Autor Thema: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?  (Gelesen 87435 mal)

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Offline Azzu

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #250 am: 31.12.2006 | 12:24 »
Es ist einfach falsch, solche Dinge als "Offensichtlichkeiten" zu bezeichnen.

Da bin ich auf der Seite von Norbert. Ich finde zwar ebenso viele Antworten der Forge unverständlich bis haarsträubend, wie ich einleuchtend finde, aber die Fragen zu (allen) diesen Antworten klar formuliert zu haben, ist eine Leistung, die Anerkennung verdient.

Ich für meinen Teil habe dank der Indie-Welle meinen hergebrachten, eher "klassischen" Spielstil nicht (EDIT:) kaum geändert. Aber erkannt, dass viele geschriebene und ungeschriebene Regeln, die ich früher für unabdingbar gehalten oder gar nicht als Regeln erkannt habe, für meine Art, zu spielen, überflüssig oder sogar unpassend sind (symptomatisch das klassische Phänomen, dass "beim Spielen keiner auf den Charakterbogen schaut", das hier schon eingangs erwähnt wurde) (EDIT:) und mir Probleme gemacht haben. Immer noch der alte Hut, aber jetzt passt er besser als früher. (Und das alles, obwohl ich mit NAR à la Forge wenig anfangen kann.)

Indie vs. Mainstream halte ich jedenfalls nicht für ein "entweder/oder", wie es die meisten Mainstream-Verfechter hier aufzufassen scheinen
« Letzte Änderung: 31.12.2006 | 12:30 von Azzurayelos »

Offline Purzel

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #251 am: 31.12.2006 | 12:28 »
@ Zeitaufwand zum Einlesen:

Man muss nicht seinen Job kündigen, um ein paar neue RPGs zu lesen. In meiner Rollenspieltestrunde, die seit 6 Monaten existiert und seitdem versucht wöchentlich ein neues Rollenspiel auszuprobieren, haben alle Leute einen Job und zwei davon machen gerade ihren Doktor. Trotzdem klappt es, dass sich einer pro Woche innerhalb von 7 Tagen ein Rollenspiel durchliest, dass er es spielleiten kann und den anderen Spielern erklären kann, worum es geht, so dass man sofort losspielen kann.

Und man braucht nicht immer die vollen 7 Tage, um ein RPG vorzubereiten. "The Pool" hat ganze 4 Seiten und ist innerhalb einer Stunde durchgelesen. Selten ist ein System so komplex, dass man die volle Zeit in seiner Freizeit dran arbeiten muss, und dann sind diese Spezies sogar noch schlecht (z.B. Donjon)

So, das ist ein Beispiel aus der Praxis. Nun kommst du!

EDIT: Trotzdem habe ich noch zwei D&D und eine DSA Gruppe! Also meine Freizeit leidet echt Null drunter.
« Letzte Änderung: 31.12.2006 | 12:33 von Purzel »

Offline Falcon

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #252 am: 31.12.2006 | 12:45 »
Norbert schrieb:
Zitat
Mann, einmal richtig im Kontext zitieren, kann ich das erwarten oder nicht?
Ich habe es als BEISPIEL genannt, nur eines von vielen anderen Dingen.
Ja, dir scheint die Schreibweise fremd zu sein. Das ist mein Fehler. Typisches Forenmisverständnis. Mit "das sind die Leistungen" beschrieb ich schon diese eine Sache als Beispiel. Nix für Ungut.

@Offensichtlichkeit: Du hast vermutlich Recht. Ich vergesse immer wie dumm die Menschen sind und trauen ihnen zu viel zu.
Vielleicht ist es nicht direkt Offensichtlich aber NEU ist es auf keinen Fall (kann es ja nicht,wenn es vielfach schon angewendet wird) wenn schon gesagt wird das Vorhandene wird in der Theorie rausgefiltert und aufgeschrieben. Diese Ordnung erkenne ich der Theorie natürlich an.

Azzurayelos
Zitat
Indie vs. Mainstream halte ich jedenfalls nicht für ein "entweder/oder", wie es die meisten Mainstream-Verfechter hier aufzufassen scheinen
Das ist es doch. Für mich jedenfalls. Was mir fehlt ist immer noch eine Verschmelzung aus beiden, die mir gefällt. Aber man hört überall das ginge nicht.

@Zeitaufwand: das spielt schon eine Rolle. Wie soll man mit einer Runde, die wöchentlich DSA spielt z.b. und diese Zeit dafür in Anspruch nehmen muss (die Dauer ist also fest), viel anderes ausprobieren? Neben den Spielabenden muss fleissig der Aventurische Bote gelesen werden, oder in Foren über die Abenteuer und die Regeln geredet werden (das fällt alles unter Spass wohlgemerkt), wo ist denn da Platz für neue Regeln? Und ja, man kann die Zeit wirklich so vollstopfen, das keine mehr für 4weitere Seiten bleibt.
Ihr bezieht nicht den Unwillen von Spielern ein, die es nicht als Freizeitbeschäftigung ansehen neues auszuloten sondern als Arbeit. Das man dafür keine Zeit erübrigt ist doch normal.
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Offline Purzel

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #253 am: 31.12.2006 | 13:20 »
@Falcon:

Okay, ist falsch rübergekommen: ich wollte nicht argumentieren, dass man problemlos wöchentlich ein neues System ausprobieren kann. Das geht nur, wenn man sich dafür extra Zeit nimmt, wie ich es in der Rollenspieltestrunde habe.

Und diese Beispiels-DSA Gruppe, die du anführst, braucht offensichtlich auch nichts neues. Denn ich wollte auch nicht sagen, dass man seine bestehenden Gruppen aufgeben oder umbauen soll oder muss, um ein anderes RPG zu lesen und zu verstehen. Es würde ausserdem den Social Contract brechen, wenn plötzlich der SL die Gruppe zwingen würde was anderes als DSA zu spielen, und wäre daher an sich zum Scheitern verurteilt.

Ich wollte vor allem zeigen: der Aufwand für eine interessierte Einzelperson ein Rollenspiel so zu lesen, so dass man hinterher fundiert und kritisch drüber reden kann (noch nicht mal in der Gruppe, noch nicht mal spielen, noch nicht mal analysieren und rezensieren) ist echt gering.

Ich denke, man verlangt hier doch nichts Grosses. Die Leute müssen nicht sowas wie die kompletten Werke von Tolstoi durchlesen, um mitreden zu können.

Davon mal aber abgesehen: ich denke, auch diese virtuelle DSA-Gruppe, die du angeführt hast, kann man gelegentlich dazu bringen etwas anderes auszuprobieren. Häufig genug fallen mal ein oder zwei Spieler aus oder kommen schlicht zu spät. Man kann gleich den Abend komplett ausfallen lassen, oder aber "spontan" etwas Alternatives spielen. Und statt jetzt "RoboRally" oder "Munchkin" oder "Rückkehr der Helden" vorzukramen, kann man unverbindlich "The Pool", WUSHU oder "The Great Below" spielen.

Offline Azzu

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #254 am: 31.12.2006 | 13:26 »
AzzurayelosDas ist es doch. Für mich jedenfalls. Was mir fehlt ist immer noch eine Verschmelzung aus beiden, die mir gefällt. Aber man hört überall das ginge nicht.

Das verstehe ich nicht so recht. "Indy" ist ja kein fester Regelsatz, der auf Teufel komm raus mit den bestehenden Regeln der Mainstream-Systeme unter einen Hut gebracht werden muss.

Du meinst, dass die Beantwortung vieler Probleme und Fragen durch gesunden Menschenverstand in jeder Gruppe möglich ist. Das sehe ich genauso. Aber: Erst seit meinem Kontakt mit der Forge über das GroFaFo stelle ich mir und meiner Gruppe eine Menge dieser Fragen bewusst, und viele auch bevor es überhaupt los geht. Wenn du das mit deiner Gruppe schon immer so gemacht hast, empfindest du die Erkenntnisse, die ich mit "Indy" verbinde, freilich nicht als "Leistung" der Forge.

Mein Gefühl, wenn ich Theorie lese, ist dagegen häufig: Logisch! Da wäre ich auch selber drauf gekommen, wenn ich nur dran gedacht bzw. das Problem als solches erkannt hätte!

Tybalt

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #255 am: 31.12.2006 | 13:31 »
irgendwo ist das Wort revolutionär(!) gefallen, zu titulieren finde ich immer Recht dreist.
Das kam von mir.

Ich mag Kämpfe in Rollenspielen. Deshalb fand ich ein Konzept, daß ich bei z.B. bei FATE oder jetzt wieder bei There Is No Spoon gesehen habe, schlicht und einfach revolutionär. Kämpfe sind auf einmal viel schneller, geiler, besser, viel näher am Action-Film. Wie das andere sehen, ist mir dann auch erstmal egal. Und das ist nur ein Beispiel dafür, wie Dinge besser gehandhabt werden.

Und wenn jemand ankommt und mir erzählen will, daß ich bestimmte Dinge so nicht sahen darf, eventuell ohne auch nur einen Hauch Ahnung davon hat, wovon er redet, finde ich das mehr als dreist.


Tybalt

Offline Roland

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #256 am: 31.12.2006 | 13:37 »
AzzurayelosDas ist es doch. Für mich jedenfalls. Was mir fehlt ist immer noch eine Verschmelzung aus beiden [Mainstream + Indie], [...]. Aber man hört überall das ginge nicht.

Das geht. Spirit of the Century von Evil Hat schlägt eine Brücke, genau wie die Burning Wheel Publikationen von Luke Crane und das Dir ja schon bekannte The Shadow of Yesterday.

Aber man hört überall das ginge nicht.

Wo denn z.B.?
« Letzte Änderung: 31.12.2006 | 13:56 von vorsätzlicher Roland »
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Ludovico

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #257 am: 31.12.2006 | 14:17 »
@Norbert
Ich schrieb nicht ohne Grund "kommerziell".
Diejenigen, die Indies kommerziell rausbringen, machen entweder eine Bauchlandung oder arbeiten nicht darauf hin, große Profite zu erzielen.
Man könnte das dann eher als Hobby bezeichnen.

@Roland
Im Endeffekt war das eine rhetorische Frage, die eher ein klares "Nein!" verdient hat, da die Indy-RPGs keine ernsthafte Alternative zu den Mainstream-Produkten darstellen, sondern sich die Krümel teilen, die die Mainstream-Produkte übrig lassen.
War wohl mein Fehler. Ich hätte die Frage anders formulieren sollen.

@all
Ich sehe es so wie Falcon: Es gibt kein "entweder Mainstream oder Indies."
Dieser ganze Streit zwischen Forgies hier, die auf den Leuten rumhacken, die mit ihren Systemen zufrieden sind (ja, einige geben hier Lippenbekenntnisse ab, daß es für sie vollkommen in Ordnung sei, wenn jemand mit seinem System zufrieden sei, wobei dann aber kurz davor oder kurz danach auf den deutschen Rollenspielern rumgehackt wird, die nichts ohne schickes Layout und schicke Bildchen, was nicht festeingesessen und erprobt ist) oder den Leuten, die auf Mainstream-Produkte stehen, die die ganze Forge und Indie-Szene als unwichtig erachten, ist totaler Blödsinn.

Es besteht eine Wechselwirkung zwischen Mainstream und Indies. Die Indies bauen auf Mainstream-Produkten auf, entwickeln neue Idee auf Basis dieser Produkte und die Mainstream-Spiele-Entwickler übernehmen die Dinge, die ihnen gefallen.

Ich denke, es wird darauf hinauslaufen, daß die Vielzahl an kommerziellen RPGs ausstirbt und sich die großen Mainstream-Produkte den Markt aufteilen, während eine Ecke des Kuchens für Indies und den Resten der kleinen Verlage übrig bleibt, wobei auch hier Wechselwirkungen bestehen.

Offline Roland

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #258 am: 31.12.2006 | 14:32 »
@Roland
Im Endeffekt war das eine rhetorische Frage, die eher ein klares "Nein!" verdient hat, da die Indy-RPGs keine ernsthafte Alternative zu den Mainstream-Produkten darstellen,

Tatsächlich? Indie Rollenspiele müssen sich weder bezogen auf die Qualität des Spiels und der Mechanismen, noch was Aufmachung und Gestaltung angeht, hinter dem Mainstream verstecken.

Sie sind klare Alternativen. Natürlich nur für die Leute, die auch Alternativen wollen und bereit sind, leicht von ausgetretenen Pfaden abzuweichen.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #259 am: 31.12.2006 | 14:33 »
Die Frage ist doch eher: Muss ich mich, wenn ich mit meinen "Mainstreamspielen" zufrieden bin denn zwangsweise in Diskussionen über Indys einmischen und Urteile über etwas fällen, was ich garnicht wirklich kenne? Ich meine Nein.
Darum geht es nicht. Es geht eher darum das einige Indy-Fanboys so schnell dazu neigen ihre Indys in den Himmel zu loben indem sie den Mainstream schlecht machen. Sie erzählen nicht, warum Indy1 oder Indy2 so toll sind, sondern das Mainstream1 ja nur von allen gespielt wird, weil sie zu Blind sind die waren Potentiale der Indys zu erkennen.
Wenn hier jemand sowas schreibt, dann muss ich etwas dagegen sagen, denn es könnte ein unedarfter diesen thread lesen und den Mist glauben.

?
Wie kommst du drauf? Hat das wer geschrieben? Hat wer geschrieben, dass "ihr" (wer immer das ist) erst alle Indies lesen müsst? Wo?
Das ist der Verlauf aller Diskussionen dieser Art in diesem Forum.
Zuerst wird geschrieben, das der Meinstream die Spieler verdummt und eigentlich nur Indys wares Potential haben.
Dann wird der Mainstream in 100 schlechte Stereotypen aufgeteilt und runtergebuttert.
Dann kommt von irgendeinem Mainstreamer, der sich auf den Schlips getreten füht ein "He, ich bin zufrieden, aber deshalb nicht Ansprcuhslos und Fantasielos". Diesen Ausspruch garniert er dann meist mit ein paar Seitenhieben gegen die Indyspiele(Seitenhiebe, die der Mainstream standardmäßig erhält und sich keienr mehr drüber aufregt). Und als reaktion darauf muss er sich dann anhören, das er die Klappe halten soll solange er nicht die ganzen Indyspiele kennt.

Tatsächlich? Indie Rollenspiele müssen sich weder bezogen auf die Qualität des Spiels und der Mechanismen, noch was Aufmachung und Gestaltung angeht, hinter dem Mainstream verstecken.
Beispiele?
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Offline Opthalamia

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #260 am: 31.12.2006 | 14:40 »
Darum geht es nicht. Es geht eher darum das einige Indy-Fanboys so schnell dazu neigen ihre Indys in den Himmel zu loben indem sie den Mainstream schlecht machen.

Das liegt daran, das die Indie Fanboys damals mit Mainstream unzufrieden waren. Sie machten sich die Mühe, Indies zu erschaffen oder zu erforschen und fanden dort ihr Glück. Das einzige was jetzt noch zum "Perfekt" fehlt, sind mehr Mitspieler.

Es behauptet ja niemand das in den unbekannten Kisten der Indies stets für jeden der größere Spaß am RPG enthalten ist. Deshalb ist die Aussage, das sich ein stöbern wahrscheinlich lohnt, noch lange nicht falsch.

Ludovico

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #261 am: 31.12.2006 | 14:40 »
Tatsächlich? Indie Rollenspiele müssen sich weder bezogen auf die Qualität des Spiels und der Mechanismen, noch was Aufmachung und Gestaltung angeht, hinter dem Mainstream verstecken.

Sie sind klare Alternativen. Natürlich nur für die Leute, die auch Alternativen wollen und bereit sind, leicht von ausgetretenen Pfaden abzuweichen.

Deswegen schrieb ich auch, daß ich die Frage hätte anders stellen sollen.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #262 am: 31.12.2006 | 14:43 »
Ich wollte vor allem zeigen: der Aufwand für eine interessierte Einzelperson ein Rollenspiel so zu lesen, so dass man hinterher fundiert und kritisch drüber reden kann (noch nicht mal in der Gruppe, noch nicht mal spielen, noch nicht mal analysieren und rezensieren) ist echt gering.

Ich denke, man verlangt hier doch nichts Grosses. Die Leute müssen nicht sowas wie die kompletten Werke von Tolstoi durchlesen, um mitreden zu können.
ja, aber das ist doch eben das Standard Argument. Ich kann sagen, das mir ein Lied nicht gefällt, wenn ich es mal eben 2 Minuten anteste. Klar es könnte sein, das der Alternativling recht hat, und mir das lied gefällt, nachdem ich es das 10te mal gehört habe. Aber das kann man auf alles beziehen, und deshalb ist es völlig legitim, wenn Menschen sich ein Urteil über ein RPG erlauben, mit nur Rudimentären Infos darüber. Das macht jeder von euch tagtäglich um überhaupt in der Welt klarzukommen. Weshalb ist es hier plötzlich so was schlimmes? - genau, weil es um die geliebten indys geht, und viele einfach nciht verstehen können, das es Leute gibt die sich nicht für eien alternativen Spielstil interessieren, deshalb aber nicht stumm sitzenbleiben, wenn "ihr" Spielstil heruntergemacht wird.

Die Diarys aus deiner Testrunde lese ich mir immer interessiert durch, und es ist doch schön, das ihr zeit dafür habt. Viele andere haben diese Zeit nicht (oder es ist ihnen nicht interessant genug um diese Zeit zu Opfern).
Wenn eure Werbung so aussieht wie deine Diarys wird da auch niemand mit Beiträgen wie diesen hier drauf reagieren. Diese Streitgespräche entstehen erst, wen eine der beiden Seiten anfängt die andere Seite negativ zu pauschalisieren.
Klingt nach Kindergarten, ist aber so.

Das liegt daran, das die Indie Fanboys damals mit Mainstream unzufrieden waren. Sie machten sich die Mühe, Indies zu erschaffen oder zu erforschen und fanden dort ihr Glück. Das einzige was jetzt noch zum "Perfekt" fehlt, sind mehr Mitspieler.
Um zum Mainstream zu werden und dann von den einstigen Fans als veraltet und verknöchert verschrien zu werden.
Das Phänomen kennen wir ebenfalls aus der Musikindustrie.
« Letzte Änderung: 31.12.2006 | 14:45 von Thalamus Grondak »
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Offline Roland

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #263 am: 31.12.2006 | 14:48 »
Beispiele?

Die schon genannten Spirit of the Century und Burning Empires. Nicht ganz so Indie, was die Regeln angeht, aber schön aufgemacht und geschrieben ist Passages. Mir gefällt auch The Mountain Witch sehr gut
In ihrem Preisegement müssen sich die meisten Indie Spiele nicht vor der Mainstream Konkurrenz verstecken, was das Preis-/Leistungsverhältnis angeht.
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Offline Opthalamia

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #264 am: 31.12.2006 | 14:49 »
Um zum Mainstream zu werden und dann von den einstigen Fans als veraltet und verknöchert verschrien zu werden.
Das Phänomen kennen wir ebenfalls aus der Musikindustrie.

Eben, dadurch gewinnt der Mainstream aber an Auswahl bei den Methoden.

Offline Purzel

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #265 am: 31.12.2006 | 14:54 »
Wenn eure Werbung so aussieht wie deine Diarys wird da auch niemand mit Beiträgen wie diesen hier drauf reagieren.

Meine Diaries werden in der Tat in der nächsten Zeit zu Werbezwecken für ein deutsches Indie-Portal verwendet.  ;D

Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #266 am: 31.12.2006 | 14:59 »
Eben, dadurch gewinnt der Mainstream aber an Auswahl bei den Methoden.
Um den Rollenspielmarkt ncoh weiter zu verwässern, damit es kein einziges RPG mehr gibt, das genug Finanziellen anreiz bietet, um es Professionell zu vertreiben?
nene, ich sehe nicht viel Sinn in einer Absoluten Nischenszene noch groß nach Indy zu schrein.

In ihrem Preisegement müssen sich die meisten Indie Spiele nicht vor der Mainstream Konkurrenz verstecken, was das Preis-/Leistungsverhältnis angeht.
Kleinstauflagen und Softcover einzelauflagen sind für mich keine ernstzunehmende Konkurrenz. Es kaufen nicht viele ein RPG, von dem sie wissen, das es wohl keinen Nachschub geben wird.
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Offline Roland

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #267 am: 31.12.2006 | 15:06 »
Kleinstauflagen und Softcover einzelauflagen sind für mich keine ernstzunehmende Konkurrenz. Es kaufen nicht viele ein RPG, von dem sie wissen, das es wohl keinen Nachschub geben wird.

Deswegen habe ich Dir ja auch zuerst ein paar Beispiele für Spiele im höheren Preis- und Auflagensegment genannt.  ;)
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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #268 am: 31.12.2006 | 15:24 »
Norbert und Azzu haben schon gut formuliert, warum ich selbst Indies schätze.

In diesen kleinen Büchlein steht meist mehr und sinnvolleres darüber, wie man als Gruppe erfolgreich Spaß an einer Rollenspielrunde hat, als in allen "Mainstream"-RPGs die ich kenne. Dass sich alle gemeinsam darüber klar werden sollten, welches Spiel sie spielen wollen. Dass jeder am Spieltisch Rechte hat und welche Rechte das sind. Dass man gemeinsam Entscheidungen finden sollte ... und all diese hundert anderen Dinge, die man vielleicht in einer guten Gruppe ganz automatisch macht - die aber eben nicht Standard sind, denn sonst hätten wir hier keine Threads mit dem Titel "Mein SL versteht mich nicht" und " Meine Spieler gehen mir auf den Geist". Die Autoren dieser Spiele haben sich darüber Gedanken gemacht, wie eine Spielrunde funktioniert, wie die Menschen, die ihre Spiele spielen sollen, ticken und wie man ihnen helfen kann, ihre Spiele mit möglichst viel Spaß zu spielen. Sie formulieren klar und deutlich, worum es in ihrem Spiel gehen soll und wie man dieses "Spielziel" erreicht.
Wo man bei einem Mainstream-Spiel oft alleine gelassen wird und alles der persönlichen Interpretation obliegt, nehmen einen die Indies an die Hand und geben konkrete Hilfestellung.
Ich finde es ist eine gute Idee, dass man mit seinen Spielern spricht, bevor man eine Abenteurergruppe baut. Ich finde es auch eine gute Idee, dass man Entscheidungen gemeinsam treffen sollte. Und ich empfinde es als verdammt gute Idee, wenn man diese Dinge in ein Regelwerk schreibt - denn dann vergisst man sie nicht, im konkreten Spiel.

Ich muss hier nochmal ganz klar sagen, dass ich selbst die Indies nicht als der Weisheit letzten Schluss empfinde. Ich schätze die detaillierten Hintergründe von Mainstream-RPGs, ich spiele gerne lange Kampagnen, ich habe gerne Charaktere deren Geschichte sich über viele Spielabende entfaltet und ich will mich mit einem Charakter identifizieren können. Dafür sind in der Tat nur wenige Indies geeignet (die, die geeignet sind, wurden schon genannt).
Dennoch: aus dem Indie Bereich kommen unglaublich viele Impulse, die ich mit Begeisterung in meine Art zu Spielen und zu Leiten aufnehme. Mit Earthdawn und Fading Suns gehören meine Lieblingssysteme ganz klar dem Mainstream-Bereich an - aber jeder der schon mal mit mir gespielt hat weiß, dass ich sie sehr "Indie" interpretiere und umsetze. Und das funktioniert prima.

Insofern kommt auch von mir eine klare Absage an Aussagen wie "Entweder Mainstream oder Indie". Das stimmt einfach nicht. Man kann beides in Einklang bringen, und ich denke sogar, dass erst dann das Optimum erreicht wird.

Offline Maarzan

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #269 am: 31.12.2006 | 15:51 »
Ist es nicht "herzerreißend", das aus dem Kessel von letztendlich ja wirklich wertvollen Denkansätzen dann "solche" Rollenspiele kommen, die abseits dieser neuen Idee völlig verhungert und unterentwickelt (oder was auch immer) sind?

Ob die Systeme wirklich verhungert/unterentwickelt sind, ist natürlich eine Geschmacksfrage, aber das ist ein neues Regelwerk im klassischen Stil auch.

Aber wer sich scheinbar primär durch ein negatives Bild des herkömmlichen definiert und die eigene Qualität als Glaubensfrage präsentiert ("Du must mir schon glauben, daß das Spiel gut ist bevor du es kaufst/in die Runde einsteigst/ die Einlesezeit investierst") darf sich nicht wundern, wenn man bei Leuten, die nicht von dem gleichen Leidensdruck auf die Suche nach Neuem geschickt worden sind, keinen Blumentopf gewinnen kann. Und wenn man dann über diese unwilligen Kunden herzieht, macht man sich auch keine neuen Freunde.

Wer neue Kunden oder Mitspieler haben will muss ihnen schon halbwegs plausibel machen, warum es denn dieses Spiel sein soll statt einem anderen. Und ein Lavieren, Winden oder Rumphilosophieren macht bestenfalls vorsichtig und spricht im Falle, das das Spiel dann trotzdem einmal vor einem liegt dafür das andere daneben zu wählen.


Wenn die Indyleute wirklich von ihren Spielen überzeugt sind, dann müßte es doch möglich sein eine kurze Liste (oder einen neuen Thread) zu erstellen, wo jedes der neuen Spiele kurz und prägnant für mögliche Neukunden/spieler analysiert werden. (Also Zielgruppe/beabsichtigter Spielstil, was ist neu und was ist ähnlich wie woanders).

(Jetzt "noch cineastischer und mit nur noch zwei Werten" ist allerdings genauso nichtssagend bis verdächtig wie ein Spiel das nur mit dem Satz "noch realitstischer, jetzt mit 129 Feats" wirbt. )
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #270 am: 31.12.2006 | 16:27 »
Wer neue Kunden oder Mitspieler haben will muss ihnen schon halbwegs plausibel machen, warum es denn dieses Spiel sein soll statt einem anderen. Und ein Lavieren, Winden oder Rumphilosophieren macht bestenfalls vorsichtig und spricht im Falle, das das Spiel dann trotzdem einmal vor einem liegt dafür das andere daneben zu wählen.
Ja, klar. Aber das hat man ja auch bei Mainstream-Spielen :)
Spiel Shadowrun....weil?
Spiel DSA....weil?
Spiel D&D...weil?
Spiel TSoY...weil?
Spiel PTA...weil?

Wo ist da der Unterschied? Es gibt immer plausible Gründe pro oder contra RPG XYZ. Ich kann dir auf Anhieb zehn Gründe nennen, warum man Shadowrun spielen sollte. Oder zehn Gründe, warum man PTA spielen sollte. So what? Am Ende entscheidest du doch eh nach deinem persönlichen Geschmack - und das ist ja auch gut so.  :)

Wenn ich einen neuen Spieler für ein Spiel begeistern will, dann zeige ich es ihm für gewöhnlich einfach.
Wenn ich ein Spiel verkaufen will, dann denke ich mir einen tollen Werbetext dafür aus - ob es nun ein Mainstream-RPG ist oder ein Indie ist, ist völlig irrelevant.

Wenn die Indyleute wirklich von ihren Spielen überzeugt sind, dann müßte es doch möglich sein eine kurze Liste (oder einen neuen Thread) zu erstellen, wo jedes der neuen Spiele kurz und prägnant für mögliche Neukunden/spieler analysiert werden. (Also Zielgruppe/beabsichtigter Spielstil, was ist neu und was ist ähnlich wie woanders).
Ja, klar. Natürlich ist das möglich, und darüber würde ich mich auch sehr freuen. Das ist ein Projekt für 2007 - und ich hoffe auch, dass es einen ähnlichen Thread auch mal für die ganzen Mainstream-RPGs gibt  ;)
Mal abgesehen davon: in den Diaries finden sich schon viele hilfreiche Spielberichte und Kurzrezensionen.

Offline Azzu

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #271 am: 31.12.2006 | 17:23 »
@all
Ich sehe es so wie Falcon: Es gibt kein "entweder Mainstream oder Indies."

Da hast du den falschen zitiert, das war mein Satz, den gerade Falcon ablehnt.  ;)

Ich mag übrigens die meisten Indy-Spiele nicht. Genauso wenig kann ich den meisten "klassischen" Spielen da draußen etwas abgewinnen - viele Spiele gibt es IMHO nur wegen des seltsamen inneren Zwanges im Kopf vieler Rollenspieler, mindestens einen Eigenbau gebastelt, gespielt und an den Mann gebracht zu haben. In beiden Lagern gibt es einzelne Ausnahmen, die mich ansprechen, ein paar weitere, die ich nicht spielen möchte, die aber ein bestimmtes bemerkenswertes Element enthalten, das ich bei Gelegenheit gerne anderswo zum Einsatz bringen würde, und viel, viel Schrott (ganz subjektiv definiert als: Spiele, die mich aus irgendeinem Grund nicht ansprechen).

Offline Falcon

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« Antwort #272 am: 31.12.2006 | 20:33 »
@Azzurayelos, Indie+Mainstream: Jetzt hast du mich falsch wiedergegeben, eigentlich hab ich dir zugestimmt ;) . Das steht da oben. Ich wünsche mir ja, daß es keine Unterscheidung gibt. Sonst würde ich wohl kaum behaupten wir würden viele Dinge schon jahrelang anwenden. 
Ich kann gar nicht direkt beschreiben was ich mit so einer Verschmelzung meine (weil du geschrieben hast das verstehst du nicht so ganz). Ich glaube aber je mehr ich es Einenge desto weniger nachvollziehbar würde es werden (siehe Sig.)
Was ich meine wäre z.b. ein Regelsystem wie DSA (meinetwegen), mit all den Aktionskleinschritten (weniger Interpretationsfreiheit - ein Wuchtschlag ist ein Wuchtschlag und kein Salto über den Tisch), daß sich wie FATE spielt. Vielleicht lässt sich erahnen wieso ich mit keinem System zufrieden bin ;)
Und auch wenn Roland mir TSOY nochmal ans Herz legt, NEIN ich finde immer noch nicht, daß es eine erfolgreiche Verschmelzung ist.

roland schrieb:
Zitat
Zitat von: Falcon am Heute um 12:45
Aber man hört überall das ginge nicht.

Wo denn z.B.?
im FERA zum Beispiel.
Spirit o.t. Century würd ich mir mal anschauen, nur leider geben die Sample Regeln so gut wie nichts her. Und das Burnin Wheel Wiki ist eigentlich schon Grund genug für mich gar nicht reinzuschauen aber vielleicht finde ich noch etwas Inhalt wenn ich die Zeit hab mich da durch zu wurschteln.
Bezweifle aber schon das sie die Schiene fahren können wenn sie zusammen mit TSOY genannt werden.

@Tybalt: Ich mag Kämpfe in Rollenspielen auch sehr gerne und ich hasse Stundenlanges abklappern der Regeln aber ich hasse auch frei erzähltes Wischiwaschi, daß sich so auswirkt wie ich es möchte. Da geht mir das unmittelbare verloren, ich kann mich nicht mehr reinfühlen in die Aktionen des Charakters. Deswegen kommt bei mir z.b. in WUSHU überhaupt kein Action-Film Gefühl auf (ins Regelmonstern wie D&D aber eben auch nicht).

Was viele Indies angeht finde ich ohnehin immer sonderbar was da an neuen Ideen rausgekommen sein soll (mit neu meine ich auch alles der letzten 4 Jahre), und dann fällt mein Blick meisstens auf HeroQuest, daß vieles schon seit Jahren so macht.

Enkidi meinte, man würde bei Indie Spielen an die Hand genommen, damit man versteht, was das Ziel des Systems ist, im Gegensatz zu Mainstream Systemen, bei denen man in der Hinsicht oft Alleine gelassen wird. Das würde ich auch so unterschreiben.
Genau umgekehrt ist es aber so, das man bei Indie spielen häufig völlig allein gelassen wird, wie man die Regeln genau anwendet oder warum "macht was ihr wollt" überhaupt eine Regel ist, während man bei Mainstream Systemen genau weiss woran man ist (Attacke is Attacke--*buff*). Ersteres finde ich wichtig aber auf Letzteres kann ich nicht verzichten. Daher gebe ich auch kein Geld für Indiespiele aus (oder spiele die gratis Systeme), bei denen die Runde bestimmen muss wie sich Regeln intime auswirken, und das sind ne Menge (WUSHU, Inspectres oder TSOY...).

@Purzel: hast natürlich Recht. Wenn man mitreden will muss man sich die Zeit natürlich nehmen, und sie ist auch nicht wirklich viel. Das stimmt schon.

Thalamus schrieb:
Zitat
Das ist der Verlauf aller Diskussionen dieser Art in diesem Forum.
Zuerst wird geschrieben, das der Meinstream die Spieler verdummt und eigentlich nur Indys wares Potential haben.
Dann wird der Mainstream in 100 schlechte Stereotypen aufgeteilt und runtergebuttert.
Dann kommt von irgendeinem Mainstreamer, der sich auf den Schlips getreten füht ein "He, ich bin zufrieden, aber deshalb nicht Ansprcuhslos und Fantasielos". Diesen Ausspruch garniert er dann meist mit ein paar Seitenhieben gegen die Indyspiele(Seitenhiebe, die der Mainstream standardmäßig erhält und sich keienr mehr drüber aufregt). Und als reaktion darauf muss er sich dann anhören, das er die Klappe halten soll solange er nicht die ganzen Indyspiele kennt.
*klappklapp* Da Capo. Diese Worte haben mir die ganze Zeit gefehlt. :d
« Letzte Änderung: 31.12.2006 | 20:40 von Falcon »
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #273 am: 31.12.2006 | 21:59 »
Was ich meine wäre z.b. ein Regelsystem wie DSA (meinetwegen), mit all den Aktionskleinschritten (weniger Interpretationsfreiheit - ein Wuchtschlag ist ein Wuchtschlag und kein Salto über den Tisch), daß sich wie FATE spielt. Vielleicht lässt sich erahnen wieso ich mit keinem System zufrieden bin ;)

Es gibt nun mal kein Wohnmobil, das sich wie ein Ferrari fährt. Das kann man aber werder dem einen noch dem anderen anlasten.   

Und auch wenn Roland mir TSOY nochmal ans Herz legt, NEIN ich finde immer noch nicht, daß es eine erfolgreiche Verschmelzung ist.

Was ist Dir denn daran nicht verschmolzen genug?
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #274 am: 31.12.2006 | 22:28 »
Roland schrieb:
Zitat
Es gibt nun mal kein Wohnmobil, das sich wie ein Ferrari fährt. Das kann man aber werder dem einen noch dem anderen anlasten.
ja, wie gesagt, überall hört man es ginge nicht. Ich mach ja auch keinen Vorwurf draus. Scheisse find ichs trotzdem.

Bei TSOY sind mir die Aktionen eines Chars zu undefiniert.
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