Autor Thema: Frage insbesondere an Nicht-Eingreifende*: Was bestimmen die Regeln, was Ihr?  (Gelesen 955 mal)

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Offline tartex

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Wenn das System Eurer Wahl Wetter-, Moral- und/oder Mercenaryregeln hat, nutzt Ihr diese dann no-matter-what? Wenn nicht, warum ignoriert Ihr diese Regeln, während Ihr Euch zB an die Regeln zu Lebenspunkten genau haltet?

Ich vergesse öfters Regeln anzuwenden. Allerdings habe ich noch nie die Regeln zu Lebenspunkten vergessen.
NSCs-Feats oder sowas vergesse ich aber leider fast immer.

Wenn ich bestimmte Regeln als umständlich oder idiotisch empfinde, lasse sie ich sie bewußt weg oder ändere. Aber dann als Grundsatzentscheidung und nicht nur in einer bestimmten Situation. Und ich kommuniziere das auch mit den Spielern, falls die sich für Regeln interessieren.


Wenn es im Regelsystem ein Vorwort gäbe nach dem Motto "Traut Euch, diese Regeln an Eure Bedürfnisse anzupassen", wäre es dann für Euch "okayer", nicht immer alle Regeln anzuwenden?

Der große Unterschied für mich ist einfach, ob ich das jetzt machen, um meine Story an einer bestimmten Stelle durchzudrücken, oder um die Regeln allgemein ändere, man sich aber dann noch darauf verlassen kann.

Und, ja: es gab mal eine Session bei der ich es im Nachhinein irgendwie bereut habe, mich nicht um 3% zu "verrechnen" (Prozentsystem bei TSR Marvel Super Heroes),  um den Charakteren an der richtigen Stelle einen geilen Erfolg zu ermöglichen. Da sehe ich das Problem dann aber auch im Regelsystem selbst und wechsle lieber das System als am Würfel zu drehen.
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Online schneeland

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Da m. E. Rollenspiel letztlich auf einem sozialen Vertrag beruht und dem Vertrauen dass dieser von beiden Seiten - Spieler und Spielleiter - auch eingehalten wird: eine vereinbarte und allen bekannte Regel oder Entscheidung gilt immer, je weniger die Regel bekannt, bewusst oder bereits aufgetreten ist umso weniger verbindlich ist sie auch.
...
Kennen alle am Tisch jede letzte Detailregel und wollen buchstabengetreu spielen, dann ist das so.
...

Ja, das trifft es für mich auch ganz gut. Wobei ich auch bei weniger bekannten Regeln sagen würde: selbst, wenn ich selbige als SL vergessen haben sollte, gilt die natürlich trotzdem, solange nichts anderes verabredet ist. Das kann im Zweifelsfall auch eine ad-hoc-Absprache sein, aber es bedarf eben des Gruppenkonsenses. Wenn natürlich alle die Regel vergessen haben, kommt sie naheliegenderweise (erstmal) nicht zur Anwendung.

Ansonsten bleibt ja auch oft genug Spielraum, wenn es um die Frage geht, ob z.B. Feinde noch Nachschub oder Unterstützung erhalten, oder wie aggressiv einzelne SCs angegangen werden. Wenn der besteht, nutze ich den dann im Zweifelsfall auch aus (im Rahmen der spielweltlichen Plausibilität).
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Offline Mangu

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Mit Verlaub, aber so etwas möchte ich gerne VORHER wissen. Die SC haben schließlich Möglichkeiten herauszufinden, mit welchen Gegnern sie es zu tun bekommen könnten (wenn sie diese Möglichkeiten nicht nutzen: ihr Pech), und ob es sich dabei um Fanatiker/Veteranen oder um lustlose Gewohnheitssöldner handelt. Wenn diese Entscheidung erst "in situ" (durch einen Moralwurf) getroffen wird, während die SC bereits in einem fortgeschrittenen Gefecht mit dem Söldnern befinden - sich die Söldner also erst in diesem Moment in Fanatiker "verwandeln"

Ich denke er meint, es können AUCH Fanatiker sein, um ein extremes Beispiel zu haben, dass Söldner auch weiterkämpfen können, wenn sie eigentlich keine realistische Chance mehr haben.
Dies kann verschiedene Ursachen haben:
- Sterben im Kampf, um sich einen Platz am Tische der Götter zu sichern
- Sinnlosigkeit im Leben, da die Familien ausgerottet wurden
- militärischer Drill (oder Gefahr der Exekution bei Rückzug)
- extremer Beschützerinstinkt und bedingungsloser Kampf für die Gemeinschaft ODER EBEN
- Fanatiker

Man kann nicht jeden Punkt vorher kennen, warum jemand flieht und wann nicht.

Offline chad vader

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Offline Alexandro

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Zitat
Die hatten einen Bonus auf Moral durch ihre Position.

Hatten sie den Bonus immer, oder erst wenn Spielende es versäumen die Stellung des Tercios auskundschaften? Sonst hätte man das Problem, dass schlechte Eigenschaften der Gegner erst "erschaffen" werden, wenn man Ressourcen zu Aufklärung einsetzt, solche welche den Gegnern nützen aber immer da sind.

Mit Verlaub:
Das kann man ja machen. Wenn Spieler Aufklärung betreiben oder vorher den Feind demoralisieren, kann man entsprechende Moralmodifikatoren festlegen. Das ist aber ein Spezialfall, kein Widerspruch.
Wenn noch nichts festgelegt ist, würfelt man einfach und interpretiert.
Play to find out.

So ein Spezialfall ist Aufklärung nun auch nicht. Und besonders wenn diese an Ressourcen gekoppelt ist:
z.B. der Feind rückt mit mit 5 Gevierthaufen an, die SC haben genug Aufklärungs-Ressourcen (Spione, etc.), um 3 davon zu überprüfen (und diesen dann einen Moralmalus reinzudrücken), die restlichen 2 sind "undefiniert" und könnten dann Veteranen sein oder auch nicht. Der Feind ist also nicht ressourcengebunden, sondern setzt seine Quantum-Veteranen dort ein, wo sie gerade ausgewürfelt wurden, nicht nach Ressourcen oder Kriegstaktik (u.U. hat er auf diese Weise - durch reines Würfelglück - mehr Veteranen/Fanatiker, als demographisch erwiesen sind, ganz abgesehen davon dass sich selbst die "feigen Normalos" trotz der Mods als standhaft erweisen können, was Aufklärung ziemlich entwertet).

Dürfen das dann auch Spielende? "Sorry, ich habe gerade ausgewürfelt, dass ich kein Magier der 4ten Stufe mehr bin, sondern ein Kämpfer der 8ten - hätte der Feind ja herausfinden können, wenn er mich vorher beschattet und was über mich herausgefunden hätte. Play to find out!"  ;D

Oder Dungeons erst spontan auswürfeln? (Wandernde Monster sind das was anderes: da weiß man ja schon dass sich diese Monster im Dungeon aufhalten, es wird nur gewürfelt, um zu sehen ob sie gerade in dem Raum sind welchen die SC betreten - es ist nicht möglich, dass auf einmal ein komplett neues Monster ins Dungeon kommt, und wenn man schon alle Exemplare einer Monstersorte getötet oder vertrieben hat (und keine signifikante Zeit vergangen ist, in der neue nachkommen können), dann gibt es auch keine Zufallsbegegnungen mit diesen Monstern mehr).
« Letzte Änderung: 11.03.2025 | 14:02 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Zed

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Meine ursprüngliche Hypothese war: Kein DM kann sich völlig davon frei sprechen, dass eigene Interessen/Sorgen/Metawissen das Verhalten der dargestellten NSC und damit indirekt den Schwierigkeitsgrad für die Gruppe beeinflussen kann.
Raus aus dem Spoilerteil!  ;D

Das glaube ich auch, und ich würde sogar verschärft formulieren:  Kein DM soll sich völlig frei sprechen, dass eigene Interessen/Sorgen/Metawissen das Verhalten der dargestellten NSC und damit indirekt den Schwierigkeitsgrad für die Gruppe beeinflussen.

Ich habe im Eingangspost auch nach Zufallstabellen zB fürs Wetter gefragt, und nur 1of3 und unicum haben dazu etwas geschrieben. Dabei kann das Wetter ja durchaus modifikationsrelevant sein.

Offline Mangu

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Ich habe im Eingangspost auch nach Zufallstabellen zB fürs Wetter gefragt, und nur 1of3 und unicum haben dazu etwas geschrieben. Dabei kann das Wetter ja durchaus modifikationsrelevant sein.

Ich spiele quasi ausschließlich in Dungeons/geschlossenen Gebäuden und da kann es draußen stürmen, regnen und schneien wie es will.
Und Reaktionen von Monstern vor dem Kampf bzw. Moral während des Kampfes spiele ich immer mit ausgewürfeltem Ergebnis und dies ist für mich auch plausibel begründbar.

Allerdings halte ich mich nie an Lastenregeln, da es mir zu aufwändig ist dies zu verfolgen. Hier spiele ich mit Slotsystem (ähnlich wie Cairn, Mausritter), aber solche Anpassungen werden auch vorher offen an die Spieler kommuniziert.
« Letzte Änderung: 11.03.2025 | 14:19 von Mangu »

Online Skaeg

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Offline Zed

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Ich spiele quasi ausschließlich in Dungeons/geschlossenen Gebäuden und da kann es draußen stürmen, regnen und schneien wie es will.
Und Reaktionen von Monstern vor dem Kampf bzw. Moral während des Kampfes spiele ich immer mit ausgewürfeltem Ergebnis und dies ist für mich auch plausibel begründbar.
Spielst Du nur One-oder Fewshots? Für eine längere Kampagne kann ich mir "nur Dungeon" als Handlungsort nicht vorstellen.

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Hatten sie den Bonus immer, oder erst wenn Spielende es versäumen die Stellung des Tercios auskundschaften? Sonst hätte man das Problem, dass schlechte Eigenschaften der Gegner erst "erschaffen" werden, wenn man Ressourcen zu Aufklärung einsetzt, solche welche den Gegnern nützen aber immer da sind.

So ein Spezialfall ist Aufklärung nun auch nicht. Und besonders wenn diese an Ressourcen gekoppelt ist:
Ich verstehe nicht, wo hier bei Anwendung eines D&D-typischen Moralsystems das Problem sein soll.

Den grundsätzlichen Ruf der Gegner bzgl. Standhaftigkeit (= ihren Moralwert) kann man ja in Erfahrung bringen. Wenn der so ist, dass die grundsätzlich nie oder nur sehr selten aufgeben, ist er eben entsprechend hoch. Für eine "normale" Eliteeinheit ist er dann auch zumindest gut.

Situationsbedingt gibt es Boni. Ob andere die Situation ausgekundschaftet haben, ist belanglos. Wenn sich die Einheit ihrer guten Stellung bewußt ist, stärkt das ihre Moral.

Und außergewöhnlich gute (oder schlechte) Würfe zeigen eben an, dass die Leute über sich und das, was man von ihnen erwartet, hinauswachsen (oder uncharakteristisch in Panik geraten). Die Militärgeschichte ist voll mit Beispielen für beides.
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Offline Mangu

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Spielst Du nur One-oder Fewshots? Für eine längere Kampagne kann ich mir "nur Dungeon" als Handlungsort nicht vorstellen.

Als Spielleiter nur One- bis Few-Shots und da möchte ich es möglichst einfach halten. Also eher als Art besserer Dungeon-Crawler.

Als Spieler spiele ich auch eine Kampagne (DnD 5e) mit, aber da gibt es bisher keinen großen Einfluss von Moralregeln, aber das hängt auch mit dem Setting zusammen (Untote und Vampire). Einmal hat der DM aber einen Gegner (plausibel) verschwinden lassen als es für uns schon knapp war. Ich denke, da hat er auch eher in die Spielmechanik eingegriffen, was mir wiederum eigentlich nicht so gefällt.

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@alexandro: Ich weiß nicht, was du von mir willst.
Was früher determiniert wird, muss später nicht neu determiniert werden. Was ich schon weiß, kann ich spielmechanisch modellieren. Was ich nicht vorher modelliert habe, muss ich eben spontan herausfinden.
Alles ganz einfach.
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Aber selbst AD&D-DMs ohne Homebrew sind davon betroffen, denn die dortigen Moralregeln sind explizit auf "Non-Leader-NPCs" eingeschränkt.

Entscheidungen von Leader-NPCs belassen auch die AD&D-Designer sehr gezielt im Ermessen und damit schlussendlich der Willkür des DMs.

Korrekt. Solche NSCs spiele ich nach Sportsgeist und Plausibilität. Antagonisten agieren antagonistisch, aber vielleicht nicht zur Selbstaufgabe.
Normalerweise würfle ich beim Erstellen eines solchen NSC ein paar Persönlichkeitsmerkmale jenseits der Gesinnung aus, das hilft mir zu wissen, was diese Person antreibt und über wie viele Klippen sie springen wird.
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@Zed: Wetter - Ich kümmere mich ehrlich gesagt wenig darum, außer für Schlachten oder Seefahrt.
AD&D hat eine Wettertabelle, und einige Wargames haben ebenfalls interessante Lösungen.
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Offline unicum

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Dürfen das dann auch Spielende? "Sorry, ich habe gerade ausgewürfelt, dass ich kein Magier der 4ten Stufe mehr bin, sondern ein Kämpfer der 8ten - hätte der Feind ja herausfinden können, wenn er mich vorher beschattet und was über mich herausgefunden hätte. Play to find out!"  ;D

Oder Dungeons erst spontan auswürfeln?

Ich find das schon etwas grotesk,...

Gibt es ein System dass das hergibt? Also "on the fly" auswürfeln das man die Klasse und die Stufe wechselt?

Ich meine nur weil ich mich an Regeln halte die ich - zusammen mit der Gruppe - besprochen habe, ist doch nicht alles völlig willkürlich nur den Würfeln unterworfen.

Offline Zed

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@ghoul: Danke!

Ich meine nur weil ich mich an Regeln halte die ich - zusammen mit der Gruppe - besprochen habe, ist doch nicht alles völlig willkürlich nur den Würfeln unterworfen.
Was den Regeln, was den Würfeln und was der SL-Gestaltung unterworfen ist, und insbesondere wo die SL-Entscheidung von den Regeln abweicht oder die Regeln ignoriert werden - das würde ich gerne von den "Puristen" wissen.

Online ghoul

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Ich denke während des Spiels anders als bei der Vorbereitung.

Im Spiel gelten Regeln.

Während der Vorbereitung des Kampagnen- oder Abenteuer-Milieus darf ein SL auch alles frei Schnauze niederschreiben, ohne Regeln zu beachten.
Allerdings haben Spiele wie AD&D Tools, die einem die Vorbereitung erleichtern (Generieren von Landstrichen, Ausgestaltung von Humanoidensiedlungen, Ermittlung von Monstern nach Dungeon-Level etc). Diese kann man benutzen, muss aber nicht.
Eingeschränkt ist man nur durch frühere Setzungen des Milieus.
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Offline gunware

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wo die SL-Entscheidung von den Regeln abweicht oder die Regeln ignoriert werden - das würde ich gerne von den "Puristen" wissen.
Ich bin zwar kein Purist, aber da ich die erste Frage angekreuzt habe...

Es ist ganz einfach. Solange es nicht thematisiert wurde, ist es frei. Ob die Würfel oder die SL die Entscheidung trifft, ist egal. Aber ab dem Moment, in dem ein Wert festgelegt wurde, ab da ist dieser Wert fest und wird nur durch die  Regelmechanik geändert. Falls gerade am Tisch oder im Regelwerk die Regel zum Verändern diese Wertes nicht vorhanden ist, dann ist dieser Wert nicht regeltechnisch relevant und fällt dadurch aus der Betrachtung dieser Frage raus.

Vereinfacht gesagt, solange es nicht am Tisch vorhanden ist, unterliegt es nicht den Regeln. (abgeschlossene Vorbereitung ist am Tisch, auch wenn die Spieler es noch nicht wissen.)

Edit. Deshalb ist die Frage irreführend. Nicht was, sondern ab wann bestimmen die Regel.
« Letzte Änderung: 11.03.2025 | 17:10 von gunware »
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline unicum

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Was den Regeln, was den Würfeln und was der SL-Gestaltung unterworfen ist, und insbesondere wo die SL-Entscheidung von den Regeln abweicht oder die Regeln ignoriert werden - das würde ich gerne von den "Puristen" wissen.

Zugestanden ich weis das es da draussen "regelwerke" gibt die vieleicht wirklich so daherkommen das alles irgdnwie dirn ist und ausgewürfelt werden kann.

Darüber muss aber jemand anders schreiben.

Die meisten Regelwerke die ich zumindest einigermassen kanne haben was die "Gestalltung" betrifft noch ein paar Zufallstabellen etwa für Monsterbegegnung und was die dann als Schätze haben. Erinnern tue ich mich da aber nur an Regelwerle die ich vor 20+ Jahren angeschafft habe.

Das Design eines Abenteuers? Zumindest in den Regelwerken die ich kenne gibt es da keines da da wirklich harte Regeln hat. Das ist also ein Feld das ich ausfüllen kann.

Was mir wichtig ist wegen "An den Regeln festhalten" ist das es für Spieler abschätzbar sein soll wie gefährlich eine Aktion ist. Sei es nun ein Kampf oder eine Kletteraktion. Wenn die Spieler dann, trotz einer minimalen Chance eben eine Aktion durchzuiehen wissen sie eben auch um die konsequenzen, denn - ich drehe nicht an den Würfeln. Und ja - es kann auch durchaus sein das ich zu Spielern sage "das kann nicht funktionieren" (10 m Springen aus dem Stand, ohne Hilfsmittel eine Glaswand hochklettern, etc pp).

Aber ansonsten? Es ist ja nicht so das ich nicht auf Spielerwünsche eingehe, die suchen einen "Talismanladen" in einer niederlassung - ich hab dazu nichts vorbereitet/im Abeneteur steht nix drin (es ist aber 'platz' dafür) - ich überlege wie plausibel so ein Laden in der niederlassung ist und dann entscheide ich eben, ja es könnte sein das ich "würfle" oder eben auch nicht.
Aber - da sind wir vieleicht beim unterschied, wenn ich gewürfelt habe und mir fällt ein "oh das resultat passt mir aber eigentlich nicht" dann belasse ich es trozdem dabei, vieleicht entwicklet sich ja noch etwas passendes daraus.

Offline gilborn

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Wenn das System Eurer Wahl Wetter-, Moral- und/oder Mercenaryregeln hat, nutzt Ihr diese dann no-matter-what? Wenn nicht, warum ignoriert Ihr diese Regeln, während Ihr Euch zB an die Regeln zu Lebenspunkten genau haltet?
  • Ich nutze Regeln dann, wenn sie interessante / entscheidende Ergeben liefern. Wetterregeln erfüllen das momentan nicht.
    Würde ich irgendwann einmal ein Survivalrollenspiel Spieler vs. Wildnis spielen, wäre das vermutlich anders.
    Bzgl. deines Beispiels: Einflüsse auf Fernangriffe, ok, ganz nett, aber dafür extra eine Wetterregel - zu viel Regel für zu selten Einfluss für meinen Geschmack. Fällt für mich eher unter Encountergestaltung, dafür würde ich kein Wetter simulieren.
  • Lebenspunktregeln sind entscheidend, hier gehts immerhin um Leben und Tod, ebenso Moralregeln, da gehts um Sieg / Niederlage (selbst wenn ich noch nie ein Spiel gespielt habe das Moralregeln hat - bei meinen eigenen System wird es aber vermutlich welche geben).
  • Mercenaryregeln mag ich aus anderen Gründen nicht (zumindest wenn damit Hireling Regeln gemeint sind). Diese mitlaufenden Gestalten kann ich mit meinen SL Fähigkeiten kaum mit Leben füllen, ich hab schon Probleme damit, die SCs abwesender Spieler nicht zu vergessen. Spielern will ich es nicht aufbürden, in unserer Runde soll man sich ganz klassisch auf den eigenen SC konzentrieren und in Immersion aufgehen können. Hirelings mitschleppen geht dann Richtung Spielwelt managen, bis Aufbauspiel, und das im Rahmen von P&P RPG nicht meins.

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Wenn es im Regelsystem ein Vorwort gäbe nach dem Motto "Traut Euch, diese Regeln an Eure Bedürfnisse anzupassen", wäre es dann für Euch "okayer", nicht immer alle Regeln anzuwenden?
Wie oben angeklungen, ich bin sehr locker darin, Regeln wegzulassen die ich als "liefert keine relevanten Ergebnisse" einstufe.
Regeln werden in Absprache mit der Gruppe abgeändert (und dann erstmal getestet), wenn die bestehenden Regeln keine anhand der Settingprämissen plausiblen Ergebnisse produziert.
Ob es das oben genannte Vorwort gibt, oder nicht, ist dafür unerheblich: Es ist so oder so ok für mich.

Zitat
Kurz: Wo verläuft bei Euch die Linie, wo Ihr die Regeln ignoriert und unabhängig von ihnen gestaltet?
Die Relevanz am Spieltisch auf das Geschehen vs. den Aufwand der Regel. Ist eine Regel nicht entscheidend für SCs und / oder Storyverlauf, brauche ich sie nicht und belaste meine begrenzte Hirnkapazität nicht damit.
Ausnahme davon sind Regeln zum Erstellen von Abenteuern (Tabellen etc.). Diese nutze ich eigentlich kaum und ich würde sie eher nicht als Regeln sondern als Inspirationsquelle einstufen.

Offline chad vader

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Das glaube ich auch, und ich würde sogar verschärft formulieren:  Kein DM soll sich völlig frei sprechen, dass eigene Interessen/Sorgen/Metawissen das Verhalten der dargestellten NSC und damit indirekt den Schwierigkeitsgrad für die Gruppe beeinflussen.
Richtig. Aber das stellt umgekehrt die Bemühung nicht in Frage, diesen Effekt minimal zu halten.

Analog gesprochen: Deine Bude ist nie 100 % rein. Trotzdem macht es Sinn, dass du sie putzt.

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Ich habe im Eingangspost auch nach Zufallstabellen zB fürs Wetter gefragt, und nur 1of3 und unicum haben dazu etwas geschrieben. Dabei kann das Wetter ja durchaus modifikationsrelevant sein.
Ich hatte auch in einem Beispiel was dazu geschrieben. In den von mir gespielten/geleiteten Systemen war Wetter fast ausschließlich Kulisse und wenig spielrelevante Mechanik. Einzige Ausnahme, an welche ich mich erinnere, waren Stürme auf See als Random Encounter in einer Piratenkampagne (50 Fathoms) - aber die habe ich konsequent ausgespielt.

50 Fathoms bringt mich noch auf einen anderen Grund, warum ich Würfelwürfe verändere - um sich wiederholende Zufallselemente zu verhindern.

Wobei das der Gruppe auch recht schnell klar war, und auch von allen begrüßt wurde: Wenn der SL bei Zufallsbegegnungen den Wurf wiederholt, hatte er was gewürfelt, dass wir schon so oder so ähnlich behandelt haben. Der Schwierigkeitsgrad wurde dadurch nicht gezielt beeinflusst.
« Letzte Änderung: Gestern um 08:58 von chad vader »