Autor Thema: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?  (Gelesen 87315 mal)

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Offline Doc Letterwood

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #50 am: 22.02.2005 | 13:50 »
Ach ja, noch ein Nachtrag: Man könnte den Kostenfaktor anführen - da gibt ein DSA-SL oder Shadowrun-SL hunderte Euro für die ständig nachproduzierten Bücher an, und dann soll er sich noch für ein anderes System interessieren, das ihn wieder so viel kostet? Neee...  ;)
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #51 am: 22.02.2005 | 13:51 »
hehehe, selbst schuld. *steckt sich die schneckeschnalzend  in den Mund* Esst ihr doch euer Eisbein mit Pürree, ihr Krauts !  ~;D
:puke:
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #52 am: 22.02.2005 | 13:54 »
Zitat
(warum eigentlich? Was macht ein populäres Rollenspiel zu einem populären Rollenspiel Huh)

Präsenz. Womit ich wieder den Bogen zur mangelnden Jugendförderung ziehen kann: Würden sich mehr erfahrene Rollenspieler für ihr Hobby engagieren, ginge es unserem Hobby besser.

Offline Doc Letterwood

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #53 am: 22.02.2005 | 13:56 »
Präsenz mit Sicherheit, aber gibt es auch inhaltliche Gründe? Gibt es einen Massengeschmack bei Rollenspielpublikationen, der mit den Inhalten/Settings/Systemen verknüpfelt ist?
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Offline Kardinal Richelingo

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #54 am: 22.02.2005 | 13:58 »
Präsenz mit Sicherheit, aber gibt es auch inhaltliche Gründe? Gibt es einen Massengeschmack bei Rollenspielpublikationen, der mit den Inhalten/Settings/Systemen verknüpfelt ist?

klar, am Anfang funktioniert doch am besten das Bekannte. Wer spielt schon Mechanical Dream am Anfang seiner Karriere ? Elfen, Zwerge das ist bekannt und damit kann man gerade als Erstling was machen. Viele bleiben dann da hängen. Manche höre auch auf und haben dann die Bücher in ihrem Schrank. Immerhin bleiben wohl nur 20% beim hobby kleben, andere spielen es ein oder zwei Jahre und hören dann auf, andere wiederrum nur ein Paar mal.
« Letzte Änderung: 22.02.2005 | 14:00 von eed_de »
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #55 am: 22.02.2005 | 14:04 »
Präsenz. Womit ich wieder den Bogen zur mangelnden Jugendförderung ziehen kann: Würden sich mehr erfahrene Rollenspieler für ihr Hobby engagieren, ginge es unserem Hobby besser.

Tja das ist so eine Sache. Wenn ich mir die "Experten" in meiner Umgebung so anschaue will ich den Großteil davon lieber nicht auf heutige Jugendliche loslassen. Selbst wenn diese Jugendliche schon irgendwelche Bezüge zu Fantasy/Sci-Fi haben.

Warum?

Es wird zwar immer wieder heftigst als Klischee verschrieen, aber:

Der Großteil der Rollenspiel Gemeinde besteht aus Geeks, Nerds und Dorks! Das macht sie zwar nicht zu schlechten Menschen, aber denkbar ungeeignet als Aushängeschild des Hobbys.

Offline Boba Fett

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #56 am: 22.02.2005 | 14:11 »
Das gilt aber auch für PC Spiele. Und die sind sehr beliebt.
Und beim Rollenspiel gibt es auch noch viele, die nicht unter die Geeks, Nerds und Dorks fallen.
Es mangelt an Nachwuchsarbeit.
Als DSA 1984 in jedem Karstadt zu kriegen war, haben es entsprechend viele Omas, Tanten und Mütter den Kids zu Weihnachten oder zum Geburtstag geschenkt. Heute schenkt man PC Spiele, Handies und dergleichen und Karstadt ist pleite. Ausserdem gibt es viel mehr Alternativen als Konkurrenzangebot. Wenn man es schafft die Rollenspiele bei ToysRUs zu plazieren und TV Werbung ("von MB") zu schalten, dann wäre es auch kein Thema, dass mehr Leute darauf aufmerksam werden.
Es liegt nicht am Klientel sondern an der Vermarktung und an der großen Konkurrenz.
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Offline Doc Letterwood

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #57 am: 22.02.2005 | 14:12 »
Okay, das Bekannte ist ausschlaggebend. Warum fangen die "Neulinge" dann nicht bei...meinetwegen Private Eye an? Krimis sind doch so beliebt in Deutschland? Das ist doch viel bekannter, oder?

Aber da kommt dann wieder die Präsenz zum tragen - Präsenz/Marketing und Bekanntes prägen das deutsche Rollenspielland, und wenn beides in einer Publikation einhergeht, ist der Erfolg vorprogrammiert. Da kommen Nischenprodukte (und das werden sie durch diese Situation unwillkürlich) nicht mit, und ich bin fest davon überzeugt, dass wir zwar gute Ansätze haben (die hier schon oft genannt wurden), uns aber grundsätzlich niemals von den Platzhirschen trennen werden. Es sei denn, sie gehen kaputt, werden aufgekauft und liquidiert oder schlicht von der Zeit überholt (was Shadowrun ja tunlichst zu vermeiden sucht durch diese Fülle an neuen Quellenbüchern, die jahrein-jahraus rausgekloppt werden).
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Offline Falcon

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #58 am: 22.02.2005 | 14:13 »
aber es gilt auch, viele Köche verderben den Brei.
während sich die "Feinschmecker" unter den Rollenspielern verzweifelt nach Mitspielern umsehen freue ich mich wenigstens für meine Mainstream Systeme noch auf einen grossen Spielerpool zurückgreifen zu können.

Es gibt nicht so viele RPG´ler das sie eine so grosse Anzahl an RPGs tragen können. Am Ende hat jeder sein eigenes favorisiertes, innovatives Rollenspiel und zockt Soloabenteuer.
Das ist für mich einer der Hauptgründe warum es wenig neues erfolgreiches aus Deutschland gibt aber das wurde mit dem 100fach größeren USA Markt ja auch schon angesprochen. Der Kostenfrage und die mangelnde Bereitschaft für Ausgaben/Risiko kann ich mich auch anschliessen.

Jede Rollenspiel landschaft ist halt für eine bestimmte Richtung bekannt. Kommen denn aus Skandinavien oder Frankreich Rollenspiele die in die Richtung deutscher Systeme gehen (DSA etc.pp), ich weiss es nicht ist jetzt ne unschuldige Frage oder wäre das dort vielleicht eine Innovation?  ;)





und ich bevorzuge und kaufe deutsche Übersetzungen von RPG`s wo ich nur kann. Ich wusste gar nicht das ich damit alleine dastehe (wenn man mal von meiner Runde absieht).

auch kenne ich erschreckend wenige Rollenspielnerds.
« Letzte Änderung: 22.02.2005 | 14:16 von Falcon »
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #59 am: 22.02.2005 | 14:16 »
Ich denke gerade hier in Europa gibt es ein großes Problem: Rollenspiele werden nicht marktorientiert produziert.

Oft ist das so: Wenn sich Leute hinsetzen und ein neues Rollenspiel entwickeln, dann ist es ihnen meist vollkommen schnuppe, ob das, was sie da designen, irgendwen sonst noch interessieren könnte.

Ich habe das lange selbst so gemacht - nach dem Motto: Ich betreibe hier Kunst nicht Kommerz.

Aber gucken wir der Wahrheit ins Auge: Rollenspiel muss kommerziell erfolgreich sein, damit genug Platz für die Leute bleibt, die nicht im Mainstream schwimmen wollen. Wenn ein Verlag gut laufende Produkte hat, kann er sich auch mal an außergewöhnliche Projekte wagen.

Das mit dem Abgängern stimmt sicherlich. Aber auch da liegt das Problem wieder im Detail. Vielen Leuten, die nach ein, zwei Jahre aufhören, macht Rollenspiel einfach wegen dauerndem Frust keinen Spaß mehr oder ihre Runde aus Schulfreunden bricht auseinander.

Solche Leute könnten aber rehabilitiert werden, wenn es nur genug aktive Rollenspieler gäbe, die die nötigen Strukturen aufbauen würden.

Mal ein bißchen Eigenwerbung: Ein schönes Beispiel nachhaltiger Hobbyförderung ist der Spieleabend hier in Leipzig. Er ist ein Minicon mit etwa 30-40 Teilnehmern und über ihn haben schon eine Menge Leute zum Rollenspiel zurück oder hin gefunden. Er macht nicht mal wirklich viel Arbeit. Man braucht nur ein Jugendhaus/zentrum, das einem Räume zur Verfügung stellt, ein paar SLs und Werbung.

@Tecci
Ich habe auf täglicher Basis mit gut 30 Rollenspielern in Leipzig zu tun. Sicherlich sind da auch eine Menge Exoten drunter (warum auch nicht? - Rollenspiel bedeutet gerade auch Freiheit von Konventionen), aber der Großteil sind lässige Leute mit vernünftigen Ansichten, die höchstens gelegentlich etwas überpassioniert sind. Ich denke dieses Freak-Klischee ist nur ein Vorwand, um sich vor der Jugendförderung zu drücken.

Und Umgang mit neuen Menschen ist eh ein toller Weg an sich selbst zu arbeiten. Und aus seinem eigenen Klischee auszubrechen.

@Falcon
Keine Sorge, der Großteil der Rollenspieler kauft deutsch-sprachige Produkte, in dieser Hinsicht ist Grofafo nicht ganz so repräsentiv.

Offline Kardinal Richelingo

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #60 am: 22.02.2005 | 14:17 »
Okay, das Bekannte ist ausschlaggebend. Warum fangen die "Neulinge" dann nicht bei...meinetwegen Private Eye an? Krimis sind doch so beliebt in Deutschland? Das ist doch viel bekannter, oder?

vielleicht, aber nicht beliebter. Kennt ihr den Begriff auch "Fantasy Rollenspiele" ? Ich kenne Leute die kennen unser Hobby nur unter diesen Namen. Das hat seinen grund, fantasy ist einfach ein tolles Medium und zieht die Leute an. Private Eye ist im Vergleich einfach lahm und Krimi ist eher als Literatur populär zum spielen ist es nicht selten zum gähnen.
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Teclador

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #61 am: 22.02.2005 | 14:17 »
@Boba:

Für PC-Spiele? Naja das wage ich jetzt wirklich zu bezweifeln.
Was ich auf kleinen und großen LANs bis jetzt getroffen habe, spiegelt den durchschnittlichen Jugendlichen Deutschlands 10 mal besser wieder als das mir in meiner gesamten Rollenspielzeit über den Weg gelaufen ist.

Also das Argument mit PC-Spielen würde es sich ähnlich verhalten lasse ich nicht gelten.


Und beim Rollenspiel gibt es auch noch viele, die nicht unter die Geeks, Nerds und Dorks fallen.

Ähm genau da widerspreche ich dir schlicht und ergreifend. Der Großteil aller RPGler die ich bisher getroffen habe , würde die meisten Jugendlichen in die Flucht schlagen.

Das kann ich nicht empirisch beweisen, aber wenn ich mich auf meine persönlichen Erfahrungswerte berufe dann muss ich leider zu diesem Schluss kommen.

Die andere Möglichkeit ist natürlich sich wieder auf die Rekrutierung von Nerds zu konzentrieren.


Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #62 am: 22.02.2005 | 14:18 »
Was mich mal interessiert ist, warum so viele Leute der Meinung sind, etwas sei schlecht, weil es althergebracht ist.
Wenn ich ein System gut finde, dann ist gerade, die Tatsache, das ich es nach 10 Jahren auch noch gut finde ein Indikator dafür, das es auch gut ist.
Wenn ich mir auf der endlosen Suche nach dem neuesten Schrei alle 6 Monate ein neues System reinziehe, weil das alte mich nicht mehr reizt, dann ist das eher ein Hinweis, das diese tausend kurzlebigen RPGs aus Amiland weniger gut sind.
Das ihr mich nihct falsch versteht, ich spiele gerne mal andere System, aber verteufel deshalb nicht die Klassiker.
Das verabscheue ich genauso, wie Leute die meinen mich mit Colagläsern überhäufen zu müssen, nur weil ich mal erwähnt habe das ich die Sammle.
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Offline Kardinal Richelingo

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #63 am: 22.02.2005 | 14:26 »
Was mich mal interessiert ist, warum so viele Leute der Meinung sind, etwas sei schlecht, weil es althergebracht ist.
Wenn ich ein System gut finde, dann ist gerade, die Tatsache, das ich es nach 10 Jahren auch noch gut finde ein Indikator dafür, das es auch gut ist.


Thalamus, die Frage ist erstaunlich komplex und nicht einfach zu beantworten. Ich bin Sammler und kaufe gerne viel Bücher und habe als LESER Spass an neuen Sachen. Als SPIELER kann ich auch am althergebrachten noch Spass haben, jedoch als SL suche ich auch gerne Herausforderungen. Als SL langeweilt mich der Einheitsbrei und das ewig gleiche eher.

Die Spassdauer ist auch nur ein Indikator. AFMBE ist zum beispiel ein hervorragendes Spiel, aber mehr als sagen wir mal 30 sessions
kriegt man da nicht raus, es sei denn man greift tief in die Trickkiste. Trotzdem macht mir das Buch als Sammler, Leser und Spieler viel Spass. Eine Serie ist ja auch nicht immer besser als ein Spielfilm, nur weil sie länger ist.

Ausserrdem gibt es die, die sich voll in eine Welt begeben (DSA, realms, SR) und auch die, die gerne "hoppen", am besten 12 Systeme gleichzeitig. Alles hat seine Berechtigung, nichts ist per se besser oder schlechter.

Mich persönlich langweilt der Durchschnitt jedenfalls, ich habe zur Zeit Spass an Nischensystemen und Spielen mit besonderer Atmosphäre. Oft ist das althergebrachte eben auch das altbekannte. Und das motiviert Spieler nicht unbedingt.

Es hängt aber auch viel von der Qualität der Supplements ab, die bei fast jedem altbekannten System im besten Falle gleichbleibend (und damit gewohnt) oder zumeist gar schlechter werden.
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Samael

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #64 am: 22.02.2005 | 14:27 »

Das verabscheue ich genauso, wie Leute die meinen mich mit Colagläsern überhäufen zu müssen, nur weil ich mal erwähnt habe das ich die Sammle.

? Irgendwie erschließt sich mir der Vergleich nicht ganz.

 

Offline Kardinal Richelingo

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #65 am: 22.02.2005 | 14:28 »
? Irgendwie erschließt sich mir der Vergleich nicht ganz.

 

dann erklär mal die Hälfte die du verstanden hast  ~;D
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Offline Haukrinn

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #66 am: 22.02.2005 | 14:29 »
Absolut. Ich meine doch tatsächlich vor einem Jahr (oder mehr) einen Thread aufgemacht zu haben "Sind Rollenspieler konservativ". Ja, sie sind's. Schon die Tatsache, dass hier Degenesis, LoDland und Engel als Speerspitzen der deutschen Innovation herhalten müssen, zeigt das. Traurig. Unsere Rollenspiele sind so altbacken, dass sogar Agone dagenen frisch aussieht. Und das ist wirklich sehr, sehr traurig.  :-\

Och Elch, nur weil die Deutschen keine "Narreteien" produzieren, kannst Du die gesamte Szene doch nicht gleich als konservativ und innovationslos verurteilen  ;D. Wie ich weiter oben schon schrieb ... die Amis produzieren sehr erfindungsreich eine ganze Menge Zeug; wirkliche Fortschritte (die nicht nur die Elche anlocken) findet man aber auch dort nicht (Das einzig innovative Spiel der letzten Jahre mit einem Verbreitungsgrad über The Forge hinaus war meiner Meinung nach nur HeroQuest). Das, was man der hiesigen Autorengemeinde schon eher vorwerfen kann, ist die mangelnde Bereitschaft, sich überhaupt einmal ans Experimentieren zu wagen.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #67 am: 22.02.2005 | 14:33 »
? Irgendwie erschließt sich mir der Vergleich nicht ganz.
Das sollte die Art von Mensch demonstrieren, die meinen, das man, wenn man xyz mag, es besonders mögen muss, wenn man mit xyz überhäuft wird.
ok, war ein bischen schleierhaft der vergleich  :-\

@eed_de
Alles Gründe die ich gut verstehen kann, die aber doch deshalb die klassischen Settings als Neanderthal bezeichnen.
z.B. gefällt mir das Design der neuen aktuellen DSA Reihe weit besser, als das der D&D Reihe.
Da haben die DSA Macher m.E. nicht Bewegungslosigkeit, sondern Mut zum Klassischen bewiesen, in einer Zeit, wo ein Schwert nur gut aussieht, wenn es 20 Zacken hat.
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Offline Kardinal Richelingo

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #68 am: 22.02.2005 | 14:36 »

@eed_de
Alles Gründe die ich gut verstehen kann, die aber doch deshalb die klassischen Settings als Neanderthal bezeichnen.
z.B. gefällt mir das Design der neuen aktuellen DSA Reihe weit besser, als das der D&D Reihe.
Da haben die DSA Macher m.E. nicht Bewegungslosigkeit, sondern Mut zum Klassischen bewiesen, in einer Zeit, wo ein Schwert nur gut aussieht, wenn es 20 Zacken hat.

der threadtitel war ja auch nicht von mir. Deutschland ist eher Entwicklungsland mit guten Potentialen, aber noch wenig guten Ansätzen ;)
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #69 am: 22.02.2005 | 14:38 »
...und einem vergleichbar geringen Absatzmarkt gegenüber USA. Wie siehts denn eigentlich mit Ösiland und den Schweizern aus? Immerhin ist der deutsch'sprachige' Markt doch um einiges größer als nur BRD. Weiß da jemand was drüber?
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #70 am: 22.02.2005 | 14:40 »
[der threadtitel war ja auch nicht von mir. Deutschland ist eher Entwicklungsland mit guten Potentialen, aber noch wenig guten Ansätzen ;)
Dein erster Beitrag
Zitat
es gibt nur wenig gute deutsche Rollenspiele, weil hier DSA, Midgard und Konsorten die Landschaft geprägt haben. Spiele mit Schrebergartenscharm, der Innovation von Topflappen und dem Mut von Buchhaltern.
hat mich zu der Vermutung gebracht, das du dem Titel aber durchaus zustimmst  ;)

Wenn du deinen Schlusssatz etwas weniger hart formulierst könnte ich ihm sogar zustimmen:  Deutschland ist ein land mit guten Potentialen, und einigen guten Ansätzen
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #71 am: 22.02.2005 | 14:40 »
@Boba:
Für PC-Spiele? Naja das wage ich jetzt wirklich zu bezweifeln.
Was ich auf kleinen und großen LANs bis jetzt getroffen habe, spiegelt den durchschnittlichen Jugendlichen Deutschlands 10 mal besser wieder als das mir in meiner gesamten Rollenspielzeit über den Weg gelaufen ist.
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #72 am: 22.02.2005 | 14:47 »
hat mich zu der Vermutung gebracht, das du dem Titel aber durchaus zustimmst  ;)

Neanderthal nicht, eher grossdeutsche Einfältigkeit. ;)

Zitat
Wenn du deinen Schlusssatz etwas weniger hart formulierst könnte ich ihm sogar zustimmen:  Deutschland ist ein land mit guten Potentialen, und einigen guten Ansätzen

na ja, das ist doch schonmal eine Art Konsens ;)
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #73 am: 22.02.2005 | 14:53 »
Okay, das Bekannte ist ausschlaggebend. Warum fangen die "Neulinge" dann nicht bei...meinetwegen Private Eye an? Krimis sind doch so beliebt in Deutschland? Das ist doch viel bekannter, oder?
Weil z.b. DSA eines der bekannteren ist.
Des war das erste von dem ich etwas in der Richtung gehört hab. Deshalb kommen viele auch evtl nich davon wech.

Wie schon gesagt wurde, die Deutschen sind etwas lahm, was Fantasie angeht, alle ein klein wenig steif

Offline Phileas

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #74 am: 22.02.2005 | 15:02 »
Hier wird immer Nordamerika als das gelobte Land mit aufgeschlosseneren Rollenspielern angesehen. Es gibt dort eine grössere Auswahl auch an "innovativeren" Rollenspielen. Aber die breite Masse der dortigen Spieler ist genauso konservativ wie in Deutschland.

Ich wage einfach mal zu behaupten, die Situation im deutschsprachigen Raum ist garnicht so gravierend anders als im Rest der Welt.
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