Autor Thema: [Tag 2] Raumstation Bazaar  (Gelesen 55704 mal)

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Uriel

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[Tag 2] Raumstation Bazaar
« am: 19.01.2005 | 02:45 »
Ein junger Amaltheaner läuft im Hangar herum. Er spricht ein paar Leute an. Er scheint jemanden zu suchen. Der Amaltheaner hat einen Brief in der Hand. Der junge Mann ist blond, gepflegter Vollbart, blaue Augen, hochgewachen, er hat nicht nur Zeit in der Studierstube und in den Krankenzimmern verbracht. Die Roben des Amaltheaners lassen erkennen, dass er sein Noviziat wohl erst vor kurzem erfolgreich abgeschlossen hat.
« Letzte Änderung: 19.01.2005 | 03:28 von Uriel »

Offline Megan

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #1 am: 19.01.2005 | 12:23 »
Als sie die Azara verließ erkannte Megan am Ende des Hangars einen Kossacken - vielleicht der Hauptmann? Er hatte sich in die Anonymität seines Helmes zurückgezogen. Megan fiel ein, dass sie außer Ras Chandra keinen seiner Truppe ohne Helm gesehen hatte. Vielleicht sahen sie ja alle gleich aus. Es schwirrten viele Gerüchte über die Elite-Kämpfer der Decados in den Inneren Welten herum. Wer wusste schon, welche wahr sein mochten.

Die Vorstellung mutete seltsam an, unter dem Helm könne jemand stecken, der genauso aussah, wie der Hauptmann, jedoch auf einen anderen Namen hörte. Wer gab ihnen überhaupt ihre Namen? Und wo lagen die Unterschiede zwischen den einzelnen? Vielleicht war der Hauptmann ganz willkürlich zu seinem Rang gekommen, weil man eben einen Anführer brauchte? Oder hatte er besondere Führungsgene beigemischt bekommen?

Megan schauderte es leicht, allein  bei dem Gedanken an diese Möglickeit. Da, wo sie herkam war man Lichtjahre entfernt vom Zugriff auf die Baupläne des Pankreators. In der Gosse gab es nur das Schicksal und die Art, wie man damit umging.

Sie konnte nicht behaupten, dass sie sich freute, jemanden von der Manits-Brut zu treffen, doch vielleicht wusste er, wo Enkidi abgeblieben war. Sie überlegt nicht lange, was es für einen Eindruck machen würde oder ob es unschicklich sei, jemand anderen nach dem Verbleib ihres eigenen "Herrn" zu fragen. Im Grunde genommen war es ihr auch egal. Enkidi fiel schließlich selber ständig unangenehm auf.

Eilig lief sie dem forsch voranschreitenden Kossacken nach. Wie sollte sie ihn ansprechen. Hey, Kossacke? Sie würde einfach den Hauptmann rufen. Reagieren würde er in jedem Fall.

"Hauptmann, Hauptmann Chandra!" schallte ihre Stimme durch die Weite des Hangars und kam ihr ein wenig schrill vor, während sie hastig aufholte.

The_Kossack

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #2 am: 21.01.2005 | 19:29 »
Noch ein Priester, dachte Ras Chandra, als er sich wieder richtung der <Marquis Ivan> auf den Weg macht. Wohl aus irgendeinem Dorf am Rande der bekannten Welten, mit der Vorstellung, ein paar gute Worte oder ein auf die Stirn gelegter, feuchter Lappen könnten die Natur des Menschen zum besseren wandeln.

Seine Lippen zuckten sarkastisch.

Er ging weiter, passiert den Priester, gab nicht zu erkennen, ob er ihn gesehen hat, kein Nicken, kein Salut, keine Verneigung. Jung. Noch so unschuldig.

Er hat Priester brechen sehen. Es sind auch nur Menschen.

Da hörte er hinter sich eine weibliche Stimme. Die ihn mit Namen ansprach. Er verhielt im Schritt, wartete, bis sie aufschließen konnte.




(Edit: Letzte drei Sätze eingefügt)
« Letzte Änderung: 23.01.2005 | 20:18 von The_Kossack »

Offline Elisabeth Hawkwood

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« Antwort #3 am: 22.01.2005 | 00:19 »
Lisa verhielt sich immer noch etwas scheu und ängstlich eigentlich ist sie noch viel zu jung fuer all das hier, aber Geschenke soll man ja auch nicht leichtfertig ablehnen und sie ist recht geschickt, doch das Ankleiden ging schnell. "Keinen Schmuck, Lisa, das passt nicht zu einer solchen Feierlichkeit. Und bitte stecke mir die Haare nach oben. Ich habe gleich noch eine Besprechung, aber danach begleitest du mich ebenfalls zu der Trauerfeier."
"Vielen Dank, Mylady, sehr gern Mylady," murmelte sie schuechtern, ihre Stimme war kaum zu hören, die Augen niedergeschlagen.

Wenig später sass sie im Empfangszimmer und nippte an einer Tasse Tee. Ein einfaches schwarzes Kleid, das ihre schlanke Linie betonte fiel leicht und weich bis zu ihren Fuessen herunter, das lange Haar war in einem einfachen Zopf aufgesteckt. Kein Schmuck zierte die silberdurchzogenen, dunklen Strähnen. Ihre blauben Augen waren das einzig Farbige an ihr, sogar auf ihren dunkelblauen Hawkwood-Umhang hatte sie verzichtet, sie trug stattdessen ein einfaches schwarzes Tuch um die Schultern. Unruhig wippte sie mit dem rechten Fuss, während in ihrem kopf Gedanken an die Trauerfeier und an das Duell durcheinanderwirbelten.

Endlich klopfte es. Hinter Sophia, wie immer in einem einfachen braunen Kleid, betraten ihre drei langjährigsten und ältesten Kämpfer ein und begruessten sie respektvoll. Eigentlich hätte Rahmhorst dazu gehört, einen Moment lang verweilte sie in einem schmerzvollen Andenken an ihn, dann musterte sie ihre Getreuen der Reihe nach.

Rugevo, klein, gedrungen, schwarze, krause Haare, kahlrasiertes Gesicht, eine aussergewöhnlich lange Nase, scharfe dunkle Augen, die sie nun neugierig musterten, ein dunklegruener Umhang liess die Uniform darunter nur erahnen.

Larrsson, das genaue Gegenteil, ein Huene, blondes Haar in einem Zopf gebunden, schlank, langer roter Bart, helle leuchtende Augen, sein schartiges Schwert wie immer an der Seite.

Seiler, der dritte im Bunde, ebenfalls schlank und gross, doch sein Haar war grau und schuetter, dunklen Augen, wie fast immer trug er keine Uniform, sondern einfache Dienerkleidung, von der nur wenige wussten, dass sich ein gesamtes Waffenarsenal darunter verbarg.

Und Sophia natuerlich, auch wenn sie sich wie immer im Hintergrund hielt, gehörte sie doch dazu.

"Es ist nicht sehr passend, aber heute Nacht um Mitternacht findet in den Decadosquartieren ein Duell statt. Es ist eine gute und unverfängliche Gelegenheit in Kontakt mit Graf Mandin Decados zu kommen, insofern möchte ich das nicht ungenutzt verstreichen lassen, Trauerfeier hin oder her. Das ändert meine Pläne vielleicht etwas, aber im Grunde ist es nur zu begruessen. Allerdings....." sie liess das Wort eine Weile in der Luift hängen, ehe sie den Satz weitersprach, "Baron Enkidi LiHalan duelliert sich mit dem Hauptmann der Decados."

Erstaunen und Unglauben spiegelte sich auf allen Gesichtern. Rugevo sprach aus, was alle dachten: "Ein Baron mit einem Hauptmann?! Und das von einem LiHalan? Was soll das denn bedeuten?"

"Das wuesste ich auch gerne und es ist noch ein Grund aus dem ich unbedingt zusehen will. Vielleicht hat es auch nichts zu bedeuten, aber es erscheint zumindest erst einmal sehr komisch, eigentlich ist es eine Beleidigung fuer Baron LiHalan. Er gleicht zwar einem gereizten Tiger, aber ganz so hätte ich ihn doch nicht eingeschätzt. Es gilt also Vorkehrungen zu treffen. Rugevo, organisere hier eine Bereitschaft und sorge ausserdem dafuer, dass die Felizitas stärker, aber möglichst unauffällig bewacht wird. Seiler, halte alle Ohren und augen offen, ich will wissen wer uns wie weit auf den Fersen ist, die Jacovianer wissen bereits zuviel ueber mich. Ausserdem bring die Geruechtekueche in Gang, ich möchte, dass Baroness Justinian ebenfalls von dem Duell erfährt, weitere Adlige ebenfalls. Bei Beginn des Duells bleibt in der Nähe und beobachtet die Umgebung, oder eher Personen, die dort nicht hingehören.
Sophia und Larrsson werden mich begleiten, das reicht. Der Graf soll nicht denken, dass ich ihm und seinen Kossacken misstraue. Falls unvorhergesehene Dinge passieren sollten, Larsson, achtet ausserdem auf die Commanderin des LiHalans, wenn es sich unauffällig erledigen lässt, möchte ich nicht, dass ihr etwas geschieht. Wenn Sie nicht anwesend sein sollte, Rugevo, fällt das in Euren Bereich.
Sophia, Euch brauche ich vorher zum Ankleiden. Falls etwas passieren sollte, haltet Euch im Hintergrund und beobachtet den Grafen und seinen Kossacken.
Das war es erstmal."

Mit einer respektvollen Verbeugung verliessen alle den Raum, nicht ohne sich vorher jeweils einen bedeutungsvollen Blick zuzuwerfen.
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Uriel

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #4 am: 23.01.2005 | 21:17 »
Der Amaltheaner schaute zum Kossacken und beschloss ihn anzusprechen. "Verzeiht Herr, seid Ihr Hauptmann Ras Chandra? Ich habe eine sehr wichtige und dringende Nachrricht für ihn."
« Letzte Änderung: 23.01.2005 | 23:32 von Uriel »

The_Kossack

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #5 am: 23.01.2005 | 21:29 »
Der Kossacke wandte seine Aufmerksamkeit dem jungen Priester zu. "Wer will das wissen?" Er verharrte, wartete, fragte sich, was ihm die Aufmerksamkeit eingebracht hat, so plötzlich.

So jung. Ein Bote? Oder naiv genug, zu glauben, ein Seelenloser wolle eine Beichte ablegen. Solche Verrückten gab es gelegentlich.

Uriel

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #6 am: 23.01.2005 | 21:34 »
Verzeiht Herr, dass ich mich nicht sofort vorgestellt habe. Ich bin Bruder Uriel. Doch bitte sagt mir, wo kann ich Hauptmann Ras Chandra finden? Ich habe einen Brief für ihn, von seiner Gemahlin." Der Amaltheaner blinzelt eine Träne weg.
« Letzte Änderung: 23.01.2005 | 21:45 von Uriel »

The_Kossack

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #7 am: 23.01.2005 | 21:52 »
Ras war wie vom Donner gerührt. Patricia? Wie war es möglich, daß dieser Tag an Aufruhr jeden anderen übertraf, den er seit langer Zeit erlebt hatte.

"Ich bin..." Er führte die Hand zum Helm, löste die Versiegelung, ein leises Zischen, dann nahm er den Helm ab und hängte ihn an den Waffengurt. "Hauptmann Ras Chandra." Angesichts der Träne beschlich ihn ein unangenehmes Gefühl.

Uriel

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #8 am: 23.01.2005 | 23:25 »
Uriel schluckte. "Es tut mir aufrichtig leid Herr. Eure Gemahlin ist vor acht Tagen verstorben. Patricia wurde schwer krank. Wir haben für sie getan, was wir konnten", der Amaltheaner biss sich auf die Unterlippe.
Uriel holte tief Luft: "Seid gewiss, sie ist friedlich eingeschlafen. Ich habe sie gepflegt. Vor ihrem Tod hat sie einen Brief für Euch geschrieben. Sie bat mich ihn Euch persönlich zu geben. Es war Patricias Wunsch, dass Ihr den Brief in meiner Gegenwart lest. Ich weiß nicht warum, aber sie wird ihre Gründe gehabt haben. Schwester Patricia war mir in der Zeit bei uns eine Freundin und ein Vorbild. Mit Hingabe hat sie für die Kranken gesorgt.  Ich werde sie sehr vermissen." Der Priester musste sich fast jedes Wort von den Lippen abringen.  "Als es...  Ich meine als Patricia verstarb...", Uriel konnte Kaum sprechen.  "...  war ich bei ihr  und daher weiß ich zu sagen, dass Patricias letzter Gedanke, all ihre Sorge und Liebe Euch galt." Uriel nästelte einen Brief hervor. In der Handschrift von Ras Frau steht nur sein Name, mehr nicht.
"Wenn Ihr erlaubt Herr... Ich schlage vor, dass wir einen ruhigeren Ort aufsuchen, wo Ihr den Brief Eurer Gemahlin ungstört lesen könnt. Ich werde Euch dorthin begleiten, wo Ihr Euch hier am wohlsten fühlt."
« Letzte Änderung: 24.01.2005 | 01:31 von Uriel »

The_Kossack

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #9 am: 24.01.2005 | 18:50 »
Gestorben. Und das vor so kurzer Zeit. Was hatte er da getan? Seine Männer trainiert. Andrei begleitet. Ein normaler Tag.

Sie hatte ihn aber nicht zu sich gerufen, sie hatte ihm gesagt, sie wolle ihn nicht mehr sehen, und bis zum Tod hatte sie darauf beharrt. Er hatte den Wunsch respektiert.

Unsinn. Der Gedanke, einer Nonne gegenüberzustehen, die seine Frau war, die er lachend kannte, sogar weinend, weil Hawkwood zwar nie die Fassung verloren, aber man als Ehepaar die Höhen und Tiefen zwangsläufig durchmachte - und sie nicht berühren zu dürfen; vor ihm zu stehen, nachdem alle Bande durchschnitten waren, bis auf das der Ehe, heiliges Sakrament, ewige Fessel, Stiefel des Klerus im Nacken des Adels.

Er nahm den Brief entgegen. Ihre sauber gezirkelte Handschrift, wie alles, anständig, tadellos. Erkannte er da ein Zittern im Bogen des letzten Buchstaben? Und da - hatte sie absetzen müssen, als die Kraft sie verließ?

Unwillig schüttelte er den Kopf nach den letzten Worten des Amaltheaners. Schwäche? Lächerlich.

Er brach das Siegel.

Mein lieber Ras,

Da du dies liest, bin ich nicht mehr unter den Lebenden. Ich fühle den Tod in mir wüten, er kommt wie die Flut, schwemmt immer mehr von mir fort, und ich sehne mich danach, mich treiben zu lassen. Ich selbst fühle keine Trauer, und ich weiß, daß du Verluste erlitten hast, unter deinen Soldaten, in so vielen Schlachten, und daher weiß ich, daß du wütend sein wirst, als habe der Tod dich um etwas betrogen, und traurig, vielleicht, wenn es niemand sieht. Wir alle tragen den Schmerz nach unserem Vermögen, und ich hätte Uriel nicht zu dir geschickt, wenn ich dir nicht noch etwas zu sagen hätte.

Du bist kein einfacher Mensch, schon früher fiel es dir schwer, zu wärmen, ohne zu brennen, aber was auch immer noch an Schuld zwischen uns stehen mag, ich verzeihe dir auf tiefstem Herzen und bitte dich um Verzeihung, dich alleingelassen zu haben. Deine Schwermut und dein Rückzug in deine Kämpfe und Schlachten und meine Unfähigkeit, die Hand nach dir auszustrecken und dich zu mir zurückzurufen, nach dem Tod unseres Sohnes, sind Fehler, denen wir uns vor dem Pancreator zu stellen haben werden. Nichts daran jedoch war Bosheit, wir waren nur beide nicht stark genug.

Ich habe Frieden hier gefunden, und ich weiß, von deiner Drohung als du meine Hand losließest am Sternenhafen, welchen Weg du gegangen bist. Sie haben dir immer mehr bedeutet, als sie wert waren, die Gesichtslosen; ich habe mich immer vor ihnen gefürchtet, grundlos vielleicht, aber das junge Mädchen, das du geheiratet hast, hat auch vor dir gezittert, noch lange, nachdem wir verheiratet waren. Ich bin eine so furchtsame Kreatur. Hätte ich mehr Kraft besessen und in dein Herz geblickt, säßest du am Totenbett jetzt bei mir. Fürchte nicht, Ras, ich glaube fast, du bist jetzt bei mir, während du dies liest.

Mein eigener Schmerz damals wurde mir zum Wegestern, ich stellte meine Kräfte in den Dienst des Herrn, und in jedem, dem ich Linderung verschaffen konnte, lebt unser Sohn weiter. Nicht von unserem Fleisch, doch von meinem Geist. Ich weiß, daß du beschlossen hast, den Schmerz im Blut zu ertränken, in der Angst deiner Feinde, zu Ehren deiner Mantis. Und ob diesen Wissens sind meine Gebete bei dir, betete ich Tag und Nacht um deine Seele, denn ich kenne den Mann, der für mich gestorben wäre - wie seltsam und fremd, der Gedanke, ich hätte mir gewünscht, du hättest für mich leben können, doch es war nicht gegeben.

Da ich nun nicht mehr für dich beten kann, Ras, und ich bitte dich nur noch darum, darum, meinen letzten Wunsch zu erfüllen, sende ich dir Uriel, der sich um dich kümmern soll, der für dich beten und deine Wunden versorgen soll, als meine Gabe an dich und als Versuch, den Mann zu retten, der sich in dem Schwarz der Kossacken verbirgt. Den Mann, dem zu lieben mir gegeben war.

Innig,

Patricia



Uriel

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #10 am: 24.01.2005 | 22:30 »
Der Amaltheaner hatte sich umgedecht, während Ras den Brief gelesen hat. "Herr, ich kenne nicht genau Patricias letzten Wunsch, aber ich habe ich versprochen, ihn zu respektieren. Falls es für mich hier nichts mehr zu tun gibt, dann möchte ich mich nun von euch verabschieden." Uriels stimme klang wieder fester.

Uriel

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #11 am: 24.01.2005 | 23:10 »
Uriels Schultern straften sich und er wirkte nun so, wie sich die Gemeinen einen Amaltheaner vielleicht vorstellten. "Falls Ihr es wünscht werde ich noch länger bleiben und Euch behilflich sein Patricias letzten Wunsch zu erfüllen, sofern ich hilfreich sein kann." Jemand, der Uriel genauer musterte, stellt fest, dass er gut genug aussah, um bei seiner Ehefrau wählerisch sein zu können. Der junge Mann war dennoch frei von Eitelkeit, dafür war sein Haar nicht genug frisiert, die Robe zu schlicht. Uriel versuchte mit seinen Augen zu wärmen und seiner Stimme zu trösten.
« Letzte Änderung: 24.01.2005 | 23:15 von Uriel »

Jack Hawkins

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #12 am: 28.01.2005 | 22:19 »
Es hatte eine Weile gedauert, ehe Mendez ihn einen Blick auf die VisuDats der letzten acht Stunden werfen ließ, aber Jack erinnerte sich an eine geheime Leidenschaft des Wachhabenden, obwohl er ihm nur ein oder zweimal begegnet war. Nachdem Mendez also hocherfreut eine Weile über das neuste Modell eines byzantinischen Dreimasters gefachsimpelt hatte, an dem er schon seit Wochen herumbastelte und Jack überzeugend genug war um echtes Interesse zu heucheln, hatte der Chef der Sicherheit ein Auge zugedrückt und ihn zu einem Terminal gewunken.

Die Qualität der Bänder war erwartungsgemäß mies, und Jack spulte sich lustlos durch die Daten. Da war nichts. Dunkler Hangar, Nachtbeleuchtung. Azara von vorne. Routinepatroullie. Dunkler Hangar. Azara von der Seite. Rumpfratte. Dunkler Hangar. Rauschen. Azara von der anderen Seite. Dunkler Hangar. Jack gähnte. Dunkler Hangar.
Augenblick. 
Er hielt inne. Bingo.
 
Jacks Augen verengten sich. Er spulte die Szene zweimal hin und her, um sicher zu gehen.
Dann sprang er auf und schlug Alarm.





Offline Elantil Enbaran

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« Antwort #13 am: 30.01.2005 | 11:01 »
„Ethik des Mitgefühls.“ flüsterte sie leise vor sich hin. Sie lauschte dem Priester, doch ihre Gedanken schienen weit weg zu sein.

Plötzlich jedoch horchte sie auf. In der Stimme des Priesters hatte sich etwas verändert. Jetzt war er abrupt stehen geblieben. Er starrte auf dieses Fenster vor ihnen. Unfähig das zu sehen was scheinbar der Priester sah, sagte sie zu ihm: „Nicht immer können wir jedem helfen. Manchmal müssen wir grösseren Dingen folgen und gehorchen. Dabei scheint es manchmal das wir Leid verursachen, wobei wir lediglich versuchen grösseres Leid zu verhindern. Versteht Ihr was ich damit sagen will?“
Sprach der LiHalan Herzog zum orthodoxen Erzbischof: "Halt du sie dumm, ich halt sie arm."

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Offline Managarmr

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« Antwort #14 am: 30.01.2005 | 16:37 »
"Durchaus, werte Baronin," antwortete der Mönch mit bedächtiger Stimme, immer noch sein Gesicht den wärmenden, aber sich zunehmend dem Horizont nähernden Strahlen Agnis zugewandt.
"die Frage ist aber durchaus, wer inwieweit die Berechtigung hat, diese Entscheidung zu treffen, und welche Parameter dieser Entscheidung zugrundeliegen. Ist das Ziel wirklich gerechtfertigt? Und wenn ja, uebersehen wir in unserer raumgebundenen Kurzsichtigkeit nicht vielleicht, dass auch einen Weg geben könnte, der ebenfalls zum Ziel fuehrt, aber geringere Opfer hier und jetzt fordert?"

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Offline Elantil Enbaran

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« Antwort #15 am: 4.02.2005 | 09:17 »
„Wer die Berechtigung hat? Nun, ich denke, das derjenige die Berechtigung hat, welcher die aufziehenden Gefahren erkennt und bereit ist ihnen entgegenzutreten. Nicht immer haben wir die Zeit, alle Folgen unseres Handelns zu überdenken oder auch nur abzuschätzen. Doch meist wird dadurch das gröbste verhindert. Ich kann nicht leugnen, dass dies ab und zu unnötige Opfer hervorbringt. Doch wäre es Euch lieber wir würden die Hände in den Schoß legen? Das Agieren aufgeben, um nur noch zu reagieren? Würde das das Leid vieler nicht immens steigern? Die alte Frage: Wenige opfern für das Wohl vieler? Man kann darüber geteilter Meinung sein. Ich für meinen Teil entscheide mich für das Agieren.“

Ihr Blick verschleierte sich wieder etwas. Leicht entrückt versuchte sie das Fenster vor sich zu durchbohren. Verschiedenste Gedanken kreisten in ihrem Hirn. Hätte wir sie früher gefunden, wäre sie noch am Leben. Verflucht seien diese Unfähigen. Ein Träne rollte von ihr unbemerkt über ihr Wange.

Doch dann straffte sich ihre Haltung wieder. Der Gesichtsausdruck klärte sich, und energisch meinte sie zu dem Priester: „Lasst uns weitergehen.“
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Offline Managarmr

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« Antwort #16 am: 5.02.2005 | 12:50 »
Irgendetwas veränderte sich in ihrer Stimme, nur um eine leichte Nuance, fast unmerkbar, durchschluepfte es die antrainierte Maske
der Adligen, um sich in die Freiheit zu begeben, und eventuelle Unvorhergesehenes anzurichten. Oder war es Absicht, ein vorgebliches Ausrutschen?

Bevor Bruder Erland den Gedankengang richtig zu Ende und zu einer Entscheidung fuehren konnte,
erging die Aufforderung zur Weiterfuehrung des Spaziergangs.
"Natuerlich ist genau das das Problem, wie auch in den Gospels brereits beschrieben:
Gebe mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
die Gelassenheit, Ding hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
und
zu guter Letzt und am wichtigsten
die Weisheit, das eine vom andren zu unterscheiden
"
Langsam wanderten sie die Galerie entlang, in gebuerhendem Abstand beinahe unmerklich gefolgt von einem der Schatten der Baronesse.
Bruder Erland liess seinen Blick ueber die Menge unten zwischen den Händlerständen schweifen.
"Selbst im dichtesten Gedränge der Notwendigkeiten, sollte man trotzdem lauschen, was dem Allschöpfer am wichtigsten duenkt.
Etwas, das unsere werten Brueder in der Tradition deMoleys wirklich vortrefflich gelehrt bekommen.
Vielleicht solltet Ihr, sofern Ihr die Zeit eruebrigen könnt, Euch Amaltheas Schriften abseits des Palamedes´schen Diktates anschauen,
sie geben einige wirklich interessante Gedankengänge und Entscheidungshilfen. Die entprechenden Fallbeispiele und ethischen Zwickmuehlen
sind des öfteren von Zebulon und Amalthea und vor allem auch von Horace diskutiert worden. In des letzteren Episteln finden sich viele,
deren Studium einem schnelle Entscheidungen in Krisensituationen oft erleichtern."
Was war denn das da, zwischen dem Stand mit Spezereien von Namsos und den Aylon-Seidenstoffen?
« Letzte Änderung: 5.02.2005 | 18:18 von Managarmr »

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Offline Elantil Enbaran

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« Antwort #17 am: 9.02.2005 | 08:12 »
„Ich glaube es ist keine verschwendete Zeit, die Schriften Amalthea´s genauer zu studieren. Vielleicht eröffnen sich mir auch für meine privaten Studien ein paar Aspekte. Bruder Erland, vielleicht könnt Ihr zu einem späteren Zeitpunkt mich ein wenig unterstützen. Ist das Studium nicht eine Obsession von Euch?“ Der Priester wirkte abgelenkt. Irgendetwas unten bei den Ständen schien seine Aufmerksamkeit erregt zu haben.
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Offline Megan

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #18 am: 9.02.2005 | 08:58 »
Megan hatte aufgeholt und stand unschlüssig einige Meter schräg hinter dem Hauptmann. In eben dem Augenblick, als der Kossacke - scheinbar als Reaktion auf ihr Rufen - in seinem Marschschritt innegehalten hatte war ein schlicht gewandeter Mann  an ihn herangetreten und hatte ihm offensichtlich ein gefaltetes Blatt gereicht, woraufhin der Haupmann seinen Helm abnahm.

Sie erkannte jetzt sein Gesicht im Profil und war sich ziemlich sicher, es tatsächlich mit Ras Chandra zu tun zu haben. Seiner Miene konnte man nicht entnehmen, ob der Inhalt des Zettels für ihn von Bedeutung war - das gleiche ausdruckslose Starren, das sie bereits früher bei ihm gesehen hatte. Sicher ein Befehl oder sowas. Sollte sie in dieses Gespräch hineinplatzen?

Der andere Mann wirkte etwas verloren neben dem großen Hauptmann, doch er schien auf dessen Reaktion zu warten. Sie versuchte angestrengt, etwas von dem Gesprochenen zu verstehen, doch aus dieser Distanz war es aussichtslos. Außerdem schien der Soldat, nachdem er die Schrift gelesen hatte in dumpfes Schweigen verfallen zu sein. Megan beschloss, abzuwarten, bis die Unterredung zuende war, und soviel wie möglich zu lauschen. Wer dieser seltsame Mann war interessierte sie allemal.

Uriel

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #19 am: 9.02.2005 | 11:57 »
Der Amaltheaner wirkte betroffen, der Hauptmann sprach kein weiteres Wort. Uriel hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit Schweigen. "Herr, Ihr werdet mich sicher hier auf der Station finden. Ich werde noch einige Tage bleiben, um mich der Armen anzunehmen. Bevor ich die Station verlasse werde ich Euch noch einmal aufsuchen. Ich werde für Euch beten." Uriel schaute sich um, als suche er den Bereich der Station, in dem er die meisten Bedürftigen vermutete und machte sich auf den Weg. Unvermittelt rannen Trännen über das Gesicht des Amaltheaners, jedoch schenkte Uriel dem keine Beachtung.

Offline Megan

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #20 am: 9.02.2005 | 12:10 »
"....beten..." Ein Stirnrunzeln... Dann sah Megan etwas im Gesicht des Mannes aufblitzen, als er, sie nicht beachtend vielleicht mit einer Spur von Hast davonging. Er weinte! Ras Chandra rührte sich nicht.
Megan starrte abwechselnd dem Bekutteten hinterher, dann auf den Hauptmann.

Was hatte das zu bedeuten? Eigentlich ging es sie nichts an, aber eine fast brennende Neugier stieg in ihr auf.

Zögernd trat sie auf ihn zu. "Hauptmann?"

Offline Elisabeth Hawkwood

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Quartiere
« Antwort #21 am: 10.02.2005 | 12:05 »
Sie war schneller fertig als gedacht, das Mädchen war zwar viel zu unsicher, aber ganz gut. Mit einer Handbewegung entliess sie sie, nahm sich die Zeit mit einer Tasse Tee am Fenster zu sitzten, blicklos an Lieutenant Rahmhorst zu denken. Warum muss er gerade jetzt gehen, hier auf der Station hätte ich ihn und seinen untrueglichen Instinkt gebraucht, besonders gegenueber diesem Decados-Grafen. Und dann dieser alberne Heldenmut, bloss nichts anmerken lassen, auch wenn man schon auf der Totenbahre liegt. Naja, wahrscheinlich bin ich nicht besser. Warum werden wir alle so merkwuerdig erzogen? Darf man sich keine Gefuehle erlauben? Politik und Fuehlen scheint sich auszuschliessen, warum ist das alles so unmenschlich? Duerfen nur einfache Menschen trauern, lieben, verzweifeln, weinen, lachen? Ich sollte...
Es klopfte und Sophia trat ein. Sorgfältig schloss sie die Tuer hinter sich, nachdem sie umständlich den Gang hinter sich gemustert hatte. Dann verbeugte sie sich und begann mit leiser, eiliger Stimme:
"Mylady, verzeiht, dass ich Euch störe, aber... Bitte seid vorsichtig! Er ist ein Graf und Decados, wir wissen nicht wieviel er weiss, wie seine Verbindungen sind, wieviel sie ihm verraten. Wenn... Ihr wisst, was ich meine!"
Die Baronin winkte ab: "Ja, ich weiss, aber Du hast mehr Grund vorsichtig zu sein als ich. Wenn das Jemand herausfindet..., mir können sie nicht soo viel anhaben, bei Dir sieht das etwas anders aus..."
Sophia nickte: " Ich weiss, trotzdem wollte ich Euch bitten auf Euch aufzupassen! Besonders nun, da Lieutenant Rahmhorst nicht mehr da ist."
Kaum hatte Sophia ihren Satz beendet, als es schon wieder klopfte. Sophia zuckte erschrocken zusammen, während Baronin Elisabeth sich wie imemr nichts anmerken liess.
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #22 am: 10.02.2005 | 14:43 »
Sie verließ das Schiff, sobald es angedockt hatte, ohne die Freigabe zum Öffnen der Schleusen abzuwarten. Der schwache Protest des Subcommanders verebbte unter dem drohenden Blick des Soldaten, der ihr folgte.

"Schleuse öffnen!" kam der knappe Befehl. Sie stürzte hinaus.

Sie hatten mehrere Zwischenstopps eingelegt, auf der Reise von Malignatius her, zu dieser schäbigen Station. Die Nachrichten, die ihr im Vorfeld über diese Station zugetragen worden waren klangen nicht gerade erquicklich - ein im Raum treibender Schrotthaufen - immerhin besser als ein Schiff. Von Öl- und Kraftstoffdämpfen geschwängerte Luft ließ ihren Atem stocken, und sie zog den dunkelgrünen Seidenschal vor ihren Mund.

Nichts an dieser Reise gefiel ihr - Dauer, Route, Ziel, Auftrag. Sie schauderte leicht vor Widerwillen und empfindlicher Kälte. Wochen im Raum - sie hasste Systemsprünge, sie hasste Raumschiffe, sie hasste Piloten und aufmüpfiges Gildenpack.

"Hauptmann!" Ihr Tonfall klang gereizt und eine leichte Rauhheit lag in der akzentdurchsetzten Stimme.

Ein braunbärtiger Mann, der sie um mindestens zweieinhalb Köpfe überragte trat augenblicklich an ihre Seite. Er trug eine dunkle Uniform, die mit ihren Abzeichen die  breiten Schultern betonte. Sein Tonfall war zackig, während er sich so positionierte, dass sie nicht zu ihm aufblicken musste..

"Baroness?"

Sie starrte den Gang hinunter, der sich stachelartig in die Tiefen der Station zu bohren schien.

"Das übliche und informieren Sie den werten Grafen über meine Ankunft."

Sie sprach langsam und bedächtig, das "R" rollte sanft zwischen den gedehnten Vokalen. Einen Moment blickte sie in seine Richtung. Man hätte die zierliche Frau für hübsch halten können, doch ihr Unterkiefer schien stets zu arbeiten, während die dunklen Augen unruhig taxierten, umherhuschten, bohrten.

Die grün behandschuhte Hand wedelte ungeduldig.
"Hauptmann, mich begleiten Sie nicht, um Löcher in die Luft zu starren."

Hauptmann Vadin salutierte und verschwand schnellen Schrittes den Korridor hinab, während sich eine ihrer Damen daran machte, Anweisungen für das Gepäck zu geben.

"Agatha!" Ohne ihre engste Dienerin eines Blickes zu würdigen wandte sich die Baroness zum Gehen. Mit jedem Schritt ins Innere Bazaars verdüsterte sich ihre Stimmung.

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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[Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #23 am: 10.02.2005 | 21:57 »
Das Keshit Nebula war nicht gerade das, was er sich für ein paar Stunden der Erholung gewünscht hatte, aber noch immer um Klassen besser als die übrigen Absteigen die sich auf dem Vergnügungsdeck aneinander reihten. Der Tee war wider Erwarten genießbar und dampfte in einem in sich gedrehten Glas vor ihm auf einem von innen beleuchteten Tischchen. Er hatte es sich auf einer purpurfarbenen Sitzgruppe im oberen Stockwerk der Bar bequem gemacht und ließ seinen Blick über die wenigen Gäste gleiten, die sich schon zu so früher Stunde hier eingefunden hatten– oder immer noch da waren. Zur rechten Seite hin öffnete sich ein ovales Panoramafenster, das sich über beide Stockwerke der Bar erstreckte. Man hatte einen guten Blick auf die Arkaden, auch wenn dort nur der Pöbel und ein paar armselige Pilger ihren Geschäften nachgingen.
 
Ein leicht bekleidetes Barmädchen brachte ihm einen Drink und lächelte unterwürfig. Er legte den Kopf schräg und beobachtete, wie sich ihr helles Fleisch unter dem knappen Stoff bewegte, sie eine Haarsträhne fast schüchtern hinters Ohr strich. Zu schüchtern, um echt zu sein. Zu wohl überlegt. Sie erinnerte ihn an jemanden, jemanden, der ihm erst kürzlich über den Weg gelaufen war, aber er konnte das Bild nicht recht in einen Zusammenhang bringen.
Obwohl er der Zerstreuung weiblicher Gesellschaft nicht abgeneigt gewesen wäre, scheuchte er das Mädchen mit einer abfälligen Handbewegung aus seinem Blickfeld. Nicht jetzt. Später vielleicht.
Den Blick auf die Arkaden gerichtet nippte er an dem Drink. Prüfte für einen Augenblick den Geschmack und nahm dann einen tiefen Zug. Mit einem zufriedenen Seufzen ließ er sich in die weichen Kissen zurücksinken und ließ seine Gedanken wandern.

Jack Hawkins

  • Gast
Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #24 am: 11.02.2005 | 20:43 »
Etwa fünf Minuten später erreichte Jack keuchend den Hangar, in dem die Azara angedockt lag – im Schlepptau vier Mann von der Stationssicherheit, die trotz ihrer massigen Uniformen weit weniger außer Atem waren als er. Zwei von ihnen gingen sofort neben der Hauptschleuse des Schiffes in Aufstellung, die Waffen im Anschlag. Die anderen beiden blieben bei Jack, der sich hastig umschaute und im hinteren Teil des Hangars Commander Lindsey erspähte. Er bedeutete den Männern, beim Schiff zu bleiben, setze zu einem weiteren Spurt an und sprintete zu ihr.

"Commander", stieß er japsend und mit hochrotem Gesicht hervor. "Da.......ist........noch.....jemand..drin. Im Schiff.. meine ich." Er beugte sich leicht vor, die Hände in die stechenden Seiten gestemmt und holte tief nach Luft. Erst dann viel sein Blick auf die massige Gestalt des Kossacken neben ihr. Instinktiv wich Jack einen Schritt zurück, noch immer vorrangig mit atmen beschäftigt.