Ohne Erwartungen rein, ohne Überraschungen raus
Nein, also ich fand "Riddick" ja ganz nett, so als Popcornkino für einen Abend ist der Film durchaus erträglich. Logik ist zwar keineswegs in Hülle und Fülle vorhanden, aber das fällt nicht allzu sehr auf.
Was mich schwer enttäuscht hat, ist die Tatsache, dass das Konfliktpotenzial "Böser Mensch rettet Welt" überhaupt nicht genutzt wurde. Im Gegenteil, zwar wird am Anfang behauptet, dass "Böses mit Bösem" bekämpft werden müsse, aber am Ende muss man feststellen, dass Vin Diesel den ganzen Film hindurch konsequent ausser ein paar "fiesen" Sprüchen überhaupt nichts tut, was ihm das alignment "evil" einbringen könnte. Hollywood traut sich wohl nicht, mal einen Unsympathen als Protagonisten durch einen Film zu schicken. Oder wenigstens einen sympathischen Bösen.
Riddick mag zwar ein harter Bursche sein, aber der Terminus "warmherziges Rauhbein" ist das äusserste, das ich ihm zuschreiben kann
Was mich ausserdem noch so richtig genervt hat, ist Hollywoods neues Motto "Je schneller wir einen Kampf schneiden, umso besser wird er". Das hat mich schon bei Troja und Arthur aufgeregt, aber Riddick setzt dem ganzen mit seinen grotesk schnellen Schnitten die Krone auf. Teilweise kommt man bei den Kämpfen gar nicht mehr richtig mit, und da Kämpfe nun mal elementar für Actionfilme sind, kann ich diesem Trend überhaupt nichts abgewinnen
Ach ja, Judi Dent wird hiermit von mir zur "most unimportant supporting actress" nominiert. Die Frau war dermaßen überflüssig, dass es nich mehr feierlich war
@Samael: Aus dieser Zwickmühle rettet sich der Film durch futuristische Feuerwaffen, die Menschen eher durch die Luft wirbeln denn töten