Autor Thema: [Tag 2] Raumstation Bazaar  (Gelesen 54129 mal)

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Offline Karl Lauer

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #125 am: 8.03.2005 | 18:08 »
Flur/Gildenbereich/Quartiere

Nachdem Ruben die Formalitäten der Ankunft auf dieser Station hinter sich gelassen hatte begab er sich zusammen mit Phileas in den Quartirbereich der Gilden. Dort hattem sie schon zwei nebeneinander liegende Quartiere reservieren lassen. Auf dem Weg dort hin blickte sich Ruben aufmerksam um und auch Phileas schien eine ausgesprochene Aufmerksamkeit auf den Zustand der Station zu legen.

"Ich denke wir sollten uns erst einmal kurz mit unseren Quartieren anfreunden um danach zu einem ersten Rundgang auf der Station aufzubrechen.", sprach Ruben mit seiner rauen Stimme während er einen ziemlich strammen Schritt vorgab.
"Weiterhin denke ich das wir uns dazu teilweise trennen sollten. Ich habe nämlich nicht wirklich die Absicht oder besser gesagt die Kenntnis die genauen technischen Werte der Station zu ermitteln. Ich denke ich werde mir lieber ein Bild davon machen in welchem Zustand die Leitung der Station ist."

Sie bogen einige mal in den Gängen ab und man konnte den Übergang von den normalen Bereichen in den Gildenbreich förmlich riechen. Sie mussten nicht weit gehen und standen alsbald vor den ihnen zugewiesenen Türen.

"Ich denke eine viertelstunde sollte reichen. Zeit ist Geld. Oder was meint Ihr Werter Herr Octrinius?"

Eigentlich interessierte Ruben die Antwort nicht und somit fuhr er einfach fort, "Jedenfalls werden wir nach dieser Besichtigung dem Werten Captain dieser Station einen Besuch abstatten."

Ruben richtete seinen starren Blick auf Phileas und wartete einige Sekunden ob sich dieser noch einmal zu seinen Ausführungen äußern wollte. Jedoch hatte er auch diesmal nicht wirklich Interesse daran was der Engineer zu sagen hatte.
"When I was a kid... I dreamed of outer space. And then I got here - and I dream of Earth" John Crichton, Farscape
“You need to get yourself a better dictionary. When you do, look up “genocide”. You’ll find a little picture of me there, and the caption’ll read “Over my dead body.” Tenth Doctor Who

Sir Lars Trusnikon

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #126 am: 8.03.2005 | 18:13 »
Quartier von Sir Lars Trusnikron

Das könnte genau genommen auch unpraktisch werden, dass ich mich hier nicht ohne Freya bewegen darf..., aber wir werden sehen. ---
Eine Justinian und ein Dulcinea. Mindestens ein Decados. Wer ist noch hier? Nun wozu hat man Diener. Die Justinian behalte ich mal erstmal nur im Auge, wäre zwar ein nettes Abenteuer, aber im Moment ist sie mir zu launisch und zu sehr eingenommen von Herrn Schmalzlocke Dulcinea. Dabei ist der ansonsten sicherlich gar nicht so uebel. Vielleicht ergibt sich da ja etwas, er scheint zumindest mein Alter zu sein, und er hat Freya mehr als nur einen Blick geschenkt. ---
Was wuerde wohl ...


Das Läuten riss ihn unsanft aus seinen Gedanken. Freya stellte neugierig die Ohren auf, er sah wie sich die Muskeln unter dem Fell anspannten. Er bedeutete ihr liegen zu bleiben und drueckte auf den Öffner.
« Letzte Änderung: 11.03.2005 | 14:15 von Sir Lars Trusnikron »

Offline Dash Bannon

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #127 am: 8.03.2005 | 20:51 »
'Eine Viertelstunde reicht in jedem Falle, wir sehen uns dann.', Phileas nickt und betritt dann sein Quartier. Es ist einfach und funktional aufgebaut, ein Bett, ein Schrank und ein Tisch mit dazugehörigem Stuhl sind die ganze Einrichtung. Eine Tür führt in den Raum mit den sanitären Anlagen.
'Gut, gut', murmelt Phileas und stellt seine Tasche neben das Bett und entnimmt einige Geräte, als er eine Laserpistole aus der Tasch nimmt hält er kurz inne, befestigt sie dann, zusammen mit einigen Werkzeugen an seinem Gürtel, 'man kann nie wissen.'

Dann überprüft er das elektronische Türschloss und tippt einige Befehle in das Bedienfeld an der Wand und rümpft dabei verächtlich die Nase. Welcher Amateur hat das hier programmiert, nun gut, jetzt ist es sicher, seine Gedanken arbeiten so schnell wie seine Finger, die über die Konsole tanzen. Dann nimmt er seinen tragbaren Computer wieder an sich und tritt hinaus auf den Gang um auf Ruben zu warten.
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Megan

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #128 am: 8.03.2005 | 23:20 »
Sie fuhr zusammen, als er sich zu ihr herab beugte. Sie hatte es kommen sehen, sie hatte es gewußt.
Ihre geweiteten Augen fixierten die seinen, und Seelenlosigkeit lag in diesem Blick.

Ihr Mund war plötzlich staubtrocken und in ihren Gedanken schien alles wirr herumzuschwirren. Langsam wich sie vor seinen eindringlichen Worten zurück - ein Fanatiker? Sie kannte diese Körpersprache nur zu gut, vielleicht nicht so durchsetzt von Respekt und jahrelang antrainierten guten Manieren, aber letztendlich war es immer dasselbe.

"Natürlich, Sir..." krächzte sie. "Aber ich fürchte, ich kann Euch nicht weiterhelfen..." die Worte versandeten förmlich.

Einen Augenblick überlegte sie, zu Enkidi zurückzukehren, doch der bloße Gedanke ließ sie zittern. Diesmal war sie glücklich entkommen, doch wer wußte, ob der Pankreator ihr nocheinmal beistehen würde..
Welche Möglichkeiten blieben ihr? Sie konnte abwarten und darauf hoffen, dass dieser Li Halan nur bluffte. Tat er dies nicht, so würde spätestens morgen alles verloren sein. "In meiner Eigenschaft als Diener der Kirche.." Enkidi war in Gefahr. Sie konnten einfach verschwinden, aber auch dazu musste sie mit Enkidi reden.
Sie konnte es drehen und wenden, wie sie mochte... der Li Halan hatte das bessere Blatt.

Wieder einmal zog sie das zerknautschte Päckchen hervor. Es waren nur noch zwei Zigarretten drin - sie rauchte zuviel.

"Was wollt Ihr Sir. Es hat ja keinen Sinn."

Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #129 am: 9.03.2005 | 01:19 »
Er erschrak fast vor sich selbst, als das Reaktion der Sternfahrerin sein drohendes Auftreten wiederspiegelte. Taurus... Scham stieg in ihm auf, dass sein Zorn auf den Baron, unerreichbar für ihn dank der ungeschriebenen Gesetze des Adels, nun dessen Pilotin getroffen hatte. Heiliger Lextius, vergib mir! Aber der gewünschte Effekt war erzielt. Mit einer langsamen Bewegung richtete er sich wieder auf, trat einen Schritt zurück.

"Zunächst würde ich gerne erfahren, was sich bei Ihrer Begegnung mit Vater Septimus wirklich zugetragen hat. Seien Sie sich versichert, Commander, dieses Ansinnen hat seinen Sinn."

Mit der Andeutung eines Lächelns kehrte wieder etwas Menschlichkeit auf das Gesicht des Ritters zurück. "Ich bitte um Verzeihung, wenn Sie meine Anwesenheit als Bedrohung empfinden - ich verspreche bei meiner Ehre, Ihnen wird in meiner Gegenwart nichts geschehen." Er zögerte kurz. "Wären Sie mit einem Restaurant Ihrer Wahl im öffentlichen Sektor der Station als Ort für ein Gespräch einverstanden?" Keitaro hätte die Ruhe seines Quartieres allemal vorgezogen, aber dorthin würde sie bestimmt nicht mitkommen wollen - er musste etwas guten Willen zeigen.

Das reicht noch nicht, wenn ich ehrliche Antworten will!

"Commander. Mein Onkel - Bischof Bhaskar - hat mich nicht hierher geschickt, um das Recht der Kirche zu vollstrecken, sondern um Vater Septimus Bitte zu erfüllen." Und ich muss wissen, was auf Malignatius passiert ist! "Ich bin durchaus bereit, manches von dem, was Sie mir erzählen werden, wieder zu vergessen, bevor ich die Rückreise nach Kish antrete. Die ganze Geschichte, wenn es sein muss. Aber, Commander - ich verabscheue Ausflüchte, und fühle mich von Lügen in meiner persönlichen Ehre gekränkt. Alles, was ich will, sind ein paar aufrichtige Antworten."
« Letzte Änderung: 9.03.2005 | 01:23 von Azzurayelos »

Offline Megan

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #130 am: 9.03.2005 | 23:41 »
Restaurant "Old India"

Sie hatten sich in einem kleinen Restaurant in Sektor C niedergelassen. "Old India" stand in goldenen geschwungenen Lettern auf dem Schild, darunter offenbar ein Tier, das Megan jedoch unbekannt war und es versprach mit seinem schummrigen Licht aus kunstvollen Lampions und dem nischenreichen Innenraum den nötigen Schutz um ihr heikles Gespräch führen zu können.

Der Gastraum war durchschnittlich gut gefüllt - das unterschwellige Summen verschiedener Gespräche durchsetzte eine leise untermalende, midianisch anmutende Musik, doch die Gäste waren in dem großzügigen Raum gut verteilt. Ein süßlich-aromatischer Duft lag in der Luft.

Sie setzten sich in eine Ecke etwas abseits, und wenige Minuten später erschien ein gedrungener Ober in weiten dunkelroten Seidenhosen und einem kaftanähnlichen Überwurf. Den Kopf zierte eine kleine, mit goldenen Stickereien verzierte Kappe, welche etwas verloren auf dem dunklen Haarwust saß.

Megan fühlte sich wie eine Verräterin, als sie beklommen einen starken Kaffee bestellte. Sie war sich inzwischen nicht mehr sicher, ob sie das richtige tat, doch für ein Umkehren war es endgültig zu spät. Nun konnte sie nur darauf hoffen, dass der Li Halan sich an seine Zugeständnisse hielt.

Ein tiefer Sufzer verließ ihre Brust, und sie nestelte erneut nach den Zigaretten. Die letzte... hoffentlich war das kein Zeichen. "Stört es Euch, wenn ich rauche?" Sie kam sich vor wie in einem Verhör, obwohl er noch nichts gesagt hatte.

"Vater Septimus also...." begann sie zögerlich und starrte angestrengt auf die mit Schnitzereien verzierte Tischplatte.
« Letzte Änderung: 15.03.2005 | 12:20 von Megan »

Offline Azzu

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #131 am: 10.03.2005 | 00:52 »
Der Lextiusritter war Megan schweigend durch den Vergnügungssektor gefolgt, meist glasig vor sich hin starrend, gelegentlich aber aufmerksam um sich blickend - es war das erste Mal, dass er Zeuge des Lebens auf einer Raumstation wurde. Keitaro wurde ebenso aufmerksam beäugt, wirkte er doch wie eine Figur aus einem uralten Märchen zwischen den in praktische Overalls oder modische Abendgarderobe gekleideten Händlern, Technikern und Sternfahrern.

Wir waren der Wahrheit so nah! Du hättest sie brechen können...

Die Wahl des Lokals akzeptierte er mit einem zufriedenen Nicken. Das "Old India" schien wie geschaffen, um vertrauliche Gespräche zu führen - zweifellos ein beliebter Ort für wohlhabende Händler der Liga. Er hatte befürchtet, die Sternfahrerin würde ihn in eine Raumfahrerbar führen, um sich Rückendeckung zu verschaffen. Die offensichtlichen Anstrengungen der Inhaber, dem "Old India" eine midianische Atmosphäre zu verleien, ließen ihn schmunzeln.

Ich habe für heute genug von deinen Ratschlägen, Kaori. Verschwinde!

Keitaro warf einen skeptischen Blick auf den mit Schnitzereien verzierten Stuhl, bevor er sich behutsam setzte. Das dunkle Holz knarrte unter seinem Gewicht, schien aber Stand zu halten. Ein leises Zischen der Druckventile seiner Rüstung war zu hören, als er den rechten Panzerhandschuh abzog und neben sich auf die Tischplatte legte. Er blätterte kurz im Menü, bestellte dann tarquinianischen Rotwein - ein Import von der nahen Planetenoberfläche, schließlich wollte er das Budget, das sein Onkel ihm eingeräumt hatte, nicht für exotische Delikatessen verschwenden.

"Nein, keineswegs... tun Sie sich meinetwegen keinen Zwang an," erwiederte er auf die Frage, ob ihn die Zigarette störte. Eine kybernetische Lunge hat ihre Vorteile. Sein breites Lächeln hatte wieder Besitz von seinem Gesicht ergriffen. Nicht vergessen, hin und wieder zu blinzeln... sie hat sich schon genug erschreckt! Auf seine künstlichen Augen hätte Keitaro gerne verzichtet.

Er nickte Megan aufmunternd zu, als sie von selbst zu erzählen begann, während innerlich seine Anspannung wuchs. Seine Lippen bewegten sich kurz, als wollten sie zu einer Frage ansetzen, blieben aber stumm. Lass sie erst reden, Junge... für unsere Fragen ist später noch genug Zeit.

Alejandro Dulcinea

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #132 am: 11.03.2005 | 08:57 »
Vor dem Quartier Lars Trusnikrons

Sanft öffnete sich die Tuer vor ihm und gab den Blick auf ein zwar enges, aber gediegen eingerichtetes Quartier frei. Der Grundschnitt und die Einrichtung glich seiner eigenen Stationskabine sehr. Sir Lars selbst stand in der Tuer, hinter ihm lag dieser wahrhaft schöne und beeindruckende Berg aus Muskeln und Schnelligkeit.
Soviel zum Thema, sie erhalten eine angemessene und wirklich einzigartige Unterkunft, wie sie vollmundig bei seiner Ankunft gepriesen hatten. Öliges Gildengerede. Sir Lars scheint allerdings keine finanziellen Ungelegenheiten zu erleiden, bei dieser Kleidung
dachte Alejandro amuesiert. Sir Lars `Haustier` lag in leicht gespannter Haltung auf dem Kabinenboden, wachsam seinen Bewegungen folgend.
Diese Guernicabiester wären wirklich eine lohnenswerte Herauforderung, wie immer behauptet wird....
"Dem Schöpferrr zum Grrusse, Sirrr Larrrs! Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen, aberr nachdem diese arrrmselige Imitation einerr effizienten Stationswache unserr Gesprrräch unterrrbrrochen hat, wollte ich Euch einfach zu einem Glas Wein oder anderrerr Spirrituosen einladen - und danach gibt es, wie ich gerrade errfuhrr, ein wirrklich"
seine Stimme betonte dieses Wort merklich
"interrressantes gesellschaftliches Erreignis. Nun, was meint Ihr?"

Offline Megan

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #133 am: 11.03.2005 | 11:59 »
"Ich denke, ich werde Euch auch nicht sehr viel mehr erzählen können, als Ihr ohnehin bereits wisst. Ich war nur bei einem Gespräch zugegen, der Baron und Septimus sprachen später nocheinmal unter vier Augen..."

Megan nippte am Kaffee und sah sich verstohlen um, doch trotz ihres auffälligen Begleiters schienen alle wieder ihren eigenen Gespraächen nachzugehen.

"Wir besuchten ihn auf Ravenna. Ihr müsst wissen, der Baron und Septimus kennen sich schon lange..."

Es schien, als wolle sie noch etwas zu diesem Umstand hinzufügen, verwarf dies jedoch in letzter Sekunde.

"Er war in tiefer Sorge, als wir ihn damals, vor etwa anderthalb Monaten trafen - der Baron meinte später, er sei erschrocken gewesen darüber, wie stark Septimus gealtert sei - und bat uns um die Erledigung einer Angelegenheit die von größter Dringlichkeit sei. Natürlich willigte der Baron sofort ein... er bringt uns..." abrupt brach sie ab und senkte den Blick. Sie musste sich konzentrieren. Immerhin sprach sie mit einem Adeligen des Hauses Li Halan!

"Baron Enkidi ist der Kirche sehr treu ergeben, müsst Ihr wissen. Wir reisten auch schon mit und im Auftrag von Bischof Xenos." Im Geiste schüttelte sie den Kopf über den Unsinn, den sie da erzählte. Enikidi - ein ergebener Diener der Kirche? Nunja, ein Außenstehender konnte es durchaus so sehen. Hoffte sie.

"Septimus vertraute uns einen Gegenstand an." Sie senkte die Stimme, so dass sie beinahe flüsterte und blickte ihr Gegenüber eindringlich an.

"Ein Artefakt - eine Art Amulett. Es ist sehr alt. Der Baron trägt es, seit er es vom Vater erhielt. Und haltet mich meinetwegen für ein dummes, abergläubisches Weib, aber ich sage Euch, dieses "Ding" ist nicht gut für ihn. Es hat einen dunklen Aspekt."

Die Sternfahrerin schluckte und wirkte noch eine Spur blasser. Ihre Augen hatten einen seltsamen Glanz bekommen und die Hand, die an der Tasse ruhte zitterte leicht, wodurch das Porzellan mit leisem Klirren gegen die Untertasse stieß.

"Er ist nicht immer so ... reserviert, wisst Ihr. Ein gewisses Mißtrauen kann man ihm verzeihen, angesichts dessen, was er bei sich trägt, das müsst Ihr verstehen." Ihre Stimme hatte einen bittenden Tonfall bekommen mit einer hohen Nuance.

"Nun, Sepitmus meinte, dieses "Ding" stamme von einem Heiligen. Näheres erwähnte er nicht, und wenn der Baron mehr weiß, so hat er mich zumindest nicht eingeweiht. Wir brachen zu dieser Station auf, um einen Eskatonier zu suchen, der bewandert ist in den alten Schriften. Er sollte die Gravuren des Amulettes entziffen.Er ist verschwunden ehe wir ihn auch nur einmal trafen. Seither befinden wir uns hier und merkwürdige Dinge geschehen. Jemand ist in die Aazra eingedrungen und im Maschinenraum stießen wir auf eine Leiche..."

Wieder stockte sie. Die Augen schwammen, als sie den Ritter anblickte, und sie versteckte sich schnell hinter ihrer Tasse.

"Das ist der Stand der Dinge, Sir. Mehr weiß ich auch nicht. Ich hoffe, das reicht Euch fürs erste, und Euer Zorn über den Baron hat sich etwas gelegt."

Natürlich war es unglücklich, ihn auf seinen offensichtlichen Gefühlsausbruch anzusprechen, aber wie so oft fiel ihr dies eine Sekunde zu spät ein. Tatsächlich war es ihr im grunde egal.

Eine Zigarette wäre toll.

Sir Lars Trusnikon

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #134 am: 11.03.2005 | 14:22 »
Vor dem Quartier Lars Trusnikrons

Herr Schmalzlocke, sieh an sieh an, das könnte wirrrrrrklich ganz interessant werden...
"Den Schöpfer zum Gruss, Baronet Alejandro, nein Ihr kommt durchaus nicht ungelegen. Ein Glas Wein oder so käme mir gerade sehr recht. Ich hoffe Ihr habt nichts gegen Freya als Begleitung einzuwenden, ich habe die Genehmigung fuer sie nur unter der Bedingung erhalten sie nicht aus den Augen zu lassen. Stationssicherheit..."
Er warf dem Dulcinea einen bedeutungsvollen Blick zu.
"Um was fuer ein Ereignis handelt es sich?" Fragend hob er die linke Augenbraue.
« Letzte Änderung: 11.03.2005 | 14:27 von Sir Lars Trusnikron »

Offline Managarmr

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #135 am: 11.03.2005 | 14:59 »
Nun, der LiHalan Knappe musste fuer später warten.
Bruder Erlands Augen verfolgten, wie er sich in absolut korrekter Haltung auf der Bank niederliess, und aufmerksam zum Altar schaute. Die Aufforderung der Baronin gab ihm das Wort.
Ob ihm das gefallen wird, was er hört? Ich hoff, es ist unorthodox genug fuer die Baronin, aber auch nicht zu unorthodox. Wirklich viel haben weder sie, noch ihre Dienerin erzählt. Licht des Allschöpfers, hilf mir auch durch diese Probe und entfache ihre Lichter!
"Werte Baronin, werter Sir, liebe Gemeinde!
Wir haben uns heute hier versammelt, unter der leuchtenden Gnade des Allschöpfers, getragen von seinem Lichte zum Lichte hin."

Bruder Erland vollzog das Zeichen des Sprungtores und sang die kurze Hymne mit klangvoller Stimme. Mit sanfter Stimme, dennoch bis zu den hinteren Bänken tragend, setzt er fort.
"Wir haben uns versammelt zu einem besonderen Anlass. Es ist ein Abschiednehmen, zumindest in physischer Form. Hier und jetzt können wir nicht mehr mit Lieutenant Rahmhorst und Schuetze Waters sprechen. Wir können uns nur an sie erinnern.
Sie haben uns verlassen, frueh, zu frueh?"

Er wurde zunehmend sicherer.
"Viele werden sagen: das ist ein Anlass, den man gerne vermieden hätte, es ist ein unwiderbringlicher, trauriger Anlass. Es schmerzt, sie verloren zu haben, ohne sie auskommen zu muessen. Ohne Waters freundliches Lächeln, ohne seine Scherze oder auch bisweilen dummen Streiche, die dennoch alle letztendlich zum Lachen brachten. Ohne das Gefuehl, sich auch wenn es brenzlig wird, auf Waters und seine Treffsicherheit verlassen zu können.
Ohne Lieutenant Rahmhorsts Leitung und Planung, ohne seine Ideen und seinen Antrieb, der auch dann vorwärts brachte, wenn das schwache Fleisch nicht wollte, obwohl der Geist wusste, dass es erforderlich ist. Seine Erfahrung der langen Jahre sowohl in den Gefahren auf dem Boden, festgefuegt vom Allschöpfer, als auch seine Erfahrung mit den ungleich grösseren Gefahren im Dunkeln zwischen den Sternen. Treue und Standhaftigkeit, eine wahre Stuetze auf den sichtbaren und unsichtbaren Schlachtfeldern. Der zweite einer Reisegruppe. Der erste, wenn er in die akute Gefahr fuehren musste. Der letzte, der das Schlachtfeld verliess und den Rueckzug deckte. 
Sie beide waren treue Soldaten und Reisegefährten, wie man sie sich wuenscht. Denn, wie Zebulon und Paulus bereits sprachen: Oh, wie die Sterne unsere reiselustigen Seelen locken. Aber brich nicht alleine zu den entfernten Lichtern auf. Nimm Deine Freunde mit. Gefährten auf der langen Strasse durch die Nacht sind ein Segen und ein Licht, welches uns erlaubt, die Flamme des Herzens anzufachen."

Bruder Erland machte eine minimale Pause, um diese Omega Gospels Passage in ihrer atemberaubenden Klarheit fuer sich wirken zu lassen.
"Beide, Lieutenant Rahmhorst und Schuetze Waters waren solche Freunde, hell leuchtend und inspirierend. Sie waren Paulus gefolgt, denn Lasset eure Lenden mit Ausruestung geguertet sein und eure Lichter brennen. Sie durchquerten die Dunkelheit, und brachten die Laterne mit. Nun haben sie uns verlassen, und wir stehen hier einsam, ohne sie. Wir können uns nur noch an sie erinnern.
Dennoch können wir uns freuen.
Fröhlich, wie unpassend, wie kann man kann nun davon sprechen fröhlich, gar von Freude erfuellt zu sein, an so einem traurigen Anlass? Aber ist das wirklich so unpassend, von Freude zu sprechen? Wir erinnern uns an die fröhlichen Stunden mit ihnen, an die Freude nach ueberstandener Gefahr. Wir gedenken dieser Augenblicke und sollten ihnen auch gedenken, als leuchtendes Beispiel."

Bruder Erland war nun richtig in Fahrt, mit kraftvoller Stimme und leuchtenden Augen, setzte er die Predigt fort.
"Aber viel wichtiger ist der eigentliche Anlass zur Freude: Lieutenant Rahmhorst und Schuetze Waters haben uns verlassen, weil sie aufgebrochen sind. Sie sind wiederum auf die Reise gegangen, und zwar auf die wichtigste von allen. Die Reise, die alle vorigen, selbst die grössten persönlichen Questen an Bedeutung uebertrifft. Die Reise, die Ihnen die Erkenntnis bringen wird. Und beide sind sie wohl vorbereitet, denn sie haben das Void bereits viele Mal durchquert, und sind mit ihrem hellen Lichte unbeschadet daraus hervorgegangen, und nun reisen sie als Licht selbst. Sie sind auf ihrer leuchtenden, glanzvollen Reise in das glänzende Empyrische selbst.
Wir selbst bleiben hier zurueck, unsere Zeit fuer diese Reise ist noch nicht gekommen. Wir können uns wirklich fuer Lieutenant Rahmhorst und Schuetze Waters freuen. Wir selbst können uns nur vorbereiten, und unsere hiesigen Reisen absolvieren. Lasset uns dabei nicht von falschen Zielen leiten: Ruhm, Mammon oder Rache sind nicht die Ziele, denen unsere Reisen dienen sollen. Erkenntnis und Mitgefuehl sollten uns leiten. Und huetet Euch vor dem Dunklen zwischen den Sternen als auch vor dem Dunkel aus und zwischen den Wesenheiten, die auf Planeten und in blechernen Dosen durch das Dunkle wandeln."
Bruder Erland stimmte einen Choral an, den die Orthdoxie eher in den hinteren Kapiteln versteckte, wenn sie ihn nicht gar ganz "vergass":
"Denn wir sind wie Feuer, ein Feuer das nicht erlischt, auf der Suche nach neuen Quellen, aufwärts und hinaus...
Und nun lasst uns die leeren Huellen unserer Freunde begleiten, leget jedoch nicht zuviel Wert auf diese. Gedenket lieber ihrer als Vorbilder und lasst Euch selbst teilhaben an der Freude, die sie erfahren durften. Stählt Euch fuer die kommenden Reisen und fuer die wichtigste selbst. Lasset Euch Paulus leiten:
Solange unsere Herzen wachsen und sich weiter strecken nach entfernten Himmelsbahnen."
Das Licht des Allschöpfers nehme ihre Lichte entgegen.
Das Licht des Allschöpfers segne sie und
Das Licht des Allschöpfers segne Euch alle."
Bruder Erland vollzog das Zeichen des Segens ueber der Gemeinde.

Zwei in festliches Schwarz gekleidete Mitglieder der Purgers Gilde betraten langsamen und wuerdevollen Schrittes die Kapelle.
"Livet kan bara förstås baklänges, men måste levas framlänges" Søren Kierkegaard         
"Meine angenehmsten Ratgeber sind Bücher; denn weder Furcht noch Hoffnung hindern sie daran mir zu sagen, was ich tun soll"
Alfons V. von Aragonien

Offline Azzu

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #136 am: 11.03.2005 | 15:09 »
Ob sein Zorn sich gelegt hatte? Keineswegs! Was hatte den Baron gehindert, ihm diese Geschichte selbst zu erzählen? Er hatte sich doch als Freund von Septimus vorgestellt!

Und sie verschweigt uns auch etwas...

Immerhin, er hatte nun eine ungefähre Ahnung, worum es bei seiner Mission eigentlich ging. Aber kein Wort über Kiritan! Und wovor hat sie Angst? Nichts in Megans Bericht deutete auf ein Verbrechen hin, das der Baron und sein Gefolge begangen hätten. Aber die Inquisition hat Septimus! Das Amulett eines Heiligen, sagt sie? Keitaros eigener "Kontakt" mit den Reliquien des Heiligen Naraka Kaori hatte ihn für immer gezeichnet - so sehr, dass er manchmal an seinem Verstand zweifelte. Aber das ist etwas anderes! Wirklich?

Wie wäre es mit einer Antwort, sie hat uns etwas gefragt!

Aus seinen Gedanken hochschreckend, blickte Keitaro sein Gegenüber einen Moment lang irritiert an, bevor er sich sammelte und antwortete: "Machen Sie sich insofern keine Sorgen, Commander. Ich habe die Reise von Kish nicht unternommen, um die Zeit des Barons mit Duellen zu verschwenden. Ich..." Zögern. Wie konnte er ehrliche Antworten erwarten, wenn er selbst Informationen zurückhielt? "Sollte ich etwas... emotional reagiert haben..." Er schloss die Augen, senkte den Kopf. Reiß dich zusammen! "Septimus schreibt, mein Bruder sei bei der Verteidigung des Heiligtums gefallen. Ich war... bin... nicht sicher, ob ich dem glauben soll... wie Septimus überhaupt davon erfahren haben kann. Ich hatte gehofft, er hätte Ihnen vielleicht mehr darüber erzählt."

Um einen festen Blick bemüht, sah er wieder auf.

"Bitte entschuldigen Sie, wenn ich Sie mit meinen privaten Angelegenheiten behellige. Genug davon!" Was rede ich da? "Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass das..." Was war es noch gleich? "... Amulett seiner 'Bestimmung zugeführt' wird. Diese sollte sich wohl aus der Entzifferung der Schriftzeichen auf dem Artefakt ergeben, denn Septimus machte meinem Onkel gegenüber keine weiteren Ausführungen, was genau damit zu tun sei. Und..."

Wieder ein kurzes Zögern. Ein kritischer Punkt war erreicht - Keitaro würde nicht dulden, dass diese Angelegenheit ohne seine Mitwirkung geregelt würde. Schon gar nicht durch Baron Enkidi. Wenn Kiri dafür gestorben ist, werde ich es zu Ende bringen, egal wie!

"Ich fürchte, Septimus ging davon aus, dass er Ihnen dabei selbst nicht mehr helfen können würde, als er seine Botschaft verfasste. Deswegen bat er meinen Onkel, sich der Sache anzunehmen. Unglücklicherweise waren seine Vorahnungen berechtigt - ich gehe davon aus, dass Septimus der Inquisition in die Hände gefallen ist." Er musterte die Sternfahrerin über ihre Tasse hinweg. "Was den Schluss nahelegt, dass Ihre Meinung, das Amulett habe eine... dunkle Seite... keineswegs nur Aberglaube ist. Was meinten Sie genau damit, es sei 'nicht gut' für den Baron? Sie hatten bereits seltsame Verhaltensweisen erwähnt..."

Alejandro Dulcinea

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #137 am: 11.03.2005 | 15:32 »
"Stationsicherrheit..."
Er hielt das Wort in der Schwebe, liess es nicht auf den Boden fallen, wo es zweifelsohne mit hohlem Klang aufprallen und Zerbrechen wuerde...
"Nein, ich habe durrchaus ueberhaupt nichts gegen Frrreya als Begleitung einzuwenden. Ich wuerrrde es sogarr ausserrorrrdentlich werrrtschätzen - zum gesellschaftliche Anlass:"
Alejandro lächelte breit.
"Ein LiHalan Baron lässt sich herab, sich mit einem Hauptmann der Mantis zu duellieren. In den Quartieren von Graf Mandin.
Um Mitternacht - sehr stylisch..."
Er schaute versonnen auf Freyas Tatzen.
"Habt Ihrrr eine bestimmte Vorrrliebe, was den Orrrt derrr Weinaufnahme angeht? Vielleicht etwas, wo unserrre silberne Frrreundin nicht mit dem Mobiliarrr ueberrr Platzfrragen in die Haarrre gerrät?"

The_Kossack

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #138 am: 12.03.2005 | 03:06 »
Andrei war überrascht, wieviele passende junge Damen ihm einfielen, um die Linie der Chandra möglicherweise doch noch zu retten; im Zweifelsfall täte es auch einfach eine Mutterstute, die der Hauptmann bespringen konnte, bis etwas Vernünftiges dabei herauskam. Er schüttelte leicht denn Kopf, streckte den Arm, bis die Fingerspitzen den geschorenen Nacken des Hauptmanns berühren, leicht wie ein Fluch.

Ras bebte, hielt ihn weiter fest, rang vielleicht um Fassung, oder das war unterdrücktes Schluchzen.

Andrei hielt inne. Wartete regungslos wie ein Askorbit auf der Jagd. "Was ich hier zu tun gedachte, Ras... auf dieser Station, mit den Akteuren meines kleinen Schauspiels... nähert sich der Vollendung. Es gibt wenig Grund, hier zu verweilen. Die Dinge sind getan."

Er ließ die Worte langsam zu Ras| betäubter Seele durchsickern, fuhr dann fort: "Wir werden morgen abreisen. Das Duell... ist die letzte Vorstellung. Willst du diese Verpflichtung mitnehmen? Dann werde ich die Jakovianer bitten, dir Zeit zu geben. Möglicherweise willst du ihr Grab besuchen. Oder eine Pilgerfahrt machen für ihre Seele. Ich verstehe das. Diese Verpflichtungen kann man nicht auf die leichte Schulter nehmen."

Ras ließ ihn los, langsam, wie ein Ertrinkender, dem die Kraft ausging. In seiner Haltung, auf Händen und Knien, drehte er sich um, dann ging er auf die Knie, stemmte sich hoch, hielt das Gesicht aber angewandt.

Ich weiß doch, daß du weinen kannst, dachte Andrei. Aber gut. Wenn du meinst, daß du damit dein Gesicht warst. Du verrückte Kreatur.

"Ich werde... meine Verpflichtungen erfüllen, Meister. Das Haus ..." Er straffte sich; aber seine Stimme klang hohl.  Reife Leistunbg. Andrei wußte, daß Ras innerlich gesplittert war. Zu sprechen mußte sich anfühlen wie das Kauen von Glasscherben. "... hat in mir seinen ergebensten Diener."

Andrei beschloß, daß es Zeit wurde für etwas Nettes. Er trat näher, legte Ras eine Hand zwischen die Schulterblätter. "Den eigenen Schmerz zu überwinden, Ras, die eigene Schwäche... das unterscheidet den Adligen vom Pöbel. Eine wahrhaft noble Seele ist selbst im Schmerz nochgroß." Ein leises Lächeln lag auf seinen Züge. "Du hast eine halbe Stunde Zeit bis Mitternacht. Mach dich bereit."

Offline Megan

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #139 am: 13.03.2005 | 00:41 »
"Sir, ich bedaure, aber es steht mir nicht zu, über das Wesen meines.. Herrn... in dieser Form zu urteilen." Ihr Gesicht hatte sich von einer Sekunde auf die andere verschlossen doch eine tiefe Angst hatte sich in das Dunkel ihrer Augen geschlichen.

Nein, mein Freund, darüber reden wir nicht.

"Was ich mit dem *dunklen Aspekt* meinte ist vermutlich nur der Trugschluss einer übermüdeten Sternfahrerin, die gerade mit einer Leiche auf ihrem eigenen Schiff konfrontiert wurde.
Vergebt mir mir meinen Hang zur Dramatik - das lag wahrhaftig nicht in meiner Absicht."

Sie wollte weg. Sie wollte nichts mehr sagen, sie hatte bereits zuviel geredet. Sie wollte nicht dafür verantworlich sein, wenn Enkidi in Schwierigkeiten geriet, sondern ihn vor solchen beschützen. In diesem Augenblick wurde ihr bewusst, wie wenig sie sich um ihn bemüht hatte. Das Artefakt schien nicht gut zu sein, und alles was sie tat war streiten. Sie mussten zusammenhalten, wie sie es immer getan hatten.

Du gibst Dir die Schuld? Er lag mit einer verdammten Hure im Bett!!!

Er war nicht er selbst, Enkidi hätte das nicht getan!

Er hatte schwarze Augen, er war es.

Niemals! Irgendetwas läuft einfach verdammt schief.

Sie war nicht älter als vielleicht 15! Kaum älter als Du damals.

Nein nein nein! Ich will es nicht wissen, ich will es nicht hören!!!!!!!

Patricia, Du wirst Dich nie ändern! Du wirst immer das kleine Mädchen aus der Gosse bleiben! Kein verdammtes Sternfahrerabzeichen, nichtmal die gottverdammte Ehrenmedaille können das vertuschen.

Ein fast ersticktes Schluchzen entrang sich ihrer Kehle. Dann verlor sie endgültig die Fassung und schlug die Hände vors Gesicht.

Sie stand so heftig auf, dass der Stuhl nach hinten kippte und mit einem lauten Knall auf dem Boden schlug. Von den Nachbartischen warf man ihr überraschte bis neugierige Blicke zu.

"Ich weiß nichts, bei allen Heiligen! Ich habe verdammt nochmal keine Ahnung!" schleuderte sie ihm zischend entgegen.

"Ich werde mir jetzt Zigaretten kaufen! Entschuldigt mich."

Eine angedeutete Verbeugung, einige Münzen klimperten auf die Tischplatte, dann drehte sie sich um und stapfte Richtung Ausgang.

Offline Azzu

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #140 am: 13.03.2005 | 09:51 »
Mit einem mal loderte die Wut wieder auf. Lügen!. Das Weinglas in Keitaros rechter Hand zerbrach mit einem hellen Klirren und wurde in seiner geballten Faust knirschend zu Staub zermahlen. Roter Wein rann wie Blut zwischen seinen Fingern hervor. Seine Muskeln spannten sich, bereit, aufzuspringen und sich auf die Flüchtende zu stürzen.

Energielevel 95%, Systemauslastung 25%. Kampfmodus.

Er fegte den kleinen Tisch in seinem Weg mit einer schwungvollen Armbewegung zur Seite und schnellte los, in Richtung Ausgang. Die Haltung leicht geduckt, wie ein Raubtier vor dem Sprung, die Bewegungen fließend, als wäre die antike Plattenrüstung leicht wie Luft. Als der Tisch krachend an der Wand zerbarst, hatte er sie schon beinahe eingeholt.

Doch auf halbem Weg blieb er regungslos stehen.

Eine einzelne Flamme bildete sich vor seinem geistigen Auge, in der Stille leise knisternd, Wärme aussendend. Beruhige dich, Junge. Das bringt ihn auch nicht wieder zurück! Er entspannte sich sichtbar, richtete sich wieder auf. Heiliger Lextius, ich hätte beinahe... oh mein Gott... Er schloss für einen Moment die Augen, konzentrierte sich ganz auf die züngelnde Flamme. Zwang die Kriegsmaschine seines Körpers zur Ruhe und das einstudierte Lächeln zurück auf sein narbiges Gesicht.

"Einen Augenblick, noch, Commander!" Seine Stimme war ruhig und sanft, nichts wies mehr auf den Ausbruch nur Sekunden zuvor hin. Wären da nicht die Glassplitter gewesen, die sich in die Haut seiner Handfläche gegraben hatten. Der Li Halan schien sie nicht zu spüren.

Sie weinte! Keitaro verachtete sich selbst dafür. Aber auch diese Emotion konnte keinen dauerhaften Platz in der wiedererlangten Ruhe seines Geistes beanspruchen. So leid es ihm tat, er konnte  nicht einfach verschwinden. Mit langen Schritten schloss er die restliche Distanz zu der Sternfahrerin.

"Ich denke, der Zeitpunkt ist ungünstig für weitere Fragen... ich bitte um Verzeihung, wenn durch mich zusätzlicher Druck auf Ihren Schultern lastet." Eine Neigung des Kopfes als Zeichen der Demut. Ich hätte den Baron selbst befragen müssen! Warum habe ich mich abweisen lassen? "Meinen aufrichtigen Dank, dass Sie mir weitergeholfen haben..." Er blickte sie direkt an, die schwarzen Augen das Fusionslicht der Station wiederspiegelnd. "Ich verspreche ihnen, dass ich eine Lösung für diese Angelegenheit finden werde." Aha. Eine Lösung also... und wie? "Aber das werde ich mit Lord Enkidi direkt besprechen... ich hoffe, dass er morgen mehr Zeit für mich finden wird. Schließlich bin ich hier, um meine Hilfe anzubieten."
« Letzte Änderung: 13.03.2005 | 10:05 von Azzurayelos »

Jack Hawkins

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Re: [Sektor A] – Agora & Arkaden
« Antwort #141 am: 13.03.2005 | 21:26 »
Auf den Arkaden

Das schwere runde Sicherheitsschott schloss sich hinter ihm, und Jack verließ den Sektor der Stationssicherheit. Er hatte Mendez kurz und knapp erzählt, was sich auf der Azara zugetragen hatte – soweit er das von seinem Standpunkt aus beurteilen konnte.
Jetzt schlug das wimmelnde Leben der Arkaden wieder um ihn zusammen, und Erleichterung machte sich in ihm breit. Jack hasste diese Art von Verhören, auch wenn Mendez nun wirklich kein unangenehmer Typ war. Und überhaupt – eigentlich hatte er mit der ganzen Sache gar nichts zu tun, er hatte nur die Bänder überprüft, reine Gefälligkeit. Er seufzte.
Noch nicht mal die Lady, die das alles ins Laufen gebracht hatte, war in Sichtweite. Und schon wieder kein Drink. Aber wenigstens neue Kippen.
Jack holte das Päckchen raus, steckte sich eine an und schlenderte langsam über die Arkaden. Warf hier und da einen Blick auf die Auslegeware der Stände, schwatze mit den Händlern und bewegte sich in einer Zickzacklinie unter den schweren Stahlträgern hindurch, die die verschiedenen Ebenen trugen. Ihm fielen mehrere Gruppen von Pilgern auf, die sich durch die Menge schoben, ängstlich aneinandergedrängt und mit großen Augen die ungewohnte Umgebung musternd.

Sie hatten auch mal Pilger mitgenommen, auf der Hammond. Ein kurzer Ausflug in das wenig lukrative Geschäft des Personentransports. Zumindest in dieser "Klasse"; für den Transport von gut zahlender Kundschaft war die Hammond einfach zu halbherzig umgebaut worden, und irgendwann ging die Crew wieder zu bewährten Handelsgütern und Schmuggelware über.
Aber Jack kannte diese Gesichter; sie waren immer gleich. Menschen, die noch nie ihr Dorf, ihre Felder verlassen hatten, die all ihr Erspartes in diese eine Reise gelegt hatten, die sich nach Hoffnung, Erlösung, Heilung oder Erleuchtung sehnten an einem fernen Ort, von dem ein Priester gesprochen hatte.
Natürlich.
St.Keivar stand kurz bevor, ein recht bedeutsamer Feiertag auf Tethys.

Er trat zur Seite und ließ eine Gruppe Barfüßiger an sich vorbeiziehen, müde dunkelhäutige Gesichter, wahrscheinlich einfaches Volk aus den südlichen Gefilden der Thronwelt. Jack hatte nie so ganz verstanden, warum Menschen die Mühsal von Pilgerreisen auf sich nahmen. Konnte man nicht auch auf andere Art seinen Frieden mit dem Schöpfer machen? Aber dieser Tage waren nunmal Akte der Selbstaufopferung und bedingungslosen Hingabe schwer in Mode.

Ein Junge löste sich aus der Gruppe der Pilger vor ihm, und warf ihm aus einem verschmierten Gesicht ein breites Grinsen zu. Er winkte und Jack winkte freundlich zurück. Seine Mutter zog ihn hastig weiter, damit sie unter keinen Umständen den Anschluss an die Gruppe verlören, aber der Junge sträubte sich leicht und starrte Jack weiter an. Seine Hand deutete auf den Sternfahrer und Jack lächelte weiter. Dann bemerkte er, dass der Junge sehr gezielt auf ihn deutete und seine Augen größer wurden. Jack runzelte die Stirn und der Junge verschwand an der Hand seiner Mutter im Getümmel.
Plötzlich bemerkte er einen scharfen, brenzligen Geruch in seiner Nähe. Andere Menschen deuteten auf ihn und Jack fuhr herum. Da drang Qualm aus einer seiner Gürteltaschen. Ziemlich viel Qualm. Er stieß ein erschrockenes Keuchen aus und hakte die betroffene Tasche aus.
"Was zur Hölle..."
Etwas darin war heiß, das spürte er jetzt deutlich. Er sah sich um und trat hastig in einen Nebengang, in dem nicht ganz so viel Betrieb herrschte. Dort öffnete er die Tasche vorsichtig und lugte hinein. Qualm kam ihm entgegen, verflüchtigte sich aber rasch. Er streifte einen seiner Arbeitshandschuhe über und griff vorsichtig hinein.   

Jack spürte den Zylinder. Er hatte ihn heute morgen aus dem Seesack genommen und in die Gürteltasche gepackt, warum auch immer. Das Ding hatte sich bisher als nichts von besonderem Wert entpuppt und er hatte es eigentlich auf der Station loswerden wollen. Guter Plan, in anbetracht dessen, dass es ihm gerade ein Loch in seine Tasche kokelte.
Jack zog es raus. Die metallische Oberfläche war warm, aber nicht mehr heiß, und er spürte, wie die restliche Wärme den Gegenstand nun ebenfalls verließ.
Er runzelte die Stirn. Was war das? Als er den Zylinder vom Spieltisch genommen hatte, war er absolut glatt gewesen, aber nun... waren da drei Rillen in der Oberfläche erschienen und eine rechteckige Vertiefung am rechten Ende. Und...da war ein Summen. Ganz leise, aber Jack konnte es trotzdem hören. Nein, eigentlich spürte er es eher. Durch die Finger.   

"Was zur Hölle..." entfuhr es ihm noch einmal. Dann bemerkte er, dass einige Passanten stehen geblieben waren, und ihn neugierig ansahen. Hastig schlug er den Zylinder wieder in die geschwärzte Tasche und richtete sich auf. Das musste er sich in Ruhe ansehen. Er verließ den Seitengang, trat wieder auf die Arkaden und steuerte in Richtung des Frozen Sunset.


» Ortswechsel zu Sektor C


« Letzte Änderung: 8.05.2005 | 17:34 von Enkidi Li Halan »

Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #142 am: 13.03.2005 | 23:20 »
Raum 4 A 07 - Sir Keitaros Quartier

"Schon über eine Stunde", murmelte Arion, mehr zu sich selbst, als zu den anderen beiden. Seit sein Herr die Zollkontrolle sprichwörtlich überrant hatte - es hatte Arion einiges an diplomatischem Geschick gefordert, die Wogen des imperialen Unmuts wieder zu glätten - hatte er sich nicht in seinen Quartieren blicken lassen, auch keine Nachricht gesandt.

Ich hätte ihn nicht alleine lassen dürfen!

Seit er in Leibeigenschaft geraten war, war er kaum von Keitaros Seite gewichen. Er hatte beobachten müssen, wie sein Herr sich nach seiner Verwundung während der Kämpfe bei St. Kaori-Hirte-des-Westens verändert hatte - Reliquie oder nicht, die kybernetische Technologie, mit der sein Körper wiederhergestellt worden war, hatte Keitaros Seele nicht gut getan. Arion hatte die Schlachten erlebt, wegen derer der junge Ritter sich Nacht für Nacht in den Schlaf weinte, konnte selbst kaum das Entsetzen in den Augen der schlecht bewaffneten Bauern vergessen, wie sie auf die Truppen der Li Halan zustürmten, die Angst vor der Rache ihrer Decados-Herrscher größer als die Furcht vor den Schwertern der Verteidiger. Er war es gewesen, der Keitaro nach seiner Entlassung aus dem Militär beigestanden hatte - niemand sonst hatte es gewagt, sich dem tobenden Krieger zu nähern. Niemand sonst kannte seinen Herrn so gut, wie er. Der Zustand brodelnden Zorns, in dem sein Herr sich befand, seit er die Botschaft des Eskatonier-Paters gelesen hatte, war ihm daher nicht verborgen geblieben.

Und er ist alleine dort draußen!

Bischof Bhaskar musste von Sinnen gewesen sein, seinen Neffen auf diese Mission zu schicken. Er musste doch gewusst haben, wie sehr Keitaro seinen Bruder geliebt hatte! Schon auf der Paladin hatte Arion Konflikte zwischen dem Ritter und der Besatzung verhindern oder schlichten müssen, weil dem Li Halan die Reise nicht schnell genug ging - und die Mannschaft der Fregatte setzte sich aus frommen Kirchenmännern zusammen, denen nichts ferner gelegen hätte, als einen Adligen zu provozieren!

Wenn Keitaro nicht bald auftauchte, würde Arion ihn suchen müssen. Seufzend öffnete der alte Diener eine Tasche und begann, die Taschen der weiten Ärmel seiner Gewänder mit Wurfsternen zu bestücken.

Offline Megan

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #143 am: 15.03.2005 | 10:56 »
"Ich werde jetzt gehen, Sir."
Als die Hölle hinter ihr losgebrochen war, hatte sie einem inneren Reflex folgend losrennen wollen. Aber nein, es hatte keinen Sinn. Er hätte sie ohnehin eingeholt.

Er war genauso wahnsinnig wie Enkidi. Sie überlegte einen Augenblick, ob sie ihm ihr Beileid für den Tod seines Bruders aussprechen sollte, doch wer wußte schon, was diese Maschine dann tat? Lieber nicht weiter provozieren.

Sie öffnete kurz den Mund, schloss ihn dann wieder ohne Worte. Dann..

"Möge der Pankreator seine schützende Hand über Euch halten..."

Ein kurzes Nicken, dann wich sie einige Schritte vor ihm zurück, ohne ihn aus den Augen zu lassen, ehe sie ihm den Rücken zuwandte und eilig verschwand.

Weg von hier. Bloß weg. Sie hastete den breiten Steg entlang, der sich über die Markthalle spannte. Sie musste verschwinden, irgendwohin bloß weit genug weg von diesem ganzen Wahnsinn. Die Azara? Nein, nichteinmal dort konnte sie noch hin.

Sie schlängelte sich durch eine Gruppe von Pilgerern, die in Scharen die Gänge blockierten, rempelte Leute an, doch es interessierte sie nicht, als sie plötzlich mit jemandem zusammenprallte. Zum Zweiten Mal an diesem Tag, diesmal jedoch ohne, dass sie zu Boden ging.

"Jack!"

Jack Hawkins

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #144 am: 15.03.2005 | 11:49 »
Vor dem Frozen Sunset

Jack fuhr herum.
"Verzeih..... Commander! Oh, ich dachte Sie wären..." Erst jetzt registrierte er ihren Gesichtsausdruck, die Blässe, die sich auf ihre Wangen gelegt hatte. Sein Lächeln verschwand und machte einem besorgten Stirnrunzeln Platz.
"Ist alles in Ordnung?" Der Tote schien sie doch ziemlich mitgenommen zu haben.

"Ich..." setzte er mit einem Zögern an und deutete über die Schulter auf die Bar vor der sie standen. "...wollte gerade ins Sunset, der Drink, Sie wissen."
Er versuchte ein aufmunterndes Lächeln. "Wie wär's, auch einen?"

Offline Megan

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #145 am: 15.03.2005 | 12:31 »
"... Hawkins.." ergänzte sie, wobei es nicht mehr so recht zu ihrem überraschten Ausruf passen mochte.

Er erschien ihr so vertraut, dass es ihr nicht einmal aufgefallen wäre, ihn zu Duzen, hätte er nicht die Förmlichkeit gewahrt.

"Drink?... Achja, Drink!" Ihre Miene hellte sich eine Nuance auf. "Ich schulde Ihnen ja noch einen und selber kann ich auch dringend einen vertragen..."

Gedankverloren trottete sie hinter Jack in die Bar und ließ sich ihm gegenüber auf einem der wackeligen Hocker nieder. Sie fingerte in ihre Tasche und zog die leere Packung heraus.

"Ach verdammt!" entfuhr es ihr angesichts des Zigarettenproblems, und sie zerknüllte genervt die Schachtel. "Hätten Sie zufällig eine?"

Ihre Augen überflogen rasch die magere Auswahl der schmierigen Karte - "Dead Symbiont" - das klang gut!

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #146 am: 15.03.2005 | 14:21 »
Sie starrte auf die beiden Kisten, jedoch ohne sie wirklich zu sehen. Vor ihrem inneren Auge sah sie die beiden Gesichter auftauchen: Waters mit seinem Grinsen wie ein kleiner Junge, der ueber etwas Verbotenes nachdenkt; Rahmhorst mit seinem selbstzynischen Lächeln, verzweifelt gefangen in verbotenen Gefuehlen, die jeder an Bord gesehen hatte, auch wenn nie Jemand darueber sprach. Vielleicht hätte ich doch einmal nachgeben sollen und wie Baron LiHalan mit einem Gefolgsmann das Bett teilen sollen? Er hätte es abgelehnt... .

Sie konzentrierte sich auf die Worte des Eskatonikers, liess die eindrucksvollen Worte Zebulons und Paulus in ihre Seele eindringen. Wie oft hatte sie sie gelesen, wie oft waren sie ein Trost gewesen, der kleine Anstoss, den sie gebraucht hatte um ihren Weg weitergehen zu können. Bruder Erland hat eine gute und ausdrucksvolle Stimme, es war eine gute Entscheidung die Orthodoxie aussen vor zu lassen, die Mannschaft wird es zu wuerdigen wissen.

Aus den Augenwinkeln liess sie den Blick ueber ihre Leute schweifen. Alle folgten den Worten des Priesters aufmerksam, einige schämten sich nicht ihre Trauer offen zu zeigen.

Ruhm, Mammon oder Rache sind nicht die Ziele, denen unsere Reisen dienen sollen. Erkenntnis und Mitgefuehl sollten uns leiten.
Der Satz traf sie völlig unvorbereitet, einen kurzen Moment lang fuehlte sie wie ihre Maske einen Sprung bekam, ehe sie sich wieder unter Kontrolle hatte, das Visier des Eispanzers wieder herunterfuhr, der Satz wuehlte sie auf bis ins innerste. Ahnte Bruder Erland etwas, oder war das ein unbewusster Schuss ins Schwarze gewesen? Rache... .
Der Rest der Predigt rauschte an ihr vorbei, ohne dass sie wie zuvor aufmerksam jedem Wort folgen konnte. Eine Art innere Betäubung breitete sich in ihr aus. Vielleicht sollte ich auch bei der Beichte auf die Orthodoxie verzichten, vielleicht kann Bruder Erland mir helfen? Aber das muss nun bis morgen warten, oder länger, wenn er weiterhin so umlagert ist... .

Als die Mitglieder der Purgers-Gilde die Kapelle betraten hatte sie sich wieder komplett unter Kontrolle. Sie wartete bis alle sich erhoben hatten und stand dann als Letzte auf, um Waters und Rahmhorst die letzte Ehre zu geben.
"Am Ende Deiner Reise durch die Dunkelheit steht immer das Licht. Die Reise wird zuende gehen und doch einen neuen Anfang bringen." Lextius 40, Omega Gospels   

"När förändringens vind blåser bygger en del vindskydd medan andra bygger väderkvarnar." Mao Zedong

Mein Who is Who

Jack Hawkins

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #147 am: 15.03.2005 | 14:32 »
"Gute Wahl", nickte Jack, während er ihr eine Kippe anbot und seinerseits einen "Frozen Sunset", die Spezialität des Hauses, bestellte.
Für einen Moment wusste er nicht so recht, wie er das Gespräch anfangen sollte. Kam nicht oft vor.

"Und, schon mit Mendez gesprochen?" Er nahm einen tiefen Zug und bließ bläulichen Rauch in die Luft. Plötzlich fiel ihm wieder seine Tasche ein – hatte er beinahe vergessen, nachdem sich jetzt doch noch so eine Art Date mit dem Commander ergeben hatte. Er legte das angeschmorte Bündel neben sich auf einen Barhocker, damit er es im Auge hatte. Später war sicher auch noch Zeit, sich das Teil genauer anzusehen. Jetzt musste er erst mal herausfinden, woher dieser Ausdruck von Erschöpfung und Unruhe in Megans Blick kam.

"War ja wirklich kein schöner Anblick im Maschinenraum." Er verzog das Gesicht. "Haben Sie irgendeine Idee, wer das gewesen sein könnte? Ich meine, hier auf der Station läuft ne Menge Gesocks rum, aber das schien mir doch etwas gezielter." Er hatte einen unverbindlichen Plauderton angeschlagen, um dem Thema etwas von seinem Ernst zu nehmen.

Sir Lars Trusnikon

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #148 am: 15.03.2005 | 15:57 »
Korridor vor dem Quartier Lars Trusnikrons

Ueberrascht hob er eine seine perfekt geschwungenen Augenbrauen: "LiHalan Baron gegen einen Hauptmann? Das ist..., sagen wir ungewöhnlich. Sehr interessant..., da sollten wir in der Tat nicht fehlen." Er warf dem Baronet einen verschmitzt grinsenden Blick zu.
"Was die Weinaufnahme betrifft, so muss ich gestehen, dass ich gerade vorhin erst ankam, ich habe keine Ahnung von den hiesigen Möglichkeiten. Ihr? Ansonsten begeben wir uns einfach in den entsprechenden Bereich, etwas Passendes wird sich schon finden lassen." Er warf Freya einen befehlenden Blick zu, woraufhin diese sich langsam erhob, sich umständlich streeckte und dann mit lautlosem Schritt zur Tuer kam, wo sie sich neben ihren Herrn stellte. Undurchdringlich musterten ihre gruenen Raubtieraugen den Dulcinea, während der junge Trusnikron leise einem Diener ein paar Befehle erteilte.
Dann trat er unternehmungslustig auf den Gang heraus. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in das Vergnuegungsviertel.



Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #149 am: 15.03.2005 | 18:31 »
Itaru hatte der Predigt mit unbewegter Miene beigewohnt. Die Worte des Bruders drifteten beinahe ungehört an ihm vorbei, was vielleicht gut war, denn der junge Li Halan hätte einige Passagen sicherlich mit einer gehörigen Portion Skepsis aufgenommen. Seine Familie stand nicht gerade auf gutem Fuß mit der Ideologie der Eskatonier, und sein Vater hatte ihn oft genug vor ihrer fragwürdigen Liturgie gewarnt.

Aber sein Vater war nicht hier. Dies war einer der Momente, in denen er ihn besonders schmerzlich vermisste, seinen Rat und seinen untrüglichen Blick für das, was richtig war. Was sollte er nur tun? Diese Situation überforderte ihn völlig. Und der einzige Mensch, von dem er geglaubt hatte, er würde ihm jederzeit beistehen, war die Ursache allen Übels. Zebulon, offenbare mir einen Weg.

Itaru verharrte schweigend auf der Sitzbank, bis die Purgers die Särge hinaus gebracht hatten und sich die Kapelle langsam leerte. Erst dann stand er auf, straffte seine Haltung und strich die Falten seiner Robe glatt.
Da Bruder Erland noch mit der Verabschiedung der kleinen Trauergemeinde beschäftgit war, blieb er geduldig am Ende der Sitzreihen stehen, bis ein geeigneter Zeitpunkt gekommen war das Gespräch von vorhin zu Ende zu bringen. Wieder glitt der Rosenkranz durch seine Finger.