Thema: House of Flying Daggers

[Ein]

House of Flying Daggers, der neue Film von Yimou Zhang, der uns zuletzt Hero brachte, läuft morgen in den deutschen Kinos an.

Ich habe mir die Trailer angesehen und bin, als jahrelanger Wuxia Pien-Fan, begeistert. Yimou Zhang scheint wieder einmal eine Perle gedreht zu haben, die nach meinem ersten Blick, Hero sogar noch übertreffen wird.

Wer hat schon die Import-Version gesehen?
Wer von euch geht rein?

[Ein]

Nachtrag:
OutNow.ch hat eine ausführliche Bildergallerie mit über 80 Bildern  zum Film.

[Enkidi Li Halan (N.A.)]

Ja, endlich! Ich freu mich schon seit Ankündigung auf den Film, und der Trailer sieht ja auch schon mal Sahne aus. Ich geh auf jeden Fall rein ;-)

[Mordekar]

Yes, den werd ich mir auch nicht entgehenlassen.

[Enkidi Li Halan (N.A.)]

*Bildergalerie anschau*
*sigh*

Hab ich heute schon erwähnt, dass ich Fading Suns spielen will?

*sigh*

[Managarmr]

Hier lief er bereits vor einigen Wochen (Vorteil der Nicht-Synchronisation) im chinesischen Original (sehr interessant) schwedisch untertitelt.
Er gefiel mir besser als Hero, da zwar auch cineastisch aber nicht ganz so uebertrieben. In den Farben minimal schwächer.
Die Geschichte ist fuer verschiedenen Ueberraschungen gut. Insgesamt geht es eigentlich um das Thema Entscheidungen, fuer oder wider Loyalität, Liebe und Pflichtbewusstsein. Und eigentlich auch die Ohnmacht der Entscheidung, man hätte die andere treffen muessen, man weiss es, konnte aber nicht anders...

Spoiler
Im wesentlichen kristalliert es sich als Dreiecksgeschichte heraus. Im Nachhinein sieht man, dass es anders hätte enden können, aber die Charaktere konnten nicht gegen sich selbst an. Sehr gut gefile mir deshalb auch das absolute Nicht-Happy-End

[Mike S. Blueberry]

ja - endlich wieder ein Film auf den man sich freuen kann. Ein absoluter Kinofilm!!!
Abwohl ich das übrige Kinopublikum scheue werd ich den mir wieder im Kino anschauen.

Zwar ist die Farbgebung nicht so extrem wie bei Hero - aber auch in diesem Film hat sie etwas zu bedeuten bzw. zu symbolisieren. z.B. ist beim Showdown die vorwiegenden Farben Weiß & Rot (Schnee & Blut).
Wie gesagt - ich freu mich drauf . . .

[Elisabeth Hawkwood]

Habe den Film hier schon gesehen (und wer die Möglichkeit hat das Original untertitelt zu sehen sollte die nutzen!!!, man glaubt nicht wieviel das ausmacht fuer die Stimmung des Filmes) und finde ihn wesentlich besser als hero, sowohl von der thematik insgesamt, als auch von der Umsetzung her. Und eigentlich sollte man ihn im Kino, also mit grosser Leinwand sehen, die Farben sind zwar, wie viele schon geschrieben haben schwächer, aber ich denke auf der Leinwand kommen sie besser raus, als auf einem Bildschirm.
Verraten will ich jetzt nichts, geht lieber selber rein, aber hier in Schweden war der Film unter den besten Zehn des Jahres (die genaue Plazierung weiss ich leider nicht mehr) und das zu Recht!

[Ein]

@Enkidi
Was hat das Alte China mit Fading Suns zu tun?

[Bluerps]

Ich war gerade drin und hätte beinahe das halbe Kino erwürgt. Die Leute fanden den Film nämlich nicht so schön wie ich, sondern eher zum Lachen. Von den paar Halbstarken eine Reihe hinter mir hab ich das beinah erwartet, aber als dann scheinbar wirklich jeder ausser mir das Geschehen auf der Leinwand zum kringeln fand, wär ich vor Wut fast geplatzt.
Spolier:
Was ist daran zum Lachen, wenn ein Mann der einzigen Frau, die er je geliebt ein Messer ins Herz wirft? Oder wenn die dann droht es heraus zu ziehen um ihn umzubringen, was ihr eigenes Ende bedeuten würde?
Den ganzen Showdown haben die mir verdorben und auch einen großen Teil vom Rest des Films...

Unabhängig davon fand ich den Film nicht ganz so schön wie Hero und auch nicht ganz so cool wie Tiger&Dragon, aber er kommt schon nah an beide ran.


Bluerps

[Cycronos]

Ich komme auch gerade frisch aus dem Kino und muss folgendes sagen:

Tiger and Dragon war ein relativ naturalistischer Eastern
Hero war ein asiatisches monumentalwerk voller Epik
House of Flying Daggers ist eher ein modernes Märchen.

Der Film ist wiedermal anders als seine Vorgänger, er hat eine andere thematik und auch wieder eine andere Technik.
Wie schon oben gesagt sind die Farbkontraste nicht ganz so krass wie bei Hero aber immer noch sehr satt, wodurch der Film wunderschöne Bilder hat. Ebenso wurde wieder sehr viel im "closeup" gedreht, wodurch der Film ganz anders wirkt als Tiger and Dragon.
Anders als bei den beiden Vorgängern steht diesmal einwandfrei die Story im Vordergrund. Kampfszenen sind weniger Vorhanden als in den Vorgängern und auch  Choreographisch nicht so extrem akrobatisch.
Zudem scheint der Film eher zweigeteilt. Am Anfang wird ordentlich draufgedroschen (mit einer bravurösen Zhang Ziyi in der Rolle einer Tänzerin, wer hätte das gedacht?    ) und später dann eher der Schwerpunkt auf die Story gelegt (etwas zu sehr, wie ich finde)

Die Choreagraphie ist nach wie vor beeindruckend, allerdings weniger "straightforward" action wie in den Vorgängern, sondern eher künstlerisch. Beinharte Eastern-Fans, die Dresch Duelle wie zwischen den beiden Frauen in Tiger and Dragon oder zwischen weiter Himmel und dem Namenlosen in Hero erwarten werden die in house of flying Daggers definitiv nicht finden. Ebenso stört der doch etwas hohe Anteil an Animationen.

Wie schon gesagt, ist der Film eher ein Märchen, bzw. ein Gleichnis mit einem Tiefgang, der selbst den von Hero noch toppt. Als reiner Eastern ist er suboptimal, als Märchen mit seinen genialen Bildern jedoch einer der besten Filme, den ich in dieser Sparte je gesehen habe.

Ein Kritikpunkt ist definitiv, dass der Film einen großteil seines Potentials nicht nutzt. Um den astreinen showdown einer Massenschlacht wird man "betrogen" und auch das finale Duell ist eher bildgewaltig denn ein Choregrapisches Meisterwerk. Gedroschen wird hier ordentlich, allerdings lange nicht so athletisch wie in den Vorgängern.
Ein Plus des finalen Duells sind die Closeups auf die Gesichter der Schauspieler. Das ist wirklich beeindruckend.

Wer reine Action sehen will, wird enttäuscht sein.
Wer ein modernes Märchen voller Tragik sehen will, der wird house of flying Daggers lieben.
Wer einen Mix aus beidem möchte wird etliche Verbesserungsvorschläge am Drehbuch haben und möglicherweise mit einem weinenden Auge aus diesem Film gehen.

Für mich persöhnlich bleibt für diesen Film unterm Strich nur Platz 3.
Er hatte soviel Potential, dass leider "in den Schnee" geblasen wurde, und Takeshi Kaneshiro sowie Andy Lau halte ich einfach für Fehlbesetzungen. Wirklich überzeugen tut nur Zhang Ziyi.

Fans beinharter Drescherei sollten eher zu Ong Bak greifen.

[NiceGuyEddie]

@Blueprs: Kann es sein, dass wir im gleichen Kino saßen? Genau so ging es mir nämlich auch. Es ist wohl so, dass man sich ziemlich auf das Genre einlassen muss, um sich an einigen Dingen nciht zu stören, sondern sie gut zu finden.

 Unterm Strich würde ich auch sagen, dass mir Hero besser gefallen hat. Vor allem die Kampfszenen waren dort besser. Die Story hingegen würde ich nicht miteinander vergleichen. Sie ist einfach völlig anders, genauso wie die Charaktere, der Film an sich.
Den letzten Kampf hingegen fand ich ziemlich genial, da man dort (u.a. durch die Nahaufnahmen der Gesichter, wie du schon sagtest) einen wirklichen Eindruck von den Emotionen der Kämpfer kriegte. Dann die letze Szene mit den Wurfdolchen...Nicht schlecht. Vor allem dort störte mich auch das animierte Blut.

Takeshi Kaneshiro fand ich auch fehlbesetzt, weil ich da immer an Chungking Express denken musste(er spielte den ersten Polizisten). Und das passt so überhaulpt nicht in den Film.

[Cycronos]

Auch Andy Lau hatte irgendwie die falsche Rolle.
In "fulltime Killer" war er der verschmitzte Typ, der Spieler, dern "wind"  , wobei er in house of flying daggers ja eher versucht den Pflichbewussten zu mimen. (was ich ihm aufgrund seiner natürlichen Gesichtszüge nciht so ganz abnehme)
Mann hätte ihm eher Kaneshiros Rolle geben sollen und Kaneshiro durch Takashi Sorimachi (der Gegenspieler von Lau in Fulltime Killer) ersetzen sollen.
Die beiden gaben schon in Fulltime-Killer ein astreines Duo ab. Das hätte hier sicherlich auch gut gepasst.

[Morpheus]

Betreffs der nicht vorhandenen Massenschlacht:

Mir ist klar warum man diese nicht zu sehen bekommt, da sie ja für die eigentliche Geschichte nicht gebraucht wird.
Aber was sollte dann die kurze Szene in der die kaiserlichen Soldaten das Haus der fliegenden Messer umstellen?
Da hatte ich kurz den Eindruck als wäre hier die Schere am Werk gewesen.

[Cycronos]

Genau das habe ich mich auch gefragt. Soweit ich weiß sieht man das Haus in dieser Szene auch nicht, sondern nur die Soldaten, wie sie durch den Wald marschieren.

Und ich finde schon, dass man die Schlacht hätte zeigen sollen, anstatt sie wegen Schneechaos ausfallen zu lassen. Immerhin wird im Film sehr oft der schwierige Stand der fliegenden Messer erwähnt, und das die nächste Konfrontation entscheidend ist.
Insofern wird man als Zuschauer nicht nur mit einem "bad-end" (was ich im Übrigen sehr stimmungsvoll finde), sondern eigentlich mit einem halben Ende vertröstet.

[Ein]

Das ist auch der einzigste Kritikpunkt den ich an dem Film hatte. Die Szene mit den Soldaten hätte nicht sein müssen.

Ansonsten finde ich den Film aber durchaus gelungen. Die Kostüme und die Schauplätze sehr schön. Auch fand ich die Kampfszenen weit besser als in Hero und ich finde die Besetzung anders als meine Vorredner perfekt.

[Patrick]

Ich denke die Massenschlacht hätte man in den Film integrieren müssen. Vielleicht das die beiden Armeen einfach über die leblosen Körper der Akteure latschen, ohne sich großartig drum zu kümmern. Würde zum Thema passen.

[Cycronos]

Auch fand ich die Kampfszenen weit besser als in Hero und ich finde die Besetzung anders als meine Vorredner perfekt.

hm, das ist im End Geschmackssache, allerdings waren die Kämpfe lange nicht so artistisch oder technisch anspruchsvoll wie in Hero.
Sehr schön war, dass diesmal auch das Schild als Kampfelement vorkam, was die Sache interessant gemacht hat.
Aber an die Rafinesse zB. eines Namenlos-Weiter Himmel-Duell kommt house of flying Daggers definitiv nicht heran. Ich denke das liegt primär daran, dass die Hauptdarsteller keine ausgebildeten Kämpfer sind. Selbst Zhang Ziyi ist "nur" Tänzerin. Da kann man halt nicht so abgedrehten Kram wie mit Jet Li oder Michelle Yeoh machen.

Ich finde einfach man hätte mit dem Film wesentlich mehr machen können, als die Leute 2 Stunden durch den Wald laufen zu lassen.

[Managarmr]

Ich denke die Massenschlacht hätte man in den Film integrieren müssen. Vielleicht das die beiden Armeen einfach über die leblosen Körper der Akteure latschen, ohne sich großartig drum zu kümmern. Würde zum Thema passen.

Das wäre ein wirklich grossartiges Ende! 

[Eye Of Gruumsh]

Ein wunderschöner Film. Mir persönlich haben die Landschaften und die Musik und somit auch die Gesamtatmosphäre besser gefallen als in Hero, wobei aber angemerkt werden sollte, dass mir die Kämpfe wiederum in Hero mehr zugesagt haben.
Im Endeffekt sind aber beide ausgezeichnete Filme, die eben nur unterschiedliche Prioritäten gesetzt haben. Ich für meinen Teil werde mir jedenfalls auch diesen Film auf DVD zulegen.

[Suro]

Hrmf, bei uns kommt er nur noch im Cinemaxx um 23 Uhr, und da komm ich (meinem Alter sei Dank) nicht mehr rein.
Ich hoffe mal das er vielleicht in nem Programmkino nochmal auftaucht...