Heh, Luhmann...
Ich glaube, dass die meisten Spieler, Ihre Figuren (die es richtigerweise genauso wenig "gibt" wie alle grossen Figuren der Weltliteratur) auf einer 2. Ebene der Beobachtung betrachten, da allerdings auf zwei völlig verschiedene Weisen:
- Wie spielt sich die Figur in der Welt? Ist sie stimmig, sozusagen "realistisch" in ihrem Setting?
- Wie kommt die Figur mit dem System zurecht? Ist sie wirksam in den mechanics des gewählten Regelsystems?
Viele Spieler haben diese beiden Aspekte zumindest bei der Charaktererschaffung mehr oder minder bewusst im Blick und versuchen sie möglichst gut unter einen Hut zu bringen : Ich glaube, den zweiten Aspekt kann man nur in völlig systemfreien RPGs raushalten.
Im Spiel selbst wechselt der Spieler dann zwischen der Beobachtung 1. Ebene ("Oh noes...was machen wir jetzt bloss...hioer kommen wir nicht lebendig raus") und der Beobachtung 2. Ebene ("+2, -5, Explosivgeschosse nochmal +2...", "...als Paladin des Ergf bleibt mir diese Taktik wohl verwehrt.") hin und her. Ein Spiel, dass sich hauptsächlich auf der 1. Ebene bewegt, wäre wohl sehr immersiv, eines auf der 2. Ebene eher taktisch...