Autor Thema: [Tag 2] Raumstation Bazaar  (Gelesen 55716 mal)

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The_Kossack

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #150 am: 15.03.2005 | 19:22 »
Der Adjutant des Hauptmannes kam in die Kirche. Ah. Der Li Halan Knappe. Bevor er sich dem eher ... instabilen Li Halan selbst in den Weg stellen wollte, konnte das doch gleich der Knappe erledigen. Der Adjutant lächelte schmal. Das Leben konnte grausam sein, aber in diesem Fall beharrte er nur auf der Etikette. Er räusperte sich. "Ich soll Euch mittelen, daß Hauptmann Ras Chandra in dreißig Minuten bereit sein wird, um Eurem Herrn Satisfaktion zu gewähren."

Offline Azzu

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #151 am: 15.03.2005 | 20:23 »
Keitaro entfernte einen Glassplitter aus seiner rechten Handfläche, während er Megan hinterher blickte. Wenn ihn nicht alles täuschte, hatten andere derzeit die schützende Hand des Herrn nötiger, als er. Was soll das? Wir haben sie entkommen lassen! Andererseits...

"Habt ein wenig Glauben, Commander", sagte er leise, obwohl die Sternfahrerin längst außer Sicht verschwunden war. Dann wandte er sich um, bedachte den Portier mit seinem üblichen Lächeln. "Die entstandenen Schäden werden Ihnen selbstverständlich ersetzt werden. Schicken Sie meinen Dienern die Rechnung, man wird sich darum kümmern... Quartier 4 A 07, wenn ich mich recht entsinne." Er ließ den verdutzten Mann stehen und durchquerte das Restaurant, erspähte den fehlenden Flexstahl-Handschuh in den Trümmern des Tisches.

Die Blicke der anderen Gäste folgten ihm, angsterfüllte wie ungehaltene, aber er nahm sie kaum wahr. Nahm sich selbst kaum wahr. Nur die Flamme in der Stille. Wie in weiter Ferne forderte die Maschine ihr Recht, war für einen provozierend kurzen Moment aktiviert worden, wollte wüten, zerstören, zerreißen. Ein anderer Teil von ihm, der Mensch, Keitaro, ebensoweit entfernt, schrie vor Schmerzen, hatte endlich eingesehen, dass die Botschaft des Septimus bestätigt worden war: Kiritan war tot.

Keitaro hob den Handschuh auf, zog ihn über seine blutende Hand. Zischend schlossen sich die Druckventile der Rüstung; der Panzer war wieder komplett.

Schweigend kehrte der Lextiusritter dem Old India den Rücken und verließ den Sektor.

Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #152 am: 16.03.2005 | 17:35 »
Raum 4 A 07 - Sir Keitaros Quartier

Keitaro musste läuten, um in sein Quartier zu gelangen - seine Diener hatten die Zugangskarten im Terminal abgeholt, und er hatte sie seither nicht gesprochen. Arion öffnete sofort, als hätte er bereits hinter der Tür gewartet. "Sir! Welch seltener Anblick! Wir hatten Euch bereits vermisst."

"Arion. Sag den anderen, sie sollen sich bewaffnen. Ich will die Tür rund um die Uhr bewacht wissen." Keitaro trat an seinem Diener vorbei in die Räumlichkeiten, die für die nächsten Tage sein Quartier sein sollten. Es war bereits alles nach seinen Wünschen hergerichtet - er bevorzugte auf Reisen extrem spartanische Einrichtung. Ein Bett. Ein niedriger Tisch aus schwarz lackiertem Holz. Sein Kriegshelm, der einsam den ansonsten nackten Rüstungsständer in der Ecke zierte.

"Ihr habt Euch Feinde gemacht, Sir? Wir sind noch nicht einmal zwei Stunden hier... Ihr habt Euren eigenen Rekord gebrochen!" Arion war dem Ritter gefolgt, erleichtert, dass ihm die Suche nach ihm in den Korridoren der Station erspart geblieben war.

"Ich bin nicht sicher... aber es steht zu befürchten, dass Baron Enkidi einen Assassinen auf mich ansetzen wird. Es ist..." ...genau das, was wir an seiner Stelle tun würden... "...jedenfalls nicht ganz unwahrscheinlich."

Arion schauderte beim Anblick des festgeforeren Lächelns auf dem sonst so lebendigen Gesicht seines Herrn. Keitaro, wie er ihn kannte und schätzte, war emotional, aufbrausend, manchmal sogar gewalttätig, aber auch offenherzig und humorvoll. Der Mann jedoch, der vor ihm stand, zeigte keine Gefühle, schien kaum zu realisieren, was sein Diener sagte. Früher hatte Arion seinem jungen Meister selbst Meditationstechniken gelehrt; dazu hatte aber nicht gehört, sich im Zustand geistiger Leere zu bewegen und zu sprechen. Die kurze Ausbildung, die Keitaro auf Sancta Terra erhalten hatte, hatte ihn möglicherweise stärker verändert, als seine lange Zeit als Krieger. Wie sollte er mit seinem Herrn in diesem Zustand umgehen? "Baron Enkidi? Darf ich daraus schließen, dass es sich um denjenigen handelt, den wir suchen?"

Keitaro nickte, trat dann auf den Rüstungsständer zu - ein Zeichen, dass man ihm aus der Panzerung helfen solle. "Zu meinem großen Bedauern, ja. Unser erstes Gespräch verlief nicht sehr erfolgreich. Aber er ist der, von dem Septimus in seiner Botschaft schrieb. Du wirst gleich zu ihm gehen, und ihn in meinem Namen um eine weitere Audienz ersuchen."

Die beiden anderen Dienstboten eilten herbei, um dem Ritter Teil für Teil die Rüstung abzunehmen, während Arion dessen Bericht über die bisherigen Geschehnisse des Abends lauschte. Zielstrebig wie immer! Der Lextiusritter hatte wahrlich keine Zeit verloren. Aber eine Frage war unbeantwortet geblieben: "Und Euer Bruder, Sir?"

"Tot." Keitaros Blick blieb ausdrucksleer. "Ich werde gleich die Kapelle der Station aufsuchen und für seine Seele beten. Anschließend wünsche ich Nahkampftraining - es wird hier irgendwo Übungshallen zur Miete geben, bitte arangiere das mit der Stationsverwaltung."

Arions Gesicht verlor sichtbar an Farbe. Er selbst hatte längst nicht mehr daran geglaubt, dass Kiritan noch am Leben sei, hatte bereits vor Wochen im Stillen um den Bruder seines Meisters getrauert. Aber Keitaros Verhalten war beängstigend. Unnatürliche Ruhe vor einem Sturm, den er nicht erleben wollte. Dennoch versuchte der alte Diener, sich nichts anmerken zu lassen, als er dem Ritter einen Becher mit Wasser reichte. "Selbstverständlich, Sir... ich werde das umgehend erledigen, sobald ich von meinem Botengang zu Lord Enkidi zurück bin."

"Gut. Wenn es möglich ist, finde heraus, wer sonst noch zum Gefolge des Barons gehört. Außerdem benötige ich noch..." Die massive Gestalt des Li Halan kam ins Wanken, sank schließlich auf die Knie. "... noch etwas..."

Er fing den schweren Körper seines bewusstlosen Meisters auf, als dieser vornüber kippte. "Ruhe, mein junger Herr, Ihr benötigt vor allen Dingen Ruhe!." Keitaro hatte seit Tagen kaum geschlafen - möglicherweise gar nicht, hätte sein Diener nicht ab und zu nachgeholfen. Mit einem Seufzen bereitete Arion eine Spritze vor, verabreichte sie dem Schlafenden. Das Schlafmittel alleine würde nicht lange wirken.

Dann hob er den Wasserbecher auf, spülte die verräterischen Pulverrückstände weg. "Legt ihn auf sein Bett, und kümmert euch um diese Wunden an seiner Hand. Ich habe noch etwas zu erledigen..."
« Letzte Änderung: 16.03.2005 | 17:37 von Azzurayelos »

Offline Megan

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #153 am: 16.03.2005 | 18:52 »
Die Augen der Sternfahrerin hatten sich fragend an Jacks geheftet und eine kleine Runzel beherrschte die Stirn, als wisse sie nicht, wovon er überhaupt sprach.

Es verstrichen einige Sekunden, dann schien das Thema zu ihr durchgedrungen und ein dünnes Lächeln schlich sich in ihre MIene.

"Achja....ja...nein.....wirklich kein schöner Anblick......"

Sie versank wieder in dumpfes Brüten und schien geistig irgendwo, diverse Sprünge entfernt. Sekunden verstrichen, und Jack, der nicht erwartet hatte, dass sein Gesprächsauftakt derart schnell versiegen würde, rutschte etwas unruhig auf seinem Hocker herum, der bedenklich kippelte. Dankbar registrierte er, dass die Cocktails nahten, als auch Megan zum Geschehen zurückzukehren schien.

"Mendez? Ach den von der Sicherheit meinen Sie, nicht wahr?"

Konzentriert begann sie, nach etwas zu angeln, das wie eine große rote Bohne aussah und ihr immer wieder in die hochgiftig wirkende Flüssigkeit des Glases entglitschte. Dem Zittern ihrer Hände nach zu urteilen musste sie mindestens einen Liter Kaffee getrunken haben.

"Nein...ich..ähm..bin noch nicht dazu gekommen. Dieser Li Halan..."

Mit einen leisen Knurren landete der pinke Plastikspieß auf dem Thresen und Megan fischte kurzentschlossen mit den Fingern nach der Frucht - eine Sekunde später war sie in ihrem Mund verschwunden.

"Naja, ich seh zu, dass ich das nachher noch hinter mich bringe...ich denke, das ist reine Formsache, schließlich hatte dieser Bastard nichts auf meinem Schiff zu suchen. Die kleinen Sünden bestraft der Pankreator sofort, nicht wahr?"

Megan lachte verächtlich und nahm einen tiefen Schluck ihres toten Symbionten.
« Letzte Änderung: 16.03.2005 | 18:58 von Megan »

Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #154 am: 16.03.2005 | 20:17 »
Arion verließ das Quartier, wo die beiden anderen Diener noch unter dem Gewicht des bewusstlosen Lextiusritters ächzten - dieser war dank seiner künstlichen Muskulatur erheblich schwerer, als sein bereits massiver Körperbau vermuten ließ. Unter seinen schwarz-grauen Roben trug der grauhaarige Leibdiener nun ein leichtes Kettenhemd - Keitaro mochte Recht mit seiner Einschätzung haben, dass Lord Enkidi Mordpläne schmiedete, und Arions kurzfristige Lebensplanung sah nicht vor, an Bord einer Raumstation zu sterben. Wurfsterne und ein Kurzschwert würden notfalls seinen Rückzug decken; er hätte ein richtiges Schwert vorgezogen, das jedoch wäre weder seiner Stellung als Leibeigener, noch seiner momentanen Funktion als Bote angemessen gewesen. Aber wahrscheinlich war sein Herr schlicht paranoid geworden, angesichts des Drucks, unter dem er stand. Ein kurzer, höflicher Wortwechsel, dann würde Arion unbehelligt wieder gehen.

Mit schnellen Schritten durchquerte er die Korridore bis zum nächsten Fahrstuhl und ließ sich auf das Deck befördern, auf dem sich die Quartiere des Barons befanden. Nach wenigen Abzweigungen, grell bunt leuchtenden Pfeilen an den Wänden und auf dem Boden folgend, erreichte er sein Ziel. Er atmete tief durch, nahm eine aufrechte Haltung an und drückte auf die große Taste neben der Eingangstür, auf der das Symbol einer stilisierten Glocke abgebildet war.
« Letzte Änderung: 16.03.2005 | 20:22 von Azzurayelos »

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #155 am: 16.03.2005 | 21:22 »
Darius war tief bestürzt. Er hatte das Mädchen halbnackt und zusammengekrümmt vor der Tür seiner Lordschaft vorgefunden, wo er sie ihm wohl überlassen hatte – wie einen Gegenstand, den man nach Gebrauch wegwarf. Ihr Atem ging flach und ein kurzer Blick unter ihre flackernden Lider bestätigte seine Vermutung. Also auch noch Drogen. Er schüttelte stumm den Kopf und hoffte, dass Amalthea in ihrer Gnade sich dieser armen Seele annehmen würe. Er starrte auf die verschlossene Tür. Und seinen Herrn für seine Verfehlung strafen.

Es war nicht der Umstand, dass er sich eine Hure ins Bett nahm. Darius diente schon zu lange an den Höfen des Adels als dass er nicht wüsste, was hinter den Fassaden vor sich ging. Selbst unter den Edlen des Hauses Li Halan gab es genug, für die das heilige Sakrament der Ehe nur Worte auf einem Blatt Papier waren. Aber sie behandelten ihre Konkubinen mit Respekt und Anstand. Das hier war etwas, was er von einem Muster erwarten würde oder einem Freigeborenen. Nicht von einem Lord. Nicht von seinem Lord.

Wieder schüttelte er den Kopf, wie um sich selbst zu bestärken. "Ich kann das nicht glauben...", murmelte er und bugsierte das Mädchen in einen Nebenraum. In diesem Zustand würde er sie wohl kaum zurück in ihren Sektor bringen können. Oder doch? Sie musste hier weg, schnell ehe.... Er seufzte als er sich Itarus Gesicht ausmalte. Ganz zu schweigen von das Commander Lindsey....

Mitten in sein innerliches Ringen tönte das dezente Summen der Türglocke. Darius schrank zusammen, als hätte man ihn bei etwas Verbotenem erwischt. Schnell warf er eine Decke über das Mädchen, löschte das Licht im Raum und huschte zum Eingangsschott. Erst jetzt fiel ihm die Kerbe auf, die dort frisch im Metall glänzte. Was..?
Es schellte erneut. Darius holte tief Luft, setzte seine entspannteste Miene auf und zwang sogar ein Lächeln auf seine Lippen, als er öffnete.

"Ja, bitte?" Die Zeichen des Hauses Li Halan empfingen ihn und sein Lächeln bekam etwas gequältes. Ein Gesandter von Sir Keitaro? Womöglich mit dem Handschuh seines Herrn als Forderung zum Duell? Ihr Heiligen, lasst diesen Tag endlich zu Ende gehen.... 
« Letzte Änderung: 16.03.2005 | 21:41 von Enkidi Li Halan »

Jack Hawkins

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #156 am: 16.03.2005 | 22:04 »
Jack musste grinsen, als er sah, wie sich der Commander mit der Jula-Bohne abquälte, aber ihm entging nicht das Zittern. Die Frau, die jetzt vor ihm saß war bei weitem nicht mehr so resolut und respekteinflösend wie der Commander, den er heute morgen getroffen hatte. Was war geschehen? Der Tote? Die Messerstecherei? Oder noch etwas anderes?
Fast hätte er seine Hand auf ihre Schulter gelegt, um sie zu beruhigen... statt dessen schnippte er mit dem Finger gegen das schlanke Glas seines Frozen Sunset. Die eisblaue Flüssigkeit – sie erinnerte ihn an irgend etwas – reagierte auf den Impuls und verfärbte sich in einem aufsteigenden Verlauf zu einem tiefen Rot.

"Li Halan?" Noch einer, fragten seine Augen.

Er nahm einen Schluck und genoss, wie die feurige Hitze seinen Hals hinunterrann. Gut gemixt. Er hustete und schlug sich mit der Faust auf die Brust. "Pew." Ein vorsichtiges Grinsen.

"Wenn ich irgendwie helfen kann, diesen Typen zu schnappen, lassen Sie es mich wissen, Commander." Er straffte sich (Brust raus, Bauch rein, zeig ihr dass du es mit jedem dieser Scheißkerle dreimal aufnehmen kannst) und zog tief an seiner Kippe. "Ich hab ein paar Verbindungen hier auf der Station, könnte mich ja mal umhören. Wir Sternfahrer sollten zusammenhalten." Er zwinkerte.

Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #157 am: 17.03.2005 | 01:12 »
Arion hätte beinahe laut aufgelacht, als er sich des gequälten Lächelns des Dieners des Barons gewahr wurde. Ja, mein Freund, es wird noch eine Menge Ärger geben! Taurus ist richtig guter Laune... Aber selbstverständlich beherrschte er sich und begrüßte Darius statt dessen mit einer angedeuteten Verbeugung, dessen Lächeln höflich erwiedernd.

"Ich wünsche einen guten Abend! Mein Name ist Arion. Ich stehe im Dienst meines Herrn, Ritter Li Halan Evandi Taurus Keitaro." Er beobachtete amüsiert die Reaktion auf dem Gesicht seines Gegenübers, dessen Befürchtungen sich gerade zu bewahrheiten begonnen hatten. Unmöglich, nicht etwas Sympathie für Enkidis Diener zu empfinden - wie Arion war er mit einem Herrn geschlagen, der sich beängstigend nah am Rande des Wahnsinns bewegte. Wenn Keitaros Einschätzung des Barons zutraf.

"Ich bringe eine Botschaft von Sir Keitaro. Er bittet um eine Audienz bei seiner Lordschaft, Baron Enkidi, am morgigen Tag. Wäre es möglich, dies dem werten Baron auszurichten und mir eine Antwort zukommen zu lassen?"
« Letzte Änderung: 17.03.2005 | 01:44 von Azzurayelos »

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #158 am: 17.03.2005 | 10:39 »
Etwas von Darius' Anspannung fiel von seinen Zügen, als sich herausstellte, dass es sich nicht um ein weiteres Duell handelte. Er würde später ein paar Kerzen mehr als üblich entzünden.

Darius hatte sich schon ein paar Worte zurecht gelegt, um Arion abzuwimmeln, doch er bestand wohl auf einer umgehenden Antwort. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie ungelegen der Gast kam, aber die Regeln der Gastfreundschaft sahen nunmal vor, dass er ihn hereinbat. Darius trat zur Seite und machte eine einladende Handbewegung.

"Wenn Ihr einen Augenblick warten wollt... Ich werde Baron Enkidi informieren."
Er wartete, bis Arion eingetreten war und schloss das Schott hinter ihm. Dann führte er ihn in einen weiteren Nebenraum, einen kleinen, schlicht eingerichteten Salon.  Er war heute sehr dankbar für den großzügigen Schnitt der Suite. Allmählich gingen im allerdings die Zimmer aus und er flehte inständig zu den Heiligen, dass sich nicht noch ein Gast einstellen würde.

"Ich lasse Euch Tee bringen." Dann verschwand er und hastete zu Baron Enkidis Zimmer, das jenseits des großen Hauptraumes lag. Für einen Moment zögerte er. War es eine gute Idee, ihn jetzt zu stören? Aber es musste sein. Sonst würde Arion so lange warten, bis er eine Antwort erhielt.
Darius holte tief Luft und betätigte den Summer.

Nichts.

Er wartete einige Sekunden, läutete dann erneut.
Keine Reaktion.

Nervosität begann, in ihm hochzusteigen. Er versuchte es noch einmal, klopfte dann sogar, obwohl er wusste, dass das Geräusch es wohl kaum durch den mehrere Zentimeter dicken Stahl des Schotts schaffen würde. "Mylord?"

Er starrte auf die Leuchtanzeigen des Türschlosses und ärgerte sich über sich selbst. Commander Lindsey hatte ihm mal gezeigt, wie man diesen "simplen" Mechanismus "ganz einfach" überwinden konnte, aber er hatte ihr nicht wirklich zugehört. Diese technischen Dinge waren nunmal anderen vorbehalten. Jetzt wäre es sehr hilfreich gewesen. Irgendetwas stimmte nicht hinter diesem Schott, und Darius begann, sich ernsthaft Sorgen zu machen.

Ein weiterer Versuch, diesmal energischer, aber auch dieses Läuten verhallte ungehört.

Darius machte auf dem Absatz kehrt, während es in seinem Kopf rotierte. Er rief einen Dienstboten zu sich, gab ihm einige Anweisungen, schärfte ihm ein sich zu beieilen, und kehrte dann, ein Stück bleicher, zurück zu Arion.

"Ich fürchte ich kann Euch noch keinen Termin geben, Arion. Mein Herr hat sich zu einer... Mediation zurückgezogen. Ich... werde ihn später vom Anliegen Eures werten Herren unterrichten und Euch dann einen Boten schicken, wenn es recht ist." 

Offline Megan

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #159 am: 17.03.2005 | 11:34 »
Megan zögerte. Sie war sich nicht sicher, ob es gut war, wenn sich zu viele Leute in diese Sache einmischten. Sie hatten mit einigen Dingen zu tun, die besser nicht herauskommen sollten und erhielten schon so genug Aufmerksamkeit.

"Danke, aber ich denke, das sollte der Baron entscheiden. Ich werde das später mit ihm besprechen, komme aber gerne auf das Angebot zurück." Sie bemühte sich um ein verschwörerisches Zwinkern - schließlich sollte er sich nicht abgewiesen fühlen.

"Ja, der andere Li Halan, dieser Ritter, dem wir vor der Azara begegnet sind.. Sagen Sie mal, haben Sie eine brennende Kippe in ihre Tasche gesteckt?"

Sie schob ihr Kinn deutend in Richtung der Tasche, die sie auf dem Hocker erspäht hatte, und die ein großes kokeliges Loch zierte. Würde zu ihm passen, amüsierte sie sich verstohlen, schalt sich jedoch in der nächsten Sekunde, wie sie so gemein über ihn denken konnten.

"Oder sind sie knapp den Übergriffen eines Avesti entkommen?" Ihre Laune hellte sich etwas auch, wenn auch auf Jacks Kosten, und sie grinste herausfordernd. Naja, wenn er das nicht abkonnte war er kein Sternfahrer und im Grunde musste sie ihn ohnehin auf Herz und Nieren testen, wenn sie ihn als Copiloten für die Azara vorsah - sollte er nach diesem Vorfall überhaupt noch Interesse an diesem Schiff haben.

"Geiler Drink, übrigens..."

Jack Hawkins

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #160 am: 17.03.2005 | 12:27 »
"Okay." Er zuckte lässig mit den Schultern. "Sagen Sie mir Bescheid. Ich geb Ihnen gerne meine Nummer..." Er grinste lausbübisch.

"Ziemlich viele Li Halan unterwegs hier, zur Zeit. Wahrscheinlich wegen dem Feiertag, was?" Er sah sie fragend an und fuhr dann fort.
"Überhaupt 'ne Menge Adlige." Er legte kurz sinnierend den Kopf zur Seite. "War früher nicht so, Bazaar war immer 'ne Gildenstation. Obwohl, na ja, den Priestersektor gibt's auch schon eine Weile. Mutter Kirche war ja schon immer besonders besorgt um ihre sternfahrenden Schäfchen." Seine Finger tippelten geistesabwesend über das dunkle Holz des Bartresens, an dem sie sich niedergelassen hatten.   

"Ein Avesti?" Er lachte. "Gott bewahre, nein." Er angelte nach der Tasche und legte sie auf den Tresen. Prostete dem Commander nochmal zu und schlug das verschmorte Bündel auf. "Is 'ne komische Sache..." Er bugsierte die Worte nuschelnd an der Kippe im Mundwinkel vorbei.
"Ich hab das Ding von Criticorum, beim Pokern gewonnen, von so nem schmierigen Scraver-Typ."

Jack grinste diebisch, als würde er sich noch immer über den Sieg bei der Partie freuen und packte derweil einen Gegenstand aus. Ein zylinderförmiges Metallstück, vielleicht zwei Spann lang, mit einer glatten, bläulich schimmernden Oberfläche. Es waren ein paar Rillen und Vertiefungen zu sehen, aber sonst verriet das 'Ding' nichts von seinem Sinn und Zweck.

"Na ja jedenfalls..." Er sah sich kurz verstohlen um und senkte seine Stimme leicht, was in anbetracht des halbleeren Schankraumes wahrscheinlich nicht nötig gewesen wäre, der Sache aber mehr Dramatik gab. "...hat es sich vorhin aktiviert. Oder was auch immer. Es ist so heiß geworden, dass es mir fast die Tasche abgefackelt hat."
Und Jack noch dazu, dachte er grimmig.
"Und diese Rillen sind auch neu. keine Ahnung, was das für'n Teil ist, wahrscheinlich irgendso ein abgefahrenes Spielzeug der Engineers. Ich werd sehen, dass ich es so schnell wie möglich hier verticken kann. Nicht das es 'ne Bombe ist oder sowas..." Der letzte Satz war ihm als Scherz über die Lippen gegangen, hörte sich aber bei genauerer Überlegung gar nicht mehr so witzig an. Der Zylinder gab immer noch dieses leichte Summen von sich. Wer konnte schon wissen, was das zu bedeuten hatte....

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #161 am: 17.03.2005 | 13:00 »
"Bruder Erland, ich danke Euch fuer die einfuehlsamen Worte! Sie haben  sicherlich die Mehrheit meiner Mannschaft, mich selber eingeschlossen erreicht und uns alle den Abschied mit anderen Augen sehen lassen. Auch wenn sie nach wie vor allen fehlen werden, waren Eure Worte doch ein Trost!"
Sie zögerte einen winzigen Moment um dem Themenwechsel mehr Gewicht zu verleihen, ehe sie fortfuhr: "Wenn es Euch in den nächsten Tagen passen sollte, so wuerde ich mich gerne in den nächsten Tagen noch einmal mit Euch unterhalten. Ich habe einige spirituelle Fragen zu einigen Passagen in der Predigt. Und, ich hoffe der Allschöpfer verzeiht mir diese Worte, wenn es Eure Zeit erlauben sollte, so wuerde ich lieber bei Euch die Beichte ablegen, als bei Eurem orthodoxen Kollegen. Er ist mir zu sehr mit seinen neuen Vorhängen beschäftigt... ."
"Am Ende Deiner Reise durch die Dunkelheit steht immer das Licht. Die Reise wird zuende gehen und doch einen neuen Anfang bringen." Lextius 40, Omega Gospels   

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Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #162 am: 17.03.2005 | 16:11 »
"Es liegt mir natürlich fern, seine Lordschaft in seiner Meditation zu stören." Wenn die blaublütigen Damen und Herren des Hauses Li Halan nur halb so oft meditierten, wie ihre Dienerschaft zu behaupten pflegte, wäre die gesamte Blutlinie längst wegen politischer und sexueller Untätigkeit in Vergessenheit geraten. Er selbst hatte diese Ausrede schon öfter verwendet, als er zählen konnte - vorrangig allerdings gegenüber Personen, die mit den Gebräuchen der Li Halan weniger gut vertraut waren.

Der Diener des Barons hatte ihn in einen vollständig eingerichteten Nebenraum geführt, von dem aus er nicht sehen konnte, wer das Quartier verließ oder betrat. Das musste nicht unbedingt heißen, dass es etwas zu verbergen gab, denn ein umsichtiger Diener plante voraus und rechnete stets mit dem Schlimmsten. Arion hätte an der Stelle des anderen genauso gehandelt.

"Die Botschaft ist nicht besonders eilig - mein Herr ist früh zu Bett gegangen, und ich..." ... bin absolut sicher... "... denke, dass er noch eine ganze Weile schlafen wird. Erm... die Reise hierher war... sehr strapaziös." Er musterte Darius eingehend, warf ihm dann einen verschwörerischen Blick zu. "Denkt Ihr, dass der werte Baron der Bitte stattgeben wird? Ich fürchte, das erste Zusammentreffen zwischen Lord Enkidi und Sir Keitaro verlief nicht sehr harmonisch - es scheint da so einige Unstimmigkeiten zu geben, die schleunigst aus der Welt geräumt werden sollten, bevor mein Herr zu... unüberlegten Maßnahmen greift. Er handelt gelegentlich etwas... kurzentschlossen." Das sollte reichen! Arion wusste nicht, inwieweit Enkidis Diener in die Angelegenheit eingeweiht waren, aber sicherlich hatten sie genug mitbekommen, um zu erkennen, dass der Zorn eines Kirchenritters gefährliche Konsequenzen für den Baron haben konnte. Den Rest kann ich seiner Fantasie überlassen. Wenn er die Botschaft schon nicht persönlich überbringen durfte, konnte er immerhin dafür Sorge tragen, dass sie dem Baron in einer positiven Art und Weise und zu einer passenden Gelegenheit übermittelt werden würde...

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #163 am: 17.03.2005 | 17:03 »
Darius Züge hellten sich etwas auf. Nicht besonders eilig. Sehr gut. Das verschaffte ihm Zeit, seine nächsten Schritte zu planen.

Etwas an Arions Art machte ihn sympathisch; wahrscheinlich musste er sich ebenso oft wie er mit den Scherben auseinandersetzen, die sein Herr hinterließ. Etwas anderes aber – etwas, das in seinem Blick lag, stets wachsam und auf der Hut – ließ ihn vorsichtig bleiben.
"Ich denke, dass seine Lordschaft morgen früh Zeit finden wird, sich mit Eurem Herrn zu treffen, ja. Er achtet und respektiert die Vertreter der Kirche... insbesondere die noblen Ritter, die dem Ruf des Heiligen Lextius folgen." Es wäre niemals seine Art, sich mit einem Angehörigen dieses Ordens schlecht zu stellen, schoß es Darius durch den Kopf. Immer mehr kam er zu dem Schluss, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Hoffentlich war der Dienstbote bald zurück.

"Seid gewiss, dass der Baron, sollte es tatsächlich zu Unstimmigkeiten gekommen sein, diese aus der Welt räumen wird." Zumindest hoffe Darius das inständig. Die Drohung, die in Arions Worten mitschwand, war deutlich gewesen, wenn auch vielleicht geblufft. Status und Verbindungen seines Herrn schlossen aus, dass ein einfacher Ritter ihm große Hindernisse in den Weg stellen konnte. Doch Darius kannte das alte Sprichwort vom Schmetterling und dem Orkan. So nickte er Arion nur mit unbewegter Miene zu.

"Ich werde Euch umgehend Bescheid geben, wenn ich mit seiner Lordschaft gesprochen habe."
Er verbeugte sich und brachte den Gast zur Tür.

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #164 am: 17.03.2005 | 17:59 »
Arion erwiderte die Verbeugung mit einem amüsierten Schmunzeln, das die zahlreichen Lachfältchen um seine grauen Augen sichtbar werden ließ. Und wo ist der versprochene Tee, Freundchen? Offenbar wollte man ihn loswerden, und zwar so schnell wie möglich - es gab vielleicht doch etwas zu verbergen! Leider fand er spontan keinen glaubwürdigen Grund, noch länger zu bleiben, aber es konnte sicherlich nicht schaden, den Eingang zu den Gemächern des Barons unauffällig beobachten zu lassen.

"Habt Dank! Ich werde dann gehen und den großen Krieger bemuttern, bis die Botschaft seiner Lordschaft eintrifft. Sollte die Sache sich wider Erwarten verzögern, werde ich versuchen, Sir Keitaro von größeren Dummheiten abzuhalten, aber Ihr wisst ja sicher selbst, wie sie sind, die hohen Herren. Auf bald, wie ich hoffe!"

Mit diesen Worten verließ der alte Diener Enkidis Quartier. Er beeilte sich, die Räumlichkeiten seines Meisters zu erreichen und den anderen die nötigen Instruktionen zu geben. Eine Türwache würde zunächst für Keitaro reichen müssen, auch die Tür des Barons wollte schließlich observiert sein! Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sein Herr noch schlief - dieser entwickelte langsam eine Resistenz gegen Arions Schlafmittel - trat er wieder auf den Korridor hinaus. Er war überzeugt, dass er das Richtige getan hatte, als er Keitaro das Beruhigungsmittel verabreicht hatte; der junge Ritter hatte die Grenzen seiner körperlichen und emotionalen Ausdauer bereits überschritten gehabt. Aber er  hatte ihn dadurch davon abgehalten, in der Stationskapelle zu beten. Das mindeste, was Arion zur Wiedergutmachung tun konnte, war, nun selbst Gebete für seinen Herrn und dessen Bruder zu sprechen - und auch für die Seele des Barons, für den Fall, dass Keitaros Befürchtungen zutrafen.

Ein Blick auf einen Übersichtsplan verriet ihm, welcher Farbe die leuchtenden Pfeile waren, die ihn zum klerikalen Sektor von Bazaar führen würden.
« Letzte Änderung: 17.03.2005 | 18:03 von Azzurayelos »

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #165 am: 17.03.2005 | 18:53 »
Arion bewegte sich mit wachsender Irritation durch den Sektor. Er war es nicht gewohnt, von technologisch gesteuerten Wegweisern zu einem heiligen Ort geführt zu werden. Insbesondere die Stimme aus dem Nichts, monoton und metallisch klingend, die ihn gefragt hatte, welche Glaubensrichtung er bevorzuge, hatte er als äußerst unpassend empfunden. Er hatte nicht geantwortet, davon ausgehend, dass die Standardroute ihn selbstverständlich zu einem orthodoxen Schrein führen würde, auch ohne dass er eine Wahl traf, aber er hatte sich getäuscht. Offenbar war er dem Wegweiser für denjenigen nachgelaufen, der vor ihm zuletzt den Sektor betreten hatte.

Mit einem ärgerlichen Stirnrunzeln betrachtete er die Kapelle des Eskatonischen Ordens. Alle negativen Ereignisse der letzten Monate standen irgendwie in Verbindung mit diesen Weltuntergangspredigern...

Alejandro Dulcinea

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #166 am: 17.03.2005 | 23:23 »
Korridor vor dem Quartier Lars Trusnikrons
Alejandro studierte die Geschmeidigkeit, mit welcher sich diese silberne Verkörperung des pefekten Raubtiers erhob und beinahe lasziv streckte. Von diesen Bewegungsabläufen liess sich sicherlic manches ableiten.
"Nun, ich bin selbst errst vorr zwei Tagen eingetrroffen, um einige unaufschiebbarre Geschäften zu tätigen, und fand deshalb errst einmal Zeit fuerr diesen Sektorr. Aberrr vielleicht lassen wir uns tatsächlich einfach inspirrierren und wählen spontan."

Offline Managarmr

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #167 am: 17.03.2005 | 23:43 »
Nach dem Segen sickerte Leere in ihn, das Gefuehl des intensiven Kontakts mit dem Lichte liess nach, wie immer nach dem Segen, in den wenigen Gelegenheiten, wo er wirkliche Predigten halten konnte. Langsam drueckte die Realität ihn wieder tiefer in ihre erdrueckende Umarmung. Ein Teil der Gemeinde hatte leuchtende Augen, der Rest war zumindest ergriffen gefolgt.
Danke Allschöpfer, dass Du mir erlaubtest, Deine Werkzeug zur Erleuchtung jener zu sein, und Danke fuer die Erleuchtung!
Er wurde gewahr, dass die Baronin ihn gerade ansprach, während er verwundert registrierte, wie forschen Schrittes ein Decados-Dienerling in die Kapelle eindrang, sich an den Purgers vorbeidrängelte und stracks auf den nicht völlig bei der Sache wirkenden LiHalan-Knappen zuschritt.

Wie meinte sie das nun - spirituelle Fragen zur Predigt? Vielleicht doch zu gewagt?
Sie ist ungeheuer schwierig zu lesen, ihr Panzer ist wie Eis, ein Schutz, aber sie gebraucht ihn wie eine Waffe...

"Baronin, es freut mich, dass das Licht des Schöpfers Euch und Eure Gefolgschaft erreicht hat. Wenn Ihr den Inhalt der Predigt noch etwas diskutieren und ausdeuten wollt, stehe ich Euch selbstverständlich zur Verfuegung und werde mich bemuehen, Eure Terminvorstellungen im Rahmen meiner Möglichkeiten zu erfuellen."

Satisfaktion, dachte Erland ätzend, diese ungebuehrlichen, hohlen Spielchen mussten jetzt sogar von LiHalan in einer Kapelle diskutiert werden?

"Meine angenehmsten Ratgeber sind Bücher; denn weder Furcht noch Hoffnung hindern sie daran mir zu sagen, was ich tun soll"
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Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #168 am: 18.03.2005 | 12:57 »
"Das ist sehr freundlich von Euch Bruder Erland! So wie es scheint ist Euer Terminplan im Moment voller als der meine," sie lächelte ein wenig belustigt. Wahrscheinlich hat er sich seinen Aufenthalt hier auch anders vorgestellt. "die Reparatur meines Raumschiffes wird noch eine ganzse Zeit in Anspruch nehmen fuerchte ich hoffe ich, vielleicht lasst Ihr mir einfach eine Nachricht zukommen, wenn es Euch passen sollte? Da das alles ja nicht wirklich in Euer Aufgabengebiet gehört richte ich mich gerne nach Euch. Ich wuerde mich wirklich sehr freuen, wenn Ihr Zeit fuer ein Gespräch hättet, einige Sätze aus Eurer Predigt haben mich besonders angesprochen so kann man es natuerlich auch ausdruecken. Und es passiert nicht so oft, dass ich Jemanden treffe, mit dem man ueber spirituelle Angelegenheiten diskutieren kann. Wenn ich ausser eine angemessenen Spende fuer die Eskatoniker hier noch etwas tun kann, so lasst es mich wissen. Ich nehme an, an roten Vorhängen seid Ihr nicht interessiert?"
Ein wenig belustigt lächelte sie ihn an.

Dann bemerkte sie die Unruhe am Anfang der Kapelle und wandte sich ein wenig ungehalten um. Ist Bruder Erland noch gefragter als ich dachte oder was ist das nun hier fuer ein Volksauflauf? Ich lobe mir die Ruhe an Bord der Felizitas!
"Am Ende Deiner Reise durch die Dunkelheit steht immer das Licht. Die Reise wird zuende gehen und doch einen neuen Anfang bringen." Lextius 40, Omega Gospels   

"När förändringens vind blåser bygger en del vindskydd medan andra bygger väderkvarnar." Mao Zedong

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Sir Lars Trusnikon

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #169 am: 18.03.2005 | 13:21 »
Langsam spazierten sie durch das sogenannte Erholungsviertel und betrachteten die dicht an dicht liegenden Kneipen. Entsetzt wichen die Menschen zur Seite, wenn sie Freya erblickten, die sichtlich unbeeindruckt neben ihrem Herrn einherschritt. Hier und dort fletschte sie ein bisschen die Zähne und zog die Lefrzen hoch, doch ihre Ohren waren gespannt aufgestellt.
"Das ist der Humor eines Guernicabiestes," bemerkte er belustigt zu Baronet Alejandro, "sie findet es meistens recht lustig wenn die Leute vor ihr zurueckweichen. Gefährlich wird es erst, wenn sie die Augen anlegt und sich das Nackenfell sträubt. Aber fuer ein Guernicabiest ist sie sehr ausgeglichen und ruhig, sie war die Schuechternste im Wurf. Aber ich will Euch nicht mir langen Ausfuehrungen langweilen. - Ihr erwähntet Geschäfte, reist Ihr im Auftrag Eurer Familie, oder seid Ihr Euer eigener Herr?"

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #170 am: 18.03.2005 | 13:26 »
Itaru, dessen Herzschlag sich beim Anblick des Decados erhöht hatte, nickte ihm knapp zu und deutete eine Verbeugung an.
"Wir werden uns zu gegebener Zeit einfinden, Sir."
Damit entließ er den Gesandten wieder, der die Kapelle so schnell und schattenhaft verließ, wie er sie betreten hatte. 

Sein Blick ruhte weiter still und geduldig auf Erland, obwohl die Gedanken an das bevorstehende Duell sich wieder in den Vordergrund drängten. Es war nur noch wenig Zeit und es mussten noch Vorbereitungen getroffen werden.

Offline Azzu

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #171 am: 18.03.2005 | 17:13 »
Da er jetzt schon einmal hier war, konnte er sich die Kapelle genauso gut auch ansehen. Arion hatte noch niemals zuvor einen heiligen Ort der Eskatonier betreten und fühlte nun eine gewisse Neugierde. Er verharrte einen Moment lang vor dem Eingang, um zu lauschen. Schließlich überzeugt, dass er keinen Gottesdienst stören würde - auch wenn es ihn angesichts der Reputations des Ordens nicht weiter erstaunt hätte, wenn dieser seine Gottesdienste in völliger Stille abgehalten hätte - schickte er sich an, die Kapelle zu betreten.

Hoch erhobenen Hauptes ignorierte er den hühnenhaften Decados-Dienstboten, als dieser ihm im Eingangsbereich entgegen kam. Wie passend! Verrückte Lehren für degenerierte Seelen. Er unterdrückte eine Grimasse des Missfallens, als er sich im Inneren der Räumlichkeiten umblickte. Dunkel. Eng. Überfrachtet. Fast erdrückend. Kein guter Ort, um inneren Frieden zu suchen. Allerdings war Arion fast enttäuscht, keine der offensichtlich ketzerischen Darstellungen vorzufinden, die mit seiner Vorstellung von den eskatonischen Lehren untrennbar verbunden waren.

Der Anblick der leeren Sitzreihen ließ ihn schadenfroh Lächeln. Auch die Handelsliga, trotz ihrer absonderlichen Ideale, schien für Weltuntergangspredigten wenig übrig zu haben. Außer ihm konnte er in der Kapelle nur drei Personen ausmachen. Er runzelte die Stirn, als er die seidenen Roben eines Adligen der Li Halan erblickte. Was hat der ausgerechnet hier verloren? Angesichts der Ereignisse der letzten Zeit lag die Antwort nahe.

Arion trat einige Schritte in den Raum hinein, um den Li Halan im Dämmerlich der erleuchteten Fenster besser sehen zu können.

Offline Megan

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #172 am: 19.03.2005 | 11:58 »
Zwei Teile.. zwei..

Megan starrte auf den metallenen Stift, dann starrte sie auf Jack, dann blickte sie sich um - hatte irgendjemand etwas mitgekriegt? Vielleicht dieser Kerl dort drüben, der weggeschaut hatte, als ihre Augen in seine Richtung wanderten?

"Es ist heiß geworden? Kann ich mal sehen?"

Es sah so aus, wie es beschrieben wurde. Verblüffend genau so.
Sie musste sich etwas einfallen lassen, Hawkins war okay und hatte ihr geholfen, aber konnte sie ihm jetzt noch vertrauen? War das eine Falle? Oder hatte er es tatsächlich auf Criticorum erspielt? Zuviel Zufälle.

Sie senkte die Stimme und sah sich nocheinmal um.

"Hawkins, packen Sie das weg und holen Sie es vorerst nicht mehr raus - das ist... Obuntechnologie..."

In dieses letzte Wort legte sie Gewicht und blickte ihn bedeutungsvoll an, während es in ihrem Kopf arbeitete. Ja! Ukartechnologie, das war gut! Weiter, Megan, mehr.

"Sie haben da... eine Fusionszelle erspielt, Hawkins. Für... ein.. e... Handfeuerwaffe. Naja, wissen Sie, das ist jetzt echt ein verrückter Zufall, aber der Baron besitzt so eine -  allerdings scheint die alte Zelle nicht mehr so ganz funktionstüchtig, also wenn Sie das Ding eh loswerden wollen, könnten wir uns bestimmt auf nen Preis einigen..."

Sie strahlte ihn an, als wäre er ihr persönlicher Held des Tages.
Sie musste das Ding unbedingt bekommen, soviel stand fest!
« Letzte Änderung: 19.03.2005 | 12:01 von Megan »

Jack Hawkins

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #173 am: 19.03.2005 | 12:44 »
Jacks Augenbrauen sprangen geradezu nach oben.
"Sie wissen was das für ein Teil ist?" Wow. Damit hätte er zuletzt gerechnet. Seine Augen leuchteten plötzlich neugierig und er rutschte aufgeregt auf dem Barhocker näher. Ihrem Rat folgend packte er den Zylinder sofort wieder in die Tasche und sah sich verstohlen um.

"Obuntechnologie?" Er hatte die Stimme verschwörerisch gesenkt.
"Sie meinen, es ist selten und wertvoll?" Man konnte regelrecht sehen, wie sich hinter seiner Stirn plötzlich unendlich viele Möglichkeiten entfalteten, das Teil gewinnbringend zu verkaufen.
"Mann, dann war dieser Scraver ja noch dämlicher, als ich dachte." Er gluckste vor diabolischer Freude und leerte seinen Drink.

"Und Sie sind sich sicher? Eine Fusionszelle, ja?"

Jack musterte Megan eindringlich und runzelte plötzlich die Stirn. Ein verrückter Zufall, ja.....
Er lehnte sich wieder etwas zurück, sein Blick wanderte skeptisch zwischen dem Bündel und dem Commander hin und her. Er – ausgerechnet er – besaß ein Stück seltener Technologie der Obun, das – Überraschung! – genau das war, was Megan oder der Baron oder wer auch immer gebrauchen konnte?
Jack kratze sich am Bart und zündete eine Kippe an. Das klang verdächtig nach 'Komm Jack, sei ein braver Junge und lass dich über den Tisch ziehen'.

Wahrscheinlich war das Ding ein Vermögen wert. Bingo. Jackpot. Ruhestand. Er fantasierte kurz von seinem eigenen Haus irgendwo am Meer, mit Palmen, Drinks und allem was dazu gehörte und setzte dann sein Pokerface auf.
Fein, Commander, dachte er verschmitzt. Sie wollen das Teil, dann reden wir in Zahlen.

Jack legte den Kopf schräg und bemühte sich, ihr den Zylinder nicht umgehend zu schenken, als sie ihn anlächelte. Deswegen pokerte er nie mit Frauen. War einfach nicht gut für die Hormone.
Sein Herz pochte schneller und ihm wurde warm. Sie war wirklich verdammt süß.
"Ähm..." machte er und suchte nach dem verlorenen Faden. "Ah ja, der Preis..." Na toll, Jack, das war ja ne reife Leistung zum Auftakt der Verhandlungen. Er biss sich auf die Unterlippe und riss sich zusammen.

"Hmm. Ich weiß nicht, Commander, wenn das Ding wirklich Obuntech ist, dann ist es ziemlich wertvoll, was? Vielleicht sollte ich es lieber nochmal von jemand begutachten und schätzen lassen, ehe wir über einen Deal reden.... Ich meine..." Er lächelte unschuldig. "...es könnte ein Vermögen wert sein."

Offline Megan

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #174 am: 19.03.2005 | 13:39 »
Naja, er war immerhin Sternfahrer und es hätte ihre Gildenehre verletzt, wenn er sich naiv und ohne nachzudenken auf den Handel eingelassen hätte, soviel musste sie ihm und sich zugestehen.

Trotzdem - dumm gelaufen! Hatte sie ausgerechnet Obuntechnologie sagen müssen. Es hätte auch irgendwas anderes, weniger Seltenes sein können.

Er schien wirklich nichts zu wissen, oder er war ein verdammt - beim Pankreator ein verflucht! - guter Schauspieler. Sie musste mit Enkidi reden. Es half alles nichts. Jetzt, wo ihr Gegenüber Blut geleckt hatte, würde der Preis ihr Budget deutlich übersteigen.

Aber er durfte es auf keinen Fall begutachten lassen. Das wäre das Aus.

"Lieutenant, das Ding ist in der Tat einiges wert, genau deswegen wär ich sehr vorsichtig. Ich würde es Ihnen abkaufen. Lassen Sie mich mit dem Baron sprechen, bevor Sie es zum Schätzen geben. Wir werden auch so einen Preis finden, bei dem Sie sicher gehen können, dass ich Sie nicht über den Tisch ziehe und keiner bringt sich unnötig in Gefahr - Sie wissen ja, wie das mit verbotenen Technologien ist."

Scheiße, sie handelte zu selten. Früher hätte sie ihm das Ding im Handumdrehen abgenommen, aber ihre Überzeugungskraft hatte nachgelassen. Im Zweifelsfalle würde sie ihn doch einweihen müssen, sonst brächte er nicht nur sich selbst in allerhöchste Gefahr.

Gierig zog sie an ihrer Zigarette und sah sich nocheinmal verstohlen prüfend im Raum um.

"Also, was sagen Sie, Hawkins? Ganz nebenbei spiele ich mit dem Gedanken, Ihnen ein Angebot als Copilot auf der Azara zu machen. Sie zu betrügen wäre da eine denkbar schlechte Basis."

Sie zwinkerte ihm zu, doch ihre gelöstere Stimmung von vorhin verflüchtigte sich zusehends.