Ich habe heute Nacht geträumt, ich wäre wieder in der Schule und hätte die Zusammenfas-sung einer Geschichte zu schreiben, die unser Lehrer uns vorlas. Ein paar der Ereignisse erschienen zugleich bildlich vor mir. Hier ist das, was ich noch zusammen bekomme:
Ein Junge und sein Großvater erwachen in einem unterirdischen Raum. Die Geschichte wird aus der Sicht des Jungen erzählt. Zunächst berichtet er ein wenig über seinen Großvater, der zur See gefahren ist und selten da war, an den sich aber die Kinder wegen seines Gei-genspiels erinnern.
Die beiden untersuchen den Raum und stellen fest, dass der einzige Ausgang eine dunkle, enge Röhre mit unabsehbarem Ende ist. In ihrem unterirdischen Gefängnis gibt es weder Nahrung noch Wasser, noch eine transportable Lichtquelle.
Nach einiger Zeit entschließt sich der Großvater, es mit der Röhre zu versuchen, die so eng ist, dass er sich nur kriechend darin fortbewegen kann und fast mit den Schultern an den Seiten anstößt. Der Junge, der nicht allein zurückbleiben will, entschließt sich, ihm zu folgen. Eine schier endlos scheinende Zeit robben sie sich in der Enge durch die Dunkelheit, ohne zu wissen, was vor ihnen liegt; ohne sich auch nur wenden zu können.
Der Junge kann die Seelenqualen seines Großvaters vor ihm nur erahnen, der offenbar durch diese Situation mit einem alten Trauma aus seiner Seefahrer-Zeit konfrontiert wird. Nach ca. einem Drittel des Weges kommt es zu einem schrecklichen Zwischenfall mit einer Ratte, über dessen Einzelheiten der Ich-Erzähler den Leser jedoch ebenso im Unklaren lässt wie darüber, wie die beiden letztlich entkommen sind.
Beim darauffolgenden Weihnachtsfest sieht der Junge seinen Großvater wieder. Dieser erin-nert sich daran, was passiert ist, tickt völlig aus und schneidet dem kleinen Bruder des Ich-Erzählers im Wahn die Kehle durch.
Okay, etwas konfus, ich gebe es zu. Aber ein echt heftiger Traum. Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass eine enge, dunkle Röhre, in der ich stecken bleiben könnte, mein ganz persönli-cher Fear-Trigger ist. Zangengeburt und so. Ist schon komisch, wie das Unterbewusstsein arbeitet. (Nein Tim, das ist keine Anregung für die Little Fears-Runde, im Gegenteil…
) Ich hab jedenfalls die nächste halbe Stunde mit weit geöffneten Augen da gelegen.
I can do Unknown Armies, me.