Autor Thema: KEINE PANIK!  (Gelesen 5084 mal)

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Wolf Sturmklinge

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KEINE PANIK!
« am: 25.10.2004 | 10:00 »
Hallo zusammen,

ich bin noch neu hier und mich beschäftigt eine Frage, wie andere Spielleiter solche Situationen handhaben.

Es geht um um eine Situation wie diese hier:

Die Gruppe befindet sich in einer unterirdischen Stadt, die anscheinend von Medusen und Naga's bewohnt wird, zumindest ein kleiner Teil.
In einem der verlassenen Häuser findet man eine interessante Truhe, die sich aber nicht so ohne weiteres öffnen läßt. Man versucht dieses und jenes und vergißt ein wenig die Zeit dabei...
Der Dieb schaut mal kurz aus dem Fenster, was denn da draußen so los ist und huch, vier Pfeile verfehlen ihn nur knapp.
Eine Sekunde später sind anscheinend alle höchst angespannt und kommen zu dem Schluss, man läßt die Angreifer in das Haus kommen, um nicht von Ihren Bögen niedergemacht zu werden. Man wartet an allen Eingängen und.... nichts passiert.
Also wird umgeplant... Es dauert eine halbe Ewigkeit bis einer der NSC's die Nase voll hat und meint "Entscheidet Euch endlich! Los, Los!". Kurz darauf ist man dann endlich unterwegs.

So geschehen am Samstagabend in unserer Runde.

Jetzt zum Hintergrund:
Die Gruppe wurde beim betreten des Gebäudes gesehen und der Schurke auf Ihrer Seite hat auch diesen Beobachter gesehen, allerdings hat sich die Gruppe zuviel Zeit gelassen und konnte nur noch einige Spuren einer großen Naga finden...

Daraufhin gingen sie in das oben beschriebene Haus mit der Truhe.

Währenddessen berichtete die Naga das sie die Gruppe gesehen hatte und sie sich nicht weit von ihrem derzeitigen Standpunkt aufhielten. Also schickte man 4 Medusen los um sie in eine Falle zu locken. Die Medusen wußten, daß Ihre Kampffähigkeiten gegen die Gruppe nicht ausreichen würden, also warteten sie, bis sich ein Charakter zeigte an dem sie Ihre Pfeile (mit Absicht) vorbei schießen konnten.

Als das geschah warteten die Medusen, daß die Charaktere aus dem Haus herauskamen um dann vor ihnen zu 'fliehen'.

Sie warteten ziemlich lange...


Und genau das ist der Knackpunkt gewesen wo ich mir gedacht habe, warum die Gruppe immer alles so scheinbar endlos diskutieren muß. Ich bin dann mit dem NSC eingeschritten, damit wenigstens irgendetwas passiert und den Medusen nicht einfällt, in welcher schönen Falle sich die Charaktere denn schon befinden (das Haus hatte nur 4 Ein-/Ausgänge). Die Spieler und Ihre Charaktere wußten das es mindestens 30 Nagas und 50 Medusen in der Stadt gab, genug also um einer 13.stufigen Gruppe den Garaus zu machen, wenn sie die Chance dazu bekommen. Allerdings haben die Charaktere auch schon einiges an Macht demonstriert, daß sich ihre Gegner nur äußerst unwillig auf einen offenen Schlagabtausch einlassen würden...

Wie ist das bei Euch, gibt es bei Euch am Spieltisch (nicht in der Spielwelt) auch mal Hektik und leichte Panik, oder sehen Eure Spieler das eher gelassen und sind von aufziehenden Problemen unbeeindruckt, so nach dem Motto: "Der Spielleiter hat das ja so geplant...".

Gruß,
Wolf

Ein

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #1 am: 25.10.2004 | 10:24 »
Naja, die Situation, die du beschrieben hast, ist gerade prädistiniert dafür, dass so ein "dead lock" entsteht. Eine Situation, in der die Spieler nicht handeln. Denn taktisch gesehen, ist es wirklich das klügste im Haus zu warten, bis der Feind kommt.

Wenn du so etwas umgehen willst (was du solltest), musst du dafür sorgen, dass entweder solche Situationen gar nicht erst entstehen oder halt den Feind früher stürmen lassen.

Offline Althalus

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #2 am: 25.10.2004 | 10:36 »
Das Problem in der Situation ist wohl ein Festhalten an bestehender Taktik seitens der Medusen. Grundsatz jeder militärischen Taktik ist aber Flexibilität (nachzulesen schon bei Sun Tzu).
Wenn der Plan nicht aufgeht - ändern.
Ich hätte die Medusen abziehen lassen, bzw. sie einen Boten zum Rest schicken lassen. Dann wäre Artillerie angerückt (Magier, etc.) die das Haus unter Beschuss genommen hätte. Wenn der Gegner nicht aus der Deckung kommen- weg mit der Deckung.  >;D
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Ein

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #3 am: 25.10.2004 | 10:38 »
Man hätte auch den Medusenanführer verhandeln lassen können, so ist es nicht. Macht die Polizei ja auch nicht anders.

Offline 8t88

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #4 am: 25.10.2004 | 10:42 »
Du hättest die Medusen angreifen lassen können...
Wenn die Spieler fehler machen, umso besser, dann bleibt alles in Bewegung...
Wären sie übermächtig gewesen, lass sie ienfach irgendwann fliehen (egal welche der beiden parteien).
Nur so ein vorschlag, was ich dann tun würde :)
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Offline Dash Bannon

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #5 am: 25.10.2004 | 10:44 »
ja sowas ist mir sowohl als SL als auch als Spieler schon passiert.
Den Spielern vielleicht weniger Angst machen (durch die schiere Anzahl der Gegner) oder sie noch mehr zum handeln 'zwingen' (Stichwort: Weg mit der Deckung).
Ausserdem ist ein wenig Streß ja auch nicht verkehrt, so ein bisserl unter Druck sollte ein SL die Spieler schon mal setzen.
Aber auch Ein hat Recht, da die Spieler ja nicht so selbstmörderisch veranlagt sind und in dieser Situation das Haus verlassen.
Zur Not finden sie vielleicht einen kleinen 'Fluchttunnel' dessen Ausgang nicht/nicht stark bewacht ist...oder die Feinde finden ihn und schicken einen kleinen 'Überfalltrupp'..
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Wolf Sturmklinge

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #6 am: 25.10.2004 | 11:04 »
Ach verdammt, ich habe vergessen zu erwähnen, daß es nur 4 Medusen waren, die da angegriffen haben...

Die SC haben aber vorher eine regelrechte VErsammlung dieser Wesen gesehen, daher wußten sie, daß es noch mehr von ihnen gibt. Es ging auch eher darum, daß etwas GANZ ANDERES PASSIEREN KÖNNTE und darm wurde sich (imo) nicht gekümmert. Diese Situation hatte ich auch nicht zum ersten Mal in der Gruppe.

Ein

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #7 am: 25.10.2004 | 11:07 »
Du musst, dass halt aus Spielersicht sehen. Da waren die 4 Pfeile schon nicht sehr gut, denn das hat sie sofort eingeschüchtert. Wer weiß wieviele Medusen da draußen wirklich sind.

Offline Dash Bannon

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #8 am: 25.10.2004 | 11:10 »
naja das ist dann definitiv ein Problem das ich kenne..
Die Spieler handeln halt immer irgendwie...'anders' als man sich das als SL so vorstellt (ich spreche da aus leidvoller Erfahrung..).
Vielleicht könntest du das Tempo etwas erhöhen, mach Andeutungen dass vor der Hütte etwas passiert, ein Spieler sieht Schatten vorbeihuschen, Waffengeklirre...etc..lass Musik im Hintergrund laufen (sollte spannend sein).
Man muss allerdings mit Spielern auch vorsichtig umgehen, auf der einen Seite sollen sie schon vorsichtig sein, auf der anderen Seite will man ja keine paranoiden Nervenbündel.
Wenns schon öfter vorgekommen ist und es dich 'stört', sprichs doch mal an, rede mit den Spielern drüber und hör dir an was sie darüber denken, dann kommt ihr, denke ich, besser klar.
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Offline Roland

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #9 am: 25.10.2004 | 11:12 »
Ich weiß nicht genau, ob es wirklich Raymond Chandler war der sagte "Im Zweifelsfall lass 2 Typen mit Kanonen durch die Tür kommen." aber recht hatte er in jedem Fall. Wenn Dir die Sache zu langweilig wird, lass etwas passieren, das wieder Leben in die Bude bringt.

Im vorliegenden Fall hätte ich die Medusen einfach einen oder zwei Brandsätze ins Haus werfen lassen - die zerplatzende Öllampe ist bei uns sehr beliebt - und schon müssen die Spieler handeln.

Außerdem ist die Frage, was die Absicht der Medusen ist. Ich als Medusa hätte einen ähnliche Effekt erzielen wollen, wie er dann ja auch eingetreten ist. So tun als ob es viel mehr als 4 Medusen sind, um Zeit zu schinden und Verstärkung holen zu können.   
« Letzte Änderung: 25.10.2004 | 11:26 von Roland »
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Kornhulio

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #10 am: 25.10.2004 | 11:22 »
Achja, das gute alte Problem... man plant das so schön... hier laufen die Spieler lang, hier passiert dann das und das, und am Ende kommt eh alles anders.

Wenn ich Abenteuer schreibe mache ich mir meistens nur noch Umrisse der Umgebung und der NSCs, und der Rest wird improvisiert, da man das verhalten der SPieler nur selten vorraussagen kann, auch wenn die Lösung eigentlich total offensichtlich ist. Man kennt das ja auch von sich selber, man rätselt stundenlang rum, obwohl es total simpel ist an sich...

Aber wenn du unbedingt "Schalter" (Ereignisse, die quasi von irgendwas ausgelöst werden) einbauen willst sollten diese eher von der Umgebung und NSCs als von den Spielern abhängen. So dass quasi auch etwas passieren kann, ohgne das die Spieler dabei sein müssen, und sie nur die Nachwirkungen bemerken. Ich habe das mal bei Shadowrun so gemacht, das ging ganz gut.

Offline 8t88

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #11 am: 25.10.2004 | 11:38 »
Ist so das problem:
Keiner möchte sein Leben wirklich riskieren, denn er weiß: so ein Verhalten wird nicht belohnt.
Das ist dann das Gegenteil von Wushu:
Je cooler die Aktion, umso wichtiger ist ihr Taktischer (Spieltechnischer) Wert.

Wenn die Charaktere sich eingekesselt fühlen, tun sie das einzig vernünftige:
Campen!
Oder sie haben Ein bisschen Mumm, und stellen sich der Sache.

Ist nicht mal eine Frage von Cinematie oder Powernivau, sondern: Wie Stark wähnen sich die Spieler selbst.

Man kennt Gruppen von Stufe 16 die vor einem Tongolem weglaufen... dabei kann ein Stufe 4 Gruppe das Teil gut auseinanderreissen, ohne mehr als 30% ihrer Ressourcen einzubüßen.
Diese 16er Grupp weiss nicht, wie stark sie wirklich ist... entweder weil sie immer wieder reingefallen ist, oder man ihr nicht zeigt wei viel sie reissen können...
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NiceGuyEddie

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #12 am: 25.10.2004 | 15:06 »
Na,ja, es hängt schon von der Einstellung zum Spiel ab, wie man sich in solch einer Situation verhält. Denn klüger ist es schon gewesen, in der Deckung abzuwarten. Langweiliger jedoch auch. Und da musst du anknüpfen.
Mach deinen Spielern klar, dass es auch in ihrem Interresse nicht liegen kann(spekulier ich einfach mal, ich kenn sie ja nicht), dass das Spiel zwar für sie gut ausgeht, es jedoch dafür um einiges an Potenzial verloren hat. Mach ihnen klar, dass du demnächst, immer wen ein Held eine besonders coole oder heldenhafte Aktion abzieht, oder etwas tut, was die Geschichte vorantreibt und sie spannender macht, sich für ihn jeodhc 'taktisch'(isn böses Wort  :) ) nicht auszahlt, ihnen das demnächst honorieren wirst. Sei es durch EP, durch leichteres gelingen oder auch nur ein spannendes Abenteuer.

Hey, hört sich gut an, werde ich meinen Spielern auch gleich mal erzählen...

Wolf Sturmklinge

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #13 am: 25.10.2004 | 15:25 »
Zu allerst mal schnell eine Aufklärung:
Ich bin kein AbenteuerSCHREIBER oder so. Ich stelle mir nur Umgebungen (in diesem Fall eben die unterirdische Stadt) vor, und wie irgendwelche Kreaturen reagieren hängt immer von 100 Faktoren ab, daher: Das ganze war nicht geplant.

Die SC wollten heimlich an einen Punkt in der Stadt, ich habe mich für eine versteckte Wache entschieden. Ab da hing alles weitere von dem Spielertun ab.

Ich bin auch kein Monsterverheizer. Die Medusen wußten von der Stärke der Spieler, da diese schon einige Naga's und Medusen erschlagen hatten.

Die Spieler sollten eigentlich die Medusen verfolgen, oder zumindest erst mal Ihre Stärke herausfinden, aber stattdessen haben sie sich einfach hinter die Türen und Fenster gestellt und (imo) gewartet was da kommen mag... und das hätte eben ein Riesenhaufen Gegner sein können.

Die Spieler wußten das es eine große Zahl von diesen Monstern gab...und dann dieses ewige Diskutieren...

Ich wollte eigentlich mal wissen wie es bei Euch zu geht.
Ich habe meine Spieler schon oft dann einfach in Situationen gebracht, wo sie reagieren müssen und keinerlei Zeit haben zu warten (ich zähle dann auch von 10 runter), aber es muß doch nicht immer so sein. Wo ist denn der eigene Antrieb.

Ich habe in unserem eigenen Forum mal versucht ein paar Tips zu geben, wie sie Ihre Stärke als Gruppe besser ausspielen könnten und sich überlegen was denn so die Aufgaben eines jeden Einzelnen sind, damit man sich nicht jedesmal neu formieren muß, sondern jeder seinen Platz kennt.

Offline Roland

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #14 am: 25.10.2004 | 15:33 »
Die Spieler sollten eigentlich die Medusen verfolgen, oder zumindest erst mal Ihre Stärke herausfinden, aber stattdessen haben sie sich einfach hinter die Türen und Fenster gestellt und (imo) gewartet was da kommen mag... und das hätte eben ein Riesenhaufen Gegner sein können.

Die Spieler wußten das es eine große Zahl von diesen Monstern gab...

Die Spieler hielten es wohl für besser, im Haus von einer riesigen Anzahl Gegner angegriffen zu werden als außerhalb.

und dann dieses ewige Diskutieren...

Woran lag das denn? Mögen sich manche Spieler oder CHaraktere nicht und können sich deshalb nicht einigen? Haben die Spieler allgemein oft unterschiedliche Vorstellungen, wie die Gruppe vorgehen soll?

Ich habe in unserem eigenen Forum mal versucht ein paar Tips zu geben, wie sie Ihre Stärke als Gruppe besser ausspielen könnten und sich überlegen was denn so die Aufgaben eines jeden Einzelnen sind, damit man sich nicht jedesmal neu formieren muß, sondern jeder seinen Platz kennt.

Dieses "Problem" besteht auch in einer meienr Gruppe. Der SL wünscht sich manchmal ein etwas besseres taktische Zusammenspiel. Die Spieler legen darauf aber keinen großen Wert, worin ich kein Problem sehe.
« Letzte Änderung: 26.10.2004 | 13:00 von Roland »
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Offline Joerg.D

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #15 am: 25.10.2004 | 15:43 »
Also wenn ich SL gewesen wäre hatten die Medusen so ca. 10 Minuten in sicherer Entfernung gewartet und dann eine zum Verstärkung holen losgeschickt.


Wenn genügen Verstärkung dagewesen wärem, hätten Sie das Haus angezündet und alles was rauskommt mit Pfeilen bombadiert.  Ich lasse meine Spieler nicht zwanghaft am Leben, wenn Sie es verbocken, dann haben sie selber schuld.

War in der Gruppe kein Dieb, der die Lage auskundschaften hätte können?
Oder ein Dach, auf dem man sich einen Überblick verschaffen konnte?
« Letzte Änderung: 25.10.2004 | 16:25 von Juhanito »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Bad Horse

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #16 am: 25.10.2004 | 16:18 »
Das Haus anzuzünden ist eine gute Idee. Dann müssen die Spieler handeln. Oder eine der Medusen hätte es ja mal mit Verhandlungen versuchen können ("Kommt raus, ihr seid umstellt, ihr habt keine Chance! Wir sind eine 100Schaft hier!")  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Offline Althalus

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #17 am: 25.10.2004 | 16:36 »
Worin besteht denn jedes einzelnen "Platz"?
Besteht die Gruppe aus den 08/15-Stereotypen Kämpfer, Dieb, Kleriker, Magier, oder gibt es "kreativere" Chars?
Dann kann es nämlich schwierig sein, einen "Platz" zuzuordnen.

Generell ist eine Position situationsabhängig.
Was soll der Magier in einem magieneutralen Raum tun, als seine wenige Kampfkenntnisse zusammenkramen?
Nützt dem Kämpfer sein Zweihänder etwas, wenn er in einem engen Gang steht, der 50 m lang, aber nur 1,5 m breit ist? Oder greift er doch lieber zu seiner Armbrust, auch wenn er damit schlechter ist, als der Dieb hinter ihm?

Vielleicht solltest du deine Gruppe mal in Situationen bringen, die genau das fordern: Flexibilität innerhalb der Gruppe und schnelles Handeln.
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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #18 am: 25.10.2004 | 16:49 »
Ich kenne das. Auch in unserer Gruppe ist ein Spieler, der sich absolut nicht entscheiden kann/will. Bei Chroniken der Engel habe ich ihm absichtlich die Rolle des Michaeliten (-> Anführers) gegeben, und er hat es dann auch tatsächlich geschafft, mehrfach seine Befehle noch im selben Satz zu ändern. Das pure Chaos. Für meine Pläne hatte das aber auch perfekt gepasst.
Bei einer DSA-Kampagne (Das Jahr des Greifen) wäre es mir aber überhaupt nicht lieb gewesen, wenn sich die Spieler nicht hätten entscheiden können. Deswegen habe ich ihnen vorher gesagt: Eure Entscheidungen haben Konsequenzen.
Und das habe ich dann auch durchgezogen. Nicht, dass ich die Helden allesamt getötet hätte (das hätte die eigentliche Wirkung vollkommen verfehlt, dann können sie ja nicht mehr daraus lernen), aber ich habe die Welt stark nach ihren Entscheidungen geformt. Gerade DSA ist dafür gut geeignet, eben weil die Welt so fest geformt und allen bekannt ist - da fällt es auf, wenn die Orks, entgegen des offiziellen Metaplots, das Mittelreich erobern.
Damit hatten die Spieler auch eine Motivation, sich zu entscheiden. Und jetzt tragen sie den Titel "Helden" auch zu recht: Hätten sie nicht gehandelt, wäre die Welt untergangen. Und es war oft genug ziemlich knapp.

Auch jetzt als Spieler kümmere ich mich noch um die Entscheidungsfähigkeit der Gruppe. Ich habe dem Spielleiter gesagt (und es war ehrlich gemeint): Wenn du meinst, mein Held sollte sterben, dann zieh' es durch. Solange es einigermaßen Sinn macht, habe ich kein Problem damit. Und jetzt treffe ich durchaus auch Entscheidungen, die meinen Spielercharakter in Gefahr bringen.
Wir müssen dringend durch die Tür, aber ein Dämon ist an sie gebunden und keiner traut sich, sie zu öffnen? Gut, dann eben ich.
Die einzige Möglichkeit, das Böse zu vernichten, ist, unschuldige zu opfern, und jeder zögert? Einen Dolchstoß später ist das Problem gelöst.
Zugegeben: Ich spiele auch einen Charakter, der sich dafür eignet. Denn er ist durchaus fähig, auch Feuer mit Feuer zu bekämpfen, ist an keinen starken Ehrenkodex gebunden und besitzt genügend Macht, um sich zumindest einige Zeit gegen einen Dämon wehren zu können. Aber meist reicht auch schon reine Entscheidungskraft, um eine Situation zu entscheiden.
Beispielsweise: "Wenn wir hier warten, werden sie sich nur formieren können. Je länger wir warten, desto schlechter sind unsere Chancen. Und wenn wir schon sterben müssen, dann wenigstens auf dem Feld der Ehre. Für Wahrheit und Ehre!"
Denn einmal ehrlich: Wenn der erste Held stürmt, stürmen die anderen hinterher.

Miriamele

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #19 am: 25.10.2004 | 16:58 »
Gott ja, das kenne ich. In meiner alten DSA-Runde wurde auch immer EWIG diskutiert. Wir hatten so einen speziellen Mitspieler, einen Tactician (<-- neues Wort gelernt :D), der aber auch gegen JEDEN Vorschlag, den einer der anderen machte, einen Einwand hatte. "Das geht nicht, weil..." "Aber was ist, wenn..." Es gibt nichts, was mich mehr anödet beim Rollenspiel. Also wenn ich leite, passiert so was nicht.

Ich hätte die Medusen einfach stürmen lassen. Dann waren es eben doch nicht nur 4, sondern ein paar mehr. Wie viele genau, entscheide ich sowieso erst in der dritten oder vierten Runde. Die können doch gar nicht alle auf einmal durch die Tür stürmen, und man weiß ja nie, wie das Würfelglück zuschlägt... ;)

Wolf Sturmklinge

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #20 am: 26.10.2004 | 08:40 »
Die Spieler hielten es wohl für besser, im Haus von einer riesigen Anzahl Gegener angegriffen zu werden als außerhalb.
Ich glaube, sie haben nicht weiter gedacht. 4 Medusen, fertig.

Zitat
Woran lag das denn? Mögen sich manche Spieler oder CHaraktere nicht und können sich deshalb nicht einigen? Haben die Spieler allgemein oft unterschiedliche Vorstellungen, wie die Gruppe vorgehen soll?
EIgentlich nicht. Normalerweise dackeln sie oftmals alle dem Kleriker hinterher, aber der hält sich (von sich aus) auch mal zurück, damit die anderen zum Zuge kommen.

Zitat
Dieses "Problem" besteht auch in einer meienr Gruppe. Der SL wünscht sich manchmal ein etwas besseres taktische Zusammenspiel. Die Spieler legen darauf aber keinen großen Wert, worin ich kein Problem sehe.
Ähem ja, bei mir ist das ein Problem, ich versuche Monster ihrer Intelligenz nach zu spielen und erwarte eigentlich das die Spieler das gleiche mit Ihren SC versuchen. Somit bin ich im Kampf fast immer im Vorteil.

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Also wenn ich SL gewesen wäre hatten die Medusen so ca. 10 Minuten in sicherer Entfernung gewartet und dann eine zum Verstärkung holen losgeschickt.

Wenn genügen Verstärkung dagewesen wärem, hätten Sie das Haus angezündet und alles was rauskommt mit Pfeilen bombadiert.  Ich lasse meine Spieler nicht zwanghaft am Leben, wenn Sie es verbocken, dann haben sie selber schuld.
Die SC durften nicht zu schaden kommen. Es geht wie schon gesagt nicht, was ich hätte alles machen können, sondern darum, ob das anderswo genauso ist wie in dieser Gruppe.

Zitat
War in der Gruppe kein Dieb, der die Lage auskundschaften hätte können?
Oder ein Dach, auf dem man sich einen Überblick verschaffen konnte?
Und was für ein Dieb dabei war. Aber auf diese Idee kam leider niemand. Das wäre der ideale Weg gewesen um die Umgebung zu beobachten und heraus zu bekommen wie schlimm es denn aussieht.

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Das Haus anzuzünden ist eine gute Idee. Dann müssen die Spieler handeln. Oder eine der Medusen hätte es ja mal mit Verhandlungen versuchen können ("Kommt raus, ihr seid umstellt, ihr habt keine Chance! Wir sind eine 100Schaft hier!")  ;)
Dazu hatten die Medusen zuviel Angst vor den SC.

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Worin besteht denn jedes einzelnen "Platz"?
Besteht die Gruppe aus den 08/15-Stereotypen Kämpfer, Dieb, Kleriker, Magier, oder gibt es "kreativere" Chars?
Dann kann es nämlich schwierig sein, einen "Platz" zuzuordnen.
Zusammenstellung der Gruppe (D&D 3.5):
Zwergen Kleriker Stufe 13, Halbork Barbar Stufe 12, Drow Mönch Stufe 13, Mensch Dieb 11 / Akrobat 2

Zitat
Generell ist eine Position situationsabhängig.
Vielleicht solltest du deine Gruppe mal in Situationen bringen, die genau das fordern: Flexibilität innerhalb der Gruppe und schnelles Handeln.
Naja, die von mir beschriebene Situation erforderte doch schnelles Handeln. In meinen Augen zumindest. Und man mußte nicht mal flexibel sein.
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Ich hätte die Medusen einfach stürmen lassen. Dann waren es eben doch nicht nur 4, sondern ein paar mehr. Wie viele genau, entscheide ich sowieso erst in der dritten oder vierten Runde. Die können doch gar nicht alle auf einmal durch die Tür stürmen, und man weiß ja nie, wie das Würfelglück zuschlägt... ;)
D-a-s g-i-n-g i-n d-i-e-s-e-r S-i-t-u-a-t-i-o-n n-i-c-h-t.
Die Spielercharaktere MUSSTEN in eine Falle gelockt werden. An einen bestimmten Ort, wo der Oberdämon sie dann opfern konnte und sie seiner Smite-aura nicht entkommen können. Wenn die Medusen einfach angegriffen hätte, wären sie gestorben, fertig...da sie den Charakteren nichts tun durften. Ansonsten hätte ich das doch gemacht und die Gruppe wäre tot, aber darum geht es eben nicht.
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Ich bin wirklich auf Freitag gespannt, da muß eben jene Gruppe gegen einen weißen Drachen ins Feld ziehen. Sie haben sehr viele Informationen über ihn, mal sehen wie sie diese nutzen.

Offline Althalus

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #21 am: 26.10.2004 | 09:30 »
Zitat
D-a-s g-i-n-g i-n d-i-e-s-e-r S-i-t-u-a-t-i-o-n n-i-c-h-t.
D-a-s-g-e-h-t-n-i-c-h-t-g-i-b-t-s-n-i-c-h-t. ;)
Hier sehe ich das Problem bei dir als SL. Krampfhaftes Festhalten an einem Abenteuerplot.
Sch... auf den Oberdämon und seine Smite-Aura.
Sch... auf den bestimmten Platz.
Warum kommt der Kerl nicht einfach, wenn seine Opfer nicht zu ihm kommen?
BUMM, da stürzt das Dach ein. RUMMS, da fegt eine Dämonenhand mal eben durch die Wand.
Und dann zeig mir die Gruppe, die jetzt nicht ins Schwitzen kommt - wenn der SL ungerührt weitererzählt, während das Gebäude um sie abgetragen wird. Keine Chance auf Diskussionen, allein Reaktion auf angesagte Aktionen. Ansonsten macht der Dämon einfach weiter. >:D
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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #22 am: 26.10.2004 | 11:03 »
 Ich muß Althalus zustimmen. Natürlich kann ich dich verstehen dass du es blöd findet wenn die Gruppe bestimmte Hinweise nicht erkennt (wie etwa eben die Anzahl der Medusen) und sich dann auch noch fröhlich verbarikadiert um ein Risiko zu vermeiden, aber du bist schließlich der SL und hast somit alle nötigen Fäden in der Hand... erst recht wenn deine Spieler "keinen Plan" haben, wie die Fakten sind. Also kannst du alles verdrehen und biegen wie du es brauchst ohne deinen Masterplan zu gefährden.
 Einfach schnell umdenken und die Situation deinen Bedürfnissen anpassen... Spieler handeln nun eben oft nicht so wie erwartet oder eben wie in deinem Fall "garnicht" und als SL muß man sie dann quasi zu ihrem Plot äh... ich meine Glück... zwingen und selbst so flexibel und spontan sein, wie man seine Spieler gerne hätte.

 Die Anzahl der Medusen hätte ja durch spontane "Teilung" sprunghaft ansteigen können da die Helden nichts von ihr wußten ein paar Feuerpfeile hätten ihr Ziel gefunden und das Gebäude in einen tödlichen Röstofen verwandelt oder eine Geheimtür, über welche der Orkbabar zufällig gestolpert wäre (im wahrsten Sinne des Wortes...) entpuppt sich als Fluchtweg an genau die Stelle wo du sie hinführen wolltest... Es könnte ja sogar sein, dass die Medusen sie absichtlich in dieses Gebäude getrieben haben, nur damit sie diesen vermeindlich sicheren Weg gehen.

 Die Möglichkeiten, die Leute dahin zu buxieren wo man sie haben will sind also weit gefächert...
Das Schönste ist dann allerdings wenn sie tatsächlich glauben, es wäre ihre freie Entscheidung gewesen... muhahaha

Offline Dash Bannon

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #23 am: 26.10.2004 | 11:29 »
jo ich stimme meinen beiden Vorrednern zu...
wenn du möchtest das Deine Spieler etwas ganz bestimmtes tun, wird es recht schwierig.
Mmh weiss ja nicht wie hilfsbereit die Spieler, bzw. die Charaktere sind, aber wenn sie es sind, nun ja dann hätten die Medusen vielleicht irgendein schwaches, wehrloses Geschöpf gefangen genommen und weggebracht, die SCs bekommen das mit und eilen zur Rettung (und da kann man dann beschreiben dass nur 2 Medusen zurückbleiben, die sehr unruhig wirken, sprich Angst haben um die Spieler von deren Harmlosigkeit zu überzeugen.)
Oder es gelingt ihnen die Truhe zu öffnen und die ist voller verdorbener Nahrungsmittel und es stinkt fürchterlich...was auch immer, bring sie dazu weiterzumachen..
oder lass den Dämon einfach zu ihnen kommen, ordentlich Gefolge dabei und das wird schon.
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Vale waan Takis

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Re: KEINE PANIK!
« Antwort #24 am: 26.10.2004 | 13:00 »
Antwort auf deine Frage: Ja gibt es bei uns auch. Ich selbst gehöre zu den Spielern die gerne mal etwas weiter denken und anfangen zu planen (gehöre damit zu denen die dorin in den Wahnsinn treiben  ;)). Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert!  ;D
Dennoch darf man es natürlich nicht übertreiben und da bleibt einem als SL oftmals nichts anderes übrig als selbst Stress zu machen. Wie genau bleibt einem ja selbst überlassen und einige (mehr oder weniger) sinnvolle Beispiele gibts hier ja schon.

Wenn die Spieler INGAME allerdings genug Zeit hätten ihren Plan zu schmieden, warum ihnen diese Zeit nicht lassen?
Wenn allerdings draußen die Aktion tobt und sie sich gemütlich zurücklehnen und bei einem Tee anfangen Pläne zu schmieden würde ich ihnen ein gewaltiges Feuer unter ihrem gemütlichen Hintern machen...  >;D

Nicht zu vergessen gilt es auch das man als SL aus den Plänen der Sieler schöne neue ideen gewinnen kann  ~;D
Selbst wenn einem selbst das ewige diskutieren auf den Senkel geht kann man die Zeit schön nutzen um weiterzudenken. Um dann wenn es wirklich zu viel wird doch mit irgendeiner Situationsveränderung für Bewegung zu sorgen...
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