Autor Thema: [Tag 2] Raumstation Bazaar  (Gelesen 55756 mal)

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Denize Noy

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Re: [Sektor F] – Stationssicherheit & Sicherheitsverwahrung
« Antwort #325 am: 26.04.2005 | 23:44 »
Denize träumte.
Nicht von ihrer eigenen Schuld diesmal. Sie war wieder fünfzehn, auf Leminkainen, in einem Dorf, das so unbedeutend und fernab war, dass es nicht einmal einen Namen hatte. In einem Gasthaus voll Bauernvolk, dessen einzige Sorge ihr anhand der wenigen verständlichen Worte zu sein schien, ob es in den nächsten zwei Wochen regnete und welcher unglückliche Tropf für den dicken Bauch einer gewissen Nelli verantwortlich war. Deren beschämter Vater schwor lallend, er werde sie ertränken, wenn sie es nicht binnen Tagesfrist gestehen wolle.

In diese >Idylle< war die Grabungsgesellschaft geplatzt um ihre Ankunft zu begießen. Denize, ihr Arbeitgeber und Ausbilder Shorty Mayne, sein Neffe Nils und die 5 Muster, ohne die an eine Grabung in jenem Gebiet kaum zu denken war. Man beobachtete sie unverhohlen argwöhnisch. Menschen, die hierher kamen, um die Erde, noch dazu in der Nähe des Friedhofs, auf der Suche nach angeblichen Schätzen zu durchwühlen, war nicht zu trauen. 
Schon nach wenigen Bieren gerieten die Söldner und einige junge Burschen aneinander. Ein paar Witze über den Dialekt der Bevölkerung, ein Vergleich mit dem Quaken von Gargarkröten zuviel, brachten das Faß zum Überlaufen. Es kam nicht einmal zu einer Schlägerei. Jay Bull, der Boss der Muster, ein jähzorniger untersetzter Mann, der in jeder Beziehung an einen wilden Eber erinnerte und mit einem gewaltigen Minderwertigkeitskomplex ausgestattet war, hielt dem ihm am nächsten Stehenden eine Blasterpistole vor die Nase. Denize konnte einfach nur vermuten, dass der Junge nicht wusste, um was für ein Gerät es sich handelte. Völlig ungerührt zog der Bursche aus, um dem Fremden, der ihn beleidigt hatte, einen Schwinger zu verpassen. Da schoß der Muster. Schoß dem Bengel einfach in den Kopf. Ohne mit der Wimper zu zucken. Schoß einen siebzehnjährigen Jungen nieder, weil der nicht gewusst hatte, in welcher Gefahr er sich befand. In ihrem Traum verwandelten sich die Gegner in die Streithähne aus dem Sunset, während sie wieder spürte, wie Shorty sie am Kragen packte und sie und Nils aus dem Gastraum zerrte.

Ohne dass sie wusste wie, war es auf einmal zwei Tage später.  Baron Ludvig war erschienen, um den Mörder zum Tode zu verurteilen. Das Urteil wurde sofort vollstreckt. Sie knüpften Jay Bull an einem Baum außerhalb des Dorfes auf, während die Leibgarde des Barons dafür Sorge trug, dass seine und auch Shortys Leute genau hinsahen.  In Zukunft sollten sie wissen, was solchen wie ihnen blühte, wenn sie sich am Eigentum ihres Herrn vergriffen.
Und dennoch zeigte Baron Ludvig große Umsicht, vielleicht sogar Gnade in der Wahl des Zeitpunktes und der Hinrichtungsart, denn am anderen Ende des Dorfes war das Begräbnis des toten Jungen im Gange. Die Dörfler hatten einen großen Scheiterhaufen errichtet, auf dem die Leiche eingeäschert wurde. Und hätte sich nicht dort die gesamte Einwohnerschaft versammelt, wer hätte sagen können, ob die Menge beim Anblick des Mörders still geblieben wäre. Denize war fast sicher, dass sie sich wie Mworgun im Blutrausch auf sie gestürzt hätten.

Bull starb nicht schnell. Der Knoten war, beabsichtigt oder nicht, schlecht gelegt, so dass ihn die Schlinge erdrosselte. Rauchschwaden zogen wie böse Geister um die Häuser. Mit quälender Langsamkeit krochen sie auf seine Richtstatt zu und schlängelten sich um die Füße der Zuschauer. Der beißende Geruch verbrannten Menschenfleisches trieb Denize Tränen in die Augen, die gnädig das Bild des wild zuckenden Delinquenten verwischten. Erst als der Qualm die Beine des Erhängten umfloss, bekundete ein erlösendes Knacken, dass seine Schuld nunmehr auf dieser Welt gesühnt war. Um alles übrige musste sich der Pancreator kümmern.
Erleichtert schloß Denize die Augen – wie gerne hätte sie aufgeatmet, doch der Rauch wollte sie ersticken, kroch in ihr Hirn und löste ein Gefühl des Neben-sich-Stehens in ihr aus. Unwirklichkeit. Das alles konnte gar nicht ihr passieren, es musste sich um jemand anderen handeln.

Sie öffnete die Augen wieder. Ein stählerner Himmel erstreckte sich über ihr, in dessen Mitte erhaben das Zeichen des Pancreators prangte. Irgendetwas war falsch daran.
Es brauchte einige Sekunden, bis sie erkannte, was es war. Das Sprungtorkreuz war ein Produkt ihrer Phantasie, hineininterpretiert in ein Gewirr aus Stahlrohren und Leitungen. Sie lag noch immer auf der schmutzigen Pritsche einer Gefängniszelle. Kein Grund das Atmen einzustellen. Doch der Gestank des Scheiterhaufens blieb, biß sie schmerzhaft in die Nase. Sie schüttelte den Kopf, um ihn aus ihrer Erinnerung zu vertreiben. Doch, im Gegenteil, er verstärkte sich noch.

Ruckartig setzte sie sich auf. So schnell, dass ihr schwarz vor Augen wurde. Sterne tanzten durch ihr Blickfeld. Dann aber erkannte sie Jacks Silhouette vor sich und dahinter eine kleine schwarze Rauchsäule.
„W-was?“flüsterte sie.

"Was bei allen Heiligen geht hier vor?" dröhnte die Stimme des verärgerten Mendez in diesem Moment.
« Letzte Änderung: 26.04.2005 | 23:51 von Denize Noy »

Offline Megan

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #326 am: 27.04.2005 | 11:48 »
Sie wollte es nicht sehen.
Nur als Schemen wischten die Kämpfenden durch ihr Blickfeld, ein Wechsel aus Hell und Dunkel, wenn sie die Feuerschalen passierten.

Sie fixierte die Flammen, die immer Sekunden versetzt den Kampf zu imitieren schienen, sich den wirbelden Luftströmungen im Raum beugten, wieder aufloderten, höher schlugen.

Mehr als dass sie es sah ahnte sie, wie Enkidi zunehmend in Bedrängnis geriet, spürte sein Einknicken unter den wuchtigen Hieben. Merkwürdig, wie relativ Größe doch war... Ihre Kehle wurde trocken, es schien, als würden die Kämpfenden und die Flammen der Luft die Feuchtigkeit entziehen.

Wieder trieben sie vorüber. Schlag um Schlag. Eine kleine Gestalt getrieben von einer Großen. Das Klirren pochte in ihren Ohren und die Flammen duckten sich, wurden so klein, dass Megan meinte, sie würden in der nächsten Sekunde verlöschen.

Plötzlich Stille.

Dann kroch die Hitze empor. Die Flammen. Sie schlug die Hand vor die Brust, während sich die Wärme aus dem isolierten Bereich emporhangelte, hinauf an der Kette - Metall, Megan, Du hast nicht mitgedacht, Du hast es unterschätzt, Du hast ihn unterschätzt.

Ihr Kopf fuhr herum. Er hatte eine neue Flamme entfacht und sie war in ihrer Unheiligkeit diesem Ort angemessen.

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #327 am: 28.04.2005 | 00:05 »
Er sah den Gegner, den es zu besiegen galt. Den Feind, der nach seinem Leben griff.
Der Wille, der dem Stahl Ziel und Bestimmung gab.

Wie in Zeitlupe bewegte sich seine Gestalt auf ihn zu, langsame, träge Bewegung, die sich mühsam auf ihn zu kämpfte. Der Winkel seines Schwertes. Die Art, wie er sein Gewicht verlagerte, den Körperschwerpunkt veränderte. Die Augen die, so starr sie auch sein mochten, trotzdem das Ziel des Angriffs verrieten.

Nun da er sah, war alles so leicht. Kein Schmerz, keine Trägkeit, keine Schwäche.
Er fühlte, was der Kossacke vor hatte, noch bevor er es selbst wusste.

Enkidis Herz schlug in tiefen, vollen Schlägen, atmete das Blut in seine Glieder, ließ es hinein, heraus rollen wie die Gezeiten eines Meeres. Der denkende, führende Geist verlor sich in der wachsenden Spannung des Körpers, bis nur noch der Instinkt blieb und alles andere ausblendete.

Die Bewegung war flüssig, federleicht – ohne jede Mühe. Er glitt nach vorne, als der Hauptmann ihn erreichte, tauchte unter ihn, spürte für einen kurzen Augenblick sein Gewicht auf seiner Schulter ruhen, rollte dann seinen Körper ab und stieß ihn von sich.
Noch im Schwung der Bewegung drehte sich Enkidi, sah, wie der massige Körper seines Gegners hinter ihm auf beiden Beinen landete, überrascht, vielleicht, aber doch sofort wieder kampfbereit. Aber zu langsam.
Zu langsam.

Eine kalte Freude stieg in ihm auf, als er sah, wie sich der Schwertarm seines Gegners empor quälte, um die Lücke in seiner Abwehr zu schließen.
Er vollendete seine Drehung, zog seine Klinge hoch, berührte in einer sanften Linie Ras' Brust, drehte das Schwert über dem Kopf und führte es in einem zweiten Schlag zur Kehle des Kossacken.

bring es zu ende.  

Ein weißes Blitzen. Die Vorstellung, wie hellrotes Blut über seine Klinge sprudelte.

es ist so einfach.

Der Widerhall von etwas, das Schmerz sein könnte, irgendwo am anderen Ende seiner Wahrnehmung.

Es ist nicht richtig.

Sein Atem setzte wieder ein, schnell, rasselnd, wie der eines gehetzten Tieres. Das Hämmern des Herzens in der Brust.
Hitze, die durch seinen Körper wallte, dann Kälte, ein Zittern, Beben der Muskeln.

tu es.
tu es.
TU ES.


Enkidis Augen flackerten.
Dann zerriss der Schleier entgültig.
Der Schmerz in der Hand war unerträglich. Er spürte Blut unter dem dünnen Leder des Handschuhs schwimmen, Hitze die den Unterarm bis in die Schulter hinauf pulsierte. Ihm wurde schlagartig übel von der Erschöpfung, die ohne Vorwarnung auf ihn einschlug.

Vor ihm, jenseits der Spitze seines rot glänzenden Schwertes, atmete eine Kehle.
Sein Blick begegnete dem des Hauptmannes, registrierte aus den Augenwinkeln Blut, das aus einer tiefen Schnittwunde quer über seiner Brust auf den Boden tropfte. 

Es war zu Ende?

Ras war ganz nah. Er sah das Beben seiner Nasenflügel, den Schweiß, der von der Haut perlte. Die Augen, deren Pupillen sich zu kleinen Punkten zusammen zogen und ihn mit einem undeutbaren Blick musterten.

Es war zu Ende.

"Heute werdet Ihr mich nicht töten, Hauptmann", flüsterte Enkidi, keuchend, und mit einer Stimme, die vor Spannung genauso zitterte, wie der Stahl der Klinge an Ras' Hals.
"Heute nicht."

Sir Lars Trusnikon

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #328 am: 28.04.2005 | 10:27 »
In der Sekunde in der der Kampf sich wendete hob Freya den Kopf, ihre gruenen Augen fixierten zuerst den Baron, wendeten sich dann zur Sternenfahrerin und blieben dort hängen.

Sir Lars bemerkte die Bewegung nur aus den Augenwinkeln, der Kampf forderte seine ganze Aufmerksamkeit. Irritiert blickte er zu Freya hinunter. Was hast Du plötzlich mit dieser unbedeutenden Sternenfahrerin? Ja, sie sieht aus wie ein verschrecktes Kaninchen, aber aus dem Stadium sind wir doch schon lange draussen?! Komische Launen hast Du heute. Wahrscheinlich Nachwirkungen des Fluges, aber deshalb musst Du jetzt nicht eine unbedeutende Sternenfahrerin anstarren, die hat uns nicht geflogen... . Ich glaube, Du brauchst morgen erstmal einen Ruhetag!
Er wendete sich wieder dem Kampf zu, bedeutete Freya jedoch den Kopf wieder sinken zu lassen.

Gehorsam legte sie ihren Schädel wieder auf die Vorderpfoten, doch die gruenen Augen blieben diesmal offen, waren immer noch auf die Sternenfahrerin gerichtet.

The_Kossack

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #329 am: 28.04.2005 | 13:11 »
Die Klinge flirrte an ihm vorbei, fing das Licht der Feuerbecken, das sie Rot färbte, Rot und Gold - strich ihm über die Brust, fkaum spürbar, wie Seide, wie eine Haarsträhne, ein Kitzeln zuerst, der Gedanke einer Berührung, under  hatte nicht genug Zeit, sich darüber zu wundern, als er sah, wie Enkidi das Schwert über dem Kopf drehte. Sein erhitzter Geist registrierte, daß das der erste Treffer gewesen war, er mußte bluten, und tatsächlich lief ihm Schweiß in die Wunde und brannte, und dann lief ihm Blut über den Bauch und kühlte, beides, Hitze und Kälte, vereint in einer dünnen Linie quer über seine Brust.

Warum er das Schwert nicht hob, um zu blocken, denn da kam noch ein Schlag, wußte er nicht. Er vollführte die Bewegung, aber er verzögerte sie. Genug Raum für Enkidis Klinge, mehr als genug. Er sah es im Gesicht seines Feindes flackern, sah etwas, das Wahnsinn sein konnte, oder völlige Gewißheit.

So oder so, es war vorbei, und Ras Geist schrie innerlich auf, protestierte - nicht, daß er verloren hatte, sondern, daß es überhaupt beendet war. Selbst er spürte die Erschöpfung, sein Körper aufgepumpt, schwitzend, bebend vor Kraft und Kampfeslust, aber immer, immer widerwillig, wenn es um das Beenden ging.

Er starrte Enkidi an, versuchte, Geist und Körper zu beruhigen, obwohl er das nicht wollte, aber so war der Befehl. Er war zu jedem Zeitpunkt völlig unter Kontrolle der Mantis. Und Andreis Wort war wichtiger als seine Gier.

Er hob nicht den Kopf, als die Klinge seine Kehle berührte, wie andere Männer. Er fürchtete den Stahl nicht. Er fürchtete den Schmerz nicht.

Der Schmerz brannte, riß jetzt an ihm wie ein tollwütiger Hund. Ras verzog keine Miene, brachte langsam, fast trotzig, seinen Körper unter Kontrolle, Atem, Puls, seinen Geist, Blutdurst, Haß und Wut und Bewunderung, ja, auch Respekt. Er respektierte den Mann, nicht die Waffe.

Als Enkidi sprach, war er wieder kalt, als sei er hinaus in die Leere geschritten und schwebe über allem.

Töten? Wer hatte vom Töten gesprochen? Andrei hatte es verboten. Es hätte die Regeln verletzt. Den Befehl. Töten war das letzte gewesen, was er wollte.

Er zog die Lippen von den Zähnen zurück, aber das war kein Grinsen. "Ich habe Zeit, Baron. Viel Zeit." Hundert Jahre in diesem Körper. Ichkann deine Einkel ausfindig machen und wie Rehe jagen, wenn ich will. Du hast mich besiegt, aber dich besiegt die Zeit.

Offline Karl Lauer

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #330 am: 28.04.2005 | 13:39 »
Ruben ließ seinen Blick über das Vergnügungsviertel streifen. Er sah hektische Aktivitäten, lautstarke Verhandlungen, anstößige Andeutungen und noch vieles mehr. Er war ein Leben der Ordnung gewohnt. Nicht dieses Chaos.
Schon bei seiner Ankunft auf der Station war er einen Moment angeekelt gewesen vor lauter scheinbar ungeregeltem Treiben. 'Es muss etwas geschehen' dachte er sich.

Er hörte die Frage seines Begleiters, jedoch reagierte er für ein paar Sekunden nicht. Sein Blick blieb auf den vielen Geschäften und Lokalen in diesem Viertel hängen.

"Wir werden uns einen Eindruck über den Zustand des 'Inventars' der Station verschaffen. Wir sollten also uns hier genauestens umschauen und in das eine oder andere Etablissement hinein gehen. Ich werde mir meine eigenen Notizen machen und euch die Bewertung von den... 'Dingen'... überlassen von denen ich keine Ahnung habe. Mal schauen ob man am Ende noch etwas Kosten einsparen lassen..."

Man sah Ruben in diesem Moment schon direkt an das die Rädchen in seinem Kopf begannen zu arbeiten. Er hatte begonnen einen Plan aufzustellen. Er stellte sich die Station vor seinem geistigen Auge geregelt und geordnet vor. Das war sein Ziel und er würde darauf hin arbeiten. Jedoch beginnt jeder Weg mit dem ersten Schritt...
"Nun denn Phileas... Nach ihnen!"
"When I was a kid... I dreamed of outer space. And then I got here - and I dream of Earth" John Crichton, Farscape
“You need to get yourself a better dictionary. When you do, look up “genocide”. You’ll find a little picture of me there, and the caption’ll read “Over my dead body.” Tenth Doctor Who

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #331 am: 28.04.2005 | 15:01 »
Enkidis Mundwinkel zuckten. Und da war es wieder, das Flackern in seinen Augen. Wut, oder Haß, die hinter der Schwärze seiner Pupillen emporflackerte und danach gierte, sich aus den Ketten der Vernunft zu befreien. Das Leder seiner Handschuhe knarrte, als sich die Finger enger um den Schwertgriff schlossen.

Ein bitteres Lächeln verzog seine Lippen.
"Ihr habt soviel Zeit, wie uns der Schöpfer noch gewährt, Hauptmann."
Nutzt sie weiser, hätte ein Priester gesagt. Nicht für den Kampf oder den Tod, der Euch umgibt.

Aber Enkidi war kein Priester. Und wie Ras würde auch er diesen Worten nie folgen. Diese Welt würde unter gehen, egal wie viel oder wenig Blut bis zum Jüngsten Gericht noch vergossen würde. Auf ein Leben mehr oder weniger kam es nicht an.
Und wenn dieser gottverfluchte Bastard ihn töten wollte, würde er auf ihn warten und ihm mit Freude die Kehle aufschlitzen.
Zu einem Zeitpunkt, den Enkidi bestimmte.

Ein plötzlicher, kalter Windhauch ließ ihn frösteln. Wahrscheinlich die Klimaanlage, die auf Hochtouren arbeitete, um die Hitze der Feuerbecken zu tilgen.

Ein letzter Blick in die Augen des Besiegten. Dann senkte Enkidi das Schwert, ruckartig, als müsse er es von der Kehle losreißen.
Er verbeugte sich, erwies dem Hauptmann den Respekt, den er verdiente.
Als er sich wieder aufrichtete, fing etwas glitzernd den Schein des Feuers auf.
Ein dünner Blutfaden rann aus seiner Nase, zeichnete eine hellrote Linie über die Lippen, das Kinn, und tropfte dunkel auf sein Gewand.

Als er es bemerkte, wischte Enkidi das Blut mit einer raschen Handbewegung fort, drehte sich abrupt um und schritt in Richtung der Sitze, in die sich die Zuschauer niedergelassen hatten.


Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #332 am: 28.04.2005 | 20:27 »
Deus, in nomine tuo salvum me fac, et virtute tua age causam meam.
Das Gefühl schlich unaufhaltsam seine Nervenbahnen entlang, breitete sich aus.
Deus, audi orationem meam; auribus percipe verba oris mei.
Ein eisiger Schauer lief über seine Haut, sein Blut rann kalt durch seine Adern, griff von allen Seiten nach seinem pochenden Herzen.
Nam superbi insurrexunt contra me, et violenti quasierunt vitam meam; non proposuerunt Deum ante oculos suos.
Seine Augen brannten in kaltem Feuer. Durch einen Schleier von Tränen sah Keitaro, wie Enkidi sich schlagartig zu erholen schien. Ein verschwommenes Aufblitzen von Metall, dann das Rot von Blut. Das Duell war beendet.
Ecce, Deus adjuvat me, ominus sustentat vitam meam.
Er kannte dieses Gefühl. Heute Abend erst, in den Quartieren des Barons. Und davor... nichts. Dunkelheit. Er konnte, wollte sich nicht erinnern. Ihn schwindelte.
Retorque malum in adversarios meos, et pro fidelitate tua destrue illos.
Als er sich von dem Lederstuhl erhob, fiel jede Bewegung schwer, wie unter Wasser. Es war ihm, als würde das rasselnde Geräusch seiner Kettenrüstung um ein Vielfaches verstärkt von den schwarz verhüllten Wänden zurückgeworfen. Das sanfte Schimmern, in dem sein Plattenpanzer sonst erstrahlte, schien auf einmal beißend grell im Kontrast zum rötlichen Schein der Feuerschalen.
Voluntarie sacrificabo tibi, celebrabo nomen tuum, Domine, quia bonum est.
Sein Blick schweifte umher, ohne recht zu wissen, was er suchte. Die anderen Anwesenden waren nur undeutlich wahrzunehmen, wie Silhouetten in einem Schattenspiel. Bis auf zwei.
Nam ex omni tribulatione eripuit me, et inimicos meos confusos vidit oculos meos.
Mit vor Kälte starren Fingern formte er das Zeichen des Sprungtorkreuzes vor seiner Brust. Da war etwas, das er jetzt tun musste, schon einmal getan hatte, das er zu tun bestimmt war. Die insektoiden Augen der Mantiden auf den schwarzen Bannern funkelten hohnlachend auf ihn herab. Er konnte sich nicht erinnern.
« Letzte Änderung: 28.04.2005 | 22:41 von Azzurayelos »

Offline Dash Bannon

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #333 am: 29.04.2005 | 10:38 »
'Mmh ich denke, dass es gerade in diesem Bereich der Station schwer sein dürfte eine Inventarliste zu erstellen', er lässt seinen Blick über das Chaos schweifen. 'Viele dieser Händler werden nicht unbedingt, sagen wir, offiziell registriert sein', er schmunzelt.
'Zudem dürften einige wenig kooperationsbereit und schon gar nicht zimperlich sein.'
In diesem Moment fliegt die Tür einer Kneipe mit dem Namen 'Zum wankenden Vorox' auf und ein schäbig gekleideter Mann fliegt im hohen Bogen auf die Strasse, wo er in einem Haufen Müll liegenbleibt und sich nicht mehr rührt.
'Ihr seht was ich meine?'
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

The_Kossack

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #334 am: 29.04.2005 | 15:55 »
"Ja. Der Schöpfer", echote Ras, aber er sprach nicht über den Pancreator. Er sah zu Andrei hinüber, kurz, ein Fackern mehr als ein Blick, wandte nicht den Kopf - sah das Nicken des Grafen, und trat dann zurück, begegnete dem Blick des Li Halan. Und senkte die Waffe, reichte sie an Jevgenij, der bereit stand. Die anderen Kossacken konnten es vermutlich nicht fassen, daß ihr Hauptmann geschlagen worden war, vielleicht machte es sie unruhig. Vielleicht ließ es sie zweifeln. Er würde die Disziplinschraube anziehen müssen, um ihnen die Gedanken wieder auszutreiben.

Ras verneigte sich kurz, spürte bei der Bewegung das Brennen der Wunde, aber es war weit weg. Und blieb in der Mitte des Raumes stehen, als Enkidi fort ging. Das Nasenbluten verwunderte ihn milde, aber er vertraute auf Andrei.

Jevgenij trat vor ihn. Vermutlich erfreute sich der Bastard an dem Anblick, ihn bluten zu sehen. Na warte. Aber er war eher als Eskorte gedacht, also nickte Ras ihm zu, um ihm zu bedeuten, daß der nächste Schritt folgte. Draußen wartete das Elixier. Es gab keinen Grund, diese Narbe zu tragen, und Andrei wünschte ihn unverletzt. Elixier, Waschen, wieder panzern, und wieder gesichtslos werden. Er blieb auf der Schneide einer Klinge, die so scharf war, daß jede Bewegung ihn fast zwangsläufig verletzte. Duellieren wie ein Adliger, dienen wie ein Kossacke. Seltsam, daß nur beides gemeinsam ihm Frieden gab.

Ohne die anderen Adligen noch eines Blickes zu würdigen, ging Ras aus dem Raum, flankiert von Jevgenij. Boris übernahm jetzt die Führung.
« Letzte Änderung: 29.04.2005 | 15:59 von The_Kossack »

Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #335 am: 29.04.2005 | 16:55 »
Megan, die etwas gegen ihre Brust presste. Enkidi, der leise Worte mit dem Besiegten wechselte, während sein Schatten im Feuerschein um ihn herumwirbelte. Was geschieht hier? Die Erkenntnis war längst zum Greifen nahe, aber etwas in Keitaro kämpfte dagegen an, klammerte sich an den dunklen Schleier des Vergessens. Dann, auf einmal, zog sich die Kälte zurück, hinterließ nur ein kribbelndes Gefühl unter seiner Haut. Schlagartig schlug ihm die Hitze der Feuerbecken ins Gesicht und trieb ihm Schweißperlen auf die Stirn. Sein Blick klärte sich langsam, erfasste den Baron, der sich von seinem Gegner abgewandt hatte und sich nun auf die Reihe der Gäste zubewegte.

Vade retro me...

Die Schriftzeichen in seinen Augen blitzten, als er Enkidi musterte, ein breites Lächeln auf dem narbigen Gesicht.


Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #336 am: 2.05.2005 | 20:04 »
Enkidi drückte dem heran eilenden Itaru das Schwert in die Hand, ohne groß aufzusehen. Er registrierte den Stolz in den Augen des Jungen funkeln, den Stolz über den Triumph seines Herren. Er wusste nicht, wie teuer er erkauft worden war. Vielleicht würde er es bald spüren. Ich sollte ihn fortschicken, schoss es Enkidi durch den Kopf. Solange noch Zeit ist.

Ein Gewicht senkte sich langsam auf seine Schultern, etwas, dass ihn zerdrücken, ihn endgültig zerstören würde. Blei, das in seinen Adern auskühlte und den Platz des Adrenalins einnahm, das der Kampf durch den Körper getrieben hatte.
Enkidi fürchtete das, was nun kam. Das Gleichgewicht der Kräfte.
Auf das Geben folgte ein Nehmen. Er hatte seine mentalen Reserven völlig ausgeschöpft, war sogar noch weiter gegangen, jenseits der Grenze, die Wille und Geist setzen.
Ausgebrannt. Nun fühlte er sich wie Asche, die von den Händen eines Riesen zermahlen wurde.

Um eines kleinen, bedeutungslosen Sieges willen.

Nein. Nicht bedeutungslos.
Er hatte den Kossacken auf seinen Platz verwiesen, und es war richtig so.
Der Sieg gehörte Haus Li Halan.
Egal um welchen Preis.
   
Als Enkidi vor den Grafen trat, verbeugte er sich. Gerade so tief, wie es die Etikette verlangte.
Er bemerkte seitlich Sir Keitaros Lächeln, konnte es aber noch nicht erwidern. Da war noch zu viel Spannung, die sich erst lösen würde, wenn endlich auch dieser Graf aus seinem Blickfeld verschwunden war. Vielleicht würde Enkidi dann etwas Ruhe finden. Doch das Blei das durch sein Fleisch sickerte, erstarrte kalt, ohne die einlullende Wärme, die völlige Erschöpfung sonst mit sich brachte.   

"Der Ehre wurde genüge getan, mylord Graf Mandin." Er neigte den Kopf leicht und sah sein Gegenüber aus schmalen Augenschlitzen an.
Ohne dass er es bewusst wollte, stahl sich ein herausforderndes Funkeln in den Blick.



Jack Hawkins

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Re: [Sektor F] – Stationssicherheit & Sicherheitsverwahrung
« Antwort #337 am: 2.05.2005 | 22:47 »
Einen Augenblick lang war Jack völlig perplex und starrte auf die Tasche, die wie eine Weihrauch-Ampel in Mendez' Hand schwang. Nicht schon wieder, oder? Musste das Ding ausgerechnet in der Sicherheitszentrale Amok laufen?

"Herm." Jack räusperte sich geräuschvoll, tat, als könnte er Mendez nicht ordentlich sehen, trat so weit an die Gitterstäbe vor, dass seine Nase fast das kühle Metall berührte. Alles, um Zeit zu schinden, während er fieberhaft in seinen Hirnwindungen nach einer einigermaßen brauchbaren Ausrede kramte.

"Hja, das ist meine Tasche..." fing er an und bemerkte zu seiner Erleichterung, dass der Rauch, der wie ein grauer Schleier zu Boden fiel, langsam versiegte. "das..äh..ist...ein...ein Schutzmechanismus." Okay, damit ließ sich arbeiten.
"Die Tasche." Er legte ein versöhnliches Lächeln auf. "Tut mir leid, Mendez, ich hätte daran denken müssen. Ich meine.. ich habe daran gedacht, aber Ihre Männer haben mich die Tasche ja nicht mitnehmen lassen, als noch Zeit dazu war."

Mendez Stirnfalte prägte sich noch schärfer aus, er sagte aber nichts, und Jack redete weiter. Gewann langsam an Fahrt.
"Ich trage in dieser Tasche meine persönliche Habe mit mir rum, Sie wissen, das was mir am wertvollsten ist," sprudelte es aus ihm hervor.
"Hab sie auf Criticorum von einem Scraver namens ..." – er erinnerte sich an den Namen einer Bar auf Ligaheim – "... Castinello mit einem Sicherheitsmechanismus versehen lassen, ist ne ziemliche High-Tech Angelegenheit und hat ne Stange Geld gekostet, aber es lohnt sich, und wie man sieht funktioniert's auch allerdings kann nur ich das Ding ausschalten ansonsten geht es nach einer bestimmten Zeit hoch und raucht vor sich hin, ist nichts schlimmes, jagt einem potentiellen Dieb nur einen gehörigen Schreck ein, ich will ja nicht, dass jemand zu Schaden kommt, nicht wahr, also wenn Sie möchten schalte ich es aus und nehme es einfach wieder an mich, okay?"

Jack grinste unschuldig.
Mendez starrte ihn an wie jemand, der gerade einen Vorox beim häkeln gesehen hatte.

"Hawkins... Sie wollen mich verarschen, oder?"
"Öhm... nein?", gab Jack zurück und sah Mendez an, wie ein kleiner Junge, der um einen Lolli bat.
« Letzte Änderung: 2.05.2005 | 22:49 von Enkidi Li Halan »

Denize Noy

  • Gast
Re: [Sektor F] – Stationssicherheit & Sicherheitsverwahrung
« Antwort #338 am: 3.05.2005 | 00:53 »
Schon wieder diese Tasche. Was zum Henker hast du zu verbergen, Hawkins?

Der Sternfahrer log gleichermaßen virtuos wie er pokerte. Unter aller Kanone. Erbärmlich.

Sie saßen in der gleichen Zelle. Egal was es war, man würde sie mit reinziehen. Helfen? Noch mehr Schwierigkeiten. Nicht helfen? Unmöglich. Das käme Verrat gleich.

Seufzend straffte sie sich,  nutzte ihren immer noch verdutzten Gesichtsausdruck um Jack mit einem Kopfschütteln anzublinzeln. Das Auge tat weiterhin weh wie die Hölle. „Criticorum?“ Sie musste husten. „Castinello? Cody ...“ weiteres Husten. „...Castinello?“
Demonstrativ mit der Hand vor ihrem Gesicht herumwedelnd, knurrte sie: „Was hast du für diesen High-Tech bezahlt? Der Schund von Cody kann höchstens aus...“ Sie räusperte sich. „... Einer Eieruhr mit nem billigen kleinen Zünder bestehen. Verbrennt höchstens alles bis zur Unkenntlichkeit. Der Mann ist berühmt für den Scheiß, den er Touristen andreht.“ Gemeinsam mit dem üblen Nachhall des Traumes legte sich der Rauch um ihre Stimmbänder, ließ sie mehr krächzen als sprechen. Ihr gespielt abschätziger Tonfall wurde nicht so recht. „Wollt ihr das nicht erstmal vom Kokeln abhalten? Sir, nun geben Sie ihm schon die Tasche, damit er retten kann, was zu retten ist! Ehe da noch irgendwas anbrennt, was giftige Dämpfe produziert.“ 

Mit einem weiteren Hustenanfall wandte sie sich ab, Mendez’ Blick ausweichend.

Oh Mann, war das hilflos. Komm, Niz, verkriech dich in ein Eck und vergiss es einfach.

Monn hatte den Kopf gehoben und beobachtete interessiert aus seinen dunklen Augen die Szene. Hätten ihr nicht schon wieder Tränen die Sicht verschleiert, sie hätte meinen können, dass ganz kurz ein spöttisches Lächeln um seine Lippen spielte.

Alejandro Dulcinea

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #339 am: 4.05.2005 | 21:20 »
Gebannt beobachtete Alejandro jede Bewegung der Kämpfer. Der Kossacke setzte seine rohe Kraft gezielt ein, wie eigentlich alle diese Tiere, aber er zeigte gleichzeitig eine Eleganz und Raffinesse, die den normalen Kossacken völlig abging. Und doch war er technisch dem Li Halan unterlegen, rettete sich nur durch sein ueberzuechtetes Fleisch. Baron Enkidi war aber nicht in Form, immer wieder und wieder verlor er fast die Kontrolle ueber sein Schwert, und hielt sich nur mit Muehe. Der Hauptmann wurde dominanter und dominanter, und dem LiHalan gelang es nicht, die Defensive zu durchbrechen. Und langsam wendete sich das Blatt.
Der Kampf tobte vor ihm mit singenden und krachenden Klingen, und schweissdurchtränktern Keuchem...Die LiHalan waren Meister der Defensive, aber Enkidi wurde langsamer und langsamer, und schliesslich missglueckte ihm ein Sayuri-Manöver. Du bist geliefert, LiHalan...
Aber plötzlich veränderte sich etwas, und wie von Geisterhand mit erstaunlicher Leichtigkeit zeichnete die Klinge des Barons eine feine rote Linie ueber Kunstfleisch um dann in Formvollendung an der Kehle zu stoppen.
Balthasar hinter ihm scharrte so gut wie unmerklich zweimal minimal mit seinen linken Fuss.
Oweia! Nun wurde es wirklich brenzlig! Mal sehen, wie wir hier herauskommen!
Alejandro liess seinen angehaltenen Atem langsam ausströmen, um sich dann betont entspannt zurueckzulehnen. In Wirklichkeit war er jedoch sprungbereit.
Mal sehen, wie Andrei das verdaut und was er daraus kocht... - nicht dass Insekten kochen wuerden....

Bazaar

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Re: [Sektor F] – Stationssicherheit & Sicherheitsverwahrung
« Antwort #340 am: 4.05.2005 | 23:05 »
Mendez Blick hätte strenger nicht sein können. Was er da vor sich hatte waren ein Sternfahrer und eine Scraverin, beide nicht gerade bekannt für ihren Hang zur Wahrheit. Was sie da zusammen strickten war eine haarsträubende Geschichte, dergleichen er in seiner langen Laufbahn an Bord dieser Station schon etliche gehört hatte.

Doch Mendez genügte ein einziger Blick unter seinen steil hochgezogenen Brauen um zu wissen, dass die Ausrede so fadenscheinig war, wie der Stoff der Tasche, die vor der Gittertür baumelte.
Kein Mensch bei klarem Verstand – und den billigte er Hawkins gerade noch zu – würde dieses heruntergekommene Behältnis ernsthaft mit einem 'Schutzmechanismus' versehen. Der Rauch kam von etwas, was darin war, und da Hawkins nicht gewillt schien, ihn aufzuklären, musste Mendez eben nachsehen lassen. Unter den abgesicherten Bedingungen, die in den Werkstätten der Stationstechnik herrschten.

Mendez verzog geringschätzig die Lippen.
"Ich glaube weder Ihnen" – Sein Blick wanderte von Jack zu Denize – "noch Ihnen ein Wort. Da sie mit der Wahrheit nicht rausrücken wollen, Hawkins, sehe ich mich gezwungen, diesen Beutel zur Untersuchung der Stationstechnik zu überantworten. Das kann etwas dauern. Sie können ihn in ein paar Tagen abholen, wenn sich herausstellt, dass keine Gefahr besteht."
Hawkins blinzelte fast unmerklich zu seiner Zellengenossin und sein Mund klappte auf, um zu einer weiteren Wortsalve anzusetzen, doch er wurde von einer Stimme hinter Mendez unterbrochen.

"Lassen Sie's gut sein, Hauptmann Mendez."
Die Stimme gehörte zu Hawkins, aber nicht dem in der Zelle.

"Lieutenant Hawkins." Mendez nickte dem Offizier, der hinter ihm aufgetaucht war, zu und salutierte akkurat.
Er war seinem Bruder wie aus dem Gesicht geschnitten, wirkte aber deutlich gepflegter, das Kinn glatt rasiert, die Frisur sauber gescheitelt. Die imperiale Uniform saß ohne eine Falte und die Stiefel waren auf Hochglanz poliert. Das einzige, was seinem Aussehen etwas Strenge nahm, war die Zigarette, die in seiner linken Hand glomm.

"Ich bürge für ihn", sagte er mit einer Stimme die kurz davor war, ein Seufzen zu sein, und deutete mit dem Kinn in Richtung seines Bruders in der Zelle.

Mendez Hand mit der Tasche senkte sich und er wirkte etwas unschlüssig, während Lieutenant Hawkins Blick über die Zelle und deren Insassen streifte. Seinem Gesicht war deutlich anzumerken, dass ihm nicht gefiehl, was er sah.

"Ich übernehme das hier, wenn's Recht ist, Hauptmann."

Denize Noy

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Re: [Sektor F] – Stationssicherheit & Sicherheitsverwahrung
« Antwort #341 am: 5.05.2005 | 00:22 »
Mendez bedachte sie mit einem Blick, den sich Shorty für die Gelegenheiten aufgespart hatte, zu denen er seine pubertierenden Schützlinge abseits der Grabungsstelle bei privaten Ausflügen erwischt hatte. Wie damals wollte Denize wieder das Blut ins Gesicht steigen. Zumindest das hatte sie inzwischen besser im Griff. Tief einatmen. Hier hieß es dem Pancreator danken, dass ihr sowieso schon die Augen tränten. Damit ließ sich eine geringfügige Änderung der ohnehin gesunden Gesichtsfarbe erklären. Weniger gegenüber dem Sicherheitsbeamten, als mehr gegenüber ihrem Stolz. Und Monn. Herrje.

Die Eröffnung des Hauptmanns, den Gegenstand von Jacks offensichtlicher Sorge an den Bereich der Station weiterzuleiten, dessen Mitarbeiter berühmt dafür waren, Dinge zu zerstören oder zu verlieren, ließ in ihr den dringenden Wunsch erwachen, den Kopf mehrmals gegen die Wand zu schlagen.
Oh, sorry, Jack. Ich hab's eigentlich gut gemeint...Das Gegenteil von gut gemacht.Verdammt.

Da hörte sie...
"Shawn!"

Mist. Zu schnell gesprochen. Zu langsam gedacht. Die Sternfahrer färbten ab. Shawn Hawkins hätte sie vielleicht nicht erkannt, wenn sie nicht  - freudig? - seinen Namen gerufen hätte. Sie hätte Gelegenheit haben können, den Kopf zu senken, die Schmach ihrer Situation zu verbergen, sich hinter dem sicheren Schutzwall ihrer langen Haare zu verstecken, sich ignorieren zu lassen. 
Scheiße, macht denn dieser Ort in jeder Beziehung sofort wieder ein Kind aus dir, Mädchen?
Tief ausatmen.

Da stand die welterfahrene Archäologin in einer Zelle mit einem heruntergekommenen Sternfahrer und einem neurotischen Alien an ihrer Seite und strahlte durch die Gitterstäbe den geschniegelten Freund aus Jugendtagen an, bis ihr aufging, in welcher Verfassung sie ihm gegenüberstand. Ihr Lächeln verlor sich so schnell wie eine Sandburg in einem Wüstensturm. Diesmal konnte sie es nicht verbergen. Leuchtende Röte überzog ihre Wangen. Sie schluckte. Senkte dann betreten den Kopf. Hob ihn wieder.
Jetzt ist es auch schon egal. Ich will hier raus.

"Hi Shawn," kiekste sie vorsichtig. "Hm, schön dich zu sehen?"
« Letzte Änderung: 5.05.2005 | 15:15 von Denize Noy »

Offline Azzu

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Re: [Sektor F] – Stationssicherheit & Sicherheitsverwahrung
« Antwort #342 am: 5.05.2005 | 11:24 »
Aus dem Schatten der Kapuze heraus beobachteten zwei schwarze Augen das Geschehen, registrierten die schier unglaubliche Effektivität der Wesen, die vor mehr als zweitausend Jahren im Krieg gegen sein Volk den Sieg davon getragen hatten. Aufrecht stehend, die Köpfe nahe der Decke, wo sich Rauch und Qualm aus der Tasche sammelten, wild lamentierend. Die Tasche selbst fand kaum Beachtung, niemand entfernte die Hitzequelle.

Mwerron verharrte in seiner Position, zusammengekauert auf seiner Pritsche, die blutleeren Lippen kaum merklich zuckend.

Ein Neuankömmling. Sein Blick schnellte zu der Shawn-Kreatur, musterte sie kalt. Vom Clan der Jack-Kreatur? Nicht unwahrscheinlich, aber die Menschwesen sahen ohnehin alle gleich aus, vor allem die männlichen. Er strengte sich an, die Worte zu verstehen, die nun gewechselt wurden. Immer noch qualmte es aus der Tasche. Aber ihm schien, als könnte die Shawn-Kreatur demnächst die Zellentür öffnen. Immerhin ein Fortschritt.

Bevor er von seiner Pritsche glitt und sich langsam aufrichtete, zog er sein verwaschenes Halstuch vor das knochweiße Gesicht, so dass nur die funkelnden Augen unter der Kapuze sichtbar blieben.

Bazaar

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Re: [Sektor F] – Stationssicherheit & Sicherheitsverwahrung
« Antwort #343 am: 5.05.2005 | 12:51 »
Mendez' Brauen waren so eng zusammengerückt, dass sie wie eine einzige Linie über den skeptisch drein blickenden Augen lagen. Shawn wusste, dass er hier eigentlich keine Authorität hatte, aber er kannte Mendez, sie tranken oft Abends nach Dienstschluss noch ein Bierchen auf den Arkaden und redeten über die täglichen Geschäfte. Sie vertrauten einander, und das kam ihm nun zu gute.
Mendez nickte langsam, reichte Shawn die Tasche, die endlich aufgehört hatte zu qualmen, und trat einen Schritt zurück.

Shawn trat an die Gitterstäbe der Zelle und seine Miene erhellte sich kurz.
"Niz!" murmelte er überrascht, als er die Scraverin erkannte.
"Du warst schon lange nicht mehr auf der Station..." Er lächelte, seine Wangen wurden leicht rosa und er zog – nicht dass es nötig gewesen wäre – seine Uniform straff.
"Wie..?" setzte er an, wurde aber durch ein leises Räuspern von Mendez unterbrochen.
Hmm, ja, besser später. Kein guter Augenblick, um über die Zeit seit sie sich zum letzten Mal gesehen hatten, zu plauschen.

"Ähm ja, Mendez, Sie können dann gehen, danke." Mendez nickte erneut, trat zur zentralen Steuerkonsole in der Mitte des Zellenblocks und betätigte einige Tasten auf einem Kontrollpad. Augenblicke später fuhren die Gitterstäbe der Zelle C mit einem Zischen auseinander.

Shawn trat zur Seite und wartete, bis die drei auf den Gang herausgetreten waren. Er musterte Jack, dessen Ohren eine schultbewusste Röte angenommen hatten. Er gab ein kleinlautes "Hallo Shawn" von sich und starrte angestrengt auf den Metallboden vor sich. Shawn presste die Lippen zusammen und sagte nichts. Später. Später würde er sich umfassend zu dieser Angelegenheit äußern.

In diesem Moment meldete sich der Sternfahrer in der gegenüber liegenden Zelle lautstark zu Wort.
"Hey, Augenblick mal. Und was ist mit mir? Ich gehöre der Gilde an. Sie haben kein Recht..."
"Ihr Captain wurde bereits über Ihr Fehlverhalten in der Öffentlichkeit informiert, Lieutenant.", unterbrach Shawn den Mann betont freundlich, doch der Blick seiner Augen war kühl. "Sie befindet sich bereits auf dem Weg hierher, soweit ich weiß."
Der Sternfahrer schnaubte verächtlich, faltete die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Zellenwand. Er starrte durch Shawn hindurch, als wäre er plötzlich Luft.
Shawn der das Gespräch damit als beendet ansah, drehte sich wieder zu Jack, Denize und Monn um, so dass ihm der hässliche Blick entging, den der Sternfahrer den Befreiten mit auf den Weg gab.

"Meine Schicht endet erst in einer Stunde. Ich muss das hier melden." Er nahm einen tiefen Zug aus seiner Zigarette, von der glimmende Asche auf den Boden bröckelte. Für einen Moment wog er die Tasche in seiner Hand, überlegte, ob er sie seinem Bruder zurück geben sollte. Und entschied sich dagegen, als er Jacks sehnsuchtsvollen Blick auf das Bündel bemerkte.
"Ihr könnt gehen. Aber ihr werdet euch sofort zu euren Quartieren begeben, verstanden?" Seine Stimme wurde eine Spur schärfer und sein Kopf ruckte zu Jack. "Verstanden?"

Als Jack betreten nickte, trat Shawn zur Seite und ließ die drei unter einem strengen Blick den Zellentrakt verlassen.




(post von Enkidi Li Halan)
« Letzte Änderung: 5.05.2005 | 20:12 von Enkidi Li Halan »

The_Kossack

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #344 am: 5.05.2005 | 14:50 »
Andrei hob den Blick, der Kopf wieder leicht schraeg gelegt, die Geste so unmenschlich wie alle anderen. Registrierte die Herausforderung. Er schien darueber nachzudenken, ob er dem Li Halan mehr Genugtuung bereiten wollte, in dem er die Herausforderung annahm - seine Zuege fast unlesbar, ein leichtes Nicken richtung Ras, der sich die Wunde versorgen lassen wuerde. Unausgesprochene Ablaeufe, immer das gleiche.

Bist du dir eigentlich bewusst, dass der erste Hieb den Kampf nicht entscheidet? fragte er sich fuer einen Moment. Der wirkliche Kampf hatte auf anderer Ebene stattgefunden, und den, nun den hatte der Li Halan nicht gewonnen. Aber das brauchte er nicht zu wissen, wenn er es nicht ahnte.

"Das erfreut uns; wir koennten die Station nicht verlassen, ohne Ehrenhaendel bereinigt zu haben." Andrei laechelte, huldvoll. "Aber ich gestehe, ich habe mich seit Sir Gregorij Soljenkovs Erhebung zum Imperialen Ritter nicht mehr so  amuesiert. Ihr seid ein vorzueglicher Kaempfer, Baron. Leider ist es uns nicht vergoennt, Euch unverletzt antreten zu sehen?" Eine gehobene Augenbraue, eine halbe Sekunde Pause. "Ich hoffe, Ihr verfuegt ueber Elixier - eine Beschraenkung Euer Fertigkeiten waere zu beklagenswert." Und jetzt, Baron, schluck das.

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #345 am: 5.05.2005 | 15:08 »
Nachdenklich betrachtete sie das Ende des Kampfes.
Entweder er hat vorher nur gespielt, oder aber hier geht etwas merkwuerdiges vor... . Wenn seine Erschöpfung nicht echt war, dann ist er auf alle fälle ein begnadeter Schauspieler.

Der Diener des Hazat scharrte mit den Fuessen und lenkte sie dadurch vom Geschehen vor ihr ab. Verstohlen liess sie ihre Blicke ueber die versammelten Gäste schweifen. Die Baroness neben ihr schien gebannt dem Kampf zu folgen, liess jedoch auch Graf Mandin nicht aus den Augen. Der Trusnikron daneben wirkte eher gelangweilt, im Gegensatz zu seinem Guernicabiest. Moment, das Biest hat seinen Blick aber nicht beim Kampf, merkwuerdig. Vielleicht ist es doch auch gelangweilt. Irgendwie ist es zu gross fuer diese Station. Im Gefolge des Barons bleiche Gesichter, die angstvollen Augen Commanderin Lindsays jagten ihr einen Schauer ueber den Ruecken. Der Kirchenritter sah auch gerade alles andere als gluecklich aus dabei hat Baron Enkidi doch den Kampf gewonne, versteh einer die LiHalan... . Oder hier ging doch mehr vor sich, als mir aufgefallen ist. Schliesslich der Hazat hing in seinem Stuhl, sah aber aus als könnte er jeden Moment aufspringen.

Erst als sie ihre Blicke dann zu Graf Mandin schweifen liess, fiel ihr auf, dass dieser gerade mit Enkidi sprach. Hmm, vielleicht hätte ich doch lieber zuhören sollen, anstatt ueber merkwuerdige oder nicht merkwuerdige Dinge nachzugruebeln. Es liegt irgendwie eine merkwuerdige Spannung in der Luft. Ich hoffe das hier ist bald vorueber. Es war ein langer Tag!
"Am Ende Deiner Reise durch die Dunkelheit steht immer das Licht. Die Reise wird zuende gehen und doch einen neuen Anfang bringen." Lextius 40, Omega Gospels   

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #346 am: 5.05.2005 | 17:27 »
Wieder war es etwas in diesem fremdartigen, grünen Blick, das tief in Enkidis Seele hinabfiel und dort auf etwas traf.
Etwas, für das Andreis Worte wie lebensspendender Regen war, oder das Licht einer dunklen Sonne, nach der es sich sehnte.
Es öffnete die Augen und sah den Quell dieses seidenfeinen Spotts vor sich, sich kräuselnde Lippen, die unsichtbare Klingen schufen, schärfer, eleganter, präziser als jeder Stahl, der je von Menschen Form erhalten hatte.
Es lächelte voller Sehnsucht, denn formlos war es auch.
Kaum mehr als bitter gefluchtes Wort, ein unterdrückter Gedanke, das Funkeln im Blick eines anderen.
Es hatte eine Zeit gegeben, in der das anders war.
Damals war es von Geschöpfen wie Andrei umgeben, und sie hatten es geführt, der Vollkommenheit entgegen.

Es würde wieder so sein.



Enkidis Augen zogen sich zusammen.
Da war Schmerz, ja. Übelkeit, Erschöpfung. Er war müde und hätte auf der Stelle in einen endlosen Schlaf fallen können.
Aber die Worte des Grafen ließ Zorn wie bittere Galle in ihm hochsteigen. Er war plötzlich hellwach.
Ich kämpfe nicht zu deinem Amüsement, Mandin. Diese Zeit ist vorbei. Schon lange.
Seine Lippen wurden zu blutleeren Strichen.
Er atmete ein

vladimir hätte der kampf gefallen

schluckte
ignorierte die Stimme die wie ein lodernder Phönix aus der Finsternis stieg
und das Brennen, dass sich von Schultern und Nacken aus in seinem Kopf ausbreitete
blinzelte zu Sir Keitaro, dessen Weiß am Rande seines Blickfeldes strahlte wie ein Leuchtfeuer

und atmete aus.
Die kurze Freude über den Sieg

der nicht haus li halan gehört

erlosch im Widerhall von Mandins Worten.

Er hatte es also bemerkt. Nun gut. Ruhig bleiben.
Er gab sich unbeeindruckt, obwohl er innerlich den Wunsch verspürte, dieser elenden Kreatur entweder auf der Stelle den dürren Hals umzudrehen

aber, aber...

oder so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.

du willst weglaufen?

Enkidis Atem ging eine Spur zu schnell, vielleicht noch eine Auswirkung des Kampfes, vielleicht nicht.
"Es... bedarf mehr als eines unbedeutenden Schnittes, meine Fähigkeit zu kämpfen einzuschränken, mylord Graf Mandin." Die Stimme war tonlos, kontrolliert, aber das kurze Blitzen in den Augen verriet, wie gereizt Enkidi war. "Dessen seid versichert."

Wie zum Trotz ballte er die Schwerthand, doch Enkidi stellte fest, dass Trotz den aufflammenden Schmerz nicht weniger real machte. Seine Mundwinkel zuckten, aber er senkte nicht den Blick vor diesem grünen Starren.
« Letzte Änderung: 5.05.2005 | 17:29 von Enkidi Li Halan »

Denize Noy

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Re: [Sektor F] – Stationssicherheit & Sicherheitsverwahrung
« Antwort #347 am: 5.05.2005 | 20:48 »
„Danke“ murmelte Denize beschämt zu seinen Hemdknöpfen, als sie mit hängenden Schultern an ihm vorbei schlurfte, die Hände tief in den Westentaschen vergraben, bestrebt möglichst schnell die Lokalität zu wechseln.
Eine Umarmung oder weitere Worte waren für den Moment nicht angebracht. Morgen. Bei einem Kaffee oder so. Sie würde die kommenden Stunden damit verbringen, sich ein wenig Vorfreude darauf einzureden. Ihr Körper schrie nach einem vernünftigen Bett. Nur eines wollte sie noch vor der Quartiersuche ergründen.

Offline Azzu

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Re: [Sektor F] – Stationssicherheit & Sicherheitsverwahrung
« Antwort #348 am: 5.05.2005 | 22:03 »
Messer... Verwahrung... Vorschriften. Mwerron blitzte die Sicherheits-Kreatur wütend an, die Lippen aufeinander gepresst, um die Antwort zurückzuhalten, die auf seiner Zunge brannte. Was nützte es, einen Toten anzuschreien? Das Menschwesen hatte ihm seinen Krax genommen. Es würde dafür bezahlen. Irgendwann. Nicht jetzt.

Er bleckte kurz die Zähne, schnellte dann herum, keinen Schritt von Denizes Seite weichend. Als das schmerzhafte Licht des Korridors auf seine schwarzen Augen traf, griff er reflexartig in eine Brusttasche, fand die schützende Sonnenbrille. Der gewohnte, willkommene Schatten legte sich über sein Sichtfeld, spendete Gelassenheit.

Denize Noy

  • Gast
Re: [Sektor F] – Stationssicherheit & Sicherheitsverwahrung
« Antwort #349 am: 5.05.2005 | 22:06 »
Nachdem sie flüchtig einige Papiere unterzeichnet hatten – natürlich erhielten sie ihre Waffen ersteinmal nicht zurück – machten sie sich rasch davon. Sie wollten auf keinen Fall riskieren,  dass die Sicherheitsbeamten es sich noch einmal anders überlegten.
Auf dem langen Gang, der die drei zum Aufzug führte, hakte sich Denize freundschaftlich bei Jack unter.

„So. Jetzt sag mal. Was ist in der Tasche?” Ihr zuckersüßes Lächeln war ganz nah an seinem Gesicht. Zeit, endlich zu wissen, wofür sie sich eigentlich mit in sein Fettnäpfchen gesellt hatte, nicht wahr?

„Öhm,“ machte Jack ausdrucksstark und wurde leicht zappelig.

Wie zur Beruhigung legte der Ukar ihm kameradschaftlich einen narbigen Arm um die Schulter. Er schenkte ihm ein ebenso breites wie kühles Lächeln.