Ich denke gerade hier in Europa gibt es ein großes Problem: Rollenspiele werden nicht marktorientiert produziert.
Oft ist das so: Wenn sich Leute hinsetzen und ein neues Rollenspiel entwickeln, dann ist es ihnen meist vollkommen schnuppe, ob das, was sie da designen, irgendwen sonst noch interessieren könnte.
Ich habe das lange selbst so gemacht - nach dem Motto: Ich betreibe hier Kunst nicht Kommerz.
Aber gucken wir der Wahrheit ins Auge: Rollenspiel muss kommerziell erfolgreich sein, damit genug Platz für die Leute bleibt, die nicht im Mainstream schwimmen wollen. Wenn ein Verlag gut laufende Produkte hat, kann er sich auch mal an außergewöhnliche Projekte wagen.
Das mit dem Abgängern stimmt sicherlich. Aber auch da liegt das Problem wieder im Detail. Vielen Leuten, die nach ein, zwei Jahre aufhören, macht Rollenspiel einfach wegen dauerndem Frust keinen Spaß mehr oder ihre Runde aus Schulfreunden bricht auseinander.
Solche Leute könnten aber rehabilitiert werden, wenn es nur genug aktive Rollenspieler gäbe, die die nötigen Strukturen aufbauen würden.
Mal ein bißchen Eigenwerbung: Ein schönes Beispiel nachhaltiger Hobbyförderung ist der Spieleabend hier in Leipzig. Er ist ein Minicon mit etwa 30-40 Teilnehmern und über ihn haben schon eine Menge Leute zum Rollenspiel zurück oder hin gefunden. Er macht nicht mal wirklich viel Arbeit. Man braucht nur ein Jugendhaus/zentrum, das einem Räume zur Verfügung stellt, ein paar SLs und Werbung.
@Tecci
Ich habe auf täglicher Basis mit gut 30 Rollenspielern in Leipzig zu tun. Sicherlich sind da auch eine Menge Exoten drunter (warum auch nicht? - Rollenspiel bedeutet gerade auch Freiheit von Konventionen), aber der Großteil sind lässige Leute mit vernünftigen Ansichten, die höchstens gelegentlich etwas überpassioniert sind. Ich denke dieses Freak-Klischee ist nur ein Vorwand, um sich vor der Jugendförderung zu drücken.
Und Umgang mit neuen Menschen ist eh ein toller Weg an sich selbst zu arbeiten. Und aus seinem eigenen Klischee auszubrechen.
@Falcon
Keine Sorge, der Großteil der Rollenspieler kauft deutsch-sprachige Produkte, in dieser Hinsicht ist Grofafo nicht ganz so repräsentiv.