Autor Thema: [A&B]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr  (Gelesen 24131 mal)

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Raven

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[A&B]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« am: 10.12.2004 | 15:27 »
Die Vorgeschichte
Alle Wege führen in die Heimat. Ob dieser, doch recht poetische Spruch sich bewahrheitet, werdet ihr wohl in kürze Erfahren, habt ihr eure Wohnstuben, Unterkünfte oder Zelte doch erst kürzlich verlassen, um einem Leben auf der Straße, einem Leben voller Abenteuer und Gefahren, einem Leben voller leerer Geldbeutel den Vortritt zu lassen. So sitzt ihr nun im Schankraum, und wartet darauf, das dieser haarstreubende Regen endlich nach lässt.
Im Jetzt...
Rauschend verbanden sich die Regenströme Landorias wasserfallgleich zu unbehaglichen Bächen, die das umliegende Ackerland in ein wahres Torfmoor verwandelten. Der Regen schlug mit ungekannter Sturmgewalt auf die hölzernen Häuser des Dorfes ein, welche sich mehr oder minder, knarrend im Sturm wogen. Prasselnd stob er über die Dächer, erstickte jeden versuch Feuer zu machen im Keim, und zwang die Dörfler in ihren Häusern zu bleiben. Blitze durchzuckten den Himmel, während gewaltige Donnerlaute die Kinder unter die Decken trieb. Das Wasser sickerte bereits aus den wenigen Regenfässern, die die Dorfgemeinschaft aufgestellt hatte, und schmutzige, knöchelhohe Fluten plätscherten durch die Gassen.

Die Stimmung im Wirtshaus „zur Einkehr" hatte den Tiefpunkt erreicht. Knarrende Dielen waren für gewöhnlich an der Tagesordnung, und wochentags bereitete es ihm immer wieder Freude, die vorwurfsvollen Blicke seiner Gäste mit einem seiner selbstgebrauten Humpen aus den Gesichtern zu zaubern. Heute jedoch, tropften bereits erste Regengüsse durch undichte stellen im Dach, und bildeten kleine Seen im Schankraum. Klappernd schlugen Fensterläden mit solcher Gewalt gegen die Fenster der Dorfschenke, sodass der Wirt sich unsanft an den einmaligen Besuch eines Jotunländers erinnert fühlte. Hilflos sah er sich in der Schänke um, während er den Graubefleckten und vollkommen durchnässten Lappen in einen Eimer ausleerte.

Durch einen Spalt in der Wand pfiff der Wind, und nur der gestählte Körper des Kriegers in archaischer Bronzerüstung verhinderte, dass die kalte Luft den Raum mit ihrem eisigen Griff erdrückte. Leise und wild gestikulierend unterhielt er sich mit seinen Gefährten, als einer der ihren mit eisenbeschlagenem Handschuh auf den Tisch schlug. Erschrocken, zuckten er und der dritte im Bunde zusammen, und ermahnten ihren Gefährten zur Ruhe. Beunruhigende Stille breitete sich im Schankraum aus, und nur das leise Trommeln der Regentropfen, das Knarren der Dielen, und das Quietschen sämtlicher Scharniere schafften Stimmung wie auf einem untergehenden Schiff.

Räuspernd schritt der Wirt erneut in die Mitte des Schankraumes, um die neu entstandene Pfütze zu entfernen. Seufzend hob er den Blick zur Decke, um die Größe des Loches festzustellen. Als er dann auf die Knie ging, um seinen Lappen in das eisige Nass zu tauchen, musste er kurz innehalten. Die unheimliche Geräuschkulisse hatte verhindert, dass er den Eintritt neuer Gäste bemerkt hatte. Groß waren sie. Groß, beharrt, unrasiert, rothaarig und unansehnlich. Muskelbepackt und doch drahtig, groß, schlaksig, und voll unterdrückter Kraft. Ihre Fellstiefel, die bis zu den Knien reichten, machten ein schmatzendes Geräusch, da sie der Länge nach vor Dreck starrten und von Schlamm verunreinigt wurden.

Die drei Rüstungsträger musterten die Neuankömmlinge mit berechnendem Interesse. Das leichte Scheppern der Ringelpanzer, die einer aus ihrer Mitte trug, während seine Hand zum Knauf seiner Waffe fuhr, floss in die Kulisse mit ein und blieb unbemerkt. Niemand rührte sich, nicht einmal der Atem der Taverneninsass
en gefror in der Luft zu kleinen Dunstschwaden. Scheppernd erhoben sich die drei Gäste, den Hand am Waffengriff.

Plötzlich wurde die Szenerie von Emotionen durchflutet, als das sehnige Bein des vordersten Kar’Ashkir durch die Luft fuhr. Die Geräuschkulisse wurde von einem trockenen Knacken geschwängert, als die Nase des Wirtes zerbrach. Blut, Dreck und Tränen überströmt lag sein Körper unter den mächtigen Stiefeln des Ostlandreiters. Unter seinem Gewimmer rissen die Schwerter kreischend aus ihren Scheiden, um klirrend durch die Luft zu kreisen. Laut lachend, bellte sein Peiniger einige Worte in der verfluchten Sprache der Kar’Ashkir, bevor sich die sechs Ostlinge mit dröhnenden Kampfschreien in die Schlacht in der „Einkehr" warfen.

Künftig...
Heute Abend, könnt ihr mir, einem kleinen Teil der AERA Szene und anderen Freunden des gepflegten Rollenspiels im AERA-Stammtisch begegnen und Fragen(Beispielsweise zu euren Charakteren, zu AERA oder OT) zur Kampagne stellen, oder sich einfach unterhalten.

Wie es geht?
1. Link anklicken
2. Nickname eingeben und bestätigen
3. Folgenden Eintrag in der Befehlszeile verfassen und wieder bestätigen: /join #aera

IRC Besitzer kennen die Prozedur bereits.


Für Spielleiterfragen, und Lesern denen gerade Langweilig ist:
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« Letzte Änderung: 19.06.2005 | 09:47 von Imiri »

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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #1 am: 10.12.2004 | 17:40 »
Der Regen war sehr schlecht und betäubend für das Gemüt gewesen. Stumpfsinnig hatte man seinen eigenen Gedanken nachgehangen. Doch nun wurde man jäh aus dem dämmrigen Zustand gerissen, in den man verfallen war....

So auch Arvin der kleine schmächtige Mönch. In seiner einfachen grauen Robe saß er in einer Ecke des Schankraums nur um jetzt erschrocken seine ledrige Umhängetasche schützend vor sein Gesicht empor zu reißen und hinter seinem Tische in Deckung zu gehen immer in der Hoffung von den Kontrahenden nicht bemerkt zu werden. Meist klappte das auch. Dort zu warten, schien ihm das beste, da sich die Stimmung erst wieder nach der Auseinandersetzung ändern und man dann auf seine Dienste als Heiler angewiesen sein würde...  was nützte einem schon ein halbtoter Heiler.
« Letzte Änderung: 10.12.2004 | 18:28 von Imiri »
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #2 am: 11.12.2004 | 08:36 »
Nah am Kaminfeuer, saß eine junge Frau, um die klamme Kälte des Regenwetters aus ihrer feuchten Kleidung zu vertreiben. Einen dunklen, schlichten Reiseumhang hatte sie eng um sich geschlungen, als ob sie auch noch vor der Hitze des Feuers fröstelte. Als die Tar´Ashkir den Raum betreten hatten, hatte sie ihnen erst nur einen flüchtigen Blick gegönnt und sich dann wieder einem Buch zugewandt, das sie auf den Knien balancierte und in dem sie gebannt las.

Das Geräusch, mit dem die Nase des Wirtes brach, hatte sie jäh herumfahren lassen. Mit ernsten Augen musterte Asira die Szene, die sich ihr bot. In einer fließenden Bewegung warf sie im Aufstehen den Umhang von ihren Schultern und zog ihr Schwert, das bis dahin in eine Decke eingeschlagen zu ihren Füßen gelegen hatte. Die Waffe hielt sie fest am Griff, sodass die Fingerknöchel schon weiß hervortraten. Ihr Atem ging flach und schnell und ihr Körper schien wie unter Spannung zu stehen. Ein leichtes Flackern in Asiras grünen Augen zeugte davon, dass sie sich in der Situation unwohl fühlte und wohl auch noch in keinem gefährlicheren Kampf als einer Übungsstunde mit ihrem Waffenmeister ihr Geschick hatte beweisen müssen. Trotzdem stand sie aufrecht und herausfordernd im Raum. Gott- und Selbstvertrauen schenkten der jungen Novizin des Veridanerordens die nötige Stärke und den Willen, so gut wie möglich in dieser Situation zu helfen.

In der Hoffnung, dass die Ostlinge fürs erste mit den drei offensichtlich gut Gerüsteten und Bewaffneten kämpfen würden, versuchte sie, sich ihren Weg zum am Boden liegenden Wirt zu bahnen, um den Verletzten aus der gefährlichen Kampfzone zu bringen.
« Letzte Änderung: 14.12.2004 | 11:31 von Tricia »
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #3 am: 11.12.2004 | 11:07 »
Überrascht stellte der Mönch fest, dass sich noch eine Novizin seines Ordens in der Taverne befand. er musste sie wohl, in ihren Reiseumhang gehüllt, gegen den Schein des flackernden Feuers nicht als solche erkannt haben. Vielleicht war er auch mit seinen eigenen Gedanken zu sehr beschäftigt gewesen.

Noch nie hatte er soviel Leid auf einmal sehen müssen. Immer hatten ihn die Klostermauern behütet seit sein Vater ihn noch als Junge den Mönchen in Obhut gegeben hatte, nachdem seine Mutter verstorben war. Er hatte gewusst, dass es den Menschen außerhalb des Klosters nicht so gut ging wie ihm. Oft hatte er seine Mitbrüder um Unterstützung gebeten. doch nicht immer mit Erfolg. Und nun hatten sie ihm diese Chance gewährt, sein Können für die armen Menschen da draußen einzusetzen. Die Seuche die sich unter der Bevölkerung breit machte musste bekämpft werden. Und er konnte etwas tun. Er konnte das Erbe seiner Mutter, einer gütigen Heilerin, nutzen um ihnen zu helfen, die Gabe des Heilens. Er würde ihr Werk fortsetzen, auch wenn sie bei eben so einen Einsatz erkrankt war und schließlich an diese ihr Leben verlor. Keiner seiner Gedanken besaß Zweifel.

Vorsichtig schaute er der Novizin zu, die so viel mutiger als er, sich zu dem Verletzten bewegte. Er musst sich nicht auch noch in Gefahr bringen. Wenn es nötig war würde er einschreiten und tun was nötig war. Bis dahin würde er einfach nur ein Auge auf die Szene haben.
« Letzte Änderung: 11.12.2004 | 11:19 von Imiri »
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #4 am: 12.12.2004 | 13:30 »
Er beugte sich vor, um das Geschehen im Schankraum besser erkennen zu können. Sein Gesicht verließ das Halbdunkel, in dem er saß, und offenbarte ein wilde, rotblonde, ungezügelte Mähne. Ein struppiger Bart umrahmte sein wettergegerbtes Gesicht, aus dem kein bestimmtes Alter herauszulesen war. Graublaue Augen musterten die Angreifer und die Angegriffenen.
Hinter seiner hohen Stirn arbeitete es fieberhaft. Sollte er eingreifen? Seine Hand fuhr unwillkürlich an das Tischbein zu seiner Linken, an dem der kühle, lederumwickelte Griff des Hammers lehnte. Die kleinen Tropfen, die noch immer durch sein dichtes Haar rannen, sammelten sich zu kleinen Pfützen vor ihm auf dem Boden.

Er erhob sich. Ein ein Meter neunzig großer, schrankbreiter Mann in geteerter, schwerer brauner Lederjacke, Lederhosen und schmutzigen, hohen, riesigen Stiefeln mit schiefgetretenem Absatz. Der beiläufige Griff nach unten förderte einen Hammer zutage. Sein Stiel war etwas gekürzt und mit Leder umwickelt, das am Ende in einer breiten Schlaufe endete. Der gut 15 Pfund schwere stählerne Hammerkopf glänzte matt im flackernden Licht der Lampen.
Als er sah, dass sich die stille Novizin offenbar zwischen die Kämpfenden und den Wirt stellen wollte, entschied er bei sich, dass er ihr helfen musste. Zur Sicherheit griff er nach einem Fußschemel, auf dem er seine lehmverkrusteten Stiefel abgelegt hatte, und nutzte ihn als improvisierten Schild, während er sich durch das Chaos einen Weg zu dem am Boden Liegenden bahnte.
« Letzte Änderung: 12.12.2004 | 13:36 von Morebytes »
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #5 am: 13.12.2004 | 14:14 »
Aus seiner Stellung hinter dem Tisch herraus beobachtete der junge Mönch das Geschehen. So bemerkte er auch bald den rotblonden Hünen(so schien er ihm zumindest), der sich ebenfalls auf den Wirt zubewegen.
Er machte jedoch nicht den Anschein, sich wie die rothaarigen Neuankömmlinge einfach auf die Tavernengäste stürzen zu wollen. Viel mehr schien er sich um deren Sicherheit Sorgen zu machen.
Daran war auch ihm selbst gelegen. Aber was konnte er schon tun? Er hatte weder eine kämpferische Ausbilung im Orden genossen, so wie die Novizin, noch war er so groß und stark, wie der Hüne. Er besaß ja noch nicht einmal etwas, das sich als Waffe hätte bezeichnen lassen, geschweige denn wäre er in deren Umgang geübt. Wenn diese ganze Gewalt doch entlich vorrüber wäre, dann könne er sich entlich an die Arbeit machen, anstatt hier in die Ecke gedrängt zu sitzen und um sein Leben zu fürchten. Was wollten die Fremden überhaupt hier? Hatte sich das schon mal jemand gefragt? Sie waren sicher nicht nur gekommen um ein trockenes Plätzchen für sich zu finden. Sonst hätten sie sich, wie all die anderen, einfach im Schankraum niedergelassen und ein warmes Getränk bestellt oder etwas zu Essen. Was bezweckten sie mit ihrer zur Schaustellung von Gewalt? Vielleicht würde sich das ganze noch klären. Noch gab es für ihn hier nichts weiter zu tun als zu warten, zu hoffen und zu beten, das alles gut vorrüber ging.

Die Augen noch immer auf die Szenerie gerichtet, begann er leise zu beten.
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #6 am: 13.12.2004 | 14:26 »
Die schlanke Novizin bewegte sich unauffällig am Rande des Kampfes in Richtung des am Boden liegenden Wirtes. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, dass ein hünenhafter Mann, der sie sicherlich um gut einen Kopf überragte, sich zwischen sie und die Kämpfenden schob. Mit einem erleichterten kurzen Kopfnicken gab sie ihm zu verstehen, dass sie seine Bemühungen, ihr eventuelle Angreifer vom Leibe zu halten, wohl zu schätzen wußte.

Zumindest bin ich nicht ganz allein in dieser Situation. Und doch, sieh dir die Menschen hier an. Sie haben Angst, was man ihnen nicht verdenken kann. So weit ist es also gekommen, dass man in einer Schänke seines Lebens nicht mehr sicher ist.

Unwillig schüttelte sie den Kopf, als ob sie unangenehme Gedanken vertreiben wollte. Langsam und bedächtig setzte sie einen Fuß vor den anderen und stahl sich so immer weiter vorwärts. Nur noch ein paar Schritte und sie wäre nah genug, um den Wirt aus der Gefahrenzone ziehen zu können.

Gott gib, dass sie nicht gerade jetzt in meine Richtung sehen. Nur noch ein paar Meter.
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #7 am: 13.12.2004 | 15:19 »
Immer noch betend in seiner Deckung begann er schon mit fachkundigem Blick die Verletzung des Wirtes zu studieren.
Wenn er doch bloß näher kommen könnte, dann wäre es viel einfacher. Er blutete, das konnte er auch auf diese Distanz erkennen. So wie es aussah im Gesicht. Nase, Kiefer oder gar da Auge, war auf diese Distanz einfach nicht klar zu erkennen. Er dachte schon mal über die Blutstiller noch, die sich in seiner tasche befanden und welcher wohl und wie verabreicht der geeignetste war. Wenn sich die Angreifer nicht weiter mit dem Wirt beschäftigten konnte er es evtl. wagen näher zu kommen. Dann wäre eine bessere Diagnose möglich.

Er wurde immer nervöser....
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #8 am: 14.12.2004 | 16:07 »
Schnellen Schrittes durchquerte er den Rau´m, den Schemel griffbereit, den Hammer gesenkt. Immer wieder stießen gerüstete Rücken an den Schemel, traten ihm Stiefel gegen das Bein und Stahlsplitter flogen ihm um die Ohren.
Schließlich stellte er sich breitbeinig zwischen den blutenden Wirt und die junge Novizin, die ihm aufhelfen wollte, und nickte ihr über die Schulter zu. Dann wies er stumm mit dem Kopf hinter die Theke und wandte seinen Blick wieder dem Kampfgeschehen zu, das wild durch die Stube wogte und die Einrichtung in Späne zerlegte.
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #9 am: 14.12.2004 | 16:21 »
Hinter die Theka also. Dorthin würden sie den Verletzten bringen.

Immer zittriger werdend schaute sich der Mönch um.

Da ist zur Zeit niemand, der mir den Weg verstellt. Wenn ich mich beeile, dann binich sogar noch vor dem verletzten da.

In Gedanken breitete er bereits seine Sachen, die er für die Verletzung benötigen würde für die Behandlung hinter der Theka aus.

jetzt nur noch den richtigen Moment abpassen und dann los...

Seine Beinmuskeln verspannten sich, als er auf den richtigen Moment warte und dann geduckt loslief, die Tasche fest umklammert.
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #10 am: 15.12.2004 | 08:07 »
Mit ein paar schnellen Schritten erreichte Asira endlich unbehelligt den Wirt. Wimmernd hielt sich der Mann eine Hand vor die Nase, in dem sinnlosen Versuch, das strömende Blut zu stoppen. Vorsichtig schüttelte Asira ihn an der Schulter. "Könnt ihr aufstehen? Hinter der Theke ist es sicherer." Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie der junge Mönch, der noch vor kurzem ängstlich in einer Ecke saß, auch in Richtung Theke hastete. Seine Tasche hatte er nach wie vor fest an sich gepreßt.

Vielleicht hat er ja irgendwelche Heilkräuter dabei?

Der Wirt schaute sie mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen an, bemühte sich aber sichtlich, sich zusammen zu reißen. Gestützt auf Asira schaffte er es, aufzustehen und gemeinsam stolperten sie mehr als dass sie gingen die paar Schritte hinter die Theke.
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #11 am: 15.12.2004 | 12:04 »
Die vereinzelten Tische und Stühle des Schankraums als Deckung nutzend, begab sich der Mönch nun Stück für Stück in Richtung Theke. Immer wenn er wieder einen der Tische erreicht hatte, stoppte er kurz und verschaffte sich einen Überblick. Da konnte er auch sehen, wie die Novizin dem Wirt aufhalf und sie sich beide in Richtung Theke aufmachten. Noch konnte er nicht sehen, was ihn dahinter erwartete.
Aber schlimmer als davor konnte es ja nicht werden., dachte er bei sich.

An der theke angekommen sah er sich nocheinmal hastig um, legte seine Tasche auf ihr ab und stemmte sich auf den Tresen, um sogleich die Beine nachzuziehen. Und sich auf der anderen Seite der Theke wieder hinabgeiten zu lassen. Schnell zog er noch die Tasche ebenfalls hinter die Theke, bevor er in Deckung ging, um nur noch gelegentlich nach dem Verbleib der Novizin und dem Wirt zu sehen.
Ob die in die Kämpfe verwickelten Fremden sie schon bemerkt hatten? Oder war es ihnen egal? Der Wirt würde ihm wahrscheinlich nicht über die Theke folgen können. Er würde sie also umgehen müssen, was ihn noch länger der Gefahr aussetzte entdeckt und aufgehalten zu werden.
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #12 am: 15.12.2004 | 16:33 »
Gerade als der Wirt, zusammen mit der Novizin im Begrifff waren, hinter der Theke zu verschwinden, wurde die Tür von einem Windstoß aufgerissen und schlug heftig gegen die Wand.
Von der Windböh umweht stand im Türrahmen eine, in einen schwarzen langen Mantel gehüllte, gebeugte Gestalt. Die Winbö hatte die Kapuze ins Gesicht gedrückt, einzig einige schwarze Strähnen wehten ddarunter hervor.
Schwer auf ihren Stab gestützt stand sie da, hon langsam den Kopf und besah die Szenerie. Nur zwei mal blieb ihr Kopf kurz stehen, bevor er sich weiterdrehte um die Szenerie aufzunehmen.
Als sie mit ihrer Betrachtung der Lage fertig war, wandte sie sich von den Kömpfenden ab und schritt, selbige ignorierend in Richtung Tresen. "Nette Feier hier" meinte sie mit kratziger Stimme zu den Beiden Ordensmitglidern und dem Wirt gewand.
Dann krümmte sie sich, wurde von einem Hustenanfall durchgeschüttelt, so dass sie sich an ihrem Stab festhalten musste. Dann spuckte sie Blut aus, wischte sich mit dem steifen Ärmel den Mund ab und schritt, etwas wackelig auf den Beinen, weiter.

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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #13 am: 15.12.2004 | 21:06 »
Erschrocken wandte sich der Mönch zur Tür, als diese aufschwang. Als er die schwarze Gestalt sah, dachte er nur:
Nicht jetzt - nicht noch ein neuer Besucher, der sich auf dem Weg, Schutz vor dem Regen zu finden in die Traufe eines Kampfes mit diesen Fremnden begab. Dann kam ihm der Gedanke, dass die seltsame Gestalt auch zu den Fremden gehören könnte. Waren es nicht diese gewesen, die als letzte den Schankraum betreten hatten? Irgendwie erinnerte der Typ an einen der bösen Magier von denen die Schauergeschichten seiner Mutter immer erzählten. Und auch hatten diese immer schlagkräftige Gestalten bei sich, die alle aufmischten, wenn er es wüschte. Er hatte es immer für ein Klische gehalten, aber jetzt schien es ihm wirklicher als je zu vor.
Sein plötzlich aufgekommendes Misstrauen verschwandt, als er den Mann(?) husten sah. Der Heiler in ihm kam wieder durch und die alte Naivität.
Das war es also. Er war ein Aussetziger. Einer, der nichts mehr zu fürchten hatte im Leben - außer das, was alle fürchten mussten - den Tod. Von allen gemieden konnten sie sich fast alle erlauben, wenn ihnen ihr Zustand ersteinmal egal geworden war. Denn keiner (zumindest kein Gläubiger) würde riskieren seine Waffe mit dem Blut eines Aussetzigen zu beflecken. Er hatte nichts von dem Geschehen hier mitbekommen, zumindest nicht so wie er spricht.
Nervös winkend versuchte er den Alten ebenfalls hinter die Theke zu lotsen, um ihn in Sicherheit zu bringen.
Ob er das Signal verstand? Wenn er krank war, musste er ihn unbedingt von dem Verletzten und auch den anderen fernhalten.
Er tränkte sein Tuch in dem Kräutersud und band es sich vor Mund und Nase. Die Flüssigkiet roch penetrant, vermochte ihn aber vor der Seuche und somit evtl. auch vor der Krankheit des Schwarzen schützen.
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #14 am: 15.12.2004 | 21:10 »
Der Hüne achtete darauf, dass keiner der Kämpfenden unabsichtlich auf den Wirt trat oder die junge Novizin behinderte.
Als er sah, dass die beiden sich aufrafften, um in Richtung der Theke zu stürzen, bemerkte er aus den Augenwinkeln eine weitere Bewegung. Seine Augen huschten unter den dichten Brauen hin, doch es war nur ein Mönch. Noch dazu ein äußerst ungefährlich aussehender...
Er lächelte schmal.
Die Tür flog auf, und dieses Mal erschrak er sich etwas. Die Gestalt in der Tür erschien ihm für einen Moment wie der Leibhaftige Dämon, wie sie dastand, die Kapuze im Gesicht, die nassglänzenden, düsteren Strähnen über dem Gesicht.
Und sie schien nicht im mindesten beeindruckt zu sein von der blutigen Keilerei, die sich vor seinen Augen abspielte.
Sie schritt zur Theke, und seine Augen folgten ihr und der frischen nassen Spur, die der Mantel auf dem dreckigen Dielenboden hinterließ. Beim ersten Klacken des Stabes auf dem Boden fuhr er kurz zusammen, obwohl die Lautstärke der Kämpfenden eigentlich alles übertönen müsste.
Als sie am Tresen anlangte, schmunzelte er wieder. Wie konnte er sich nur so anstellen? Er war zu lange, zu weit von zuhause entfernt, um noch vor irgend etwas Angst zu haben.
Höchstens vor...

Mit einem unwirschen Kopfschütteln ließ er den Gedanken fallen, entspannte sich etwas und lehnte sich mit der Schulter gegen einen Decken-Stützpfeiler, an dem eine Kerze durch die Ankunft des neuen, Blut hustenden Gastes verloschen war. Er griff mit Daumen und Zeigefinger in die flammende Kerze daneben und löschte sie gleichfalls.
Trübe Dunkelheit legte sich wieder um ihn und verschaffte ihm die Sicherheit, die er für sein Seelenheil benötigte.
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #15 am: 15.12.2004 | 22:03 »
Vorischtig, das feuchte Tuch vor dem Mund, das ihm seinen, seit Tagen nicht mehr geschorenen, Bart tränkte, lugte er über den Tresen, als der Schwarze dort ankam.

"Könnt ihr mich verstehen?"
"Wenn ja, kommt bitte hinter den Tresen, dort ist es sicherer."
"Ich weiß nicht, ob ihr euch dessen bewußt seit, aber es ist hier zu kämpferischen Auseinandersetzungen gekommen und ich möchte nicht, das ihr davon in Mitleidenschaft gezogen werdet, wie der Wirt, der gleich zu uns stoßen wird."
"Könntet ihr ihm bitte Platz machen, er ist verwundet und ich würde mich gerne um ihn kümmern."
"Ihr seit krank nicht?"
"Seit ihr ein Opfer der Seuche?"
"Der Orden hat mich geschickt, um mich um die armen Menschen da drußen zu kümmern und um ihre Krankheiten. Eigentlich bin ich ja Wundheiler, aber ich kenne mich auch mit Krankheiten aus."
"Rede ich zu viel?"
"Ihr sagt gar nichts?"
"Wisst ihr woran ihr erkrankt seit?"
"Könnt ihr mir sonst irgnedetwas zu euch erzählen?"

Warum rede ich nur immer wie ein Wasserfall, wenn ich nervös bin? Es wird mir hier einfach zu viel. Kämpfe, Verletzte und nun auch noch schwer Kranke. Dabei hatte ich eines bis jetzt ja völlig übersehen. Die mutige, seinbar kampfbegabte Novizin ist eine Frau. Immerhin trägt sie ein Schwert bei sich und das tut bei Leibe nicht jeder. Was ist hier nur los?
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #16 am: 16.12.2004 | 12:01 »
Vorsichtig half Asira dem Wirt, sich hinter der Theke in dem schmalen Zwischenraum zu Boden zu legen. Dann wandte sie sich an den Mönch.

"Könnt ihr euch um den Mann kümmern? Kann ich euch irgendwie helfen?"

Aus den Augenwinkeln sah sie den Neuankömmling mit unsicheren Schritten der Theke näher kommen. Schwer stützte er sich auf einen Stock und sein Atem rasselte.

Der Kampf in der Wirtsstube war derweil noch in vollem Gange. Jeweils zwei der Angreifer hatten sich auf einen der Gerüsteten gestürzt, während die anderen Gäste sich angstvoll an den Rand des Raumes drängten, in der Hoffnung, nicht in das Geschehen verwickelt zu werden. Die Tar-Ashkir waren meisterhafte Kämpfer, flink und schnell, doch die Verteidiger waren nicht minder gut trainiert und parierten Schlag um Schlag. Keine Seite konnte einen Vorteil für sich herausschlagen und doch war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Ostlinge ihre Gegner müde gemacht hätten. Sich gegen zwei Feinde zu verteidigen war schon auf einem weiten Feld eine schwierige Angelegenheit. Hier in der Enge des Schankraumes kam noch die Behinderung durch die herumstehenden Tische und Bänke dazu und das Bemühen der Verteidiger, keine Schläge auf ungeschützte Unbeteiligte treffen zu lassen.
Einer der Gerüsteten holte mit aller Wucht zu einem harten Schlag aus und ließ sein Schwert in einem wahren Hagel von Hieben auf einen der Tar-Ashkir niedersausen. Von der Kraft der Hiebe zurückgeworfen, taumelte er zurück und stieß mit dem Rücken hart an den Schwarzgekleideten der gerade um die Theke herum gehen wollte. Beide gerieten ins Taumeln, der Tar-Ashkir fand seine Balance allerdings schnell wieder und wandte sich wieder seinem Gegner zu. Der Schwarzgekleidete allerdings strauchelte.

Mit einem schnellen Sprung war Asira bei dem Mann und stützte ihn. Seltsam leicht war er für seine Größe, wie sie feststellte. Behutsam setzte sie ihn auf einen Schemel, der hinter der Theke stand.

"Geht es euch gut?"
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #17 am: 16.12.2004 | 12:25 »
Das wütende Aufeinandereindreschen der Gerüsteten und der Ostlinge zerstörte nach und nach die ganze "Einkehr". Nicht, dass sie Tische und Stühle verwendeten, um sich die Köpfe einzuhauen. Nein, hier sollte Blut fließen.
Der Hüne schüttelte missmutig den Kopf und fing einen der Gerüsteten auf, der rückwärts in ihn hineinstolperte. Irgendwie waren ihm trotz allem diese Kämpfer immer noch sympathischer als diese wilden Ostbarbaren, obwohl er nicht genau bestimmen konnte, warum.
Er blickte den Gerüsteten freundlich an, nickte ihm zu und schubste ihn sanft in den mittleren Teil des Raumes zurück. Einer der Ostlinge holte aus, um ihm die flache Klinge gegen den Kopf zu hauen, während der Krieger sich aufrichtete. Schnell warf der Hüne den Fußschemel, den er abwesend in der linken Hand hielt, in diese Richtung und zog sich dann schnell zurück. Er wollte nicht die Aufmerksamkeit der Schwertklinge auf sich ziehen.
Mittlerweile war das Innere der "Einkehr" rund um den Kampfplatz voller feiner Blutspritzer, und in dem engen Raum musste man achtgeben, nicht von dem wirbelnden Stahl der Kämpfenden getroffen zu werden.

Als er sich nach einem Ausweg umsah, erkannte er die schmale Tür hinter der Theke. Eilig schritt er auf den Tresen zu, flankte hinüber und kam neben der Novizin, dem quasselnden Mönch und dem seltsamen Fremden zum Stehen. Der Wirt jammerte immer noch leise schluchzend vor sich hin und wandte den Blick von seiner zerstörten Habe ab.
Der Hüne packte ihn mit wenig Federlesens, zerrte ihn auf die Beine und legte dann dem Mönch die Hand schwer auf die Schulter.
"Schätze, wir sollten nach hinten.", sagte er, und seine Stimme klang noch erstaunlich jung. "Dort habt Ihr mehr Ruhe. Und dieser Jammerlappen ebenfalls.", fügte er mit einem leicht verächtlichen Blick auf den Wirt hinzu.
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #18 am: 16.12.2004 | 13:01 »
"Klar könnt ihr mir helfen", meinte der Mönch zur Novizin.
"Hat man euch auch in der alten Kunst des Heilens unterwiesen, wie es im Orden seit altersher Brauch ist? Oder seit ihr nur des Kämpfens unterwiesen worden, wie viele im Orden es aufgrund der heutigen Zeiten fordern? Sei es wie es sei, eine helfende Hand kann ich immer gebrauchen..."
Während er noch sprach hatte sich die Novizin schon wieder von ihm abgewandt, um sich um den strauchelnden Fremden zu kümmern.
"Kommt ihm lieber nicht zu nahe. Er ist sehr krank. Es könnte ansteckend sein." rief er ihr noch zu, doch sie schien ihn nicht zu hören oder hören zu wollen.
Eine sehr hilfsbereite Frau. Zu recht war sie eine Schwester das Ordens. Wenn doch nur noch mehr so denken würden, wie sie.
Gerade wollte er sich an das Auspacken der Habseligkeiten machen, die er noch zur Behandlung brauchte, da schnappte sich der Hüne den Wirt und machte sich mit einer Bemerkung auf den Weg zur Tür und damit zum angrenzenden Raum.
Vermutlich die Küche - das wäre gut, dort würde er Schüsseln und evtl. auch frisches Wasser finden, um die Wunden auszuwaschen. Sonst würde wohl einer von ihnen zum Brunnen eilen müssen, um Wasser zu holen. Die Novizin hatte sich ja schon fast angeboten.
Der Hüne hatte ja so recht. Warum war er nur selbst nicht auf die Idee mit der Türe gekommen? Warum war es so auf den Vorderausgang fixiert gewesen? Evtl. befürchtete er, dass die Küche keinen weiteren Ausgang besaß und sie dann, sobald die Gerüsteten unterlagen und das schien ihm bei dieser Übermacht nur eine Frage der Zeit, in der Falle sitzen würden mit dem Verletzten. Obwohl, es gab ja noch die Fenster. Er musste einfach lernen zu improvisieren. Im Kloster war immer alles klar geregelt gewesen und eindeutig. Aber hier draußen schien die Welt anders zu funktionieren. Hier herrschte Chaos und entweder passte man sich dem an oder ging darin unter. Da war die Zweckentfremdung eines Fensters noch das kleinste Übel.

Froh noch nichts ausgepackt zu haben - wie er es eigentlich vorgehabt hatte - schloss er seine Tasche und folgte dem Hünen, nicht ohne der Novizin und dem Fremden noch einen Wink zu geben, ihnen zu folgen.
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Raszul

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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #19 am: 16.12.2004 | 13:56 »
Unwillig schüttelte der schwarzgewandete die helfende Hand der Novizin ab. "Es geht schon!" Dann richtete er sich unter den besorgten blicken derselb an seinem Stab auf, schaute kurz und eiskalt in Richtung des Tar'Ashkir der gegen ihn gestoßen war, bevor er sich wieder auf machte und weiter in Richtung Theke schritt. Erst jetzt schienen die Worte des Mönchs bis zu seinen Ohren vorgedrungen zu sein: "Nein, ich bin weder Krank, noch ansteckend! Ein altes Leiden, nichts weiter!" meinte er dann kühl.

Beim Tresen angekommen, beugte er sich vor, murmelte ein par unverständliche Worte vor sich hin und betrachtete den Wirt aufmerksam. Auf Versuche ihn anzusprechen reagierte er nicht, es war als wäre er taub. Dann richtete er sich auf. "Wir sollten in die Küche gehen, da dürfte es wärmer sein, außerdem fallen da nicht so viele Menschen auf einen..." mit einem kurzen, heiser gehusteten Lachen machte er sich dann, noch immer auf seinen Stab gestützt auf den Weg, den Tresen entlang zur Küche.
Er sah nicht zurück und schien es für selbstverständlich zu halten, dass die anderen im folgten.

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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #20 am: 16.12.2004 | 14:20 »
Die Worte des Schwarzen erleichterten ihn sehr, doch er würde ihn sich noch mal etwas genauer ansehen, wenn etwas Ruhe eingekehrt war.
Wo kam auf einmal nur wieder dieses Misstrauen her? Ob es daran lag, dass seine Mutter auch einmal einem Patienten geglaubt hatte, den sie nicht kannte und sich dann doch ansteckte, da dieser es falsch beurteilt hatte?
Er zog noch einmal das Tuch etwas fester und atmete die Dämpfe ein, die es verstömte.
"Das beruhigt mich aber", sagte er mit gespielter Erleichterrung zum Verhüllten, die in dieser Situation sich einfach nicht einstellen wollte. "Ich hoffe es ist nicht zu schlimm"

Als der Schwarze sogar noch an ihm vorbei durch die Türe trat, sah er ihm nur verwundert nach.
Ein komischer Kautz war das...vielleicht würde er ja bald mehr über ihn erfahren. Obwohl, gesprächig schien er nicht zu sein und der Hüne auch nicht. Der Wirt hatte ja eine Entschuldiung, mit der Verletzung im Gesicht. Aber wer wußte schon etwas über die Verletzungen, die die anderen mit sich herrumtrugen und die bloß niemand sah. Nicht alle körperlichen Verletzungen sind sichtbar. Und nicht alle Verletzungen sind köperlich. Oftmals sind die anderen Verletzungen sogar die schlimmeren, weil niemand sie bemerkt und sie doch da sind und einen belasten. Vielleicht sollte er somit nicht nur auf den offensichtlich verletzten Wirt, sondern auch auf die anderen Rücksicht nehmen. Und es blieb ja noch die Novizin seines Ordens, der er sich irgendwie sowieso am verbundensten fühlte. Sie schien ihm ungetrübt, doch konnte man da sicher sein?
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #21 am: 16.12.2004 | 14:27 »
Überrascht nahm die Novizin den Unwillen des Mannes zur Kenntnis, sich helfen zu lassen. Mit gerunzelter Stirn sah sie ihm hinterher, wie er langsam und schlurfend die Tür in die Küche durchschritt. Auch der hünenhafte Mann, der ihr vorher schon geholfen hatte, hatte sich den Wirt gepackt und war auf dem Weg in die Küche. Und sogar der ängstliche Mönch war schon die paar Schritte in den nächsten Raum gegangen. Nach einem letzten Blick auf die Kämpfenden drehte sich auch Asira herum und ging in diie angrenzende Küche.

Mein Gepäck. Das liegt noch neben dem Kamin. Aber jetzt zurückkgehen wäre Wahnsinn. Aber darum wird sich jetzt sowieso niemand scheren. Und wenn der Kampf vorbei ist, können wir entweder unbehelligt hieingehen oder wir werden wohl nirgends mehr hingehen, wenn diese Ostlinge alle Zeugen des Kampfes beseitigen wollen. Der Herr gebe, dass es ein gutes Ende für die Unschuldigen in diesem Kampf nimmt.

Beinahe widerstrebend schloss die Novizin die schwere Eichentür zur Küche und dreht sich zu den anderen herum.

"Ich weiß, dass wir hier sicher sind, aber es ist nicht richtig, dass wir uns hier in Sicherheit verstecken und dort draußen unschuldige Menschen einem ungewissen Ende eines blutigen Kampfes zu überlassen. Können wir nicht irgendetwas tun, um diese Tar´Ashkir zu vertrieben?"
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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #22 am: 16.12.2004 | 16:15 »
"Ob wir hier sicher sind, muss sich erst noch zeigen. Ich muss gestehen, mir würde der Gedanke gefallen, die Türe zu blockieren. Ich meine im Notfall, sollten sie die Ganze "Einkehr" abfackeln, können wir ja immer noch durch die Fenster entkommen, oder?"
Er schaute sich nocheimal die Fenster an und schätze sie als möglichen Fluchtweg ab.
Für ihn würde es gehen, für die Novizin auch. Aber der Hüne oder erst der kränkliche, da war er sich nicht sicher...Wie war er nur auf den Gedanken mit dem Abfackeln gekommen? Von solchen Verhaltensweisen wußte er doch nichts. Oh, wenn er doch nicht immer wieder das Wesen der anderen erkennen würde. Es kam nicht so häufig vor, aber manches mal hatte er einfach nur so ein Gespür, wenn er Menschen sah. Da vielen ihm dann Dinge ein, an die er sonst nie gedacht hätte. Leider nur zu oft auch welche, die besser nicht gedacht wurden.
"Ich weiß nicht, was wir tun könnten. Ich kann keine Waffe führen, und wenn die da draußen sie nicht aufhalten, dann tun wir es bestimmt nicht. Ich weiß, dass hört sich jetzt feige an, aber ich nenne es weise. Was hätten wir davon, wenn noch mehr von uns erschlagen würden? Wir waren einfach nicht auf so etwas vorbereitet. Was wollen die hier überhaupt? Hat da irgendjemand eine Ahnung? Die Motive des Gegners zu kennen, läßt einen ahnen, wozu er fähig und bereit ist und abschätzen, was er als nächstes tut. Und dann kann man immer noch etwas unternehmen und muss sich dann nicht auf sein Glück verlassen, sondern kann planvoll zu Werke gehen."
Während er sprach sah er sich die Wunde des Wirtes an und beachtete die Umstehenden nicht weiter. Er nahm sich einen Krug voll heisem Wassser aus dem Kessel über dem Feuer und gab ein paar Kräuter aus der Tasche hinein. Vorsichtig tupfte er mit einem sauberen Leinen des schon leicht krusstig werdende Blut weg, um die Wunde besser zu sehen.
"Vielleicht können wir Hilfe aus dem Dorf bekommen. Ich weiß nur nicht, wie wehrhaft die Bevölkerung ist. Wenn das nicht geht, bleibt noch die Möglihkeit die Angreifer aus der "Einkehr" ins Freie zu locken und sie dort in einen Hinterhalt zu führen. Für beide Vorhaben wäre es jedoch sinnvoll, die Absichten der Fremden zu kennen."
Während er noch über die zum Teil schrecklichen Dinge sprach, wirkte er vollkommen ruhig, als er die Arbeit des Wundarztes am Wirt prktizierte. Das Zittern war aus seinen Gliedern, wie auch seiner Stimme, gewichen und machte einer inneren Sicherheit platz, die man dem kleinen Mann nicht zugetraut hatte.
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Raszul

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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #23 am: 16.12.2004 | 17:35 »
Bei den Worten des Mönches lies sich er sich wieder höhren. "Nun, ich glaueb die Recken da draußen sind ganz froh, dass sie sich nicht mehr um 'Unschuldige' " das Wort triefte gerade zu vor ironie " kümmen müssen und endlich unbeschwert kämpfen können. Und sollte alles versagen, so hat gevatter Mönch sicherlich recht, mit dem was er sagte. Die Fenster stehen jedem zu Verfügung..."
nach diesen Worten, zog er einen Schemel heran und zog ihn neben die Tür. Dann setzte er sich rauf, und sah dem Kampf im Schankraum zu.

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Re: [AuB]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
« Antwort #24 am: 16.12.2004 | 20:52 »
Der Schwarze hatte sicherlich recht, mit dem was er sagte. Doch wäre mir lieber, wir würden die Türe schließen. Andereseits werden wir so mitbekommen, wenn etwas geschah. Und verriegeln ließ sich die Türe dann vielleicht immer noch rechtzeitig. Der Schwarze verunsicherte ihn mit seiner Art. Er durfte sich nicht ablenken lassen, es gab einen dieser 'Unschuldigen' zu versorgen.
Er wandte sich wider dem Wirt zu und setzte seine Arbeit fort. Der Krätersud war inzwischen fertig und er tränkte die Tücher damit, mit denen er die Wunde säuberte.
Das würde noch eine weile Dauern. Hoffentlich kam ihnen nichts dazwischen

"Was macht ihr hier werte Novizin des Ordens hier inder Gegend" , versuchte er ein Gespräch zu beginnen, das ihn ablenken sollte.
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