Autor Thema: Wechselnde Spielleiter  (Gelesen 4063 mal)

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Offline Der Nârr

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Wechselnde Spielleiter
« am: 14.11.2004 | 13:14 »
Hallo!

Heute möchte ich mal die wechselnden Spielleiter zum Thema machen, also die Spielrunden, in denen sich die Spieler mit dem Spielleiten abwechseln und eine Art Rotationssystem eingeführt haben. Dabei geht es mir nicht darum, über den generellen Sinn und Unsinn solcher Rotationssysteme zu diskutieren (so eine Diskussion gab es hier glaube ich schon mal), sondern konkret über bestimmte Probleme, die sich daraus ergeben. Dass man den SL-Posten abwechselt ist also eine Setzung, den Tipp "macht doch einen festen SL" könnt ihr gleich stecken lassen ;).

Ich spiele schon sehr lange mit abwechselnden Spielleitern und kenne Rollenspiel auch kaum anders. In meiner Earthdawn-Runde ist es aber nun so, dass ich öfter leite als der ganze Rest zusammen. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, auch mal länger mit festen Gegenspielern zu arbeiten oder kleinere Kampagnen durchzuziehen. Jetzt habe ich kürzlich angefangen, die Fäden für eine neue Kampagne zu flechten.
Leider stelle ich nun öfter fest, dass Regel- und Hintergrunddiskussionen sowie Diskussionen über den Spielstil meine Ideen und Konzepten im Wege stehen - sprich: In einigen Dingen bin ich einfach darauf angewiesen, dass sie so funktionieren, wie ich es mir vorstelle. Das führt dann zu SL-Entscheiden, wie wir sie sonst bei wechselnden Spielleitern nicht hatten - es wurde eigentlich immer alles ausdiskutiert und ein Konsens gefunden. Nun spielt da noch mit rein, dass ich in einigen Bereichen schon extrem einigen Spielern entgegengekommen bin, was bestimmte Auslegungen betrifft, aber irgendwo ist für mich halt eine Grenze gekommen, die zu überschreiten ich nicht bereit bin, da mir sonst irgendwann jeglicher Spielspaß flöten geht.
Meine SL-Entscheide stoßen dann aber teils auf harsche Kritik und werden zum Teil abgelehnt, offenbar kommen nicht alle Spieler mit meinem nun recht autoritären Stil zurecht. Ist ja auch ungewohnt.

Meine Konsequenz ist nun, dass ich nachdem ich einige akut laufende Sachen als SL abgeschlossen habe vom SL-Posten für die nächste Zeit zurücktrete und eine Weile nur spielen werde. Das ist ohnehin mal nötig, da ich kürzlich sogar vergessen hatte, in welchem Kreis mein Charakter ist ::).
Welche anderen Möglichkeiten seht ihr?
Hattet ihr in Runden mit wechselnden SLs schon ähnliche Probleme?
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Offline Haukrinn

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #1 am: 14.11.2004 | 14:22 »
Hmm, wenn man einzelne Abenteuer spielt, sehe ich bei wechselnden Spielleitern kein Problem. Bei einer Kampagne sieht das ganze dann schon wieder anders aus. Hier sind eine ganze Menge Absprachen nötig, und wenn man nicht sehr genau aufpaßt, macht SL A die Story von SL B schneller kaputt als Du "Elf" sagen kannst...

Wir sind in unserer Gruppe dem Problem ganz einfach aus dem Weg gegangen, indem jeder SL einfach seine eigene Kampagne leitet. So ist jeder mal dran und niemand kommt dem anderen ins Gehege. Einziges Problem dabei ... wenn eine Kampagne längere Zeit nicht mehr gespielt wurde, weiß niemand mehr, worum es dort überhaupt ging  ::)
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Offline Bentley Silberschatten

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #2 am: 14.11.2004 | 14:29 »
Wir sind in unserer Gruppe dem Problem ganz einfach aus dem Weg gegangen, indem jeder SL einfach seine eigene Kampagne leitet. So ist jeder mal dran und niemand kommt dem anderen ins Gehege. Einziges Problem dabei ... wenn eine Kampagne längere Zeit nicht mehr gespielt wurde, weiß niemand mehr, worum es dort überhaupt ging  ::)

Da hilft es dann wieder sehr wenn die Spieler ein wenig mitschreiben. Ich mach bei einer Kampagne das momentan so das nach jedem Abenteuer ein Bericht entsteht der über ein Forum jedem zur verfügung steht. Man könnte aber auch Mail, oder Mailinglisten für sowas verwenden, oder fals bei das Internet einfach fehlt ausdrucken.
Schön find ich daran auch das man als SL dann oft noch eindrücke mitbekommt, die im Spiel untergegangen sind.

Offline Haukrinn

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #3 am: 14.11.2004 | 14:40 »

Da hilft es dann wieder sehr wenn die Spieler ein wenig mitschreiben. Ich mach bei einer Kampagne das momentan so das nach jedem Abenteuer ein Bericht entsteht der über ein Forum jedem zur verfügung steht. Man könnte aber auch Mail, oder Mailinglisten für sowas verwenden, oder fals bei das Internet einfach fehlt ausdrucken.
Schön find ich daran auch das man als SL dann oft noch eindrücke mitbekommt, die im Spiel untergegangen sind.


Hey, die Idee ist echt klasse! Das werde ich beim nächsten Mal sofort anregen  :d
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Offline ragnar

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #4 am: 14.11.2004 | 16:33 »
Ich habe damit eigentlich eher negative Erfahurngen gemacht.

Zwar war das ganze aus Sicht der Spieler ganz lustig und interessant, aber aus SL-sicht ein einziger Albtraum. Das ganze war wohl zum Teil ein schwerwiegendes Komunikationsproblem und unterschiedlichste Leit-stile prallten aufeinander.

z.B. spielte der Dungeon&Schatzjagd-SL mit dem freien Händchen für magische Gegenstände gegen den Grim&Gritty-SL der Low-Fantasy spielen wollte, während ein weiterer SL immer mal wieder Epische Dinge vom Zaun brach...

Wiederkehrende NSC oder Erignisse die SL(A) eingeführt hatte wurden von SL(B) ganz anders benutzt...

All dies führte zu unangenehmen Wechselwirkungen etwa das nach den Abenteuern vom D&S-SL die Abenteuerer erstmal um ihren Reichtum erleichtert wurden(Frust bei den Spielern vorprogrammiert), sich herausstellte das der wiederkehrende NSC im letzten Abenteuer von einem Doppelgängerersetzt worden war(Frust beim SL der letzten Woch), etc. und so glimplich gings selten ab ;)

Von unserem Problem-SL möchte ich hier gar nicht anfangen, aber wechselnde SLs bedeutet bei uns heutzutage das bei jedem SL auch andere Charaktere gespielt werden und diese in "verschiedenen" Welten spielen wenn sich die SL nicht absolut einig sind.

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #5 am: 14.11.2004 | 19:20 »
Ich habe fast einenhalbe Jahre mit rotierenden Spielleitern gespielt, alle 4 bis 5 Wochen ein anderer Spielleiter. Wobei jeder Spielleiter an einer eigenen Kampagne gestrickt hat. Ich hatte zuvor nur Erfahrung als alleinige Spielleiterin.

Der klare Vorteil ist: man kommt als Spielleiterin auch mal zu spielen. Das ist aber meines Erachtens auch der einzige wirklich Vorteil am Rotationsystem.

Der klare Nachteil: man muss Rücksicht nehmen auf die anderen Spielleiter. Die Helden sollten am Schluss des Einsatzes an einem bestimmten Ort und in einer bestimmten Verfassung sein damit der nächste seinen Plot wieder aufnehmen kann. Damit tat ich mich am schwersten, ich konnte nicht mehr konsequent auf die Aktionen der Helden eingehen. So hätten zB nach einem Einbruch, der darauf folgende Verflogungsjagd und dem Tod einer Stadtwachen durch die Hand der Spieler die Helden vogelfrei werden sollen und von der Obrigkeit gejagt - aber leider hätte das die Kampagnen der anderen Spielleiter völlig zerstört. Die beiden meinte zwar: mach nur, wir finden da schon einen Trick es sofort aufzuheben sobald wir wieder leiten. Aber das wollte ich wiederum nicht, wenn Helden solchen Scheiss bauen dann sollen sie es auch ausbaden müssen, und zwar länger als ein Spielabend... tja und schon waren die Meinungsverschiedenheiten. Und führt schlussendlich dazu wir nun parallel an zwei Kampagnen unter zwei verschiedenen Spielleitern spielen.

Gast

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #6 am: 15.11.2004 | 02:43 »
Wie wärs mit folgendem:

Passe die Rotation an die Kampagnenlänge an. Wer ein Kurzabenteuer leiten möchte bekommt 1-2 Abende. Wer eine Kampagne leiten möchte meistert solange er braucht bis die Kampagne zu Ende ist. Eigentlich ist das selbverständlich, aber ich denke wesentlich komplexer wird es, wenn Meister B die Gruppe an Orte gehen lässt, wo Meister A zuletzt gemeistert hatte. Das ist vor allem sehr hässlich für den ehemaligen Meister, da er eine sehr konkrete Vorstellung von den entsprechenden Personen und Objekten hat, aber noch nicht vor Ort war. Vielleicht sollte man genau das vermeiden? Meister B darf keine Personen,Orte,etc. benutzen die Meister A verwendet hat, bis auf seltene gut abgesprochene Ausnahmen? Ausserdem muss man die Langzeitfolgen der Handlungen absprechen, welche überregional wirksam werden, sei es nun der Trank den der Alchimist gebraut hat, von dessen Gelingen er nicht wirklich überzeugt ist oder der Steckbrief mit dem bestimmte Charaktere in Königreich XY gesucht wird. Auch wenn man sich grosse Mühe gibt, wird es immer wieder Problemstellen geben, in denen sich die Meisterkompetenzen unscharf überschneiden. In unserer Spielrunde, in der es eigentlich bisher nur 2 verschiedene Meister gab, unterbrechen wir das Spiel kurz wenn eine solche Vermengung der Meisterzuständigkeit auftritt und sprechen uns kurz ab.

Wolf Sturmklinge

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #7 am: 15.11.2004 | 08:58 »
Das Zepter der Macht aus der Hand geben?! NIEMALS!

Wenn wir den SL wechseln, dann wird auch ein/e andere/s Kampagne/System gespielt. Ich persönlich kann es mir nur als sehr schwierig vorstellen, diese Wechsel gut zu koordinieren.

Offline Der Nârr

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #8 am: 15.11.2004 | 09:40 »
Was die Absprachen bezüglich der Abenteuer betrifft, so haben wir eigentlich keine Probleme. Wenn ich pausiere und jemand anders leitet finde ich eigentlich auch immer eine Möglichkeit, meine Sachen so lange auf ein Abstellgleis zu stellen (die Helden warten auf ein Ereignis, z.B. einen Brief, oder sie müssen an einen bestimmten Ort gelangen, damit es weiter geht). Und wenn es gerade nicht anders geht, leite ich halt so lange an meinem Stoff, bis ein passender Moment gefunden ist, an dem jemand anders einsetzen kann. Also wir haben auch kein festes Rotationsprinzip wo Termine feststehen, zu denen gewechselt wird, oder so etwas.

Und ja, der Vorteil der wechselnden Spielleiter ist, dass jeder mal spielen kann. Dieser Vorteil wiegt aber so schwer, dass ich bereit bin, alle Nachteile in Kauf zu nehmen. Bei uns ist es leider so, dass wenn ich kein Earthdawn leite, die Runde stirbt. Also leite ich und leite und leite und hoffe darauf, dass dann ab und zu einer der anderen mal ein Abenteuer leitet, damit ich auch mal Earthdawn spielen kann (was ich viel lieber tue als zu leiten). Als ich das letzte mal eine SL-Pause gemacht habe, hat die ganze Runde für ein halbes Jahr stillgestanden, weil niemand leiten wollte...

Das Problem bei uns sind wirklich eher z.B. Regelauslegungen oder wie ich als SL bestimmte Sachen handhabe. Ich denke diese Punkte wären kein Problem, wenn man als fester SL akzeptiert ist, so dass man auch einfach sagen kann "ich handhabe Regel x so und den Zauber gibt es bei mir übrigens nicht". Wenn ich das aber sage wird alles diskutiert, da wir ja wechselnde SLs haben und Entscheidungen demokratisch gefunden werden... Das findet zwar nicht während des Spiels statt, sondern dann später über Forum und ICQ, aber während des Spiels bekomme ich dann schon mal Kommentare zu hören wie "Darüber kann man diskutieren", die ganz klar schon mal die kommende Debatte ankündigen...
Und genau darauf habe ich keinen Bock, da ich bei manchen Dingen einfach die Gewissheit haben muss, dass sie so funktionieren, wie ich es mir vorstelle. Das betrifft wiederum nicht die anderen SLs, wenn die das anders handhaben ist das mir egal, solange wenn ich leite meine Regelung gilt. Aber genau das ist halt die Schwierigkeit... Die Entscheidungen werden dann eben nicht akzeptiert.

Habt ihr denn in Richtung der verwendeten Regelsätze schon mal Schwierigkeiten gehabt? Dass bei wechselnden SLs die Regeln unterschiedlich benutzt wurden? Klappte das vielleicht sogar problemlos, dass der eine halt so gespielt hat und der andere so?
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Offline Roland

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #9 am: 15.11.2004 | 09:52 »
Ich persönlich kann es mir nur als sehr schwierig vorstellen, diese Wechsel gut zu koordinieren.

Das ist relativ einfach, wenn man halbwegs ähnliche Vorstellungen hat und brauchbare Absprachen trifft. 

Szenarien lassen sich fast immer beliebig räumlich verlegen, was das Problem der Reise-Übergänge erledigt, über die NSCs und deren Schicksal (bzw. deren script immunity) und die grobe Entwicklung muß sowieso Klarheit herrschen.
Von zu großen Verliebtheiten in Details sollte man natürlich Abschied nehmen.

Habt ihr denn in Richtung der verwendeten Regelsätze schon mal Schwierigkeiten gehabt? Dass bei wechselnden SLs die Regeln unterschiedlich benutzt wurden? Klappte das vielleicht sogar problemlos, dass der eine halt so gespielt hat und der andere so?

Nein, fast nie, ja. Wir benutzen meist recht einfache, klare Regelsysteme, bei Unstimmingkeiten entscheidet der Konsens bzw. der jeweilige SL. Die Regelauslegungen unterscheiden sich, wenn überhaupt, nur im Detail, damit können die Spieler leben. Welche Regeln machen dir denn so große Probleme?
« Letzte Änderung: 15.11.2004 | 10:00 von Roland »
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Offline Der Nârr

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #10 am: 15.11.2004 | 10:27 »
Wir spielen halt Earthdawn, und da sind es dann oft irgendwelche kleinen Talentauslegungen, an denen der Streit entbrennt. Meistens betrifft das dann unseren Magier... Ich möchte da jetzt nicht zu sehr in die Details gehen. Es geht eben eben oft um Fragen: Funktioniert Talent x so oder so? Wobei die Fragen in der Regel irgendwie nebenbei aufkommen, z.B. erzählt dann ein Spieler, wie toll doch Talent x sei, weil man damit ja dieses oder jenes könne und ich muss dann unterbrechen und sagen "Moment mal, also ich sehe das ja etwas anders..." und schon geht es los, warum es denn so ist und nicht so.
Bislang habe ich es so gehandhabt, dass ich dann immer mehr und mehr den anderen entgegengekommen bin, mittlerweile merke ich aber, dass darunter mein Spielspaß leidet, weil immer weniger das Spiel gespielt wird, dass ich spielen möchte. Wenn ich nur Spieler wäre könnte ich sagen "Ok, deren Bier, wie die ihre Talente einsetzen", aber als Spielleiter bin ich von allen Regeln und bei Earthdawn dadurch eben auch Hintergrundaussagen betroffen, weil da Regeln und Hintergrund so eng miteinander verzahnt sind.
Wenn ich dann aber sage "Das ist SL-Entscheid und wenn ich leite mache ich es so" bekomme ich harsche Kritik, so etwas könne ich doch nicht tun, oder "Beim nächsten mal bin ich dann SL und dann kannst du nichts"... Es fehlt da vielleicht wohl auch ein wenig eine Atmosphäre des Vertrauens, obwohl ich schon viel auf die Charaktere und ihre persönlichen Ziele oder auch Spielerwünsche eingehe (und dann auch immer positive Rückmeldungen bekommen, dass es schön war dass das so gut geklappt hat usw.).
Das andere sind dann auch manchmal etwas freiere Interpretationen der Regeln, kürzlich habe ich eine gelungene Wahrnehmungsprobe so dargestellt, dass der Spielercharakter mehr oder weniger zufällig über das Suchobjekt gestolpert ist. War dann natürlich auch wieder ein Experiment, das den Spielern wohl nicht passte. Man kann doch nicht eine Wahrnehmungsprobe schaffen und dann über das gesuchte Objekt stolpern, also wirklich.

Da kann man jetzt schön reden, ich solle auf die Spieler eingehen und ihre Wünsche berücksichtigen (und Proben z.B. nur klassisch bewerten, alle Zauber verfügbar machen usw.), aber das verschleiert ja, dass ich als SL auch Wünsche habe. Da der Konsens bislang immer gegen mich und für die Spieler entschieden wurde, geht meine Motivation noch mal etwas für diese Runde aber von mal zu mal stärker verloren.
Das Paradoxe an der Sache ist dazu noch, dass die Spielabende an sich den Spielern gefallen.
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Offline Bentley Silberschatten

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #11 am: 15.11.2004 | 10:39 »
Hast du das mal genau so, deinen Leuten erzählt?
Ich empfinde deine Spieler, die ich natürlich nur durch deine Erzählungen hier jetzt kenne, als ziemlich egoistisch. Ich meine sie wollen den maximalen Spaß, bestehen darauf das du die Gruppe zusammenhälst weil du der einzige bist der öfters leitet, dein Spaß ist ihnen aber schnuppe. So kommts mommentan auf jeden Fall rüber.
Entweder die wollen dich ausnutzen oder ihnen ist nicht klar was sie anrichten.
Empfehlen würd ich daher zualler erst mal, das du ihnen genau das erzählst, was du uns hier mitteilst.

Wenn das nicht hilft würd ich das System wechseln und eine Kampagne mit "deinem System" leiten bei der man nur Charaktere haben darf die nicht bei anderen gespielt werden. Und von anfang an klar machen, wer in der Kampagne mitspielen will akzeptiert das du der Master bist. (Was nicht heist das du dir Vorschläge nicht anhörst.)

Wolf Sturmklinge

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #12 am: 15.11.2004 | 13:48 »
@Hamf aus der Dose:

Das hört sich für mich teilweise sehr gemein an.
Ich habe meinen Spielern auch schon teilweise vorgeworfen, daß sie (unabsichtlich) mir den ganzen Spielspaß versauen weil sie sich so dämlich anstellen. Muß man sich mal vorstellen, daß ich das genau so gesagt habe...ich war wirklich sauer, weil es vorher super gelaufen ist und wenns drauf ankommt....'BRAAAPP' - Gruppe matsch.
Ich habe mir dann gesagt/sagen lassen, Wolf, nicht jeder denkt wie Du, die machen das vielleicht nicht mit Absicht.

Nach einigem hin und her habe ich dann mit den Leuten drüber geredet und es läuft seitdem auch wieder besser. Auch Dank der Tips aus diesem Forum. Daher denke ich, ist ein ernstes Gespräch außerhalb des Spieles das einzige was wirklich auf Dauer helfen kann.

@Roland:
Naja, ich stricke eigentlich immer größer angelegte Sachen und wenn ich währenddessen den SL wechsle müßte ich dem anderen SL ja einige Dinge verraten die er als Spieler möglicherweise nicht wissen sollte. Daher gestaltet sich solch ein Wechsel besonders für mich schwierig.

Offline Roland

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #13 am: 15.11.2004 | 15:06 »
Naja, ich stricke eigentlich immer größer angelegte Sachen und wenn ich währenddessen den SL wechsle müßte ich dem anderen SL ja einige Dinge verraten die er als Spieler möglicherweise nicht wissen sollte.

Man kann kürzere Handlungen sehr gut abseits der Hauptgeschichte einer Kampagne ansiedeln, ohne sich ins Gehege zu kommen.  Ein gewisser Grad an Vetrauen in die Mitspieler/SLs ist natürlich notwendig.
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Offline Der Nârr

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #14 am: 15.11.2004 | 15:22 »
Hast du das mal genau so, deinen Leuten erzählt?
Genau so nicht, aber ich habe die Probleme natürlich schon angesprochen, nur offenbar nicht deutlich genug. Ich habe dieses Gespräch jetzt aber zum Anlass genommen, den Spielern einen hoffentlich alles klarstellenden offenen Brief zu schreiben, damit die Probleme endlich aus der Welt geschafft werden. Denn offenbar ist das ja auch doch ein eher rundenspezifisches Problem bei uns und nicht etwas, was automatisch mit den wechselnden SLs daherkommt, wie ich angenommen habe.

Den Wechsel des Systems habe ich jetzt auch schon in Erwägung gezogen, nur ist die Sache eben die, dass ich selber so sehr an Earthdawn hänge ;). Aber wenn die Spieler nicht bereit sind, mir entgegenzukommen, werde ich wohl oder übel das Spielleiten in Earthdawn aufgeben und hoffen, dass dann die anderen Spieler doch öfter den SL-Posten übernehmen. Nur das letzte Mal gab es eben ein halbes Jahr Pause, weil niemald leiten wollte... Aber jetzt bin ich erstmal gespannt, wie die Reaktionen auf meinen Brief ausfallen werden.
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Offline Bad Horse

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #15 am: 15.11.2004 | 15:52 »
In unserer Ars-Magica-Runde arbeiten wir auch mit wechselnden SLs. Da steht allerdings fest, daß ich der Haupt-SL bin und damit auch diejenige, die bei Regelstreitigkeiten entscheidet (auch wenn jemand anders leitet). Glücklicherweise haben wir da aber nur selten Probleme, da wir uns in Regelsachen häufig ziemlich einig sind. Die anderen SLs sind eh nicht so sehr an den Regeln interessiert.

Man sollte halt beachten, daß man gewisse Locations, NSCs etc. nur dann benutzt, wenn der andere SL seine Einwilligung gegeben hat. Bei uns herrscht immer mal wieder reges NSC-Swapping.  ;)
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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #16 am: 15.11.2004 | 18:51 »
@hamf:

Auf den ersten Blick sieht mir das zumindest teilweise als ein Kompetenzproblem in Sachen Regelauslegung aus. Vielleicht würde es helfen wenn ihr euch zähneknirschend auf eine einheiltiche Regelauslegung einigt?

Kornhulio

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #17 am: 16.11.2004 | 14:36 »
hm... wechselnde meister, das hatten wir früher noch, als man selber auch ma meistern wollte, mitlerweile sind wir bei festen meistern für das jeweilige spiel angekommen. ich finde es auch besser so, weil man so mit den spielern deren charaktertechnischen geheimnisse abklären kann, ohne das die anderen wind mitkriegen (ich finde geheimnisvolle chars ziemlich cool) und auch anderes.

Ja, bei den wechselnden damals gab es irgendwie allerdings nie regelprobs... könnte aber auch daran liegen, das wir die regeln kaum kannten und nur 1-2 leute wirklich nen bissl davon wussten, so dass die eh gesacht haben wie das geht. Ansonsten würde ich sagen, dass der meister in der situation halt das letzte wort hat. wenn die anderen das anders machen wollen, dann können sie das ja machen, wenn sie selber meistern.
evtl. könntest du vor der sitzung auch den spielern erklären, dass für ein gutes gelingen des abenteuers es sich nicht vermeiden lässt, dass deine modifikationen benutzt werden, wenn sie was dagegen haben sollens ie halt selber meistern ^^

Offline Boba Fett

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #18 am: 19.11.2004 | 12:09 »
Grundsätzlich hat das Problem von Hamf
Zitat
Wir spielen halt Earthdawn, und da sind es dann oft irgendwelche kleinen Talentauslegungen, an denen der Streit entbrennt. Meistens betrifft das dann unseren Magier... Ich möchte da jetzt nicht zu sehr in die Details gehen. Es geht eben eben oft um Fragen: Funktioniert Talent x so oder so? Wobei die Fragen in der Regel irgendwie nebenbei aufkommen, z.B. erzählt dann ein Spieler, wie toll doch Talent x sei, weil man damit ja dieses oder jenes könne und ich muss dann unterbrechen und sagen "Moment mal, also ich sehe das ja etwas anders..." und schon geht es los, warum es denn so ist und nicht so.
Bislang habe ich es so gehandhabt, dass ich dann immer mehr und mehr den anderen entgegengekommen bin, mittlerweile merke ich aber, dass darunter mein Spielspaß leidet, weil immer weniger das Spiel gespielt wird, dass ich spielen möchte.
imho nichts mit wechselnder Spielleiterei zu tun, sondern damit, dass unterschiedliche Vorstellungen herrschen.

Mein Vorschlag dazu: Trennt solche Diskussionen vom Spielgeschehen und diskutiert aus, was ein Zauber oder ein Talent ermöglicht und was nicht. Einigungen sollten als "Hausregeln" festgehalten werden, damit es nicht zu wiederholten Streits kommt.
Ich kenne das Problem bei Earthdawn gut, denn ich hatte das gleiche und war auch als SpL eher bestrebt die Möglichkeiten einzuschränken. Inzwischen sehe ich das (immer noch als SpL) ganz anders und sehe, dass ich durch die Einschränkungen eine Menge Möglichkeiten aus dem Spiel ausgesperrt habe und auch, dass ich durch die Einschränkungen eine Menge Motivation geraubt habe.
Inzwischen tendiere ich dazu, im Zweifelsfall die Möglichkeiten zuzulassen - Hey, it's Magic (was ja insbesondere auf Earthdawn zutrifft...)
Erklären kann man das leicht - die Vorstellung der Namensgeber prägt die Realität von Earthdawn. Und wenn ein Namensgeber überzeugt ist, dass sein Zauber oder Talent etwas ermöglicht - dann sollte es das auch können. Vor allem, wenn der jenige mit den Worten "damit kann ich..." auch noch andere überzeugt, so dass deren Vorstellung die Realität noch weiter formen.

Aber ich gebe zu, dass ist ansichtssache. Wir können gern zu dem Thema einen eigenen Thread aufmachen.

Zum Topic: Wechselnde Spielleiter schaden nicht. Allerdings wird das Spielen von Kampagnen mit zusammenhängender Story schwer. Entweder sprechen sich die Spielleiter ab, was dazu führt, dass immer einer der Spieler eingeweiht ist (muss nichts schlechtes sein), oder es kommt zwangsweise zu Widersprüchen.
Aber man kann ja auch sehr gut viele Abenteuer aneinanderreihen, die keinen Zusammenhang besitzen. Imho würde man bei Earthdawn damit aber viel Potential verschenken.

Alternative: Wechselnde Spielleiter mit unterschiedlichen Systemen... Aber auch das bringt Nachteile mit sich.

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Offline Gwynnedd

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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #19 am: 19.11.2004 | 12:37 »
Sehe ich genau so...

wir leiten unsere Earthdawn-Kampagne zu zweit. Absprachen gibt es fast keine, außer vielleicht: "hör mal brauchst du den NSC noch für irgendwas, oder kann ich den haben?" oder "sag mal, wenn ich irgendwas in der Gegend mache, komme ich dir da in die Quere?". Das einzig wichtige bei verschiedenen SLs ist, dass man respektiert was der andere leitet und das in seine eigene Story mit einarbeitet, ohne dem anderen zu widersprechen.

Zugegebenermaßen funktioniert das bei uns wahrscheinlich deshalb so gut, weil der andere SL und ich uns ein Gehirn teilen  ~;D
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Re: Wechselnde Spielleiter
« Antwort #20 am: 19.11.2004 | 14:32 »
Mein Vorschlag dazu: Trennt solche Diskussionen vom Spielgeschehen und diskutiert aus, was ein Zauber oder ein Talent ermöglicht und was nicht. Einigungen sollten als "Hausregeln" festgehalten werden, damit es nicht zu wiederholten Streits kommt.
Was glaubst du denn, was wir machen *g*. Diese Diskussionen führen wir über ein Forum und die Zeit, die wir darin investieren, ist schon mehr, als ich zum Vorbereiten der Abenteuer aufbringe. Das geht mir halt tierisch auf die Nerven. Manchmal geht es aber auch einfach um so etwas: Wir spielen auch Transhuman Space, da haben wir einen festen SL. Der wollte nichts weiter haben als die Werte und Konzepte unserer Charaktere, bevor wir das nächste Mal spielen, natürlich gibt es aber erstmal von einem Spieler aus eine Diskussion, wofür und ob das nötig ist und er hat seinen Charakter eh noch nicht fertig und am Anfang geht man als SL doch sowieso nicht darauf ein etc. bla bla. Wenn dann für echte Lapalien vom SL erstmal einiges an Energie in solche Diskussionen investiert werden muss, finde zumindest ich das ärgerlich und habe unter solchen Bedingungen einfach keinen Bock mehr, den SL zu machen. Zum Glück bin ich bei ED nicht angewiesen darauf, die Werte der SCs zu kennen, Disziplin und Kreis enthalten ausreichend Informationen ;D.

Naja, wie es sieht, haben sich die Probleme in meiner Runde jetzt erst einmal verflüchtigt. Da bin ich mal gespannt, wie lange das anhält. Habe auch schon angekündigt, nach den nächsten zwei Abenteuern erst mal eine SL-Pause zu machen, da bleibt abzuwarten, ob die anderen Spieler es gebacken bekommen, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten.


Zu wechselnden Spielleitern... Naja, ich sehe das so, dass es vor allem aus der Not geboren ist. Es möchte halt jeder mal spielen und dann ist das Abwechseln nun mal das Mittel der Wahl. Mir würde es auch nicht genügen, in einem anderen System als ED nur Spieler zu sein, da ich nun mal auch ED spielen möchte ;).
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