.

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Inwiefern ist man ein guter Spieler wenn man ner Erzählonkelgeschichte folgt?
Hatte auch schon mehrmals so SL die halt auf blöde ihren vorgefertigten Plot durchdrücken wollen.
Kann man machen, erfordert aber dann nur Hirnabschaltung und Nicken bei den Spielern, weil Agency die nicht den Schienen folgt, direkt abgecancelt wird.
Der Strang erinnert mich wieder daran warum ich Simulationismus mag:
Es nimmt so Guy Windsor SL Typen bei denen die Spieler sich bitte nur auf den Romanschienen im Kopf des SL bewegen sollen ein gutes Stück ihrer Werkzeuge weg.

Was Megavolts Ansatz angeht: Fände ich als Spieler vollkommen uninteressant.
Nicht mal Hauptsächlich wegen der Regelreduzierung sondern wegen dem hier:

Zitat
- Gewinnt oder verliert Kämpfe nach eigenem Ermessen. Beschreibt einfach, was ihr macht. Von meiner Seite als Spielleiter aus klappt immer alles.

Finde ich konzeptionell maximal inkompatibel zu meinen Präferenzen. Es gibt wenig was mich mehr langweilt als komplette Vorhersehbarkeit von Ergebnissen. Wenn die Gestaltung der Geschichte komplett in meiner Hand liegt, wofür brauche ich dann noch einen SL?
« Letzte Änderung: 5.03.2025 | 18:55 von Darius der Duellant »
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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #20 am: 5.03.2025 | 19:31 »
Wenn die Gestaltung der Geschichte komplett in meiner Hand liegt, wofür brauche ich dann noch einen SL?
Damit es wenigstens einen am Tisch gibt, der den roten Faden zumindest lose im Auge behält? Oder weil es damit jemanden gibt, der Ideen einbringen kann, auf die man selbst nicht ohne weiteres gekommen wäre?
Evtl. auch als jemanden, dem die anderen die Verantwortung übertragen haben, fallweise zu schlichten, wo es sich als erforderlich erweist?

Offline Darius der Duellant

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #21 am: 5.03.2025 | 20:00 »
Damit es wenigstens einen am Tisch gibt, der den roten Faden zumindest lose im Auge behält? Oder weil es damit jemanden gibt, der Ideen einbringen kann, auf die man selbst nicht ohne weiteres gekommen wäre?
Evtl. auch als jemanden, dem die anderen die Verantwortung übertragen haben, fallweise zu schlichten, wo es sich als erforderlich erweist?

KANN er machen, GEBRAUCHT wird er bei dem obigen Ansatz aber eben nicht mehr. Das kann man auch zum großteil oder komplett auf die Spieler übertragen.
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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #22 am: 5.03.2025 | 20:11 »
Und wenn die Spieler es bevorzugen, es einem zu übertragen, damit die anderen den Kopf frei(er) haben?

Natürlich ist das alles "kann" - es gibt kein übergeordnetes Gesetz, das irgendetwas erzwingen würde. Man kann spielleiterlos spielen, ja. Man muß aber nicht. Auch dann nicht, wenn man die Regeln zur Charaktererstellung streicht. Man kann das einfach so machen, wenn es allen in der Runde passt.

Offline Darius der Duellant

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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #23 am: 5.03.2025 | 20:18 »
Man kann das einfach so machen, wenn es allen in der Runde passt.

Ja, exakt. Und wie aus meiner Ursprünglichen Frage hervorgehen sollte, ist das mit den gegeben Dingen für mich nicht der Fall.
Der SL ist für mich da um mir im Kontext einer spannenden Geschichte Aufgaben vorzuwerfen an denen ich mich verbeissen kann.
Wenn ich einfach nur ne Story ohne Entscheidungsunwägbarkeit haben will (für mich liegt der Reiz darin dass man eben auch scheitern kann), die ich noch nicht kenne, kann ich auch ein Buch aufschlagen oder einen Film schauen.
Für mich hat das was von Videospiele im God-Mode spielen: für maximal ne halbe Stunde interessant, danach komplett Öde.
Es gibt auch Leute die damit Spaß haben, vollkommen okay, aber mein Fall ist es so überhaupt nicht.
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Re: eigenverantwortliches Rollenspiel, AMA
« Antwort #24 am: 5.03.2025 | 22:55 »
Wenn die Gestaltung der Geschichte komplett in meiner Hand liegt, wofür brauche ich dann noch einen SL?

Die Gestaltung der Geschichte liegt keineswegs in deiner Hand, es werden nur unproduktive Teile vorgespult oder weggeschnitten.

Ich sehe mich hier übrigens nicht in einer Libero-Position, was den genannten Spielstil angeht. Man kann das gerne blöd finden. Ich für meinen Teil bin amüsierautonom und kann allen erdenklichen Spielstilen etwas abgewinnen. Selbstverständlich auch dem super crunchigen, wie man ihn beispielsweise mit dem DnD-Spirit auslebt. Ich persönlich schätze da aber eine gewisse Rasanz, die leider nicht immer abgeliefert wird.
« Letzte Änderung: 5.03.2025 | 22:57 von Megavolt »
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