Ich stelle fest, ich war immer brav und habe Leute verteidigt und noch gar nicht gerantet.. dann fang ich mal an
Eragon wurde ja schon oft genug genannt. Ja, ich kann auch super Bücher veröffentlichen, wenn meine Mama bei Simon& Schuster arbeiten würde. Meine ersten Gehversuche im Bereich Fantasy lasen sich ähnlich (auch wenn ich die Bedeutung von Konjunktionen kannte), und ich habe zum Glück keine Verwandten bei irgendwelchen Verlagen, sonst würde ich diesen Schmonzes (klischeehafte Fieslinge, bis zum Erbrechen gute Helden) hier auch noch nominieren. Ich habs irgendwann weggelegt und wieder von vorne angefangen. Achso, aber zurück zu Eragon. Das beste an dem Buch ist der Soundtrack zum Film. Der Rest ist so ein vorhersehbarer Einheitsbrei, den man schon tausendmal besser gelesen hat. Abgekupfert ist es noch dazu, aufmerksame Herr der Ringe - Leser mögen sich mal bitte die Eragon-Karten ansehen und dann die von Mittelerde und ihren Fokus auf das Meer von Rhun lenken.
Wayfarer Redemption von Sara Douglass. Ich mochte die Axis-Trilogie, das war mal was anderes, interessante Charaktere, spannende Wendungen, wenn es auch zum Schluss hin ein wenig merkwürdig und flach wurde. Aber die Fortsetzung ist wirklich das Allerschlimmste, was ich jemals gelesen habe. Eine verquaste Mischung aus Fantasy mit realweltlichem post-apokalyptischen Einstreuern (plötzlich schwenkt die Handlung aus dem Fantasyreich in ein von Dämonen verheertes New York, wo die Menschen eine Rakete gebaut haben, mit der sie den zerstückelten Oberdämon ins All schiessen. Leider treffen sie das Fantasyreich), widerlichsten Gewaltbeschreibungen (ich habe schon verstanden, dass die Dämonen das ultimative Böse sind und selbst die WH40k-Chaosgötter Kindergeburtstag dagegen, aber ich muss das nicht in jedem Kapitel mit neuen Gräueltaten bestätigt bekommen), Inzest (da darf jeder mal mit jedem, weil das ja bei diesen superdekadenten Vogelmenschen wohl so üblich ist) und schlussendlich eine sehr schlecht verkleidete christliche Heilslehre (nichts gegen Glauben, aber da wirds einem wirklich mit dem Vorschlaghammer präsentiert, es gibt keine Alternativen als den Retter, und Narnia ist ein Witz gegen dieses süsslich-klebrige Ende). Die Bösen kriegen auf den Deckel, und die Guten kommen ins Paradies. Ja, das ist kein Witz, am Schluss leben alle im Elysium.
Ich weiss nicht, warum ich echt die komplette Trilogie gelesen habe, aber ich glaube es war zum einen wegen der Sprache, und zum anderen ist der Hauptcharakter wirklich cool, er hat Ecken und Kanten, eine heftige Daddy Issue und man weiss nie, ob er jetzt wirklich zu den Guten gehört oder doch eigentlich der Fiesling ist, der er in der letzten Trilogie war. Aber der Rest des Buches.. näää.
Die Bücher (Pandemia) von Dave Duncan hab ich auch irgendwann zur Seite gelegt, die fand ich nicht schlimm, nur furchtbar uninspiriert und langweilig. Die Helden waren Mary Sues und man ist überhaupt nicht warm geworden mit ihnen, und die Handlung.. da war irgendwie keine.
Und zum guten Schluss: Dan Abnett wurde hier ja schon öfter genannt, und ich muss ihn dann auch nochmal nominieren: "Horus Rising". Meine Güte, wie kann man den Auftakt zu so einer epischen Saga nur so in den Sand setzen. Ständig rennen irgendwelche Leute von A nach B, ohne dass man weiss, warum, dann bringen sie irgendwen um, dann rennen sie wieder durch die Gegend, und halten mal ein Schwätzchen und sagen sich, wie geil sie doch aussehen (also besonders Horus natürlich) Im letzten Drittel gibts dann mal ein bißchen zusammenhängende Handlung, die für den Fortgang der Horus Heresy unglaublich wichtig ist, im Gegensatz zu den ersten beiden Dritteln. Wobei, da kommt schon immer mal ein bißchen was durch, aber es geht halt im Rest der "Handlung" unter.
Da ich aber gerade "Know no fear" lese (auch von Abnett) und es für eins der besten Bücher der Reihe halte, denke ich, dass Horus Rising vielleicht einfach ein Ausrutscher war. Außerdem toppt nichts "Battle for the Abyss". Da fliegen dann verschiedene Legionen uninspiriert durch die Gegend, während die Word Bearers rüberkommen wie eine Mischung aus Disney-Bösewichten und Isnogud. Ne, "Galaxy in Flames" war grosses Kino, Mr Counter, aber das war eher Füllwerk, bis die richtigen Bücher fertig sind.