Na ... du musst aber auch einräumen, dass "Mein Charakter würde das nicht tun" und "ICH denke die entsprechende Handlung würde nicht zu meinem Charakter passen und deswegen möchte ICH nicht, dass mein Charakter so handelt" eigentlich gehupft wie gesprungen ist, beides hat diesselbe Aussage und Ursprung.
Ich weiß, dass du dem ersten Satz unterstellst, dass der Spieler damit seine Verantqwortung auf den Charakter abschiebt, aber das hat in meinen Augen eher theoretischen Charakter...
In meiner Rollenspielrunde wird gespielt, gelacht, geknabbert und nicht wissenschaftlich formuliert. Das ist ein Freizeitspaß, jede Formulierung dreimal durchgehen muß fast jeder von uns ansonsten schon genug und deshalb wird da nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Ferner verstehen wir uns und sind uns auch im klaren, dass unsere Charaktere nicht existieren.
Bis auf Formulierungsnuancen kommen die Beiden Sätze bei u8ns auf dasselbe raus. Das eine ist nur kürzer und wird deshalb vorgezogen.
Und beide Sätze hätten dieselbe Folgediskussion und ich stelle jetzt Mal die These auf, dass dies bei den meisten Gruppen so ist.
Das eigentliche Problem ist ja nicht der Satz "Mein Charakter würde das ja nie machen", sondern dass jemand den Spielspaß der Gruppe torpediert und dafür irgendeine fadenscheinige Erklärung sucht, und dieses Grundproblem kannst du nicht beseitigen, indem du ihm seine Formulierung korrigierst.
Das es in letzter Instanz der Spieler ist, der entscheidet und nicht der Charakter ist eigentlich ja allen klar.
Übrigens ist mein Lieblings Hasssatz in dieser Beziehung "Ich spiele doch nur meinen Charakter aus", der betont sogar, dass der Spieler hier aktiv ist und der Charakter nur von ihm gespielt wird, aber das zu behandelnde Grundsymptom bleibt dasselbe.
Der Teufel steckt für mich hier nicht in der Existenz oder Nichtexistenz eines Charakter, sondern ganz alleine beim Spieler und zwar bei allen drei Sätzen.