Autor Thema: Black Box BRD  (Gelesen 2703 mal)

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wjassula

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Black Box BRD
« am: 20.08.2004 | 13:19 »
Hi an alle -

es gab hier schon mal einen ähnlichen Thread, aber ich möchte gerne noch mal gezielter nachfragen, weil ich mich konkret auf einen Workshop zum Thema vorbereite:

UA in Deutschland - was fällt euch dazu ein? Und zwar sowohl auf der Ebene des Spiels (Zirkel, Was man so hört usw.) als auch auf der Ebene der Spielplanung und -gestaltung.

Was mich besonders beschäftigt ist

UA hat ja einen postmodernen Hintergrund, und ein besonderes Kennzeichen der Postmoderne ist ja auch zunehmende Globalisierung. Ein grosser Teil der amerikanischen Popkultur ist ja auch globale Alltagskultur. Wie gross sind den eigentlich die Unterschiede in den "Mythen des Alltags" ? Sicher gibt es ganz praktische Unterschiede (Waffenbesitz, ethnische Konflikte in unterschiedlicher Form, Grösse des Landes usw.), aber sozusagen auf der Ebene der Versatzstücke des gemeinsamen Unterbewussten, mit denen man spielt: Wie viel kann man übernehmen, zu einem wie grossen Anteil kann/muss man abwandeln? Was ich gerne vermeiden möchte, ist so ein sehr "simulationistischer" Ansatz, wo man *nur* einen Haufen Fakten über Deutschland zusamenträgt, und die im Sinne von UA uminterpretiert (Hitler war eigentlich ein Konstrukt, die deutschen Industriebetriebe werden von einem Mechanomanten-Zirkel geleitet etc.). Das ist für mein Gefühl eher Cthulhu oder Vampire-Stil. Für sowas muss auch Platz sein, und diese konkrete Ebene wird sicherlich auch vom kollektiven Unterbewusstsein mit beeinflusst, aber wichtiger wäre mir die Frage: Gibt es ein "spezifisch deutsches" kollektives Unterbewusstsein, eine besondere "deutsche" Popkultur, die sich ganz wesentlich von der amerikanischen unterscheidet?

Konkret: Wie verbreitet ist MakAttax in Deutschland? Oder operieren die hier eher über Bio-Bäckereien? Welche "Masken" von Avataren gibt es hier vielleicht, die es in den USA nicht gibt? In der Kosmologie von UA ist ja immer nur Platz für eine Verkörperung eines Avatars, aber sind die Unterschiede vielleicht so gross, dass der Mann ohne Meister in den USA John Wayne ist, in Deutschland aber Nietzsche?

Vielleicht sollte man *genau diese Frage* mit zum Gegenstand des Spiels in Deutschland machen? Nämlich: Zeigt das Spiegelmeer des Himmel überall das gleiche Bild von uns? Vielleicht gibt es im Untergrund in Deutschland eine Gruppe von ultrechten Spinnern (den Freiheitlichen Adepten Zirkel FAZ), die den "judo-amerikanischen internationalistischen" Einfluss auf die Clergy zurückdrängen will, bekämpft von der "Radikalen Avatar-Fraktion", die vor allem den Einfluss von Drittweltländern stärken will? "Am deutschen Wesen soll der unsichtbare Rat genesen" vs.
"Hoch die internationale Avatarssolidarität"? Und gäbe es da geheime Kontakte zwischen beiden Gruppierungen (die Verschwörung hinter der Verschwörung), die auf der Grundlage des gemeinsamen Antiamerikanismus zusammenarbeitet?

Na, ihr seht schon, das geht im Moment noch wie Suppe im Kopf rum. Hier habt ihr einen Haufen Ideen und Fragen, knüpft doch an, wo ihr wollt  :)

Offline Bad Horse

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Re: Black Box BRD
« Antwort #1 am: 20.08.2004 | 13:30 »
Was ist mit viel älteren Zirkeln und Gruppen? Gibt´s vielleicht doch noch irgendwo Wotan-Anhänger, die sich seit der Christianisierung versteckt gehalten haben (so eine Art Altherrenclub, der mittlerweile von Newbies überrannt wird)? Und was ist mit Hexen? Könnte der Spiritus Loci (also der Geist eines Ortes) eine Person sein, so eine Art Avatar?

Generell hat die deutsche Pop-Kultur sehr viel mit der amerikanischen gemeinsam. Ich sehe keinen Grund, Max Attack durch Bio-Bäcker zu ersetzen (höchstens durch Döner-Buden  ;) Immerhin ist der Döner in Hamburg erfunden worden...), Fast-Food gibt´s auch hier.

Die Idee mit den lokalen Avataren finde ich aber gut. In Neil Gaimans Roman "American Gods" gibt es die Götter auch in verschiedenen Varianten - die amerikanische, die europäische... Das kann man ja übernehmen.

Ansonsten könnte man ja mal in ein "Handbuch des deutschen Aberglaubens" hineinschauen. Oder gucken, ob es irgendwelche okkulten Vereinigungen gab/gibt, die nur in Deutschland aufgetreten sind. Die Nazi-Geschichten würde ich nicht sooo arg austreten... die deutsche Geschichte gibt deutlich mehr her als nur Rechte vs. Linke.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Gast

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Re: Black Box BRD
« Antwort #2 am: 1.10.2004 | 15:38 »
Zitat
Konkret: Wie verbreitet ist MakAttax in Deutschland? Oder operieren die hier eher über Bio-Bäckereien? Welche "Masken" von Avataren gibt es hier vielleicht, die es in den USA nicht gibt? In der Kosmologie von UA ist ja immer nur Platz für eine Verkörperung eines Avatars, aber sind die Unterschiede vielleicht so gross, dass der Mann ohne Meister in den USA John Wayne ist, in Deutschland aber Nietzsche?

Zum MakAttax:
Auch wenn es von Leonie mehr ein Scherz war würde ich wirklich behaupten, dass MakAttax in Deutschland mittlerweile zumindest auch über die Dönerbuden arbeitet. Wenn ich mir den Ruf der goldenen Bögen in Deutschland anschaue und beobachte, dass dort immer noch viele hingehen aber auch sehr viele dem Schotten mitlerweile komplett den Rücken gekehrt haben. Ich habe irgendwo aufgeschnappt, dass es dem Schotten wirtschaftlich schon mal besser ging, er ist zwar nicht akut bedroht, hat aber seit Mitte der 90er Jahre nun einmal Einbußen hinnehmen müssen.
Und seit Mitte der 90er schießen die Dönerbuden wie Pilze aus dem Boden. Wenn ich jetzt Lust auf einen Döner hätte könnte ich vor die Tür gehen und hätte ca. 5 Dönerbuden in 5 Minuten Fußweg Entfernung. Wollte ich zu den goldenen Bögen müßte ich einen Bus in die Innenstadt nehmen und wäre ca. 20 Minuten unterwegs.
Ich will nicht soweit gehen zu behaupten, dass MakAttax diese Entwicklung initiert oder protegiert hat, aber bemerkt wird es sie haben. Der Döner ist in Deutschland mittlerweile wohl das FastFood Nummer 1 und hat jede Menge Fans. Warum sollte MakAttax das nicht nutzen? Über einen Döner komplett erreicht man mittlerweile in Deutschland wesentlich mehr Menschen als mit einem BigMac.
Ich kann mir also durchaus vorstellen, dass MakAttax die Dönerbuden Deutschlands durchaus mittlerweile "inflitriert" hat oder auf dem Weg dazu ist. Dass immer mehr Mitglieder dem Schotten den Rücken kehren und stattdessen das Fladen-FastFood verteilen.
Auf der anderen Seite wird sicher auch noch viele geben, die ihrem Job bei den goldenen Bögen de treue halten, ich könnte mir sogar eine Diskussion zwischen "Traditionalisten" und "Modernen" MakAttax vorstellen wie denn nun weiter zu verfahren wäre, dem Schotten als Symbol für die schnelle Konsumgesellschaft und Amerikanisuerung der europäischen Welt die treue zu halten oder auf den Dönerzug aufzuspringen und mehr Leute zu erreichen.

Avatare:
Das es unterschiedliche Masken und unterschiedliche Pfade für dasselbe Avatar-Konzept in Europa und Amerika geben kann halte ich auch für durchaus möglich, schon alleine aus einem recht einfachen Grunde: Europa hat eine sehr viel ältere Geschichte als Amerika. Amerika wurde von Columbus 1492 entdeckt, zu diesem Zeitpunkt war in Europa schon sehr viel passiert, inklusive dunkler Jahrhunderte, Kreuzzüge und beginnender Renaisance und auch in den noch folgenden Jahruhnderten soll es einige Unterschiede geben, in jüngster Geschichte zwei auf europäischem Boden ausgefochtene Weltkriege mit anschließendem Wiederaufbau. Eine Erfahrung, die den USA fast vollkommen abgeht und die denke ich mal auch sehr prägend ist.
Ich kann mir in Nachkreigsdeutschland einen Konrad Adenauer duchaus als eine, wenn vielleicht auch sehr freie, Interpretation des wertvollsten Spielers vorstellen.
Auf der anderen Seite wird Europas Geschichte heutzutage in den Köpfen der Menschen immer mehr von schnelllebiger, amerikansich geprägter Popkultur weggespült und spielt in der beschrienen Postmoderne vielleicht gar nicht mal so eine große Rolle. Auch mir würde John Wayne als herrenloser Mann lange vor Nitsche ein. Und fast jeder weiß, dass Arnold Schwarzenegger Gouvernator in Kalifornien ein, aber frag die Leute mal nach dem Namen ihres Ministerpräsidenten.
Es dürfte also durchaus andere Gesichter für Avatar-Konzepte geben als in Amerika, diese werden allerdings unter der Amerikanismus-Welle immer weiter weggespült und haben es folglich immer schwerer sich durchzusetzen und irgendwann echte Aspiranten für die Kammer zu werden wogegen sich die amerikanischen Kollegen mehr und mehr durchsetzen können.
Natürlich muss der europäische Untergrund darauf irgendwie reagieren und er scheint zwei Möglichkeiten gefunden haben dies zu tun:
Die erste Möglichkeit ist es auf der Welle zu reiten und sich den Veränderungen anzupassen. Wenn sich das Konzept ändert, muss ich mich eben auch ändern, wenn ich im Rennen bleiben will.
Die zweite Möglichkeit wird wohl gerade in Deutschland stark genutzt und zwar dem Amerikanismus mit einer gehörigen Portion Anti-Amerikanismus zu begegnen. Eine kleine Gegenrevolution aufzubauen, um sich die eigenen Nischen zu erhalten und weiter den gewohnten Pfaden folgen zu können, man muss sich ja nur mal deutsche Foren angucken, um zu sehen, dass alles was aus Amerika kommt oft grundsätzlich erstmal negativ betrachtet oder mit einem "typisch Amis" zu kommentieren.
Paradoxerweise scheint diese Vorgehensweise teilweise das Gegenteil zu erreichen von dem was man sich im deutschen Untergrund erhofft hatte, wenn nämlich die zetternde Masse jeden Newsschnipsel aus Amerika verfolgt, nur um ihn hinterher schlecht zu machen, sich aber kaum noch mit den Um- und Mißständen im eigenen Land beschäftigen und es dabei mehr und mehr aus den Augen verlieren ... dafür aber kleine Experten für Amerika werden. Zwar stehen sie dem Amerikanismus äußerst negativ gegenüber, aber sie kennen ihn, reden über ihn, verbreiten ihn, während ihr eigenes langweiliges Land sie kaum noch interessiert...

Das wären so erstmal meine 2 cent...

wjassula

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Re: Black Box BRD
« Antwort #3 am: 1.10.2004 | 17:11 »
Danke für die 2 grossen Cents!

Zitat
Eine kleine Gegenrevolution aufzubauen, um sich die eigenen Nischen zu erhalten und weiter den gewohnten Pfaden folgen zu können, man muss sich ja nur mal deutsche Foren angucken, um zu sehen, dass alles was aus Amerika kommt oft grundsätzlich erstmal negativ betrachtet oder mit einem "typisch Amis" zu kommentieren.

Das finde ich gut...muss ich mal drüber nachdenken.

Offline 6

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Re: Black Box BRD
« Antwort #4 am: 4.10.2004 | 09:43 »
MakAttax: Allgemein Lieferdienste (Pizzabuden, Dönerbuden, usw.)
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Jestocost

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Re: Black Box BRD
« Antwort #5 am: 4.10.2004 | 11:47 »
Und nicht vergessen: Angst essen Seele auf...

Rainer Werner Fassbinder und der okkulte Untergrund...

Welcher Avatar steckt hinter Winnetou - was hat Karl May gewusst, was nur Arno Schmidt sehen konnte?

Warum hatten Westdeutschland und Ostdeutschland ihre eigenen Indianer (Pierre Brice und Gojko Mitic - beide Ausländer oder Außenseiter???)?

War Chopper, der Zahnarztpraxis-Geist, wirklich nur ein Hoax?

Warum musste Ingeborg Bachmann sterben - und was ist mit ihrer letzten Zigarette passiert? Oder mit Barschels Flasche?

Was geschah mit der Aufbauten von Fritz Langs Metropolis und dem Roboterkörper der Maria?

Warum ist der Wahre König in Bayern so stark - "Fear Death by Water" steht in T.S. Eliots Wasteland, warum hat Ludwig der II. das nicht bedacht? Wegen Lola Montez?

Fragen über Fragen...
"When I became a man, I put away childish things, including the fear of being childish, and the desire to be very grown up."
--C.S. Lewis, 1947

Komm in den okkulten Untergrund - das UA Forum!
www.unknown-armies.de

wjassula

  • Gast
Re: Black Box BRD
« Antwort #6 am: 4.10.2004 | 11:47 »
Hm. Für Amerika hat man ja die Zwillingsbögen wegen des mythischen Status ausgewählt. Ich finde, Bringdienste allgemein ist zu unverbindlich. Dönerbuden sind teil des "deutschen Mythos" oder vielleicht auch noch Autobahnraststätten. Auch hier würde ich vielleicht wieder zwei (Spiltter-)Gruppen vorschlagen, MaxAttaxer old school bei McDreck und die new wave in den Dönerbuden? Die von McDonalds hören Grandmaster Flash, spielen D&D1 und fahren Skateboard - die Dönerleute Sido, D&D 3.5 und Rollerblades?

wjassula

  • Gast
Re: Black Box BRD
« Antwort #7 am: 4.10.2004 | 11:53 »
Zitat
was hat Karl May gewusst, was nur Arno Schmidt sehen konnte?

Stimmt. Da kann es ja nicht NUR um Popos gegangen sein  :D.

Sorry wg. Doppelpost, aber Themenwechsel:

Ich wollte allerdings erst im letzten Teil des workshops wirklich auf konkrete Beispiele eingehen. Vorher wollte ich besprechen, warum man überhaupt in Deutschland spielen sollte, welche Vor- und Nachteile das hat, und wie diese Entscheidung die Kampagne beeinflusst - da sollen hauptsächlich die Punkte Immersion, Blance zwischen Alltäglichem und Unheimlichem, weirdness- level, over the top-feeling, leichteres oder schiwerigeres Denken in pop-mythologischen Zusammenhängen Auftauchen. Dann sollten ein paar kurze Anmerkungen über faktische Unterschiede (Waffen, Alkohol, Geschwindigkeitsbegrenzungen, unterschiedlicher Umgang mit Rassismus z.B.) Die Frage "was ist typisch amerikanisch? was ist jetzt 'typisch deutsch'" möchte ich weiträumig umfahren  ::).
Und dann möchte anhand von einigen ausgewählten Beispielen vorführen, wie die Grundidee einer Kampagne in Deutschland aussehen könnte, und immer wieder den Vergleich zu einer USA-Kampagne ziehen, so dass der Unterschied im Spiel deutlich wird.
Anmerkungen dazu?

Gast

  • Gast
Re: Black Box BRD
« Antwort #8 am: 4.10.2004 | 16:12 »
Was das MakAttax angeht liegen wir beide ja quasi auf einer Wellenlänge, auch wenn ich glaube, dass die Dönerlegionen eher Ü&Ü spielen ;-)

Zitat
was hat Karl May gewusst, was nur Arno Schmidt sehen konnte?

Stimmt. Da kann es ja nicht NUR um Popos gegangen sein :D.
Hmm?
Habe ich da was nicht mitbekommen?
Sollte ich die Filme nochmal sehen ... oder die Bücher mal zu Ende lesen? ;o)

Zitat
Ich wollte allerdings erst im letzten Teil des workshops wirklich auf konkrete Beispiele eingehen. Vorher wollte ich besprechen, warum man überhaupt in Deutschland spielen sollte, welche Vor- und Nachteile das hat, und wie diese Entscheidung die Kampagne beeinflusst
Halte ich für sinnvoll würde ich auch so machen.

Zitat
- da sollen hauptsächlich die Punkte Immersion, Blance zwischen Alltäglichem und Unheimlichem, weirdness- level, over the top-feeling, leichteres oder schiwerigeres Denken in pop-mythologischen Zusammenhängen Auftauchen.
[...]
Anmerkungen dazu?
Ja, was muss ich eigentlich Rauchen, um zu verstehen was du meinst? ;-)
Sag' mir mal was du dir unter "Immersion" oder "leichteres oder schiwerigeres Denken in pop-mythologischen Zusammenhängen" vorstellst.
Zu der Balance kann ich vielleicht etwas sagen:
Ich würde den Weirdness-Level schon relativ hoch halten oder in dem Workshop zumindest nicht zu kurz kommen lassen, unter anderem auch deshalb, weil du dir damit wohl sehr gut ein paar neugierige Zuhörer einfangen kannst.
Auf der anderen Seite sollte aber auch der Eindruck entstehen, dass die meisten Menschen der Spielwelt ohn Probleme eine "normales" Leben führen können, es sollte nicht so enden wie in der (alten) WoD, wo niemand mehr daran glaubt, dass irgendwo noch ein ein Normalsterblicher rumrennt...

wjassula

  • Gast
Re: Black Box BRD
« Antwort #9 am: 5.10.2004 | 10:21 »
@Marcel: Was du rauchen musst, das erfährst du, wenn du auf Seite 324 von UA nur jeden 13. Buchstaben liest...

Nee, sorry, war schnell hingehackt. Das ist ja echt etwas unverständlich. Auf deutsch: Es soll darum gehen, wie das Spiel in Amerika oder in Deutschland jeweils beeinflusst, wie sehr die Spieler die Umgebung als gewohnt empfinden oder nicht, und demzufolge das Spiel eher um den Durchbruch des Horrors oder das Spiel mit Klischees (aus Film und Fernsehen) fördert.
Und dass beides Vor- und Nachteile hat.

So ungefähr.

Zu Karl May: Der deutsche Schriftsteller Arno Schmidt hat mal eine Untersuchung über Karl May geschrieben, in der er unter Berufung auf Freud und Joyce nachzweisen versucht, dass sich in den tieferen Schichten von Mays Werken homoerotische Begierden verstecken. Unter anderem führt er zahlreiche Beispiele auf, in denen die Protagonisten mit "Gewehren" (zwinker, zwinker) spielen, oder durch popoförmige Landschaftsformationen reiten.