Autor Thema: Inteligenzbestien als SC  (Gelesen 5666 mal)

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wchmd

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Inteligenzbestien als SC
« am: 26.08.2004 | 18:42 »
Nun, worauf ich hinaus will ist, wir haben einen SC der Inteligenz 35 hat (50 durchschnitt) d.h. er ist eher etwas unterbelichtet aber der spieler der ihn spielt ist es eben nicht. das problem dabei?? richtig er löst alle rätsel  und der rest der gruppe hat bei seinen Chars zwischen 67 und 98 Inteligenz. das System ist Rolemaster falls es jmd intressiert.

Habt ihr auch schon solch negativ erfahrungen mit vor Inteligenzstrozenden SC gemacht, oder dem gegenteil??

Feanor

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #1 am: 26.08.2004 | 18:53 »
Da fällt mir nur der Spruch "Intelligenz hat nichts mit Klugheit zu tun" ein.  :)

Meiner Meinung nach sollte eine niedrige Intelligenz niemanden davon abhalten Rätsel zu lösen. Vielleicht hat der Char einfach ein Gespür für solche Dinge, namentlich Inutition etc. Diese Spieler/Charaktere denken halt anders als vielleicht intelligentere Menschen, wägen Probleme auf einer ganz anderen Ebene ab die deswegen nicht unbedingt schlechter sein muss.

Von daher würde ich nicht sagen dass er schlecht spielt...


wchmd

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #2 am: 26.08.2004 | 18:54 »
der hat aber so ziemlich alles nur um 50, außer Stärke und Konstitution jeweils auf 100

sprich er entspricht dem bild eines bodybuilders, bauers usw. stark und kräftig aber nix in der birne

Flandal

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #3 am: 26.08.2004 | 18:57 »
Also ich spiele einen Gnom (D&D) mit Intelligenz 17. Also schon ziemlich hoch, er gleicht einem Genie mit diesen Werten. Daran reiche ich natürlich nicht heran (wenn auch fast  ;))! Aber trotzdem, spielen kann man das problemlos! Allerdings würde ich auf keinen Fall einen wirklichen dummen Charakter spielen. Das liegt mir einfach nicht, vor allem wenn man mehr an Rollenspiel bzw. intelligenter Lösung von Problemen als an Hack&Slay interessiert ist. Eine Herausforderung wäre es allemale!

Feanor

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #4 am: 26.08.2004 | 19:14 »
Aber selbst ein Bauer hat was auf dem Kasten, nicht umsonst redet man von "Bauernschläue". Das finde ich ist eine Eigenschaft die man nicht in Spielwerten darstellen kann.
Der Charakter wird sicherlich schwierigkeiten haben komplizierte Geräte zu bedienen, sich Sprachen anzueignen oder Lesen zu lernen und Gespräche die übers Wetter und sein Spezialgebiet hinaus gehen wird er nur mit Mühe folgen können aber trotzdem ist er kein Fleischberg der übers Grunzen nicht herauskommt.
Ich habe selbst einen Cousin dessen Mutter ihn während der Schwangerschaft blöd gesoffen hat (sry, kann ich nicht anders ausdrücken) und trotzdem überrascht er uns manchmal mit wirklich genialen Gedankengängen die man ihm nie zu trauen würde...

Offline Raphael

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #5 am: 26.08.2004 | 19:15 »
Ich hatte das Problem auch schon. Es kommt immer wieder, in allen Facetten ... sei es dass der SL übersieht, dass die Spielerin einen Vampir mit einer Appearance von **** und Präsenz ** spielt, oder dass man als Spieler merkt, dass man gar nicht so doof oder so intelligent spielen kann ... oder nicht skrupellos genug, um eine Manipulation von **** zu spielen, oder nicht "fix" genug für einen ebenso hohen Wits-Wert.

Mich würde es stören. Vor allem wenn ich merke, dass der Spieler seinen Charakter so gebaut hat, weil er Boni rausschlagen will - und nicht weil er einen dummen Kerl spielen will (was sehr amüsant sein kann).

Soziale und Geistige Attribute, die viel höher sind als die der Spieler selber aufweist, können eine Spielwelt unglaubwürdig machen. Niedriger zu gehen ist kein Problem - wen der Spieler den Willen hat, es auch zu spielen.

Bei körperlichen Attributen tritt das Problem meiner Meinung nach nicht auf. Man stellt es sich vor (Action-Movies und Olympia sei Dank), würfelt und gut is.
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Offline Schwules Lesbenpony

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #6 am: 26.08.2004 | 19:22 »
Das Problem kenne ich durchaus. Spieler klüger als Char oder Char klüger als Spieler.

Rolemaster kenne ich jetzt nicht, aber man kann so etwas vielleicht auch allgemein angehen.

Erst einmal: Was stört Dich daran? Die Frage ist gar nicht so trivial. Ich kenne Gruppen, wo das kein Problem wäre, weil die Leute meinen, dass Char Char sei und Rätsellösen Spielersache sei.

Ich vermute mal , es stört Dich, dass der Spieler seine Rolle nicht so spielt, wie die Werte es vorgeben. Falls das zutrifft, dann kommt es Dir entweder bei Deinem Rollenspiel darauf an, dass die Figuren "rollengerecht" gespielt werden (also im Sinne eines Schauspielers, der sich in seine Figure reindenken und diese möglichst passend darstellen sollte), oder aber Du meinst der Spieler würde einen unfairen Vorteil nutzen. Schließlich konnte er seine Punkte woanders drauf verteilen.

Im ersten Fall kommt es darauf an, ob der Spieler Rollenspiel genauso sieht, wie Du (s.u.). Im zweiten Fall wäre es vielleicht sinnvoll zu schauen, ob die anderen das auch unfair finden, bzw. ihm die Unfairniss seiner Vorgehensweise klar zu machen.

Jetzt zu dem Spieler: Was ist sein Haupziel beim Rollenspiel? Will er eine Figur möglichst genau verkörpern? Das vermute ich eher nicht, weil er sich sonst einfach zurückhalten würde. Oder vielleicht eher die Herausforderungen, die Du als SL einbringst lösen? Dann ist seine Figur für ihn nur Mittel zu dem Zweck die Probleme zu lösen (so wie in der oben genannten Gruppe). In diesem Fall wäre es ggf. sinnvoll ihm klar zu machen, dass er sich Figuren bauen sollte, die seinen Zielen entsprechen.

Es könnte aber auch sein, dass euer Rollenspiel im Allgemeinen darauf ausgerichtet ist, Probleme zu lösen und Hindernisse zu überwinden. Dann wäre es für den Spieler ein großer Nachteil, keine Rätsel zu lösen. Vor allem dann, wenn er keine anderen Möglichkeiten hat, seine Rollenspielziele zu erreichen. Hier wäre eine Möglichkeit, dem Spieler zu helfen einen Char zu bauen, mit dem er im Rahmen eurer Abenteuer zur Lösung von Problemen effektiv beitragen kann.
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Flandal

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #7 am: 26.08.2004 | 19:26 »
Aber selbst ein Bauer hat was auf dem Kasten, nicht umsonst redet man von "Bauernschläue". Das finde ich ist eine Eigenschaft die man nicht in Spielwerten darstellen kann.

Vielleicht wäre gesunder Menschenverstand passend. Intelligenz ist mehr "geistige Wendigkeit" hat also wenig mit Bildung, Wissen oder derglecihen zu tun!

wchmd

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #8 am: 26.08.2004 | 19:28 »
mich stört das er eigentlich strohdumm ist (der char) er aber teilweise mit NSC höchst intelektuelle gespräche führt. ein mensch mit unterdurschnittlicher inteligenz wird sich sicherlich mit eine Magier St 30 darüber unterhalten ob die erde nun eine Scheibe oder eine kugel ist. und wird vorallem nicht versuchen einer stadtwache die schwerkraft nach newton zu erklären.

Offline Raphael

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #9 am: 26.08.2004 | 19:30 »
Mit anderen Worten: Dich stört, dass er seinen Charakter nicht spielt. Tja, da ist wohl ein tiefschürfendes Gespräch angesagt ...
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Offline Roland

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #10 am: 26.08.2004 | 19:49 »
Wenn ein Spieler seinen Charakter anders spielt als er ihn festgelegt hat, sollte man ihn darauf hinweisen und dann entweder den Charakter ändern oder das Spiel.

Soziale und Geistige Attribute, die viel höher sind als die der Spieler selber aufweist, können eine Spielwelt unglaubwürdig machen. Niedriger zu gehen ist kein Problem - wen der Spieler den Willen hat, es auch zu spielen.

Bei körperlichen Attributen tritt das Problem meiner Meinung nach nicht auf. Man stellt es sich vor (Action-Movies und Olympia sei Dank), würfelt und gut is.

Obwohl ich es auch bevorzuge, wenn die geistigen Attribute der Charaktere nicht wesentlich über denen der Spieler liegen, ist das allenfalls Geschmackssache.  Die meisten Spieler bejahen, das ein Spieler nicht die körperlichen Fähigkeiten seines Charakters haben muss um glaubwürdig zu sein. Warum ist das bei den intelektuellen oder sozialen Fähigkeiten oft anders?
Wenn der SL bei einer gelungenen Fertigkeitsprobe auf Klettern einen erfolgreichen Kletterversuch beschreiben kann (oder es dem Spieler überlässt), warum darf sie dann nicht einem Spieler nach einem gelungenen Intelligenzwurf die Lösung des Rätsels verrraten oder nach einem erfolgreichen Verführen Wurf beschreiben wie die Edeldame in seine Arme sinkt?

Ich vermute, das diese Abneigung gegen Charaktere, die klüger oder charismatischer als ihre Spieler sind, vor allem deswegen gepflegt wird, weil sich die Spieler mit hoher intelektueller oder sozialer Kompetenz nicht ihre Glanzfelder streitig machen lassen wollen.  Auch ich fände es nicht wirklich schön, wenn eine Spieler ein Rätsel durch gutes Würfeln schneller löst (bzw. ja eben nicht selbst löst), als ich es durch Nachdenken könnte. Aber ist das mehr als Geltungsbedürfnis?
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wchmd

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #11 am: 26.08.2004 | 20:04 »
würfel bei rätsel lösen?? von mir aus ein hint mit dem er nichts/wenig anfengen kann aber es geht mir ja weniger darum du dumm dein char supi inteligent sondern andersrum. du supertoll inteligetn abi 1,0 und char dumm aber du spielst ihn mit deinen 1,0 ABI

Offline Raphael

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #12 am: 26.08.2004 | 20:06 »
Wenn ein Spieler seinen Charakter anders spielt als er ihn festgelegt hat, sollte man ihn darauf hinweisen und dann entweder den Charakter ändern oder das Spiel.

Obwohl ich es auch bevorzuge, wenn die geistigen Attribute der Charaktere nicht wesentlich über denen der Spieler liegen, ist das allenfalls Geschmackssache.  Die meisten Spieler bejahen, das ein Spieler nicht die körperlichen Fähigkeiten seines Charakters haben muss um glaubwürdig zu sein. Warum ist das bei den intelektuellen oder sozialen Fähigkeiten oft anders?
Wenn der SL bei einer gelungenen Fertigkeitsprobe auf Klettern einen erfolgreichen Kletterversuch beschreiben kann (oder es dem Spieler überlässt), warum darf sie dann nicht einem Spieler nach einem gelungenen Intelligenzwurf die Lösung des Rätsels verrraten oder nach einem erfolgreichen Verführen Wurf beschreiben wie die Edeldame in seine Arme sinkt?

Ja,ja... okay, aber ... irgendwie tönt das logisch aber stimmt für mich nicht. Ich glaub, es hängt eher damit zusammen, dass ich die Werte meiner Cs (NSCs oder SCs) zu spielen versuche. Und dass für mich die "konsensuelle Illusion" gestört wird, wenn sich jemand mit einem hochrangigen NSC bespricht und das im Tonfall eines Schurken tut.

Aber die Frage ist richtig gestellt: Wie viel müssen Werte und Würfel zur Illusion beitragen, und wie viel muss vom Spieler aus kommen? (Mir ist bewusst, dass die Frage nur individuell beantwortet werden kann.)


Ich vermute, das diese Abneigung gegen Charaktere, die klüger oder charismatischer als ihre Spieler sind, vor allem deswegen gepflegt wird, weil sich die Spieler mit hoher intelektueller oder sozialer Kompetenz nicht ihre Glanzfelder streitig machen lassen wollen.  Auch ich fände es nicht wirklich schön, wenn eine Spieler ein Rätsel durch gutes Würfeln schneller löst (bzw. ja eben nicht selbst löst), als ich es durch Nachdenken könnte. Aber ist das mehr als Geltungsbedürfnis?

Ja, ich glaube echt, dass es darum geht, wie ich die Illusion Rollenspiel am intensivsten erfahre. Nicht um mein Geltungsbedürfnis. Es ist für mich einfach schöner, wenn (einfache!) Floskeln wie "Eure Majestät" und "Gammler" fallen, je nach dem welchem NSC die Truppe begegnet. Es ergreift mich, wenn ein Ravnos-Charakter von seiner Spielerin so gespielt wird, wie sie sich einen Casanova vorstellt (das sagt dann auch etwas über den Spieler aus - und behindert das Spiel nicht), mit Blickkontakt und Mimik und Gestik ...
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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #13 am: 26.08.2004 | 20:51 »
Es scheint ganz so, als würde es sich bei dem Problem nicht nur um das Lösen von Rätseln handeln.
Das macht das Problem mMn sehr viel größer, denn: Rätsel Lösen findet nunmal meist los gelöst vom Charakter statt (wobei ich es hasse, wenn die Spieler anfangen, nur noch outgame übers Rätsel zu reden), so dass ich Gedankenblitze eines eigentlich beschränkten Mensches verstehen würde.

Sich mit Stadtwachen über die Schwerkraft zu unterhalten, ist allerdings einfach nur noch unpassend und schlechtes Rollenspiel. Ich will nicht anfangen, gutes Rollenspiel zu definieren, aber zumindest für meine Gruppe ist eine solche Diskussion für JEDEN Char undenkbar. Denn bei DSA (glaube mal das du das spielst) gibt es einen Herr Newton nunmal nicht und an die Schwerkraft verschwendet da niemand seine Gedanken.

Aber selbst wenn die Gespräche überhaupt nach Aventurien passen würden, für einen Bodybuilder wie du ihn beschreibst passt das nicht, da gebe ich dir recht und darüber solltest du mit ihm reden. Das ist imho wieder die typische "hey ich bau mir jetzt einen Molotow Cocktail/ich mische Schwarzpulver zusammen/etc." Aktion. So etwas würde ich schleunigst unterbinden.

Offline Dash Bannon

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #14 am: 26.08.2004 | 22:14 »
das ist das Problem mit dem Intelligenz-Attribut.
niemand spielt sich absichtlich dumm, bzw. schraubt seinen eigenen IQ runter auf das Niveau des Chars.
Entweder du redest mal mit ihm und weisst ihn auf dieses Problem hin, oder ihr lasst den Wert für Intelligenz weg...obwohl das bei RM schwer wird.

Allgemein:
Wenn er den Wert so niedrig wählt, sollte er allerdings auch bereit sein, seinen Char etwas 'einfacher' spielen.
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Raphael

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #15 am: 26.08.2004 | 22:27 »
niemand spielt sich absichtlich dumm, bzw. schraubt seinen eigenen IQ runter auf das Niveau des Chars.

Äh, doch, ich. Ich spiel nämlich bei lustigen One-Shots gerne den etwas belämmerten Halbork im D&D oder den fast-Stereotypen Trollganger im Shadowrun. Das macht Spass - und leicht ist es auch nicht! (Wobei es leichter ist, einen ganz dummen zu spielen als einen nicht-wirklich-intelligenten - wo ist die Grenze, was peile ich, was nicht? Aber interessant ist es allemal).

Ausnahmen bestätigen die Regel.  ;)
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wjassula

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #16 am: 26.08.2004 | 22:41 »
Ich vermute, dass ein Teil des Problems darin bestehen könnte, dass Du als SL mit zwei verschiedenen Massstäben misst ?

Einerseits möchtest Du, dass die Spieler sich ihren Werten entsprechend verhalten: Wer einen unterdurchschnittlichen Klugheitswert hat, soll sich auch doof stellen, auch wenn er als realer Mensch vieleicht viel schlauer ist. Andererseits schaffst Du Herausforderungen, die die Gruppenmitgleider in freiem Rollenspiel lösen sollen. Da gilt dann plötzlich: Du kannst, was DU kannst, und nicht mehr: Du kannst, was dein Charakter kann.Das ist allerdings auch schwierig zu lösen, wenn man nicht jedes Gespräch, jede Infobeschaffung und jedes Verhör auswürfeln lassen will.
Ich würde trotzdem mal versuchen, dem Spieler mit dem niedrigen Klugheitswert bestimmte Informationen einfach gar nicht erst zugänglich zu machen(den anderen aber sofort), oder ihm auch mal eine Situation völlig anders zu beschreiben als den anderen. Wenn Du wirklich willst, dass der Bauer-Bodybuilder halt auch dumm darsteht, dann musst du auch dem Spieler den sicheren Boden entziehen, von dem aus er mit gesichertem Wissen spielen kann.

Allerdings solltest du dann vorher unbedingt klären, ob das dem Rest der Gruppe und besonders dem einen Spieler auch passt. Dazu ist ja schon alles geschrieben worden.

Offline Dash Bannon

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #17 am: 26.08.2004 | 22:44 »
niemand spielt sich absichtlich dumm, bzw. schraubt seinen eigenen IQ runter auf das Niveau des Chars.

Äh, doch, ich. Ich spiel nämlich bei lustigen One-Shots gerne den etwas belämmerten Halbork im D&D oder den fast-Stereotypen Trollganger im Shadowrun. Das macht Spass - und leicht ist es auch nicht! (Wobei es leichter ist, einen ganz dummen zu spielen als einen nicht-wirklich-intelligenten - wo ist die Grenze, was peile ich, was nicht? Aber interessant ist es allemal).

Ausnahmen bestätigen die Regel.  ;)


ok...du schon ;)
dann lass es mich umformulieren, es fällt vielen schwer sich zurückzuhalten, wenn sie die Lösung wissen, aber ihr Char eigentlich zu dumm dafür wäre...
also mir viele das eher schwer, aber ich wähle mein Intelligenzattribut dann auch eher durchschnittlich aufwärts.
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Durag

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #18 am: 26.08.2004 | 22:53 »
Wenn man als Spieler die Lösung weiß und der Char einfach zu blöd dafür wäre, besteht doch die Kunst darin, Hinweise in Form von Fragen oder dummen Bemerkungen fallen zu lassen und so die anderen Spieler auf die Lösung zu bringen.

Offline Der Nârr

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #19 am: 26.08.2004 | 23:01 »
Meines Erachtens gibt es - zumindest in der von mir bevorzugten Art von Rollenspiel - Aufgaben im Spiel, die eindeutig an die Spieler gerichtet sind und nicht an die Charaktere. Diese Aufgaben können z.B. klassische Schalterrätsel sein oder auch das Entwerfen eines Plans. Dabei überlasse ich es jedem Spieler selber, inwiefern er den Charakter einfließen lassen möchte (z.B. Schmieden von Angriffsplänen - der eine Spieler plant nur als Spieler und versucht alles zu bedenken, der nächste plant als Barbar und wählt immer eine Haudrauf-Taktik und wieder einer plant als Dieb und setzt auf Gueriila-Taktiken). Was nun Eigenschaftswerte generell angeht: Diese sollen natürlich in gewisser Weise ein Abbild des Charakters darstellen und ich finde es auch wünschenswert, wenn sie ausgespielt werden. Gerade bei Intelligenz- oder Klugheitswerten ist das natürlich schwierig, da man kaum Vergleichswerte hat. Den Leuten die ich kenne sind jedenfalls keine IQ-Stempel auf der Stirn anzusehen, wie attraktiv sie sind oder wie kräftig sieht man ihnen dagegen schon eher an. Will heißen: Wenn ich einen Wert von 50, 25 oder 75 habe - wie soll ich das ausspielen, wenn ich gar keine vernünftigen Vergleichsmaßstäbe habe? Ich neige da sehr schnell zu Extremen: Total blöd oder total intellektuell - oder eben so wie ich bin, ganz natürlich, ohne künstliche Verstellung. Wobei ich mich zurzeit an einem neuen Typ versuche, dem "einfach gestrickten Typ", aber das ist dann wieder nicht nur Intelligenz, sondern einfach der ganze Charakter als ganzes betrachtet.
Jedenfalls zurück zur konkreten Frage: Ich sehe kein Problem, wenn der Spieler bei Aufgaben mitmischt, die als Aufgaben an die Spieler zu verstehen sind. Was ich problematisch finde ist, wenn der Charakter z.B. in Disputen von Gelehrten mitmischt, ständig hochgelehrte Kommentare von sich gibt usw. (wobei er ja möglicherweise über Talente sich einiges an Wissen angeeignet haben könnte). Letztlich ist das aber wohl alles Resultat der persönlichen Sichtweise des Spielers von gutem Rollenspiel und dem, was er dafür hält.


Wenn man als Spieler die Lösung weiß und der Char einfach zu blöd dafür wäre, besteht doch die Kunst darin, Hinweise in Form von Fragen oder dummen Bemerkungen fallen zu lassen und so die anderen Spieler auf die Lösung zu bringen.
Halte ich für diskussionswürdig - der Charakter weiß nichts davon. Wenn der Charakter z.B. vom Rest der Gruppe getrennt wurde und dadurch an Infos gelangte, die die anderen Charaktere nicht haben, und auch die Spieler getrennt wurde, so dass auch die Spieler die Info nicht haben, dann die Spieler aber wieder in einen Raum kommen, nur die Charaktere noch nicht - darf der eine Spieler dann auch seine Fragen oder dummen Bemerkungen von sich geben, um so den Spielern vielleicht entscheidende Hinweise zukommen zu lassen? Bei solchen Sachen finde ich es einfach leicht, Spieler- von Charakterwissen zu trennen. Entweder ist es eine Aufgabe an die Spieler, dann darf jeder die Aufgabe lösen. Oder es ist eine Aufgabe an die Charaktere, dann muss im Zweifelsfall eine Probe ausreichend sein, aber Vorsagen?
« Letzte Änderung: 26.08.2004 | 23:06 von Hamf aus der Dose »
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon

Tybalt

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #20 am: 26.08.2004 | 23:18 »
mich stört das er eigentlich strohdumm ist (der char) er aber teilweise mit NSC höchst intelektuelle gespräche führt. ein mensch mit unterdurschnittlicher inteligenz wird sich sicherlich mit eine Magier St 30 darüber unterhalten ob die erde nun eine Scheibe oder eine kugel ist. und wird vorallem nicht versuchen einer stadtwache die schwerkraft nach newton zu erklären.

Die Lösung ist doch in diesen Fällen recht simpel: Wenn der Spieler nicht willens oder fähig ist, den Charakter angemessen zu spielen, kannst du als SL eingreifen. Der Magier könnte den "Bauerntrottel" schief ansehen und jedes weitere Gespräch mit dem Charakter verweigern bzw. ganz klar zum Ausdruck bringen, daß er die Argumente für unausgegorenen Schwachsinn hält. Die Stadtwache könnte sich schlapplachen über den Typ, der ihnen erzählen will, daß sie wegfliegen würden, wenn die Erde sie nicht anziehen würde.

Laß die Umgebung entsprechend auf den SC reagieren. Egal wie sinnig und logisch der Spieler argumentiert, niemand (oder zumindestens nur wenige) nehmen ihn für voll.

Zusätzlich solltest du aber wohl mit dem Spieler sprechen und ihm erklären, warum deine SCs so "seltsam" reagieren. So hat er eine Chance, sein Verhalten zu ändern bzw. immer wieder anzupassen. Denn es muß ja keine böse Absicht sein, daß er sich so verhält.


Tybalt

Offline Lady of Darkness

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #21 am: 27.08.2004 | 09:21 »
Wir haben auch einen Spieler in der Gruppe, der einen solch unterbelichteten Char spielt. Dieser Spieler hat das aber sehr gut im Griff und eine Lösung gefunden sollte ihm mal eine wirklich gute Idee kommen. Er würfelt, ob der Char intelligent genug ist und ihm eben genau diese Zusammenhänge, die dem Spieler eingefallen sind, auch klar geworden sind, aber in den meisten Fällen versagt er beim würfeln (INT 30) und dann sitzt der Spieler da und sagt auch nichts. Was ihm nicht gerade leicht fällt. Hin und wieder muss er allerdings trotzdem etwas nachhelfen, das uns dann auch die Idee einfällt (Kommentare am Rande, zieht Zettel aus Büchern und kann gar nicht lesen) Der SL hilft ihm dann auch und sagt nicht zu allem gleich "nein das geht nicht", nur weil der Spieler mit Tricks arbeiten muss um uns seine Ideen mitzuteilen.
Versuch doch mit deinem Spieler ein ähnliche Lösung zu finden.

Offline Lord Verminaard

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #22 am: 27.08.2004 | 09:29 »
Dabei fällt mir die Anekdote ein, die ein Bekannter gern aus einer Con-Shadowrun-Runde erzählte.

Sp1: Mein Troll hat Intelligenz 1, aber ich spiele ihn intelligenter.
SL: ?!?
(Pause)
Sp2: Okay, mein Magier hat Stärke 1, aber ich spiele ihn stärker.

 ;D
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Offline Mordekar

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #23 am: 27.08.2004 | 11:05 »
Wenn man als Spieler die Lösung weiß und der Char einfach zu blöd dafür wäre, besteht doch die Kunst darin, Hinweise in Form von Fragen oder dummen Bemerkungen fallen zu lassen und so die anderen Spieler auf die Lösung zu bringen.

Zustimmung :d
Trotz Beschränktheit kann man seinen Unmut in bösen Sprüchen äußern und so andere auf die Lösung stoßen, wenn der Ork nicht selber losgehen soll um das Rätsel in altdrakonisch zu lösen.
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Offline Dash Bannon

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Re: Inteligenzbestien als SC
« Antwort #24 am: 27.08.2004 | 11:11 »
stimmt...wenn mans weiss aber der Char nicht, könnte man versuchen mit 'naiven' Fragen den Rest in die richtige Richtung zu schupsen.
Im Grunde bleibt aber immer noch die Frage nach dem Sinn eines 'Intelligenzwertes'...vielleicht sollte man den durch einen Wert für 'Bildung' ersetzen, weil selbst ein ungebildeter Char kann intelligent sein.
er kennt dann zwar kein altdrakonische, aber er könnte ein System in den Schriftzeichen erkennen (nur als Beispiel)
Wenn man also einen eher ungebildeten (primitiven?) Char spielen will, weiss der vielleicht nichts über die Geschichte eines Reiches, kann aber erkennen welcher Hebel gezogen werden muss um welches Tor zu öffnen...(nochmal ein Beispiel)
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.