Autor Thema: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"  (Gelesen 130201 mal)

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Offline Doc Letterwood

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #600 am: 20.04.2005 | 23:57 »
Zago&Vadim

Die Gesichter, die Big Eye ihnen gezeigt hatte, sagten ihnen nichts. Trotzdem spulte sich immer wieder die Szene vor Vadims innerem Auge ab. Weizmann, die beiden Kleiderschränke, die ihm folgten. Die blonde Normtussi im Vordergrund und der "Handwerker" über ihr. Warum drehten die Norms immer solchen stereotypen Drek?

Als Zago vor dem "Perestroika" hielt, war Vadim noch kein bisschen schlauer, schätzte aber, dass die Welt einfach zu kompliziert war, um auch noch komplizierte Pornos haben zu müssen.

Marovs Wagenkolonne stand auf dem Hinterhof, und er sah Andrei, wie er mit Mondgesicht plauderte. Streng genommen plauderte Mondgesicht eigentlich nicht. Niemals. Höchstens, wenn er gefragt wurde. Und Andrei fragte eben nicht. Er plauderte.

Messiah - virtuell unterwegs im "Gum"

Nichts interessantes. Eine Kamera am Eingang, eine an der Hintertür. Der Innenraum der Bar noch leer, aber es war ja auch noch früh...gerade kam ein Barkeeper mit zwei vollen Kästen "BALTIKA"-Bier hinaus auf den dreckigen Innehof und stellte sie auf den Berg leerer Bierkisten. Dann warf er einen Lolly in den Hof, den er scheinbar gerade leergelutscht hatte, und stiefelte gemächlich wieder hinein. Die Vorbereitungen für einen weiteren langweiligen Abend in einer osteuropäischen Kneipe mitten in Köln.

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The_Kossack

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #601 am: 21.04.2005 | 13:36 »
Mit Zago im Prestroika

Vadim zuckte die Schultern - grobschlächtige Leibwächter gab es im Katalog, genau wie Huren oder virtuelle Spielzeuge. Und die Typen azfzutreiben, machte sicher auch keinen großen Sinn - erstens konnten die sich wehren, zweitens wußten sie vermutlich auch nichts weiter. In dem Job war primär interessant, ob das Geld auf dem Ebbie angekommen war oder nicht.

Er nickte Zago zu, hob grüßend kurz die Hand und trabte hinter Zago her. Wagen. Perestroika. Er hatte die starke Vermutung, daß Zago einen Plan hatte, einen Ansatzpunkt oder irgendwas, mit dem er arbeiten konnte. Und Zago würde ihm auf der Basis genug erzählen, damit er selbst wußte, womit sie zu rechnen hatten.

Aber, Hölle, war das alles kompliziert. Kein Wunder, daß sich seine militärische Karriere in den unteren Rängen beendet hatte - er hatte einfach nicht die Art Gehirn, die es brauchte, um zu den Planern und Strategen zu gehören. Taktik, okay, davon verstand er ein bißchen was, aber Strategie?

Offline Doc Letterwood

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #602 am: 21.04.2005 | 14:53 »
Zago und Vadim im "Perestroika"

Marov saß in seinem "Büro", das mehr einem Wohnzimmer glich. Die mit Stahplatten verkleideten Fensteröffnungen ließen kein Sonnenlicht von außen eindringen - dafür brannten die kleinen Deckenstrahler wie kleine Atomsonnen. Die Klima-Anlage tat ihr Möglichstes, um wenigstens für ein bisschen Kaltluft zu sorgen.

Als Mondgesicht die beiden Besucher ankündigte, hob Marov seinen Kopf und winkte bedächtig. Sie mögen reinkommen. Er brütete über einer Mail aus Odessa. Der Kontaktmann bestätigte die Ankunft von Kaiser und dem Team, die Erledigung des ersten Auftrages.

Marov wirkte zufrieden, als Zago und Vadim eintraten und Mondgesicht die Tür hinter ihnen schloss. Sie waren mit dem Mafiadon alleine.
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The_Kossack

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #603 am: 21.04.2005 | 17:26 »
Im Perestroika in Marovs Büro

Vadim ließ Zago als ersten eintreten, fiel einen Schritt zurcük, schloß die Tür und nahm bei der Tür Aufstellung - nah genug, um jedem Eindringling sofort Paraoli bieten zu können, aber entspannt genug, um es nicht zu einer Beleidigung zu machen. Er wollte dienstbeflissen aussehen, nicht paranoide.

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #604 am: 21.04.2005 | 18:20 »
Er war sich nicht ganz sicher, ob Marovs Gesichtsausdruck ihn erleichtern oder noch mehr beunruhigen sollte. Zago beugte sich über den Tisch, sie tauschten einen kräftigen Händedruck aus, dann sank der Ork in einen der abgewetzten Ledersessel.

Er setzte Marov – so detailgetreu wie möglich ohne ihn zu langweilen – auseinander, was sie mittlerweile herausgefunden hatten, Weizmanns Portfolio, dass er im Gum, Vaks Territorium, verschwunden war, den Chip der Zago zugespielt worden war, das alles bis hin zu seinem Gespräch mit Brille. Als er geendet hatte, trat ein kurzer Moment der Stille ein, in dem nur das Summen der Klimaanlage zu hören war.
Zago musterte Marov, studierte seine Mimik, wie er es so oft tat.
Dann, mit gesenkter Stimme, in der ein ernster Tonfall mitschwang:

"Ich mache mir Sorgen dich, Aleksej."

"Die AGC kocht etwas aus, und jetzt wo Vak aus dem Weg ist..."
Zago lehnte sich zurück, die Stirn in Falten. Seine Finger trippelten leise über die Stuhllehne.
"...könntest du in ihrer Schußlinie landen. Brille weiss, dass ich nach Weizmann suche. Er wusste es schon vor unserem Treffen, ich nehme mal an, er hat eins und eins zusammengezählt."
Die Rivalitäten in der Familie waren dem Konzern bekannt, sie nutzen sie für ihre Zwecke. Im Osten konnten man ohne die Hilfe der Vory nicht Fuß fassen, aber nicht jedem Don schmeckte das. Es war nie gut, wenn sich Konzerne in die Angelegenheiten der Familie einmischten.

"Brille sieht wohl einen Vorteil darin, dass außer den konzerneigenen Kräften noch ein unabhängiges Team nach Weizmann sucht." Zago zuckte die Schulter. "Nicht gerade die dümmste Taktik. Er kann sich zurücklehen, beobachten und hoffen, dass etwas für ihn dabei herausspringt. Ohne große Anstrengung, ohne, dass er sich die Hände schmutzig machen muss. Aber ich bin mir sicher, dass er sich wieder melden wird, wenn Weizmann auftaucht."

Er musterte Aleksej eindringlich.

Weizmann hatte die Hilfe von Vak angenommen, war aber gleichzeitig ein wichtiger Aktivposten der AGC. Ihn in die Hände zu bekommen würde für Marov bedeuten, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: dem Rivalen eins auszuwischen, und ein Druckmittel gegen den Konzern in der Hand zu haben. Nicht gerade das ungefährlichste Spiel. Und noch immer passste etwas nicht an dem Bild.

Zago brannte eine Frage auf der Zunge. Aber er würde sie erst stellen, wenn es an der Zeit war.
 

Offline Doc Letterwood

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #605 am: 21.04.2005 | 18:39 »
Marov hörte zu. Schweigend. Sein Gesichtsausdruck bliebt die ganze Zeit entspannt.

Als Zago geendet hatte, schob der Don den Unterkiefer vor - und ein feines Lächeln stahl sich auf seine Züge.

"Ich lande in keiner Schusslinie, Zago.", begann er, und seine Stimme war ruhig und fast leise. "Deine Sorgen ehren dich, und ich fühle mich...", eine Braue schoss kurz nach oben, "...richtig geschmeichelt. Danke."

Dann atmete er tief ein, wie um sich auf etwas Schweres vorzubereiten. "Weißt du, als ich damals nach Deutschland kam, war ich ein kleiner Fisch. So etwas wie dieser Tool, den Fischauge angeschleppt hat."
Zago wusste, was jetzt kam. Anekdoten aus Marovs Leben. Er kannte ihn und wusste, dass der Don zu unpassenden Momenten manchmal weitschweifig ausholte.

"Wir prügelten uns mit den Asiaten, den Italienern, den Albanern. Hin und wieder schossen wir und schnitten ihnen Hände und Füße ab." Er zuckte die Schultern. "Und hin und wieder waren es die eigenen Leute, die verrieten, unterschlugen oder sonstwie in Ungnade fielen. Das ist notwendig. Kranke Körperteile müssen entfernt werden. Sonst vergiften sie den Körper.
Aber jetzt...", er lehnte sich zurück und faltete die Hände vor seinem Bäuchlein, "jetzt wird der Körper von Grund auf erneuert. Jeder, der nicht für das Gehirn arbeitet, wird entfernt. Krankes Gewebe. Weg damit." Eine wegwerfende Handbewegung unterstrich seine harten Worte. Dann lächelte er wieder.

"Brille ist intelligent. Sicher wird er euch arbeiten lassen, um die Lorbeeren zu ernten. Aber seid nicht so kurzsichtig und lasst euch einreden, er stehe auf eurer Seite. Wenn er auch freimütig alles erzählt hat. Wer weiß, vielleicht ist es eine Falle? Er schickt euch in die Irre?" Seine Schultern zuckten. "Ich weiß es nicht genau. Du solltest wissen, dass er immer einen eigenen Kopf hatte, der unabhängig von seinen Geldgebern gearbeitet hat.
Wer weiß? Vielleicht treffe ich mich irgendwann mit ihm und unterbreite ihm ein Angebot, dass er nicht ausschlagen kann? Solche Leute wie ihn kann ich immer gut gebrauchen."
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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #606 am: 21.04.2005 | 22:23 »
"Natürlich steht Brille nicht auf unserer Seite. Aber ich glaube nicht, dass er uns täuscht. Zu viel von dem, was er mir sagte, deckt sich mit dem, was das Team bereits herausgefunden hat. Es ist nur die Tatsache dass er so viel ausgeplaudert hat, die mich aufhorchen lässt. Als würde er es darauf anlegen dass..." ... ihn jemand vor dem Konzern findet? Unwahrscheinlich. Welche Vorteile würden sich daraus ergeben?
Zago schüttelte leicht den Kopf und verstummte. Brille war vorerst nicht ihre Sorge, aber er würde ihn im Hinterkopf behalten.

"Was wird eigentlich aus Vaks Territorium, jetzt, wo er nicht mehr unter uns weilt?" fragte er unvermittelt.

Offline Doc Letterwood

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #607 am: 21.04.2005 | 22:26 »
Marov lächelte still. Er hatte mit dieser Frage gerechnet.

"Es wird meins.", antwortete er einfach und direkt. Dann rutschte er etwas auf dem Sessel hin und her. "Nun ja, wenn Zolny mich lässt...aber ich werde schon einig mit ihm werden. Und um Brille mach dir keine Gedanken. Konzentriert euch auf Weizmann, schafft ihn her. Je länger ihr wartet, desto eher hat die AG Chemie die Chance, ihn vorher zu finden!"
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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #608 am: 21.04.2005 | 22:37 »
Gut. Dann eben doch die Frage. Obwohl Zago wusste, dass er wahrscheinlich keine Antwort bekommen würde. Aber es musste sein. Es war wichtig.

"Warum willst du Weizmann, Aleksej?"

Offline Doc Letterwood

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #609 am: 22.04.2005 | 00:08 »
Marov grinste, zog dann einen trotzig-ironischen Schmollmund.

"Zago...ich bin ehrlich dankbar, dass du dir Sorgen machst. Glaub mir, ich mache mir auch Sorgen um dich. In dieser Phase ist es zu riskant, verstehst du? Vadim versteht das sicher besser als du...die Beweggründe für einen Feldzug bleiben manchmal besser im Dunkeln. Um der eigenen Gesundheit Willen, nicht wahr?", fragte er und sah Vadim wohlwollend an. "Leider muss ich jetzt noch ein paar Dinge erledigen...ich hoffe, wir sehen uns bald wieder, Towarisch?"
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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #610 am: 22.04.2005 | 08:36 »
Der Versuch war's wert gewesen. Aber natürlich hatte Marov recht, und Zago würde nicht weiter nachhaken. Marov würde schon wissen, was er tat.

Zago sog tief Luft ein, richtete sich auf und erwiederte Aleksejs Grinsen mit einem Schmunzeln. "In Ordnung. Du bist der Boss."
Er erhob sich, nickte Marov zu und wandte sich zum gehen. "Ich halte dich auf dem Laufenden."

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #611 am: 22.04.2005 | 11:02 »
"Gut. Viel Erfolg.", antwortete Marov und wandte sich wieder seinem Pocket-PC zu.

Mondgesicht geleitete sie mit stoischem Gesicht nach draußen in den grellen Sonnenschein. Das Thermometer zeigte nach dem starken Regen wieder über dreißig Grad. Zeit für die Klima-Anlage.
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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #612 am: 22.04.2005 | 13:07 »
In Marovs Büro, Perestroika

Vadim hob überrascht den Kopf, erwiderte den Blick des Vory und spürte eine leise Spannung in den Schultern, konnte aber nicht anders, als etwas zu lächeln. Wie saublöd, dachte er später. Man lächelte Vory-Dons nicht einfach an, selbst, wenn sie schmeichelten.

Hatte Marov geschmeichelt?

Er hatte ihn beim Namen genannt. Und gesagt, er wisse etwas, was Zago nicht wußte. Er wußte, warum es sicherer war für Marov und sie alle, wenn sie nicht vom Schachspiel hochblickten. Das konnte man auf zweierlei Weisen interpretieren. Entweder hieß das, Zago solle gehorchen, wie Vadim, oder es war, so seltsam das sein mochte, sowas wie ein Schulterklopfen. Und Vadim wußte nur zu gut, wie sehr er es mochte, wenn man ihm auf die Schulter klopfte. Offiziere gingen meistens den Weg über Unteroffiziere, um mit dem gemeinen Soldaten zu sprechen. Wenn überhaupt. Dieser Blick ... war ganz und gar untypisch, und brachte Vadim aus dem Konzept.

Irgendwas wie ein Versprechen? Und das in unmittelbarer Nähe zu Angeboten, die man nicht ausschlagen... Was für ein Unsinn, Alter, denk nach! Wen Marov dich will, dann zahlt er dir Vodka und Huren für ein Wochenende. Und dann hat er dich. Oder er sagt Zago, daß ihm sein "Steppentiger" gefällt - und hat dich trotzdem.

Er warf Marov noch einen längeren Blick zu, bevor er sich abwandte, um Zago nach draußen zu eskortieren.

Es wird meins, hatte Marov gesagt. Ein Krieg in der Unterwelt, Territorium, und Schachfiguren.

"Sag mal, Zago", murmelte Vadim auf dem Weg nach draußen. "Was ist, wenn wir die anderen Fraktionen noch gar nicht kennen? Was, wenn Vak nur die Figur von einem anderen war, und Marov gegen den spielt? Vielleicht... macht es mehr Sinn, den Fuchs zu fangen, der den Hasen gefangen hat?"

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #613 am: 22.04.2005 | 13:56 »
Taxi lies den Nacken kurz knacken, und machte sich dann auf, mit Tool den Laden zu betreten, in dem Weizmann zuletzt gesehen worden war. Er hatte das dumpfe Gfühl, dass es hier heiß her gehen könnte. Er hätte vielleicht doch seine Waffen mitnehmen sollen, aber man weiß ja nie.
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Ludovico

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #614 am: 22.04.2005 | 15:31 »
Tool zuckte mit den Schultern und folgte Taxi. Er würde sich nicht die Eier draußen abfrieren, nur weil die beiden sich etwas zu spät melden.
Im Vorbeigehen schmiß Sergej noch eine Zigarettenpackung in einen Mülleimer nahe des Eingangs.

Offline Doc Letterwood

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #615 am: 22.04.2005 | 17:51 »
Zago und Vadim - Das Video
Lemon war zwar mal wieder nicht da, aber dafür ging er ausnahmsweise an sein Handy. Was er Zago zu erzählen hatte, war jedoch mehr als dürftig.
Lemon benutzte einen toten Briefkasten, in dem man Dinge, Geld und Adresse des Bestimmungsortes im Plex hinterlegen konnte - mehrere offene Schließfächer am Dortmunder U-Bahnhof. Zago wusste davon. Als Lemon das Schließfach routinemäßig abklapperte, fand er die Verpackung (mit dem Chip), das Geld in Ecu-Chips und Zagos Adresse auf einem ausgedruckten Blatt Papier vor. Da er die Adresse eh kannte, zündete er das Blatt an, warf es weg und machte sich auf den Weg, um das Päckchen abzuliefern.


Messiah - Das GUM virtuell

Geradezu erschreckend nichtssagend war der Knoten, den das GUM bei der Telefongesellschaft angemeldet hatte. Standard-Metaphorik. Zwei Kameras, ein Notstromaggregat, ein Computer, zwei Telefone, eine Kühlanlage für die Getränke, eine Klima-Anlage für die Bar.
Grün-5. Im Vergleich zu einem realen Sicherheitsperimeter war das ein altersschwacher Drahtzaun, den Messiah da überwinden musste.


Taxi und Tool - Das GUM außen, gegen 20 Uhr

Das "Gum" lag im Erdgeschoss eines mehrstöckigen Wohnhauses. Vier dickglasige Fenster starrten vergittert auf einen leidlich sauberen Gehsteig, an dem sich wie an einer Perlenschnur parkende Autos entlang zogen. Die Eingangstür bestand scheinbar aus dicker Holzbohlenoptik mit Eisenapplikationen und erinnerte ein bisschen an den Eingang zu einer alten Folterkammer.
Rechts neben dem Eingang lag ein Torbogen, der scheinbar in den Hinterhof führte. Ein hölzern aussehendes Tor versperrte jedoch jegliche Sicht.
Über dem Eingang prangte eine senkrechte Leuchtreklame in kyrillischen Buchstaben - BALTIKA las Tool, und darunter leuchten die drei Buchstaben G, U und M.
Passanten waren um diese Uhrzeit kaum noch unterwegs, doch auffällig viele Jugendliche und ein paar leidlich Erwachsene lungerten an Hauseingängen, aufgemotzten Schlitten und Straßenecken herum.


Big Eye - Das GUM astral

Ah, endlich Licht! Helle Auren bewegten sich umeinander, ineinander - es schien schon ziemlich viel los zu sein. Sogar einen Betrunkenen konnte Big Eye schon askennen, der Rest war noch halbwegs nüchtern. Einen Magier konnte er entdecken, ansonsten schien das GUM sauber zu sein.
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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #616 am: 22.04.2005 | 20:38 »
Big Eye hielt sich in der Nähe seiner Schutzbefohlenen auf und seine Watcher kreisten um Ihn wie kleine Sateliten. Immer wieder neugierig in die eine oder andere Richtung abschwirrend.

Er hatte außnamsweise mal keine besonderen Emotionen, aber der Run hatte auch gerade erst angefangen.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Ludovico

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #617 am: 24.04.2005 | 10:17 »
"Schaut ziemlich tot aus.", sagte Tool lakonisch und schritt durch den Eingang.

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #618 am: 24.04.2005 | 11:42 »
Langweilig.
Nicht nur der Einstieg in den Laden war extrem Leicht geworden, auch die sonstigen Sicherheitsparameter im System waren gelinde gesagt ein Witz. Ok, es war nur eine Kneipe in der es nichts zu stehlen gab. Aber allein das Beispiel des Hungarian zeigte, daß bei der Sicherheit des Ladens auch die Matrix nicht vernachlässigt werden durfte.
Bevor Tool und Taxi angekommen waren, hatte Messiah die Kameraaufzeichnungen der letzten Tage heruntergeladen und auf dem Speicher in seiner Deckattrappe gespeichert - ausgewertet musste der Scheiß noch werden. Aber vielleicht konnte man ja sehen, mit wem Weizman sich unterhielt.

Der Otaku war eh nicht sicher, ob mit einem simplet Kneipenbesuch etwas herauszufinden war - das Foto von Weizman herumzeigen schien ihm keine sonderlich gute Idee zu sein. Aber auch wenn er hier nicht viel tun konnte trotzdem wachsam bleiben, das war die Kunst. Und die beherrschte er in VOllendung - wie jeden anderen Aspekt seines Geschäfts auch.

Als Messiah Taxi und Tool hereinkommen grinste Messiah und aktivierte die Kommmlinkverbindung. Zum Glück hatten sie auch Tool so ein Ding verpasst. Ein Teammitglied ohne Sprechverbindung - ein taktischer Alptraum.

"Gentlemen, Elvis hat das Gebäude betreten und Colonel Parker mitgebracht. Ghost, was ist Parker häßlich geworden und seit wann trägt Evis Brille? Sie wollen mehr Erfahren? Dann bleiben Sie online - Channel 1 hält Sie auf dem Laufenden."

Das ist mal was anderes als das ewige "Durchzählen. Ich bin Eins". Hoffentlich haben die Jungs auch Sinn für Humor.
Messiah grinste wölfisch.

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #619 am: 24.04.2005 | 14:58 »
Taxi murmelte in das Komlink:

"Elvis Brille ist doch der absolute Hit, und sexy noch dazu. Schön mal wieder Channel 1 zu hören. In letzter Zeit was über astrale Fluktuationen gelaufen?"

Dann schlenderte er mit Tool in Richtung Theke. Auch wenn es ziemlich auffällig war Bilder von Weizmann herum zu zeigen, irgendwo musste man ja Anfangen.
Und der Fotoausdruck, den Taxi noch gemacht konnte sich sogar sehen lassen. Gut dass er keinen Namen mit drauf gesetzt hatte.
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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #620 am: 24.04.2005 | 15:33 »
Der kleine Kneipenraum war brechend voll. Taxi und Tool mussten sich ganz schlank machen, um sich dann zwischen den Körpern der Gäste durchzuquetschen.
Einfachste Ausstattung. Unbequem aussehende Stühle, eine mächtige Holztheke mit einem schwach beleuchteten Flaschenregal dahinter. Darauf stand Wodka. Acht Sorten. Drei Sorten russisches Bier. Das Licht war bestenfalls auf Sonnenuntergangsniveau, während bei den meisten Anwesenden die Sonne gerade erst aufging. Tool kannte das Gefühl des ersten Schluckes Wodka am Tag, wenn der ansonsten geschmacklose Alkohol die Kehle hinabrann, um dann im Bereich des Solarplexus oder im Magen zu explodieren. Eine kleine Atomsonne, die das trübe Licht Russlands ein bisschen heller strahlen ließ.
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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #621 am: 24.04.2005 | 15:36 »
Taxi lehnte sich über die Theke, deutete auf eine der Bierflaschen und hielt 2 Finger hoch. Um bei dem Lärm hier eine Bestellung abzugeben war dies die einfachste Methode. Er hoffte Tool mochte diese Sorte. Wie sie sich allerdings mit dem Barkeeper über Weizmann unterhalten sollten war er sich noch nicht sicher.
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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #622 am: 24.04.2005 | 15:50 »
Der Barkeeper, ein Ork von der Größe eines Ikea-Kleiderschrankes, nickte und bellte etwas in Russisch zu seiner Thekengehilfin. Blond, eins-dreiundachtzig, muskulös wie eine Bodybuilderin.

("Karla, zwei Bier für das schmale Hemd da vorn!")

Aus kratzigen Lautsprechern drang hektischer Russenpop, das Sprachengewirr war geradezu babylonisch. Überall rauchten die Männer und wenigen Frauen, tranken Wodka, lachten, klatschten, flüsterten und schrieen sich gegenseitig ins Ohr.
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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #623 am: 24.04.2005 | 16:28 »
Einige Sekunden später hielt Taxi 2 Bier in der Hand. Eins davon reichte er weiter an Tool. Anscheinend hätte er was anderes bestellen sollen, als er sah wie dieser die Miene verzog. Er selbst probierte das Bier und war sich dann im klaren, was Tool störte. Nagut, runter damit, was soll es denn.

Dann lehnte er sich noch mal über die Theke:

"HEY, ICH SUCH JEMANDEN, DER WAR WOHL VOR NEN PAAR TAGEN HIER. KANNST MIR HELFEN?"

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Re: Shadowrun: Capital Files "Volume/03 - White Russian Nights"
« Antwort #624 am: 24.04.2005 | 16:41 »
Tool nahm sein Bier und nickte Taxi dankend zu. Die Bemerkung mit dem schmalen Hemd hatte er erstmal überhört und wartete ab, was die Bedienung sagen würde.
Während er lauschte schweifte sein Blick durch den Laden, auf der Suche nach einem bekannten Gesicht, einem Punkt, an dem er anfangen konnte oder auch nur einer hübschen Dame.