Okay, zwei Punkte zum Thema von meiner Seite aus:
1.) Ich halte Vorgeschichten für wichtig. Zum einen, weil sie die Persönlichkeit und den Werdegang des Charakters skizzieren (die Betonung liegt hier jedoch ganz klar auf skizzieren. Vier oder fünf Sätze können meist viel mehr aussagen als ein Geblubber von 8-10 Seiten). Zum anderen, weil sie helfen, die Fähigkeiten des Charakters zu definieren (Warum kann der arme Fischer so toll Äxte werfen? Warum kann die Tochter eines Fürsten Schlösser knacken?). Für sehr wichtig halte ich dabei jedoch schon die anfangs erwähnten losen Enden, die in die Kampagne eingeflochten werden können. Auch den Ausspruch "mit dem Beginn des Spiels wird das Leben des Charakters nun richtig interessant" fand ich in diesem Sinne sehr gut. All das unter einen Hut zu bringen, ist vielleicht nicht leicht. Aber ein Ansatz, wie ihn z.B. The Pool gewählt hat, um die Charaktere zu beschreiben, finde ich schonmal sehr hilfreich.
2.) Ich habe mir zugegebenermaßen nicht alle Beiträge zu diesem Thema im Detail durchgelesen. Trotzdem kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die meisten Leute hier der Meinung sind, eine Charakterentwicklung ist damit gleichzusetzen, den Charakter mehr oder minder immer mal wieder über den Haufen zu werfen. Meiner Meinung verändern sich Charaktere jedoch fließend, subtil, oftmals von der Umwelt unbemerkt, ja nicht selten setzen sie sogar alles daran, sich gegen unbewußte Veränderungen aktiv zu wehren. Desweiteren finde ich es interessant, daß viele hier der Meinung sind, diese Veränderungen müßten sich auch in regeltechnischen Aspekten niederschlagen. Warum? Sollten nicht eher die Regeln folgen, von der Charakter sich verändert?