Autor Thema: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?  (Gelesen 87292 mal)

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killedcat

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #425 am: 17.09.2008 | 14:45 »
Ja natürlich wird hier wie selbstverständlich vorausgesetzt, dass Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels ist. Ist das so?

Lasst mal sehen: viele Rollenspiele (meist amerikanischer Herkunft) werden ins Deutsche übersetzt. Wir bekommen fast alle Spiele in den unzähligen deutschen RPG-Läden zu kaufen, egal welcher Herkunft. Wir haben eine aktive Community mit mehr als einem Forum und vielen Blogs zu Rollenspiel und -Theorie. Spiele wie DSA und Midgard werden hier erfunden und seit vielen Jahren gepflegt, im Falle DSAs sogar in ähnlich intensivem Rahmen wie der Platzhirsch D&D. Systeme wie Engel, Endland und Arcane Codex haben einen hohen Produktions- / Gestaltungsstandard und im Falle von Engel wurde hier sogar durchaus innovativ mit den Regeln umgegangen. Die Forge-Indi-Szene ist hier nicht zu Hause, aber das alleine reicht ja kaum, hier vom Neandertal zu reden. Schließlich zeigt think-indie.com, dass auch wir Indie-Spiele haben. Und die vielen Blogs und unser Theorieforum zeigen das rege Interesse unserer Community an der Entwicklung unseres Hobbies.

Wie genau kommt man eigentlich auf die Idee, hier sei das Neanderthal des Rollenspiels?
« Letzte Änderung: 17.09.2008 | 15:13 von killedcat »

Offline kirilow

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #426 am: 17.09.2008 | 14:48 »
@killedcat
Nur kurz und ohne auf die ganze mäandernde Diskussion einzugehen: Ich halte Deutschland nicht für das Neanderthal des Rollenspiels. Allerdings muss man feststellen, dass es bisher noch keinen (nennenswerten) Export deutscher RPGs gab.

Grüße
kirilow
Der Kummerkasten von Dr. Sommer-kirilow ist im rsp-blog Forum. Hier ist sein Postfach voll.

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #427 am: 17.09.2008 | 17:58 »
@Thlamus
Ich fände so einen "Guide" extrem gut. Vor allem würde er voraussetzen, dass sich die Autoren auch einmal wirklich Gedanken um ihr System machen müssten. ;)

Aber ja es würde ein Aufschrei durch die Szene gehen, das ist klar.

Offline reinecke

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #428 am: 18.09.2008 | 15:53 »
Dito.

@Haukrinn und killedcat
Hier gehts weniger um die Masse der Rollenspiele, noch die Energie der Szene. Sondern die Entwicklung, Reife dieser Szene, der Spiele.
Zumindestens habe ich so 2 von 3 von Eins Anfangsthesen verstanden.
Aber natürlich ist das mit dem Neanderthal eine Übertreibung... niemand schwingt Keulen (außer BARBAREN!)

@Falcon
Die steile Lernkurve ist in der Tat da, aber wie eine gute Anleitung für ein Spiel aussehen soll, kann ich mir auch kaum vorstellen. ODer wie wo ein Buch: So spielt man DSA aufgebaut ist.
Ich habe dieses Buch für RISUS nicht gelesen. Kannste mal sagen, was da so ungefähr drin sthet und wie man sich das vorstellen muss?

Offline Haukrinn

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #429 am: 18.09.2008 | 16:23 »
Hier gehts weniger um die Masse der Rollenspiele, noch die Energie der Szene. Sondern die Entwicklung, Reife dieser Szene, der Spiele.

Aber warum misst man die Reife der Szene an ihrer (vermeintlichen) Innovationskraft? Und wo ist die bitteschön stärker ausgeprägt?
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Offline Falcon

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #430 am: 18.09.2008 | 17:12 »
@Reinecke: Das Risus Kompendium gibts nur als PDF und das habe ich im Moment extern liegen, komme also nicht sofort ran.
Und ich hab vor circa 2 Jahren das letzte mal reingeschaut.

Bei Risus war so eine Anleitung imho nötig, weil dem System ein vollkommen anderer Denkprozess zugrunde liegt als klassischen Rollenspielen, eben Risus Fu. Und das Kompendium half eben sich da rein zu fühlen um zu verstehen das 1DinA4 Seite Regeln eben nicht oberflächlich und völlig detailarm sondern auch extrem Vielfältig sein kann, aus dem man ne Menge lernen kann, so daß es jedes Rules Heavy System in die Tasche steckt.
Es beschreibt dann im großen und Ganzen wie man mit den Regeln herumspielen kann  und das es kein "by the book" bei Risus geben kann z.b.
Und dann kommt man erstmal darauf, daß es richtig schwer ist, Risus zu spielen.

ein guter Einblick bieten da auch die Yahoogroups (finden sich hier etwas weiter unten.


bei einem entsprechenden Buch für DSA kann ich mir vorstellen, daß sie beschreiben welche Art von Abenteuer die Autoren sich vorstellen, in denen alle Fertigkeiten von Bedeutung sind oder wie man das Kampfsystem organisiert, daß Kämpfe nicht länger als eine Stunde dauern.
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #431 am: 18.09.2008 | 22:42 »
Zitat
Aber warum misst man die Reife der Szene an ihrer (vermeintlichen) Innovationskraft?
Weil es so schön plakativ ist. ;)

Nein, Quark, es ging natürlich um technische, künstlerische und theoretische Rückständigkeit.

Die Szene hat, zumindest im Umkreis des :T:, einen ziemlichen Satz in den letzten 3 Jahren gemacht. Daher müsste man wohl noch einmal neu bewerten, inwiefern meine Thesen noch Gültigkeit haben.

Ich denke, die Tendenzen haben sich etwas abgeschwächt, aber sind immer noch vorhanden.

killedcat

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #432 am: 19.09.2008 | 08:43 »
... Hier gehts weniger um die Masse der Rollenspiele, noch die Energie der Szene. Sondern die Entwicklung, Reife dieser Szene, der Spiele. ...
Von der Masse wollte ich eigentlich auch nicht reden. Und die Reife und die Entwicklung bewertet man nach welchen allgemeingültigen, akzeptierten und objektiven Kriterien?

Ich kann mich selbstverständlich täuschen, aber wenn es um Reife und Entwicklung geht, dann liegt der Verdacht nah, dass hier Spieler einfach ihre eigene Vorlieben bei Rollenspielen in Deutschland nicht genug gewürdigt sehen. In der Folge - weil sie selbst ja am reifsten und fortgeschrittensten sind - muss also der Rest Deutschlands unreif und zurückgeblieben sein. Ein Neanderthal eben.

Mein Vorschlag: anstatt zu begründen, warum das Rollenspiel das Neanderthal sei, anstatt von der "Szene" zu reden, von "Innovation" und von "Rückständigkeit" u.ä. möchten vielleicht die Kritiker ganz konkret sagen, was sie vermissen; was sie gerne besser hätten.

Negatives Beispiel: "Deutsche Spiele sind nicht innovativ genug".
Gutes Beispiel: "es gibt in Deutschland nicht genug Rollenspiele, in denen auf Attribute und Fertigkeiten verzichtet wird".

Auf dem Weg wird klar, worum es den Kritikern WIRKLICH geht, und man kann ordentlich diskutieren.
« Letzte Änderung: 19.09.2008 | 10:43 von killedcat »

Offline Falcon

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #433 am: 19.09.2008 | 15:09 »
mal ehrlich. Gewisse.. verbreitete, klassische Systeme sind so objektiv disfunktional, die kann ich mir nicht mit der größten Toleranz schönsaufen. Da ist das Elitärgegenargument ("ja, ihr Indieschnösel") nur Abwehr- und Trotzhaltung.

was will ich: Zielgerichtete Systeme, die funktionieren.

@Ein: Die Frage ist, ob Tanelorn so repsäsentativ ist.
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #434 am: 19.09.2008 | 18:46 »
@falcon
Wahrscheinlich nein.

Offline Haukrinn

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #435 am: 19.09.2008 | 18:52 »
@Ein: Die Frage ist, ob Tanelorn so repsäsentativ ist.

Bestimmt nicht. Schau Dir mal die Blutschwerter an...  >;D *SCNR*
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killedcat

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #436 am: 19.09.2008 | 19:59 »
mal ehrlich. Gewisse.. verbreitete, klassische Systeme sind so objektiv disfunktional, die kann ich mir nicht mit der größten Toleranz schönsaufen. Da ist das Elitärgegenargument ("ja, ihr Indieschnösel") nur Abwehr- und Trotzhaltung. ...

Mal ehrlich: das sehe ich ganz anders. Ja, ich würde DSA4 nicht spielen, wenn man mir eine Pistole an den Kopf halten würde. Nein, deswegen ist das System nicht objektiv schlecht. Ich finde ja, dass die Meinung ein erfolgreiches Spiel sei "objektiv" gut/schlecht/disfunktional/whatever unsinnig ist und ebenso finde ich es unfair anderer Leute Meinung als Abwehr- oder Trotzhaltung zu bezeichnen. Man kann viel tun, um einer Diskussion auf gleicher Augenhöhe aus dem Weg zu gehen. Wo sind sie denn, die Argumente? Warum sind deutsche Spiele disfunktional. Warum GENAU? Was müsste man wie besser machen, um vom Neanderthal ins Licht des geheiligten Amerika / Frankreich / Spanien / Schweden zu kommen? Was sind die Todsünden der deutschen Spiele? Und bitte kein "mehr Innovation" oder "weniger Disfunktionalität" sondern ganz konkret! Ich lasse mich ja gerne umstimmen, aber mit "mal ehrlich: ... die kann ich mir nicht mit der größten Toleranz schönsaufen" werde ich nicht schlauer.
« Letzte Änderung: 19.09.2008 | 20:10 von killedcat »

killedcat

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #437 am: 19.09.2008 | 20:28 »
Selbstverständlich ist es legitim. Sonst wäre dieses Forum ziemlich leer  >;D

Es frustriert nur, wenn versucht wird ohne Argumente zu diskutieren und das ziemlich lange. Das läuft dann nämlich auf ein "nein-doch-nein-doch" raus.

Ich halte Deutschland nicht für das Neanderthal des Rollenspiels. Warum habe ich oben breit begründet (große Community, Innovationen wie Arcana-System finden statt, Indy-Systeme entstehen auch in Deutschland, alteingesessene Rollenspiele wie DSA werden lange und ausgiebig unterstützt, Rollenspiele aus deutschen Landen sehen auch nicht schlecht aus, etc.). Also kann man doch seine Meinung begründen. Und das erwarte ich irgendwo schon.

Es stimmt. Du musst kein KFZ-Mechaniker sein um zu erkennen, dass dein Wagen nicht fährt. Wenn du aber dann mit anderen um dein Auto stehst und nur Sachen hörst wie
"stimmt"
"stimmt doch gar nicht"
"alle deutschen Autos stehen"
"ich müsste mir dein Auto schön saufen" (sorry Falcon, es bietet sich einfach an - ist nicht bös gemeint)
"deutsche Autos funktionieren so halt nicht"
dann ist dir nicht geholfen. Wenn dieser Thread nur dazu dient, ja- und nein-Stimmen zu sammeln, dann ist das okay. Wenn aber die Ursprungsfrage diskutiert werden soll, dann erwarte ich zumindest Argumente.

Offline Maarzan

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #438 am: 19.09.2008 | 21:52 »
Innovationen machen auch noch lange kein besseres Rollenspiel, insbesondere nicht für alle Zielgruppen und noch weniger alle auf einmal.

Ohne Innovationen gibt es allerdings nur das beschränkte Potential an Feinheiten (oder oft auch eher Grobheiten) des Bestehenden zu feilen, aber andererseits heißt neu noch lange nicht besser.

Dass das Neue besser ist, muss es erst einmal beweisen, und auch beim Neuen wird wie überall der Grundsatz gelten: wenigstens 90% ist einfach Scheiße.
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Offline Falcon

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #439 am: 20.09.2008 | 00:21 »
wer will denn darüber diskutieren  >;D ?

zu DSA:
Zeit ist immer ein schöner messbarer Faktor:
Wenn ich sehe das System Kämpfe mit demselben Detailgrad und Ausmaß im drittel der Spielzeit von DSA4 schaffen, ist das objektiv einfach schlechter. Schnelle Kämpfe heisst mehr Abenteuer in der gleichen Zeit.
Jetzt kann natürlich jemand sagen: Aber es gibt nunmal Leute, die sich  gerne gegenseitig anöden. Aber bitte, so kann man jedes Argument ins Bedeutungslose drehen.

killedcat schrieb:
Zitat
Was sind die Todsünden der deutschen Spiele?
Ich weiss nicht wie das bei den anderen ist aber ich habe
hier zumindest ein bissl über das geschrieben was mich stört. Man muss das dann natürlich auch mal lesen anstatt die Tiraden zu wiederholen ;)

In erster Linie ist Neandertahl Deutschland erstmal nur rein subjektiv. Ich wohne ja nicht im Ausland und ich beziehe mich da nur auf die schweigende Offline Masse.
Die Deutsche Internet Community ist für mich nicht mehr als ein kleines Rückzugsgebiet. Es ist vor allem nicht daß, womit ich in Persona in Kontakt stehe.
Arcana System? Engel? Pah. Wer spielt das denn schon?
Ich kann auch nicht bweisen, daß 95% der deutschen Rollenspieler seit 20 Jahren nur DSA, WOD und SR spielen und sich stattdessen Vielfalt und Abwechlsung breit machen, daß entspricht aber nunmal meiner Erfahrung.
Es kann aber auch niemand beweisen, daß Deutschland NICHT das Neanderthal ist ;D insofern: Ich höre mir lieber die Eindrücke von vielen Personen an, das ist mir viel wichtiger, als Schattendiskussionen zu führen.
Das erinnert mich an die Euro Diskussion: NEIN, Die Preise werden nicht teurer, im Schnitt bleibt alles stabil, Ferraris, Yachten und Villen sind nämlich viel billiger geworden.
Das sagt mir der Eindruck vom Mann von der Strasse viel mehr Realität, als irgendwelche Zahlenverdreher.
« Letzte Änderung: 20.09.2008 | 00:29 von Falcon »
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #440 am: 20.09.2008 | 00:55 »
Zitat
Falcon, geht es Dir jetzt um den Mann von der Straße oder um die geleisteten Entwicklungen?
Mir scheint nicht, daß man sich am Output orientierte. Mir geht es jedenfalls um das Bild und die Stimmung des Hobbies im Allgemeinen in Deutschland und da können noch so viele deutsche 1Mann Projekte rauskommen, die niemand (sprich wenig) spielt, solange hier gilt: Rollenspiel=Das Schwarze Auge (fragt zum Beispiel mal Nicht Rollenspieler nach Rollenspielsystemen),tut sich hier imho gar nichts.

gerade USA macht doch jetzt einen RIESENsprung im gesamten Hobby, wo mit Sicherheit ein Großteil auf D&D4 umsteigt, ein äusserst modernes System.
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killedcat

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #441 am: 20.09.2008 | 01:04 »
@Falcon:
Naja, wenn es um den Mann auf der Straße geht, dann spielen in Amerika 95 Prozent wahrscheinlich D&D und Whitewolf. Wenn wir also im Neanderthal sitzen, dann teilen wir uns den Platz mit Amerika.  ;)

Und wenn es dir nur um die Eindrücke der Menschen geht: okay, dann habe ich das Thema wohl missverstanden. Ich wollte halt über das Thema diskutieren. Mein Fehler.

Und zu deinen Erfahrungen: ich für meinen Teil habe auch ganz andere Erfahrungen gemacht. Ich kenne eigentlich keinen Rollenspieler, der nur ein oder zwei Systeme gespielt hat. Die Vielfalt haben alle kennengelernt, auch wenn die meisten dann bei wenigen Systemen bleiben, die ihnen gefallen. Meiner Erfahrung nach stellen eigentlich alle irgendwann fest, dass auch die angeblich originellsten Spielemacher nur mit Wasser kochen, und man kehrt zu dem zurück, was am meisten Spaß macht. Das ist bei uns simpel und schnell, bei anderen oft kompliziert und taktisch. Das hat mit Neanderthal nix zu tun. *Schulterzuck*

Und was das moderne D&D4 anbelangt: ... alle Achtung! So aus dem Stehgreif so ein Brüller! Ich wisch mir immer noch die Lachtränen aus den Augenwinkeln. (keine Sorge, hab den Witz schon verstanden). Aber du sagst es hier ja selbst: in den USA wird auch die immer gleiche Suppe in neuen Tüten immer wieder verkauft. Ist also auch nicht besser.

« Letzte Änderung: 20.09.2008 | 01:09 von killedcat »

Offline Falcon

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #442 am: 20.09.2008 | 01:10 »
man kann darüber nunmal nicht diskutieren. Es hat doch niemand Zahlen.
Nicht mal was den Output betrifft, geschweige denn was Offline Spieler betrifft.

Ich meinte das mit D&D4 durchaus ernst. Es wurde nur leider schlampig produziert (und ist zudem gerade raus, deswegen ist es Infoarm).
Wo ist denn der vergleichbare Sprung z.b. für DSA. DSA4.1? Das ich nicht lache.
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killedcat

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #443 am: 20.09.2008 | 05:26 »
man kann darüber nunmal nicht diskutieren. Es hat doch niemand Zahlen.
Man braucht nicht unbedingt Zahlen zum Diskutieren. Seine Meinung zu begründen (mit Vorlieben, Beispielen, uvm.) reicht mir zumindest aus.

Ich meinte das mit D&D4 durchaus ernst. Es wurde nur leider schlampig produziert (und ist zudem gerade raus, deswegen ist es Infoarm).
Wo ist denn der vergleichbare Sprung z.b. für DSA. DSA4.1? Das ich nicht lache.
Naja, bleiben wir doch bei der Versionsnummer: der Sprung von DSA3 auf DSA4 entspräche dem von D&D3.X auf D&D4. Und ehrlich gesagt finde ich es lächerlich, dass alter Wein in neuen Schläuchen eine Nation zum Rollenspielvorbild machen soll. Hallo? D&D! Du magst es, das respektiere ich. Aber weil Wizards ein paar Änderungen an einem System vornimmt, eines von vielen, vielen Systemen auf dem Markt, wenn auch das größte, deswegen soll ich vor Ehrfurcht erstarren? Ich finde D&D4 auch nicht innovativ.  Ich glaube immer noch nicht, dass du das ernst meinst. Komm - du ziehst mich hier doch auf und ich Trottel fall darauf rein.

Also wenn D&D4 uns aus dem Neanderthal führen soll, dann bleib ich lieber drin im Neanderthal. Jawohl! Ich bekenne mich hiermit zur dunklen Seite der Macht: dem Neanderthal. Weil es dort schöner ist.  ;)

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #444 am: 20.09.2008 | 09:58 »
Das neue D&D wird von vielen als Rollenbrettspiel bezeichnet.
Das könnte man als einen Schritt weg vom Rollenspiel zurück ins Neandertal sehen.
Das wurde bei 3.0 und 3.5 auch schon behauptet...
Und trotzdem ist das Neandertal-System das erfolgreichste weltweit.
Und ich möchte auch behaupten, eines der modernsten weltweit, weil es konsequent für die Art zu spielen, für die es gedacht ist, designed ist.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Falcon

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #445 am: 20.09.2008 | 10:21 »
@Killedcat: ich spreche nicht von Innovation, die Diskussion haben andere angefangen. Ich rede von ausgereiftem Design, daß die Autoren verstehen wie man ein System aufziehen muss, daß es dieses oder jenes tut.
Das D&D4 auch Schnitzer hat bestreitet keiner aber hast du schon mal D&D4 gespielt?

DSA3 auf 4 ist im Sprung der Mechanik von D&D3.5 auf D&D4 zu vergleichen, das stimmt aber von der professionalität genauso dilletantisch wie der Vorgänger.
Wenn ich an DSA denke, denke ich an eine Runde Schulbengel, die mal ein eigenes System zusammengeschustert haben und das ganz toll finden.
Bei D&D4 sehe ich ein entwickeltes, funktionierendes Produkt.

Was man hier davon lernen kann. habe ich schon (zweimal) vorgeschlagen. Z.b. auch eine Gebrauchsanweisung beilegen und eben beim Designen auch mal nachdenken (ich spreche nicht von dem Output an deutschen RPGs sondern an den verbreiteten, eingessenen).

Das kann man mit DVD Recordern vergleichen. Vor Vier, fünf Jahren konnte man keinen von denen kaufen, weil die nicht ausgereift waren. Meine Familie war natürlich trotzdem so blöd und hat in den Jahren drei Stück verschlissen. Mittlerweile sind sie halbwegs zuverlässig.



Zitat
Man braucht nicht unbedingt Zahlen zum Diskutieren. Seine Meinung zu begründen (mit Vorlieben, Beispielen, uvm.) reicht mir zumindest aus.
Na, dann muss ich mich zumindest schon mal nicht mehr rechtfertigen.
« Letzte Änderung: 20.09.2008 | 10:25 von Falcon »
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Offline ragnar

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #446 am: 20.09.2008 | 10:25 »
Ich wollt' ja eigentlich nix (mehr?)zum Thema schreiben, aber...

Innovationen wie Arcana-System
... sind auch nur von Amerikanischen Systemen (in dem Fall Everway) abgeschrieben und das schlecht, denn wo Everway funktionioniert und eine Spielanleitung bietet, verlässt sich Engel darauf das die Spieler die Spielregeln (basierend auf dem "Mechanismus" den sie anbieten) schon erfinden werden, und das ist es auch was D&D4...
Ich finde D&D4 auch nicht innovativ.
... im Ansatz innovativ macht. Die Regelmechanisemn mögen im Prinzip 99,999% bekannt sein (und eher "dumbed down" wirken), aber es bietet nicht nur Regelmechanismen sondern auch Spielregeln die es Einsteigern erlauben zu spielen ohne das eigentliche Spiel erfinden zu müssen.

killedcat

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #447 am: 20.09.2008 | 10:53 »
@Killedcat: ich spreche nicht von Innovation, die Diskussion haben andere angefangen. Ich rede von ausgereiftem Design, daß die Autoren verstehen wie man ein System aufziehen muss, daß es dieses oder jenes tut.
aber das ist höchstgradig subjektiv. Davon rede ich doch die ganze Zeit. Innovativ, ausgereiftes Design, byzantiner Königsnüsse... das ist so schwammig. Wenn ich jetzt sage, dass Minimalismus ein Zeichen von ausgereiftem Design ist, dann ist D&D1 moderner als D&D4. Man sollte halt konkret werden, finde ich.

Das D&D4 auch Schnitzer hat bestreitet keiner aber hast du schon mal D&D4 gespielt?
ja, habe ich. Allerdings ziemlich schlecht, weil wir nicht wussten, wie gewisse Mechanismen funktionieren sollen. Also nein, ich habe D&D vermutlich noch nicht gespielt, wie es sein sollte. Dazu würde ich vermutlich noch ein paar Anläufe brauchen.

DSA3 auf 4 ist im Sprung der Mechanik von D&D3.5 auf D&D4 zu vergleichen, das stimmt aber von der professionalität genauso dilletantisch wie der Vorgänger.
Wenn ich an DSA denke, denke ich an eine Runde Schulbengel, die mal ein eigenes System zusammengeschustert haben und das ganz toll finden.
Bei D&D4 sehe ich ein entwickeltes, funktionierendes Produkt.
Ich sehe ein Produkt, das nicht besser ist als DSA4. Und DSA4 vorzuwerfen es funktioniere nicht, geht an der Tatsache vorbei, dass es hier wohl das erfolgreichste Rollenspielsystem ist. DSA4 finde ich doof, aber nicht doofer als D&D4 (aber deutlich doofer als D&D1 oder 3.x). Das ist aber subjektiv. Funktionieren tun sie alle. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Sie werden gespielt. Mit allen Ecken und Kanten, die die Systeme haben.

Was man hier davon lernen kann. habe ich schon (zweimal) vorgeschlagen. Z.b. auch eine Gebrauchsanweisung beilegen und eben beim Designen auch mal nachdenken (ich spreche nicht von dem Output an deutschen RPGs sondern an den verbreiteten, eingessenen).
Ich glaube, dass alle Rollenspiel-Designer darüber nachdenken und eben zu unterschiedlichen Schlüssen kommen. Und eben auch zu anderen Schlüssen als du oder ich. Deswegen müssen die Systeme aber nicht unmodern oder disfunktional sein. Und als Anleitung sehe ich einfach das Rollenspielsystem selbst.

Na, dann muss ich mich zumindest schon mal nicht mehr rechtfertigen.
Rechtfertigen? Für seine Meinung muss sich hier hoffentlich niemand rechtfertigen. Vor mir schon gar nicht. Wer bin ich denn?


Sooo, weiter gehts:
Ich wollt' ja eigentlich nix (mehr?)zum Thema schreiben, aber...
... sind auch nur von Amerikanischen Systemen (in dem Fall Everway) abgeschrieben und das schlecht, denn wo Everway funktionioniert und eine Spielanleitung bietet, verlässt sich Engel darauf das die Spieler die Spielregeln (basierend auf dem "Mechanismus" den sie anbieten) schon erfinden werden,
Okay, Everway kannte ich nicht. Demnach wäre das Arkana-System tatsächlich keine Innovation. Wie sieht es mit Plüsch-Power und Plunder aus? Auch innovationsarm? Die EP-Aufteilung von Midgard? Ich denke schon, dass es durchaus auch in deutschen Rollenspielen Innovationen gibt. Aber vielleicht hast du Recht und es gibt in Deutschland GAR KEINE Innovationen. Dann will ich still sein und den Titel Neanderthaler - zumindest im Bereich Rollenspieldesign - akzeptieren. Nicht, dass ich ihn mir nicht schon selbst gegeben hätte.  ;D

und das ist es auch was D&D4...... im Ansatz innovativ macht. Die Regelmechanisemn mögen im Prinzip 99,999% bekannt sein (und eher "dumbed down" wirken), aber es bietet nicht nur Regelmechanismen sondern auch Spielregeln die es Einsteigern erlauben zu spielen ohne das eigentliche Spiel erfinden zu müssen.
Sorry, hier möchte ich widersprechen. In der derzeitigen Form ist D&D4 höchstgradig rules-heavy für mich. Die beste Version von D&D, die ich auch heute noch spiele, ist die erste deutsche Version. Die ist auch wirklich einsteigerfreundlich. Und innovativ war D&D seit der Erstausgabe eigentlich nicht mehr. Ich sehe in der 4e nur altbekanntes neu gemischt. Und wenn das reicht, dann ist wahrlich auch Engel innovativ.

Aber ich gewinne den Eindruck, dass ich hier D&D4-Bashing betreibe. Das ist nicht meine Absicht. Ich will nur sagen: so modern wie D&D4 ist auch D&D1.

Außerdem gewinne ich den Eindruck, dass wir uns im Kreis drehen. Ich denke, ich habe meine Meinung ausreichend kundgetan und meine Argumente dargebracht. Neanderthal-Ausrufer mögen das immernoch anders sehen, aber das ist ja okay. Ich jedenfalls fühle mich wohl im Neanderthal. Und spiele mein - in meinen Augen hochmodernes - D&D1.

Offline Falcon

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #448 am: 20.09.2008 | 11:09 »
ich fange jetzt keine Quoteschlacht an:

@DSA: Das DSA so erfolreich ist, geht nur auf die Arbeit von Schmidtspiele zurück und das es eines der ersten auf dem Plan war und hat nichts mit dem System selber zu tun.
Und natürlich an der Unflexibilität des Hobbies sich davon zu trennen.


Zitat
aber das ist höchstgradig subjektiv. Davon rede ich doch die ganze Zeit.
Nein, davon rede ICH die ganze Zeit ;) aber offensichtlich sind wir uns ja einig. Du bringt ja auch keine Argumente. Ich werde wenigstens konkret, auch wenn du das immer wieder ignorierst. Lies dir doch einfach mal Ragnars Post durch, der schreibt dasselbe.

ehrlich gesagt glaube ich, daß du weit mehr persönliche Ansicht da einfliessen lässt. Wen interessiert ob dir D&D4 zu rulez-heavy ist?
Ich finde die in der Anzahl begrenzten Powers ganz schlimm aber was tut das zur Sache? Es ist einfach das perfekte Rollenspiel um Monser zu plätten und sagt einem sogar noch was man als SL dafür tun muss (was nebenbei ein konrektes Beispiel ist) damit es spannend wird. Und so viel Effektivität im verbreitetsten RPG in USA würde ich mir hier auch gerne wünschen.

ich kenne D&D1 nicht, deswegen kann ich dazu nicht viel sagen. Vielleicht war man in USA von Anfang an weit vorraus. ;)

Zitat
Und als Anleitung sehe ich einfach das Rollenspielsystem selbst.
Ja, ich denke, daß ist hier (in Deutschland) Das Problem.
« Letzte Änderung: 20.09.2008 | 11:11 von Falcon »
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Offline Haukrinn

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #449 am: 20.09.2008 | 11:12 »
Ja, ich denke, daß ist hier (in Deutschland) Das Problem.

Auch wenn ich Deine ganzen anderen Argumente weder verstehe noch nachvollziehen kann, die fehlende "Anleitung" bei deutschen Spielen ist auf jeden Fall ein valider Punkt. Ich wage aber arg zu bezweifeln, dass in anderen Ländern weniger Rollenspiele publiziert werden, die dieses Problem haben.  ;)
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