Gerne.
Es haben sich zwar schon viele über den Artikel aufgeregt, wirklich dagegen argumentiert hat noch niemand.
Deine Formulierung macht ehrlich gesagt nicht viel Lust dazu. Du gehst von absoluten Aussagen und einer "objektiv" besseren Art zu spielen aus und verwendest dafür eine aggressive Sprache, die nicht motiviert, darauf einzugehen.
Ein Grundvertrauen in der Gruppe ist wichtig, in beide Richtungen. Allerdings sehe ich es je nach Gruppenspielstil als sehr unterschiedlich an, worauf man vertraut. Für die eine Gruppe mag es wichtig sein, dass die Spielleitung unparteiisch ist, um ihnen ein möglichst freies Spiel zu ermöglichen und um die Charaktere zu bangen. Für die andere, dass die Spielleitung auf Seiten der Spielenden steht um ihnen eine tolle Geschichte zu ermöglichen (Be a Fan of the characters). In ersterem Fall will ich nicht, dass die SL Würfel dreht, in zweiterem Fall schon.
Umgekehrt kann ich je nach Spielstil darauf vertrauen, dass die Spielenden sich keinen Vorteil erschleichen (kompetitiver Ansatz) oder darauf, dass sie nach besten Möglichkeiten etwas dazu beitragen, die Geschichte interessanter zu machen (Player empowerment im narrativen Spiel).
der mir einen unterhaltsamen Abend bietet aber es sich rausnimmt, einen Würfel umzudrehen wenn er merkt, dass er sich bei der Erstellung des Kampfes einfach etwas vertan hat und ein wenig nachjustiert. Sprich: Mein Vertrauen basiert auf der Erwartung, dass der Spielleiter zusammen mit mir und der Gruppe einen guten Spielabend haben will.
Genau das. Die Art des Vertrauens ist eine Sache der Erwartungshaltung an das Spiel. Und die Spielleitung nicht unfehlbar. Wenn ich einen Encounter fehlerhaft unschaffbar hart gemacht habe, die Gruppe sich aufgrund meines Irrtums nicht angemessen vorbereiten konnte (weil ich ja gedacht habe, es geht schon und keine Warnungen platziert habe) und dabei ist drauf zu gehen, ja, dann justiere ich nach.
Wenn ein Spielender sich darauf gefreut hat, einen bestimmten Charakter für eine längere Kampagne zu spielen und der dann wegen Würfelpech im ersten Encounter stirbt, ist das ein Grund für mich, einzugreifen. Wenn möglich aber in Absprache mit der Gruppe.
Ich akzeptiere aber, dass es Spielende gibt, die das anders sehen und lieber die volle Härte haben. Da bin ich nicht der richtige SL dafür, aber die finden dann sicher andere Runden.
Der SL will die Spieler austricksen, um ihre SCs abzumurksen.
Das habe ich nie verstanden. Wenn ich als SL diese Einstellung habe, lasse ich meiner Gruppe einen Blauwal auf den Kopf fallen.