Und wieder mal habe ich ein Problem. Ich frage mich manchmal wirklich, ob meine Spieler noch ganz hell im Kopf sind
Ich habe mit einem meiner Spieler schon die Charerschaffung hinter mich gebracht (damit der Spielabend dann nicht ganz mit ewiger Schafferei vertrödelt wird) und bin dabei wieder auf etwas gestoßen, was zumindest im d20 Regelwerk nciht wirklich angeschnitten wird: Ein Techie, der Erfinder spielen will. Da stellen sich mir einige Fragen, über die ich mir Gedanken mache, weil ich schon gerne ein Stimmiges Fading Suns hinbekommen möchte und da muss ich auch mit den Charakteren der Spieler zurechtkommen, um sie schön in Abenteuer einbauen zu können.
Der Charakter hat sich (logischer Weiße) den Engineers angeschlossen. Sein Hauptziel, so der Spieler, ist, Artefakte zu finden und diese auseinander zu nehmen und nachbauen zu können. Schön und gut. Das Pech bei der ganzen Sache ist, dass viele Artefakte in einem Technologie-Level jenseits seiner Vorstellungskraft liegen, oft eben im Bereich 9-10 (ich weiß nicht, ob's diese Abstufung auch im Original gibt, es ist eben Urtech). Da er dieses Techlevel nicht durch Feats o.ä. verstehen kann, wäre er auf sein Glück im Verständnis dieser Technologie angewiesen - vielleicht kann er ja mit einigen Teilen etwas anfangen. Allerdings gibt es jetzt keine Fertigkeiten wie "Erfinden" oder "Forschung", und ich wollte keinen Neuzweig Fertigkeiten dafür einfügen, deswegen hab ich das mit in die Handwerksfertigkeiten gepackt, wo er dann im entsprechenden Gebiet Forschung betreiben kann. Da er so und so Zeit genug hat, werde ich ihm auch gönnen, dass er Würfe darauf Schaffen wird. Allerdings weiß ich nicht, inwiefern ich ihm gestatten kann, die Technologie zu verstehen. Im Kopf schwirrt mir immer rum, dass er nur durch Experimente die Funktion begreifen kann und evt. immer kleine Teile der Arbeitsweise dieser Geräte versteht. So könnte er sich über längere Zeit ein Wissen ansammeln und dann Stück für Stück versuchen, Dinge daraus zusammen zu setzen.
Das würde dann für das Spiel nach meiner Überlegung kurz zusammengefasst so aussehen:
Wenn er die Chance bekommt, ein Gerät in einem Labor auseinanderzunehmen, gebe ich ihm einen kleinen Bericht über das, was aufgrund seines Technologie-Level Feats und durch seine Fertigkeiten verstehen konnte und von welchen Dingen er keinen Schimmer hat. Das ganze kann er sich dann Zusammentragen in einen Katalog und dann verschiedenes Wissen kombinieren - ich werde natürlich darauf achten, dass er die Möglichkeit hat, mit dem Wissen etwas anzufangen. Das ganze würde sich dann ungefähr so anhören:
"Das Gerät hat offensichtlich die Funktion, die Zeit in deiner Umgebung schneller ablaufen zu lassen. Du hast herausgefunden, dass innerhalb des Zeitfelds die Zeit vier Mal so schnell abläuft wie außerhalb. Das Feld hat eine feste Grenze und der Übergang in ein normales Zeitverhältnis beträgt ungefähr einen Meter. Das Gerät besteht aus drei wesentlichen Teilen.
Der erste Teil produziert aus einer Fusionszelle die nötige Energie durch ein kompliziertes Verfahren. Es lässt die Leistung der abgegebenen Energie um ein 10faches steigen - du weißt nicht wie, aber du kannst es nachbauen, wenn du die Materialien dafür bekommst.
Der zweite Abschnitt ist dir gänzlich unbekannt. Messungen zeigen starke radioaktive Strahlung, die praktisch aus dem nichts kommt, da dort kein instabiles Isotop zu finden ist oder künstliche Kernreaktionen hervorgerufen werden.
Der dritte Teil muss der sein, der die Zeit dann schließlich beschleunigt. Das ganze läuft über einen Kristall an der Spitze des Gerätes, der offensichtlich das Feld letztendlich erzeugt. Allerdings weißt du nicht, wie man einen derartigen Kristall herstellen könnte. Er enthält Spuren von Blei und einen beträchtlichen Anteil Deuterium, wozu man aber das schwere Wasser braucht, weißt du nicht. Die Energie aus dem ersten Teil wird in den zweiten geleitet und dort irgendwie in irgendetwas umgewandelt, was schließlich auf dieser Stufe landet. Der Kristall selbst gibt dann keine radioaktive Strahlung mehr ab, aber unter Schwarzlicht fluoresziert der Kristall."Mit so einem Bericht könnte er schonmal Energie produzieren, die dann auch für andere Geräte nützlich sein kann (Waffen erhalten durch den höheren Energie mehr Schadne o.ä.), allerdings kann er es nicht umbaun, d.h. er müsste es 1 : 1 übernehmen, sprich: Er könnte keine Taschenlampe bauen, die dann 10x so lange hält, da ja nur der Energieausstoß erhöht wird, aber nicht die Leistungsdauer der Fusionszelle. Wenn er die Technik mal verstehen sollte, könnte er aber schon so eine Taschenlampe bauen.
Also, das ganze wirkt jetzt vielleicht etwas wirr, aber ich bin gerne für Verbesserungen zu haben.
Der zweite Part sind die Vorstellungen des Spielers, was er alles mit seinem Wissen anfangen kann. Er will sich im vornherein keine Waffen kaufen, sondern diese selber bauen und auf seine Wünsche modifizieren. Um es kurz zu halten:
Er will z.B. eine Laserpistole bauen, deren Chance auf kritische Treffer geringer ist und deren kritischer Schaden nicht so hoch ist, aber sie soll dafür mehr Normalschaden machen.
Bzw. will er es ganz kompromisslos machen: Sie soll so sein, wie diese Pistole, nur statt 1W8 Schaden soll sie 2W4+2 machen. Da könnte ich natürlich als Spielleiter eingreifen und sagen, dass es mit seinem Wissen über Technologie noch nicht so weit geht, dass er eine solche Superwaffe bauen kann.
Aber ich will nicht ungerecht sein. Wäre nett, wenn mir jemand seine Erfahrungen und Vorgehensweisen bei sowas erzählen könnte.
Vielen Dank für Antworten,
Lego
P.S.: Für eventuelle Rechtschreib-, Grammatik- sowie Formulierungsfehler entschuldige ich mich, bin etwas sehr müde heute.