@Fredi: Vielleicht willst du einen Unterschied darin sehen, ob man eine oder mehrere Rollen spielt, aber das hat wenig Zweck für eine Unterscheidung. Du unterscheidest ein Tabletop doch auch nicht danach, ob du zwei oder fünf Armeen führst. Solange du Rollen spielst, spielst du ein Rollenspiel. Dabei können diese Rollen auch wesentlich abstrakter sein als in den genannten Spielen. Ein Beispiel: bei dem Spiel 'Insects of God', das von dem Machern von Little Fears auf deren Webseite vor zwei Jahren zu Weihnachten umsonst verteilt wurde (vielleicht auch noch wird), spielt man negative Charakterzüge einer Person. Soweit ist es immer noch Rollenspiel, weil jeder Spieler eine genau umrissene Rolle hat. Das Spiel hat keinen und braucht keinen Spielleiter und findet in Echtzeit statt: man gibt der Person, deren Charakterzüge die Spieler übernehmen, eine Lebensspanne (z. B. zwei Stunden), an deren Ende sie stirbt. Es ist die Aufgabe der Spieler, dies herbeizuführen. Wäre das alles, dann wäre es für mich ein reines Rollenspiel. Aber da es Mechanismen gibt, die dazu führen, dass die Spieler Ereignisse und Erzählwendungen kaufen, die nicht ausschließlich aus ihren Charakteren erwachsen, wird es für mich auch zum Erzählspiel und stellt daher einen Hybriden dar.
Robin