Mich kotzen die durchaschnittlichen Metzler und Massenmörder eher an. Ich gehe eigentlixch von derr Situation aus (als Spielleiter!), dass eine gewaltlose Problemlösung einer gewalttätigen und ganz besonders einer letalen imer vorzuziehen ist. Dazu brauche ich nicht mal irgendwas zu verbiegen- je gewalttätiger sich Menschen verhalten, desto gewalttätiger reagiert ihre UJmwelt auf sie. Je gewalttätiger sich SC's verhalten, desto gewalttätiger reagiert die Spielwelt. Der reine Schleicher wird wegen Einbruch verfolgt- normalerweise nur eine Geldstrafe dafür, höchstens fünf Jahre. Lone Star wird dem nicht all zu engagiert nach gehen. Ein Mörder hingegen droht der heisse Stuhl- und der Star kann sich auf DEINE Kosten profilieren und steht unter viel größerem Druck deinen Hintern ins Rampenlicht zu zerren. Und wenn du so dämlich bist, einen Cop um zu legen, ist es was persönliches. Da gibt's keine Verhaftung, nur einen Leichensack. Vermutlich wirst du auf der Flucht erschossen. In deinem Bett.
Es gibt wenige Dinge die mich an durchschnittlichen Rollenspielrunden so sehr ankotzt wie der standarisierte lockerflockige Wochenendgenozid- eine heile wunderschöne Welt in der blonde Recken die bösen Monster schlachten und die heißen Bräute kriegen. Es ist nicht wichtig, was für böse Monster es sind, oder was sie sonst sind. Sie sind da und sie haben nur einen Trefferwürfel und detect evil gibt den strahlenden Helden jede moralische Rechtfertigung, die sie brauchen, um ein kleines Gemetzel an zu veranstalten. Auf jede Form der Gewaltdarstellung wird verzichtet, die Helden bleiben klinisch weiss, sauber, rein. Es sind die Monster, die häßlich und dreckig sind und stinken. Aber dafür sind sie ja jetzt tot, und mit heroisch-pathetischer Musik kehren die Helden heim, unbefleckt, losgelöst von der Gewalt, rein und gut.
Sorry, aber dieses Nivaeu bringt nicht nur mein Hirn zum Wimmern, ich finde es auch abstoßend, weil mich die da hinter stehende Geisteshaltung sehr irritiert: Das Bedürfnis, nicht über die Konsequenzen der eigenen Handlungen nach zu denken... kann ja sein, das Rollenspiel eine Realitätsflucht darstellt- aber wenn Leute in eine solche Welt flüchten, in der sie Massenmörder spielen... nun dann sind vielleicht doch einige der Vorurteile Rollenspielern gegenüber gerechtfertigt. Und ist wohl Zeichen eines nicht all zu ausgeprägten Selbstbewustseins.
Was auch immer wieder sehr beschissen zu erleben ist sind die pubertierenden Kids, die sich an ihren Gewaltexessen aufgeilen... sechzehnjährige Sabatspieler mit einer Vorliebe für Geschnetzeltes. Als Kompensation für zu kleinme Penise oder was weis denn ich.
Ich verwende eine möglichst reale Gewaltdarstellung, um zu zeigen, was Gewalt eigentlich ist. Ich verwende als Spielleiter Gewalt auf drei Arten:
1.: "Das Lied der bitteren Asche": Gewaltandrohung. Zwischen Darstellung und Androhung gibt es einen meilenweiten Unterschied, auch wenn Androhung eine Darstellungsform ist und die Androhung heftiger scheint als die Bildliche Darstellung (kennt wer den Film "der Totmacher?'') der Nutzen an der Sache liegt da drin, dass man erschreckende Bilder ohne direkte Konsequenzen erstellen kann. Also, ein Großteil der Gewaltdarstellung läuft bei mir übr Psycho-Spielchen ab, wobei meine liebe Spielerschar in die gleiche Kerbe haut.
2.: "Suffer thy people" Bei Gewalt, deren Ziel die Spielercharaktere richtet, beschränke ich mich auf rein subjektive Gefühlswelten. Ich beschreibe, was der Charakter empfinden (normalerweise Schmerz), gebe aber keine Bestandsaufname der Schäden.
3.: "Das Lange Sterben": bei Gewalt gegen NSC's wird's hart. Besonders, wenn Spieler irgendwelche Leute killen, kommt es häufiger mal zum Langen Sterben. Langes Sterben heißt ein Schmutziger, Grausamer, meistens sehr blutiger Tod. Ich will, dass meine Spieler angewidert sind von ihren Charakteren, wenn diese anfangen, Leute um zu bringen. Gerade bei Gewalt von Seiten der Spieler schöne ich den Umgang kein bißchen. Actionfilmromantik empfinde ich als eine ziemlich pietätslose Gewaltverherrlichung, und auf diese will ich so weit wie möglich verzichten. Bei mir gibt es oft keine "coolen" Kämpfe- zu Mindest keine auf Leben und Tod. Es gibt nur Leid und Schmerz.
Das ist ion meinen Augen der einzuig angemesene Umgang mit Gewalt im Rollenspiel.