Hmm - ich bin immer gut gefahren mit völlig aus dem Stegreif gegriffenen Szenen.
Kam meistens dann vor, wenn (wie es früher so häufig der Fall war) mal wieder irgendein Streit ausgebrochen war und das eigentliche Abenteuer einfach nicht weiterging.
Ich übernahm dann kurzfristig die Rolle des SL (normalerweise mach ich das eher ungerne, da ich ein fauler Sack bin und meist kein Bock auf Vorbereitungen habe
), schnappte mir 1-2 Spieler und zog mich in irgendeine dunkle Ecke im Garten zurück.
Dann wurde das Rollenspiel enorm auf Atmosphäre getrimmt - quasi ein freies Rollenspiel, denn gewürfelt wurde eigentlich nicht.
Hat allen, mir inklusive, extrem gut gefallen -
Den anderen, weil eben ungewohnt viel Atmosphäre aufkam (statt: Mach Wurf x auf Wert y, um auf Ergebnis z zu kommen);
mir, weil ich immer nur EINEN Schritt voraus war. Ich wusste eigentlich niemals vorher, was sich jetzt hinter dem merkwürdigen roten Busch verbirgt, den ich gerade "in den Wald gestellt" habe. Erst wenn der Charakter diesen bereits durchschritten hatte, bot sich meinem geistigen Auge der Anblick eines kleinen Marmorhauses mitten auf der Lichtung, etc.
Ist vielleicht eine tolle Erkenntnis - back to basics eben...
Erstaunlicherweise wollte vorher keiner aus unsrer Gruppe freies Rollenspiel betreiben, da alle meinten, ohne feste Regeln würde alles aus dem Gleichgewicht kommen:
In Wirklichkeit waren aber meine Improvisationssettings nichts anderes.
Passt auch wiederum zu der These, dass nicht Spieler immer genau wissen, was sie mögen.